DRM - Digital Rights Management

Bei DRM handelt es sich um eine umfassende Sicherheitstechnologie, die es dem Verkäufer z.b. eines Musik-Datenfiles ermöglicht, die Nutzung eines mit einer derartigen Technolgie ausgestatteten Musik-Datenfiles durch den Käufer im vorraus festzulegen bzw. zu kontrollieren.
Der Verkäufer handelt hier meist im Auftrag des Rechteinhabers des jeweiligen Musikstückes. Rechteinhaber sind im allgemeinen die großen Musikkonzerne (Universal, Sony-BMG, Warner, EMI), oder unabhängige Plattenlabel. Ohne DRM würden die Rechteinhaber dem Verkäufer nicht die Erlaubnis erteilen ihre Musikstücke als Datenfiles anzubieten.
Der Verkäufer erzwingt also, beauftragt vom Rechteinhaber, vom Käufer, wie er mit dem von ihm erworbenen Produkt umgehen darf.
Das Musik-Datenfile geht, auf Grund der Bestimmungen des Rechteinhabers am Musikstück, daher nicht tatsächlich in Besitz/Eigentum des Käufers über. Der entrichtete 'Kauf'-Preis ist im Grunde nur eine Vergütung an den Verkäufer, der dafür im Gegenzug gewisse Nutzungsrechte einräumt.
Im allgemeinen werden vom Musik-Datenfile-Verkäufer (z.B. Musicload-Napster-ITunes/Apple-AOL Musik-Jamba Music u.v.a.) folgende Bereiche durch die DRM-Sicherheitstechnologie bestimmt:
 
- Individuelle Lizenz
 
- Hörberechtigung
 
- Anzahl der erlaubten Brennvorgänge (meist bis zu 10, selten: unbegrenzt)
 
- Anzahl der Computer auf denen das Musik-Datenfile gespeichert werden darf (meist 1-3, selten bis zu 5)
 
- Anzahl und Art der mobilen Musik-Player oder Handys auf die das Musik-Datenfile überspielt werden kann und darf (meist 1)

Wie allein aus dieser Übersicht klar erkenntlich ist, sind die Rechte des Käufers doch arg beschränkt. Verbraucherverbände in vielen EU-Staaten sehen darin eine unzulässige Bevormundung des Käufers von Musik-Datenfiles. Die Musikindustrie verweist darauf, dass ohne DRM dem 'Rechteklau' Tür und Tor geöffnet werden würde.

Dem Käufer ist bei Erwerb eines Datenfiles oder dem Abschluß eines Abo-Vertrages (meist Flatrate) nicht ganz bewusst, wie weitgehend seine Rechtebeschränkungen sind, da die Anbieter meist nur unzureichend, oder verwirrend darüber informieren.
Als Beispiel: bei allen angebotenen Flat-Rates erwirbt der Käufer ausschliesslich eine Hörberechtigung an allen Musikdaten-Files des jeweiligen Musikportals und das für die Dauer des Vertrages. Eine weitergehende Nutzung ist durch DRM ausgeschlossen. DRM erzwingt sogar mit welcher Software die Musik-Files angehört werden kann/muss.

Ein weiteres Problem von DRM ist, dass die jeweiligen DRM-Systeme der Musikdownloadportale untereinander nicht oder nur unzureichend kompatibel sind. Es gibt keinen einheitlichen Standard, den alle nutzen. Itunes-Files können z.B. nur auf I-Pods abgespielt werden. Musicload-Files können hingegen nicht auf einem I-Pod abgespielt werden. Spielt man das zuerst erworbene Musicload-File mit dem WMA-Player ab, kann man das File und alle weiteren danach erworbenen Musicload Musik-Datenfiles nicht mehr mit einer anderen Software abspielen. Jamba und Napster nutzen gar völlig eigene Playersoftware.

Die Reglemtierung ist also erheblich, ein offener Wettbewerb der Anbieter findet nicht statt. Der Käufer wird offensichtlich in seiner freien Wahl behindert.
Das führt zu Konsequenzen: Wie seit ca. 1 Jahr zu beobachten ist, nimmt das Konsumenteninteresse an Musikdatenfiles, die mit DRM ausgetattet sind, deutlich ab. Das Preis-Leistungsverhältnis steht anscheinend für viele Konsumenten in einem für sie als ungünstig empfundenen Missverhältnis.
Konsequenzen wären daher entweder radikale Preissenkungen, oder eine weitgehende Abschaffung bzw. Verringerung der Reglementierungstiefe von DRM. Beides steht zur Zeit in der Diskusssion. Die großen Bremser sind dabei aber die weltweit operierenden Musikkonzerne. Sie fürchten um ihre immer noch ganz erheblichen Album-CD-Verkäufe, die 90-95% ihres Umsatzes ausmachen.

Vielen Dank für Dein Interesse!