DSDS 2010
verfasst von OLJO-Team

DSDS 2010 auf Popstars Niveau? Kritikgewitter im Netz

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Meinungsdesaster für DSDS! DSDS = Popstars? :
In schwerem Fahrwasser schippert derzeit die RTL Castingshow DSDS 2010 herum. Das ‚Verschwinden‘ zweier vom Publikum durchaus favorisierter Kandidaten (Meike Büttner, Joel Havea) vor bzw. nach dem Recall in Schwetzingen lässt die Stimmung der DSDS Fans fast schon überkochen. Stellenweise wird sogar schon von einem Einschalt ‚Streik‚ (…let’s start a revolution!) gegen die RTL Sendung gesprochen.

Kritiker im offiziellen DSDS Forum auf der RTL Webseite z.B. werfen den Machern der diesjährigen DSDS Staffel u.a. vor, auf ein ‚Schmuddel‘ Niveau gegangen zu sein, wie man es bisher nur von der Pro 7 Casting Show Popstars kannte.

Auch wird vielfach gemeint, dass auf dem Altar der guten Einschaltquote hoffnungsvolle Gesangstalente ‚geopfert‘ würden.

Quoten bringen nämlich erwiesenermaßen eher Kandidaten, an denen sich die Öffentlichkeit ‚reiben‘ kann. Quotenbringer sind Kandidaten, weil sie so schön schräg singen können, oder weil auffällige bis unsoziale Verhaltensweisen im TV präsentiert werden, oder auch weil ihre Lebensgeschichte pressewirksam ausgeschlachtet werden kann.

Nicht von der Hand zu weisen ist, dass Ablauf und Tonlage der DSDS 2010 Castings und Recalls eine erhebliche Nähe zum unsäglichen Popstars 2009 Du & Ich Gewürge haben. Eine ‚Verschärfung‘ der Tonlage ist bei DSDS 2010 und auch in der umfangreichen RTL Begleitberichterstattung ganz klar auszumachen.
Voyeurismus, Scheinheiligkeit, Gemeinheiten und genüsslich gezeigter Zickenzoff sind anscheinend der Treibstoff aus dem Einschaltquotenträume gemacht werden können. Der Albtraum ist aber nicht fern. Ein schmaler Grat auf dem da gewandelt wird. Some & Any, das Popstars 2009 Siegerduo, kann von diesem Albtraum ein trauriges Liedchen singen.

Apropos Albtraum: Besonders schnell fällt man bei RTL übrigens in Ungnade, wenn man als Kandidat das Albtraumlabel ’nicht mehr formbar‘ verpasst bekommt.
Wer einen intelligenten Eindruck macht und vielleicht auch mal seine Meinung preisgibt und nicht kamerageil rumzickt wie ein ‚angeschossenes Wildschwein‘, steht direkt auf der Abschussliste, so darf man getrost vermuten. Dieter Bohlen meinte in einem bei RTL ausgestrahlten Interview, dass Kandidaten die ‚jung und formbar‘ sind (und natürlich dabei auch noch gut aussehen) eher ‚das Zeug‘ zum DSDS ‚Star‘ haben, als andere. Auch wird gefordert einen unbedingten Siegeswillen und Killerinstinkt zu zeigen. Je unsozialer sich ein Kandidat verhält und je freundlicher er dabei noch in die Kamera lächelt, umso besser für DSDS?

Bohlen & Co begründen ihre Auswahlmethodik im übrigen damit, dass das Showbusiness ja so furchtbar unbarmherzig sei. Ihrer Ansicht nach würde nicht jeder der gut singen könne ein Star, sondern ein DSDS Kandidat müsse, abgesehen vom grundsätzlich eh notwendigem guten Aussehen, eben noch andere Qualitäten haben.
Tatsache ist: Jeder der bei DSDS gewinnt wird so gut wie sicher Platz 1 der deutschen Charts belegen (leichter wie heute ist das Erreichen von Platz 1 eh noch nie gewesen). RTL und auch die DSDS Jury könnten sich also durchaus Barmherzigkeit erlauben, denn sie haben es weitgehend in der Hand, wer gewinnt.
Die DSDS Jury könnte im Grunde jeden, der halbwegs singen kann, zum Star auf Zeit zu machen.
Witz an der Sache ist: Ein Star wird überhaupt gar nicht gesucht, allerhöchstens eine willenlose Marionette, die alles lächelnd abnickt und keine eigene Meinung hat.
Einzig und allein die Einschaltquote bzw. die Erreichung einer hohen Quote ist Maßstab für alle Entscheidungen. Dem hat sich alles andere unterzuordnen. DSDS ist als Werbeträger einer der wichtigsten Einnahmequellen des Senders RTL, das darf man nie aus den Augen verlieren. Credo: Die Quote heiligt alle Mittel…

Das Showbusiness ist im übrigen mit nichten unbarmherzig, wie so vielfach behauptet. Unbarmherzig sind einzig und allein die relativ wenigen ‚alten Säcke‘, die die Medien im Griff haben. Eine halbe handvoll Musikkonzerne, ein paar Fernsehsender, ein paar Zeitungen und Onlineportale und dann noch ein gutes Dutzend großer Radiostationen bestimmen in Deutschland was läuft (und das ist zu über 50% Musik amerikanischer/englischer Herkunft). Die Masse der Konsumenten entscheidet zwar auch durch den Kauf der Musikprodukte, die Kaufentscheidungen werden aber stark durch die intensive, oder eben weniger intensive Medienverbreitung der Produkte beeinflusst. Was eine Kunde nicht kennt kann er nicht kaufen wollen bzw. er kann dann nicht entscheiden, ob er ein Produkt kaufen will, oder nicht.

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kamue77
kamue77
11. Februar 2010 14:00

Genau so ist es!! Ich hoffe für Bohlen/RTL/DSDS auf ein Quotendesaster! Übrigens sind auch andere aussichtsreiche Kandidaten wie Eugen Flittner mit fadenscheinigen Argumenten beim erstbesten Anlass rausgekegelt worden, bzw. bei den Top 25 einfach verschwunden, wie Teenieliebling Maximilian Salzinger. Der Sieger steht doch schon lange fest(Menowin) und der Zuschauer dient als „Zahlvieh“ während der Votings.

Mr. XY
Mr. XY
9. Februar 2010 11:03

sehr guter Beitrag, leider wird sich im Konzept bis auf weiteres nicht allzu viel ändern, es sei denn, die Zuschauerquoten gehen rapide zurück, doch das wird man bei dieser apathischen Gesellschaft ohnehin nie erreichen können