Einen erheblichen, fast schon Einschaltquoteneinbruch erlebte am gestrigen Dienstag Abend die ARD / Pro 7 Castingshow Unser Star Für Oslo.
Der unerwartet starke Rückgang der Einschaltquoten für die Raab Show [USFO Top 8] macht Sorge. Die Reichweite der Top 8 Show betrugt bei allen Zuschauern nur noch regelrecht miese 6%, bei den ‚werberelevanten‘ 14-49jährigen Zuschauern lag die Quote bei ebenfalls schwachen 10,7%. USFO büsste am Dienstag Abend gegenüber der Top 10 Show knapp 20% der jungen Zuseher ein und kam nur noch auf 1,38 Mio. Man muss aber einräumen, dass die Olympiaberichterstattung als harte Konkurrenz sicher einige Zuschauer abgeworben hat. Bei DSDS jedoch war am Samstag von einem negativen Einfluss von Olympia auf die Einschaltquoten nicht so viel zu spüren. DSDS büsste 5% – 6% ein.
Bleibt zu hoffen, dass sich am nächsten Dienstag die Einschaltquoten für Unser Star Für Oslo erholen werden. So ganz sicher ist das aber nicht.
Nach und nach nämlich werden mittlerweile einige Schwächen der Show deutlich, die sich wohl negativ auf die Quoten auswirken. Ein wenig mehr Glamour und Bühnenshow wäre vielleicht doch nicht so schlecht. Alternativ zu sein ist ja ganz ok, holt aber die breite Öffentlichkeit nicht vor die Bildschirme. Man kann es auch zu elitär machen. Die Abgrenzung zu anderen Castingshowformaten ist womöglich zu stark ausgeprägt. Die professionelle Ausrichtung der Kandidaten sollte ausserdem mehr gefördert werden und zwar in Full-Time von Leuten, die davon etwas verstehen. Ein Nachhausefahren nach den Shows wirkt da sicher kontraproduktiv.
Auch kommt in der ‚Unser Star Für Oslo‘ Showserie nicht so recht Spannung auf. Alle gehen jetzt schon von Lenas Sieg aus, und alles scheint tatsächlich darauf hinauszulaufen. Hinzu kommt, dass die Moderatoren der USFO Show nicht so wirklich die Glanzlichter sind. Insbesondere Sabine Heinrich entwickelt sich so langsam zu einer echten Fehlbesetzung.
Insgesamt vermittelt die Show einfach irgendwie keinen richtigen Pepp. Die erste Show war zwar erfrischend anders, aber dieser erste Eindruck hat sich mit den folgenden Shows leider doch ziemlich rasch abgenutzt.
Anstatt ein ’schnittiges, modernes Luftkissenboot‘ zu sein, kommt es einem langsam so vor als ob ein ‚rostiger Fischkutter‘ starrsinnig durch schwere See gelenkt wird.
Die Qualitäten der Teilnehmer sind zwar ohne jeden Zweifel sehr, sehr gut, die Aufmachung der Show passt nur gar nicht zu ihnen. Alles zu ‚heruntergekocht‘ und hier und da fast schon lieblos. Club/Baratmosphäre würde wohl zu den ausgewählten Teilnehmern eh besser passen, als eine riesige, steril wirkende Bühne, vor dem ein recht lahmes Publikum sitzt, das gnädig auch mal Beifall spendet.
Als schweren Nachteil machen wir des weiteren aus, dass die selbstbezogene Promopolitik des die USFO Show veranstaltenden Unternehmens Brainpool dem ehrenwerten Unterfangen ‚Unser Star Für Oslo‘ merklich Schaden zufügt. Unabhängigen Medien, die gerade bei neuen Castingshows einen nennenswerten Einfluss auf die Popularisierung einer Show haben können, werden von Brainpool, Pro 7 und ARD ausgeschlossen. Keine Bilder und auch keine Videos werden zur freien Verwendung verbreitet. Ein bisschen wird zwar bei Youtube ‚geopfert‘, aber auch nur sehr halbherzig. Alles ist auf kurzfristige Werbe-Einnahmenmaximierung und nicht auf langfristige Erfolgsmaximierung ausgerichtet. DSDS verfolgt zwar genau die gleiche Strategie hat aber über die Jahre (u.a. mit einer anderen Promopolitik, als heute) einen Markennamen entwickelt und kann sich daher heutzutage eine strengere Promopolitik erlauben.
einen größeren Unsinn wie die negativen Krtiken zu der in meinem Bekanntenkreis überaus beliebten Sendung Stars für Oslo habe ich lange nicht mehr gelesen. Bei dieser Sendung haben wir es wie bei den ebenso starken Vorgänger-Shows von Raab (vor ein paar Jahren mit Max Mutzke, Stefanie Heinzmann und Co) mit Qualität zu tun, im Gegensatz zu den teilweise grauenhaften Darbietungen von DSDS. Bei USFO sitzen durch die Bank kompetente Musikfachleute mit Charme und Eloquenz in der Jury. Bei DSDS wird von einer 2. klassigen Jury fast ausschließlich nur polarisiert. Zwischen den musikalischen Fähigkeiten der Kandidaten, deren intellektuelles Niveau sowie Ausstrahlung liegen Welten. Von einer Fehlbesetzung der Moderatoren bei USFO zu reden schlägt dem Fass den Boden aus. Während Marco Schreyl(eigentlich ein gar nicht mal so unsympatischer Zeitgenosse) für die Teeny-Klientel auswendig gelernte und pseudowitzige Phrasen absondert, wertet die besonders autentische und witzige Art von Optenhövel aber auch von der Co-Moderatorin die USFO-Show im besonderen Maß noch auf. Ich kann den Kritikern von USFO genau sagen was ihnen bei diesem Format fehlt: Schadenfreude, Durchtriebenheit,die allseits in der Gesellschaft beliebten Oberflächlichkeiten usw. Wem das lieber ist als Klasse bitteschön!