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Musiker gierig: Apple droht US iTunes Musik-Store zu schliessen

Das Unternehmen Apple, welches die bekannte Downloadplattform iTunes betreibt droht mit der Schliessung des amerikanischen iTunes Musikstores falls die Abgabenerhöhung für Komponisten und Interpreten von Musikstücken von der für Urheberabgaben zuständigen Einrichtung CRB (Copyright Royalty Board) durchgesetzt wird. Laut spiegel.de plant die CRB die Urheberabgabe pro Titel von 6ct auf 15ct anzuheben. Somit müsste Apple statt 0,99 US-$ dann 1,08 US-$ pro Song vom Kunden verlangen. Eine Anhebung des Preises über die psychologische wichtige Schwelle von 99 Cent will Apple jedoch unter allen Umständen vermeiden. iTunes Chef Eddy Cue sagte zum Ansinnen der CRB wortwörtlich: „eher würden wir den iTunes Musikstore schliessen als den Preis von 99 Cent pro Musikstück anzuheben“.
Ursache der von der CRB geplanten Urheberabgabenerhöhung sind die sinkenden Einnahmen der Komponisten, Texter und Interpreten auf Grund des kontinuierlich sinkenden CD-Absatzes bei gleichzeitig zurückgehenden CD Preisen. Der Downloadsektor hingegen erlebt in den USA ein höchst rasantes Wachstum. An diesem Wachstum wollen nun auch Komponisten, Texter und Interpreten verstärkt partizipieren.
Laut der Website appleinsider.com kassiert die Musikindustrie 70 Cent der 99 Cent die Apple im iTunesstore pro Musikstück verlangt. 29 Cents verbleiben bei Apple. Wie Apple behauptet würde der größte Teil dieser 29 Cent für technische und redaktionelle Ausgaben verwendet. Nur wenige Cent pro Song würden als Gewinn verleiben.
Von den 70 Cent pro Song, die die Musikindustrie erhält, werden nur 9,1% an die Musiker bzw. Komponisten ausgeschüttet.

Verständlich ist, dass Apple den Preis von 99 Cent pro Download halten will. Allerdings muss man auch wissen, dass die Digital Media Association, der Verband der amerikanischen Online-Musikdownloadshops (Mitglied unter anderem Apple), vorgeschlagen hat die Urhebergebühr pro Song auf 4,8 Cent pro Song zu senken. Allerdings sitzt die CRB am längeren Hebel, da sie eine Anhebung schlicht anordnen kann. Man muss natürlich fragen warum ausgerechnet die Musiker/Komponisten einen so großen ‚Schluck‘ aus der Pulle haben wollen und das im Grunde auf Kosten des Konsumenten.

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