Album CD Preisvergleich: Deutschland teuerstes Land der Welt?

Schockierende Zahlen hat unsere umfangreiche Vergleichstudie von Album CD Preisen zwischen Deutschland, Großbritannien, den USA und Frankreich bei der jeweiligen Niederlassung des Onlinehändlers Amazon ergeben.
Die Deutschen sind anscheinend die Zahlmeister der internationalen Musikindustrie!

In Deutschland sind CDs noch teurer, als im schon traditionell teuren Frankreich.
Wahnsinn: um sage und schreibe durchschnittlich rund 50% übertreffen die deutschen Album CD Preise diejenigen von Großbritannien und den USA.
Immerhin um durchschnittlich 7% mehr als Franzosen müssen Amazon Kunden in Deutschland für die genau gleichen Alben bezahlen.
Ein insgesamt ganz niederschmetterndes und schockierendes Ergebnis.

Unsere umfangreiche Preisvergleichsuntersuchung umfasste die Top 25 bei Amazon Deutschland meist verkauften Album CDs internationaler Künstler, die es genau gleich auch in Großbritannien, den USA und Frankreich zu kaufen gibt.

Hier die genauen Ergebnisse unserer Studie:

Durchschnittspreise für Top 25 Album CDs heute in lokaler Währung:
Deutschland: 14,87 €
Frankreich: 13,97 €
Grossbritannien: 9,03 Britische Pfund
USA: 12,97 US-$

Durchschnittspreis der Top 25 Album CDs in Euro:
Deutschland: 14,87 €
Frankreich: 13,97 €
Grossbritannien: 9,71 €
USA: 8,69€

Durchschnittspreis der Top 25 bei Amazon Deutschland notierten meistverkauften und international erhältlichen Album CDs inklusive lokaler Versandkosten (Summe in Euro):
Deutschland: 17,87 €
Frankreich: 15,91 €
Grossbritannien: 11,24 €
USA: 10,68€ + ca 8% Steuern = 11,53 €

Alle Daten sind von heute, dem 15.10.2009

Der Kauf + Versandkosten einer Album CD ist in Deutschland damit um
12,3% teurer als in Frankreich
59% teurer als in Großbritannien
55% teurer als in den USA

Man fragt sich da unwillkürlich: Was soll das? Warum sind die genau gleichen Musik CDs in Deutschland um so viel teuerer als im Ausland? Insbesondere die niedrigen britischen Preise fallen für uns Deutsche unangenehm ins Auge. Die unfreundliche Preispolitik der internationalen Musikindustrie gegenüber den in Deutschland lebenden Kunden ist schon ein echt ein starkes Stück.
Bevor von Netzsperren usw. schwadroniert wird, sollten doch eher mal die deutschen CD Preise auf ein angemessene Niveau zurückgeführt werden. Mindestens eine 33%ige Preissenkung kann man sich da durchaus ohne weiteres vorstellen. ALDI senkt schliesslich auch die Preise. Wenn es dann immer noch nicht klappt mit dem Musikabsatz dann kann die große Hatz auf die Netzsünder ja begonnen werden.

View Comments

M says:

4. November 2009 at 19:04

Wie war denn der durchschnittliche Albumpreis 2008? Woher stammen die Daten? Danke und Grüße
- oljo-team says:
  
  4. November 2009 at 20:10
  
  Hi M
  die Daten entstammen einer von uns erstellten Datenerhebung und beziehen sich auf die an dem Tag der Dateneinspeisung geltenden Preise der Alben bei den jeweiligen Amazon-Filialen von Deutschland, USA, Goßbritannien und Frankreich. Amazon ist in den drei erstgenannten Ländern jeweils der größte Onlinehändler für Musik CDs, in Frankreich nach FNAC der zweitgrößte.
  Album Preise im klassischen Einzelhandel weichen in allen Ländern eher nach unten, als nach oben ab.
  Der von uns ermittelte Durchschnittspreis für von uns erfasste international veröffentlichte Alben (jeweils aber immer nur die Top 25) lag 2008 in Deutschland bei 13,23 €. Alben einheimischer Künstler (jeweils Top 25) waren dagegen in Schnitt um gut 1€ teurer. Wie 2008 könnte die Vorweihnachtszeit 2009 sinkende Preise bringen. 35% des Jahresdurchschnitsspreises ermitteln wir aus den letzten 6 Wochen des Jahres, da in diesem Zeitraum entsprechend viele Alben verkauft werden. Unsere Daten sind Momentaufnahmen, die aber einen gewissen Preistrend für die best verkaufenden Alben durchaus darstellen können.
  Ab dem 15.11.09 gibt es unseren dann um Albumdownloadpreise erweiterten Preisvergleich 6 Wochen lang wöchentlich hier! Hinweis: Nicht erfasst werden Preise für vorbestellbare Alben (wg der Amazon Niedrigstpreisgarantie).
  
  Lieben Gruß
  Olaf
  OLJO Team
Ethan says:

15. Oktober 2009 at 16:11

Ich denke, teilweise erklären sich die Unterschiede ganz simpel durch Wechselkurse oder? In jedem Land wird es einen Preis geben, der sich für ein Produkt eingebürgert hat und der sich dann langsam entwickelt. Wenn dann das Pfund innerhalb kurzer Zeit abstürzt wie 2008 geschehen- und beim Dollar war es ja kruze Zeit vorher ähnlich -, sehen die Preise für uns sehr billig aus, aber haben sich in lokaler Kaufkraft nicht geändert. Den Pfundkurs von 2007 zu Grunde gelegt, sind die Unterschiede ja schon bedeutend geringer. Langfristig sollten sich dann Kurse oder Preise eigentlich wieder angleichen.
- oljo-team says:
  
  15. Oktober 2009 at 20:22
  
  Hi Ethan
  da springst du bissl zu kurz die Preisunterschiede auf die Wechselkurssituation schieben zu wollen. Der Pfundkurs hat sich nur um 30% gemessen am langjährigen Mittel nach unten bewegt. Der Dollar-Eurokurs schwankt in einer Bandbreite von +/-10% vom langjährigen Mittel. Wechselkurse von vor 10 oder 20 Jahren können ja wohl kaum die Preise von heute bestimmen, oder?
  
  Wir kommen demnach auf ein angemessenes Preissenkungspotential in Deutschland von mindestens um die 30%.
  
  Und dass CDs in Frankreich billiger sind, als in Deutschland, obwohl da sogar die Mehrwertsteuer noch höher ist, als bei uns, das kann ja nun beim besten Willen keiner mehr erklären...
  
  und falls du glauben solltest in Deutschland produzierte und für den deutschen Markt konzipierte CDs wären günstiger, weil ja kein 'Wechselkursrisiko' besteht, liegst du auch falsch. Die sind im Schnitt noch teurer als CDs von ausländischen Künstlern.
  Lieben Gruß
  Olaf
  OLJO-Team