DSDS 2003: Daniel Küblböck durch erste Platte Millionär? Unmöglich!

Gestern geisterte eine interessante Meldung über den DSDS 2003 Teilnehmer Daniel Küblböck durch den deutschen Blätterwald. Die Meldung, die sich mit dem kommerziellen Erfolg von ex DSDS Star Daniel Küblböck, Dritter der allerersten DSDS Staffel, beschäftigte zitiert Küblböck mit dessen eigener Aussage er habe ‚für seine erste Platte‘ 1 Million Euro von der Plattenfirma überwiesen bekommen. Kann das denn sein? Wir haben mal recherchiert:
Offiziell erreichte Küblböcks allererste Platte (die CD Single You Drive Me Crazy) im Jahr 2003 ‚lediglich‘ den Gold Status für mehr als 150.000 verkaufte Singles (Goldgrenze lag bis 2002 bei 250.000, ab 2002 liegt die Goldgrenze bei 150.000 Stück Quelle). Es dürften wohl insgesamt 200.000-250.000 gewesen sein. Mit diesen Verkäufen kann Küblböck vollkommen unmöglich eine Million Euro verdient haben. Der Umsatz der Single kann maximal nur 1,5 Mio Euro erreicht haben (Single CD Ladenverkaufspreis: 6 Euro). Zieht man die Mehrwertsteuer von damals 17% ab verbleiben um die 1,25 Mio € Nettoumsatz. Auszuschliessen ist, dass Küblböck davon 1 Mio € abbekommen hat. Das wären 80%. Völlig unmöglich! Selbst Topstars erhalten kaum mehr als 10% vom Nettoumsatz einer CD Single. Küblböcks direkte Einnahmen aus dem Umsatz seiner ersten Platte belaufen sich wohl dann doch eher auf nur 5-7% vom Nettoumsatz. Mehr als 100.000 Euro können es also gar nicht gewesen sein. Küblböcks Aussage mit seiner ersten Platte gleich ne Million verdient zu haben, kann man also getrost als absolutes Märchen abtun. Den Überweisungsbeleg hätten wir jedenfalls gerne mal gesehen.
Eher ist es so, dass Küblböck mit dem Umsatz durch Plattenverkäufe UND durch Einnahmen durch Vergütung von Liveauftritten während seiner gesamten Laufbahn der ersten 2 Jahre womöglich über 1 Mio Euro an Einnahmen erzielt hat. Davon muss man natürlich noch die jährlich angefallene Einkommenssteuer abziehen.
 

Irgendwas also passt bei der aktuellen Küblböck Meldung inhaltlich nicht. Klar ist: Mit seiner wirklich ersten Platte hat Küblböck jedenfalls unmöglich eine Million Euro verdient. Das ist erwiesen.
Übrigens kann Küblböck auch mit seinem ersten Album (Gold für ‚Positive Energie‘), dass sich ca 200.000 bis 250.000 mal verkaufte, keine Million verdient haben. Der Nettoumsatz dieses Albums lag kaum höher als bei ca 3 Mio Euro. Auch da wird Daniel Küblböck nicht ein Drittel als persönliche Einnahme abbekommen haben.
 

In der Meldung wurde weiterhin Küblböck damit zitiert, dass er die besagte Million in ein Solarprojekt investierte. Die auch heute noch kräftig sprudelnden Einnahmen aus dieser Investition würden ihm ein sorgenfreies Leben ermöglichen (‚SPD hat mich reich gemacht‘). Da muss man sagen: das ist klug von Küblböck gewesen. Bisschen ärgerlich vielleicht für manchen, dass Küblböcks Wohlstand durch ‚die Allgemeinheit‘ finanziert wird. Das ist allerdings bei vielen reichen Leuten so, die geschickt investiert haben. Wer kein Geld für Investitionen zur Verfügung hatte bzw hat, der ist eben nur der Zahler, um anderen ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen….

OLJO-Team

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  • Britney Spears knackt mir ihrem neuen Album erneut die deutschen TOP 10! Ihr 7. Top 10 Album in Folge!

  • Wenn der wirklich eine Million zu diesem Zeitpunkt reingesetzt hat, ist ein Ertrag im Bereich 100000 Euro durchaus möglich. Die Wartungskosten halte ich für überschaubar. Normalerweise wird ein großer Teil des Ertrags durch die Kreditabzahlung aufgefressen, aber den hat er ja nicht gebraucht. Man darf nicht vergessen, dass er noch im knapp 50 Cent/kWh Vergütungsbereich liegt.

  • Was meint ihr? Schafft Jlo dank DSDS ihren 1. Nummer 1 Hit in Deutschland und damit noch mit über 40 ihren größten Welterfolg?
    In Österreich und in der Schweiz ist der Song bereits auf der 2, in UK schoss "On the floor" sofort auf die 1!

  • Ich kenne seinen Manager (bega) der Song hat sich alleine in den USA 3 Millionen mal verkauft und die cd [Album) in den USA 2 Millionen mal. ACE of Base verkauften alleine von happy Nation 8 Millionen Alben in den USA - es waren goldene Jahre von 90-2002. Shania Twain verkaufte von Come on over 24! Millionen weltweit. Der Topseller des Jahres hat mittlerweile nur noch 6-10 Millionen im Jahr!

    • Hi Erik
      geht es um ein Album, oder die Single Mambo No 5, oder die Karrieregesamteinnahmen? Das ist ein Unterschied.
      Mit Alben, die in den USA vor Beginn des digitalen Zeitalters gelaufen sind hat man natürlich gut verdient, das ist klar. Heutzutage ist es so, dass Top Popstars mit Werbeverträgen weit mehr verdienen, als mit dem Plattenverkauf. Miss Britney Spears hat kürzlich nen Werbe-Vertrag über 30 Mio US$ abgeschlossen, das ist Äquivalent mit den persönlichen Einnamen aus dem Verkauf von 30 bis 40 Mio Alben...
      Natürlich hat jedenfalls Lou Bega damals sehr gut verdient. Wenn er es nicht ausnehmend dumm angestellt hat wird er bis zum Lebensende ein zumindest finanziell sorgenfreies Leben führen können. Bei Daniel Küblböck sind wir uns da nicht so sicher. Ob wirklich eine Solaranlage dermaßen viel Gewinn abwirft, dass man davon gut leben kann, das glauben wir nicht so ganz. Sein kann es aber. Man hört allerdings hier und da, dass da wo Daniels Anlage steht keine soo große steht, dass man damit 25000 Euro, oder mehr Nettogewinn machen könnte.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • Küblböck war ja Kandidat in der 1. Staffel, d.h. er wirkte auch beim Hit des Jahres 2003 mit: We Have A Dream, die 3fach Gold erreichte! Da hat er natürlich auch abgesahnt!

  • Man hat in den 90ern gut verdient, Lou Bega hat mit Mambo no. 5 50 Millionen Euro verdient, nach Abzug der Steuern blieben noch 25 Millionen Euro, und es war nur dieser eine grosse Hit auch in den USA - gute LP Verkäufe. Not bad.

    • Hi Erik
      Deine Aussage bezüglich Mambo No 5 halten wir für nicht reell. Als Single CD wurde der Song weltweit offiziell ja 'nur' ca 3,5 Mio mal verkauft hinzu kommen Vergütungsbeteiligen von Hitsamplern auf denen Mambo No 5 enthalten war. Macht einen Bruttoumsatz von 17,5 Mio Euro - 22,5 Mio € (bei einem Singlepreis von 5€, was damals normal war). Da Lou Bega an der Komposition des Titels mitbeteiligt war verdiente er auch an den Abspielvergütungen im Radio und Fernsehen. Mehr als 3,5 Mio Euro bis 4 Mio Euro wird Lou Bega mit Mambo No 5 aber insgesamt auf keinen Fall verdient haben können. 25 Mio sind vollkommen ausgeschlossen. Steuern gehen davon noch runter. Ein deutscher Erwerbstätiger mit Durchschnittseinkommen verdient in seinem gesamten Erwerbsleben etwa 1 Mio Euro netto.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • Eure Richtigstellung ist völlig ok. ich habe diese Ansage auch mitbekommen.
    Er wird im Laufe der Jahre vielleicht die Millionen verdient haben, weil er pfiffig dabei war, aber ganz bestimmt nicht mit einer CD wie gemeldet wurde:)

  • Wieso soll das unmöglich sein? Noch nie davon gehört, dass Künstler auch gerne mal einen Vorabcheck erhalten, wenn sie den Plattenvertrag unterschreiben? (Nennt man auch signing fee)
    Weil eben ein riesen Potential gesehen wird, egal wie sich das später entwickelt!?

    @karin: In Thailand leben 64 Mio. Menschen, damit 18 Mio. weniger als in Deutschland. Die Menschen verdienen dort etwa 1/10 von dem was hier in D verdient wird, insofern wird er da keine riesen Einnahmen gemacht haben.

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