Überraschung bei iTunes: Glasperlenspiel zurück auf Platz 1

Ein Sylvester/Neujahrscomeback auf Platz 1 der iTunes Deutschland Trackcharts gelingt dem deutschen Musikduo Glasperlenspiel aus Baden-Württemberg mit ihrem Hit Dauerbrenner ‚Geiles Leben‚.
Genau 70 Tage nachdem der Titel zuletzt auf der iTunes Track Nummer 1 gestanden hatte, konnten Glasperlenspiel erneut die begehrte Top Position erobern. Es ist sehr selten, dass einem Song nach einer so langen Pause der Sprung zurück an die Spitze gelingt.
Glasperlenspiel schaffte die Rückkehr auf Rang 1 u.a. deshalb, weil das Duo in der Sylvesternacht am Brandenburger Tor aufgetreten war. Die mit mehr als 500.000 Besuchern grösste Sylvesterparty Deutschlands wird bekanntlich vom Fernsehen veranstaltet und dort auch übertragen. Fleissig, wie die beiden Schwaben eben sind, gaben sie an Neujahr Abends in der Olympia-Eissporthalle von Garmisch-Partenkirchen in Bayern ein Konzert.

Glasperlenspiel mit Geiles Leben – Das offizielle Video (mit Songtext)

Viewcount Youtube: 26,82 Mio Views.
Viewcount Yevo: 693 TSD Views.
Stand 01.01.2016.

Der Pop-Dance Song ‚Geiles Leben‚ konnte seit Sylvester Abend bei iTunes rund 35% Marktanteil gewinnen, was bei gleichzeitigen Verlusten der Konkurrenz ausreichte um Platz 1 in der Trackchart erneut zu übernehmen. Der Vorsprung vor dem zweitplatzierten Track beträgt aktuell 11,4%. Viel weiter hoch wird es heute wohl auch nicht mehr gehen. Scheint so, als ob ein durch die Fernsehverbreitung erzielte Nachfrage-Peak erreicht worden ist. Wir erwarten in den nächsten Tagen ein Abflauen der Verkaufszahlen (Top 10 Exit bis Ende der Chart-Woche)
In der Songchart (alle Versionen eines Songs aufaddiert) verbleibt auch an den ersten beiden Neujahrstagen 2016, wie schon seit vielen, vielen Wochen die Britin Adele mit ‚Hello‚ auf Rang 1 der bei iTunes Deutschland meistverkauften Songs. ‚Hello‘ hat aktuell 35,5% Vorsprung vor ‚Geiles Leben‘. Das ist ein immer noch sehr komfortabler Vorsprung.

Auch bundesweit wird heute die ‚Beton Nummer 1‚ ‚Hello‘ von Adele auf Platz 1 der meistverkauften Songs des Tages in Deutschland verbleiben.
Wann das übliche ‚Bäumchen-Wechsel-DichNeujahrs-Chartrevirement stattfinden wird ist noch unklar. Derzeit sehen wir bis auf einen keine neuen Titel am Horizont, die an der Spitze für Furore sorgen könnten. Normalerweise ist es so, dass bis spätestens Ende des Monats Januar die Top 10, die am Ende des Vorjahres die Charts dominiert hatten mehrheitlich neuen Titeln Platz gemacht haben.
Auf Grund der zunehmenden ‚Betonierung der Charts‘ (Verweildauern von 20 Wochen und mehr in den Top 10 ist ja neuerdings nicht mehr die Ausnahme, sondern fast schon die Regel) könnte in diesem Jahr dazu führen, dass dieses Revirement ausbleiben wird bzw. erst im Februar stattfinden wird. Es wäre durchaus vorstellbar, dass Hello auch am Ende des Monats Januar noch die Wochen Nummer 1 in Deutschland bekleiden wird. Soo alt ist der Song mit 10 Wochen auf dem ‚Chartbuckel‘ nämlich noch gar nicht. Dennoch ist es so, dass der Song schon über 500.000 mal als Download in Deutschland verkauft wurde (und zusätzlich ja bald 1 Mio mal in Form als Teil eines Albums). Woher die immer noch 30 TSD bis 40 TSD neuen Käufer pro Woche für den Song ‚Hello‘ in Deutschland kommen?

Ähnliches trifft auf ‚Geiles Leben‘ von Glasperlenspiel zu. Seit immerhin schon 142 Tagen befindet sich dieser Song in den iTunes Track Top 100. 127 Tage davon bekleidete ‚Geiles Leben‘ eine Position innerhalb der Top 10 (das sind zusammengefasst 18 Wochen!). Die iTunes Tages Nummer 1 erzielten Glasperlenspiel an insgesamt 5 Tagen.

Adele belegt mit ‚Hello‘ in der Songwertung seit dem Erstveröffentlichungstag am 23.10.15 durchgängig Rang 1 bei iTunes. Das sind 72 Tage (= 10 Wochen). Genauso lange schwirrt auch ‚Sorry‘ von Justin Bieber oben in den Charts herum. 10 Wochen sind im Vergleich mit Glasperlenspiels 18 Wochen natürlich noch gar nicht so viel.

Auffallend ist, was Prätendeten auf neue Top 10 Hits betrifft, dass der Song ‚Light It Up‚ von Major Lazer bei Spotify zwar mit erklecklichen 20% Vorsprung die Charts anführt, in den iTunes Track Charts aber anhaltend Probleme hat überhaupt dauerhafter in die Top 10 reinrobben zu können. Seit nun schon fast 40 Tagen tändelt ‚Light It Up‘ bei iTunes seitwärts anstatt nach oben durchzubrechen, wie es seltsamerweise bei Spotify gelingen konnte.
Beim Audio-On-Demand Dienst Spotify befindet sich ‚Geiles Leben‘ von Glasperlenspiel mit gestern knapp 107 TSD Abspielungen (mind 30 Sec Abspiellänge) auf Rang 15 der Tagescharts.
Seit dem 10.10.15 (d.h. seit also 83 Tagen am Stück) kommt ‚Geiles Leben‘ (Madizin Single Mix) bei Spotify auf jeweils mehr als 100 TSD Plays. In der Spitze wurden Ende Oktober 187 TSD Plays am Tag gezählt.
Plays insgesamt bei Spotify durch deutsche Nutzer: 13,03 Mio.
Weltweit ausserhalb Deutschlands wurde der Song 1,22 Mio mal bei Spotify abgespielt (meist durch Österreicher, Schweizer und Auslandsdeutsche).

Der Gesamtumsatz (Tonträgerverkauf, Audiostreaming + Videostreaming), der bislang mit ‚Geiles Leben‘ erzielt wurde, dürfte relativ nah an 1 Mio € heranreichen.

OLJO-Team

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  • Adele belegt mit ‘Hello’ in der Songwertung seit dem Erstveröffentlichungstag am 23.10.15 durchgängig Rang 1 bei iTunes. Das sind 72 Tage (= 10 Wochen). Genauso lange schwirrt auch ‘Sorry’ von Justin Bieber oben in den Charts herum. 10 Wochen sind im Vergleich mit Glasperlenspiels 18 Wochen natürlich noch gar nicht so viel.

    10 Wochen sind im Vergleich zu 18 Wochen nicht so viel?

    Das mag den anschein haben, aber wie ihr selbst geschrieben habt verkäuft sich Hello sehr gut! Geiles leben hat bisher hingegen nur Gold erreicht. Das heißt Hello hat sich in einer viel kürzeren Zeit mehr als das doppelte generell verkauft und wenn man das Album dazu zählt sogar mehr als das 5fache.

    So wie ihr es oben wieder geschrieben hat verschlechtert nämlich wieder den Eindruck des Erfolges von Adele.

    Im übrigen hat Mediatraffic die Jahrescharts veröffentlicht:

    Weltweit hat Adele mit 25 über 14,9 Millionen Platten verkauft und dass innerhalb von 1,5 Monaten!
    Hello hat sich über 7,5 Millionen mal verkauft!

    Und selbst 21 hat sich nochmal in den Jahrescharts Top 40 platzieren können indem es über 889.000 Einheiten nochmal abgesetzt hat!

    Darüber wird natürlich nicht in dem Sinn berichtet, als darüber dass Glasperlenspiel, NACHDEM SIE PROMO gehabt haben, da ein Auftritt an Brandenburger Tor, auf Platz 1 natürlich so spektakulär ist.

    • Da hast Du vollkommen Recht und zu Justin Bieber kein Wort.. im Gegensatz zu Helene Fischer spricht der echt auch jüngere Menschen in den 20igern und 40igern an - und nicht nur Zahnspannenträger und hat überall Rekorde nur interessiert das Iljo nicht. Sein Album liegt überall vorne wie auch Coldplay.

      Bin ja gespannt auf das neue Video von Adele....

  • Hi Dean,

    plant ihr eigentlich, dieses Jahr wieder eine von euch ermittelte Jahreschart herauszubringen? Das fänd ich super! :)

    Viele Grüße
    Charter

    • Hi Charter
      es wird tatsächlich eine Singles Download Jahreschart geben. Das dauert aber noch ein paar Tage.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • Für mich die größte Enttäuschung des Jahres 2015:

    Warum floppte Ellie Goulding's Album "Delirium" (nicht in den TOP 100 Album-Jahrescharts gelistet)?

    Es wurden doch daraus 3 Hit-Sinlges ausgekoppelt, die sich alle in den TOP 100 Single-Jahrescharts behaupten:

    Love Me Like You Do (Platz 4), Outside (Platz 40) und On My Mind (Platz 86)!

    • Hi Oli
      DAS haben wir uns auch schon gelgentlich gefragt. Fernsehwerbung wurde dafür ja geschaltet. Da wurde ganz schön Geld versenkt. Leider ist nicht nachvollziehbar, warum das Album so vergleichsweise schlecht lief. Bei Amazon UK reichte es auch nur für Platz 89 in den CD/Vinyl Album Charts. Viel besser ist es ihr also in ihrem Heimatland auch nicht ergangen, obwohl sie mit 'Army' nun sogar schon die vierte Amazon UK Top 100 Hitauskopplung des Albums hat.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • TOP 100 Single/Album-Jahrescharts (GfK Entertainment):

    Frauen im Flop:

    1. Lena: 2015 war nicht ihr bestes Jahr. Ihre beiden Singles "Traffic Lights" (Platz 69) und "Wild & Free" (Platz 71) verfehlten trotz großer Promotion, u. a. im erfolgreichsten Film des Jahres "Fack yu Göthe 2", die TOP 50 der Single-Jahrescharts deutlich! Zudem ist ihr Album "Crystal Sky" erst gar nicht vertreten!

    3. Abwärtstrend bei Ellie Goulding: Schaffte sie noch Anfang 2015 gleich zwei Nummer 1 Hits mit "Outside" und "Love Me Like You Do", so ging ihr zum Ende des Jahres die Puste aus. Ihre Single "On My Mind" platzierte sich nur auf Platz 86 in der Endabrechnung. Ihr im November veröffentlichtes Album "Delirium" taucht erst gar nicht in den TOP 100 Album-Jahrescharts auf!

    4. Noch schlechter lief es für Carly Rae Jepsen und Kelly Clarkson. Zwar brachten sie ihre Leadsingles im unteren Drittel der TOP 100 Single-Jahrescharts unter, "I Really Like You" (Platz 66) und "Heartbeat Song" (Platz 95), doch verpassten sie wie Ellie Goulding ihre Alben in die TOP 100 unterzubringen ("Emotion" und "Piece by Piece")

    2. Helene Fischer: War "Atemlos" noch der Hit des Jahres 2014, so rauscht sie 2015 von 1 auf die 50 in den TOP 100 Single-Jahrescharts!

    • Hi Oli
      Lenas Album war natürlich ein Flop. Nur an 12 Tagen gelang es ihr eine Platzierung innerhalb der iTunes Album Top 20 zu schaffen. Das ist ein enttäuschendes Abschneiden. Mehr als die Produktions- und Promotionkosten hat das Ergebnis kaum decken können.
      Immerhin sind ihr aber wieder Hits gelungen, die in den Jahres Top 100 auftauchen. Glaube dass es noch keinem Castingshowsieger in Deutschland gelungen ist, 5 Jahre nach seinem Castingsieg immer noch Top 100 Jahreshits aufweisen zu können.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

      • ja wenn ihr damit Solisten gemeint habt, warum schreibt ihr es dann nicht einfach vorher richtig rein, statt es hinterher immer zu konkretisieren (is ja schliesslich nicht das erste Mal) ?

      • wie wäre es mit den No Angels...
        Hits von 2001-03 und 2007-09. DAS ist doch wohl ne lange Zeit. Ob es da immer für die Jahrescharts gereicht hat??
        OK.. abba Hits hatten sie...

        • Hi Angel
          wir meinten damit Solisten/Innen als Castingsieger. Mit den No Angels müsste man sowieso noch genauer überprüfen.

          LG
          Dean
          OLJO-Team

  • TOP 100 Single Jahrescharts (GfK Entertainment):

    Robin Schulz mit rekordverdächtigen 5 Hits:

    Sugar (Platz 8), Headlights (Platz 19), Sun Goes Down (Platz 58), Show Me Love (Platz 93) und Prayer in C (Platz 100)!!!

    Außerdem noch mit seinem Album "Sugar" auf Platz 79 in der Endabrechnung!

    Bemerkenswert: Gleich vier DJs bringen jeweils zwei Hits in den TOP 20 unter!!!

    - Felix Jaehn mit Cheerleader (Platz 1) und Ain't Nobody (Platz 3)
    - Lost Frequencies mit Are You With Me (Platz 2) und Reality (Platz 14)
    - Robin Schulz mit Sugar (Platz 8) und Headlights (Platz 19)
    - Kygo mit Firestone (Platz 10) und Stole The Show (Platz 20)

    • Hi Oli
      wir werden in einigen Tagen die Download Jahrescharts bringen. Mit natürlich relativ ähnlichen Ergebnissen.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • Deutsche Single Midweek-Charts: Adele peilt 11. Nummer 1 Woche mit "Hello" an!

    Das wäre der längste Dauerbrenner seit Israel Kamakawiwoʻole, der mit "Over the Rainbow" zwischen 2010 und 2011 insgesamt 12 Wochen, allerdings mit Unterbrechung, die Chartspitze blockierte!

    • Hi Oli
      die elfte wird aber wohl die letzte sein. In der nächsten Woche wird aller Vorraussicht nach jemand anderes, als Adele, auf der 1 sein. 'Hello' verliert täglich bei iTunes rund 10% Marktanteil, ähnlich hoch dürften die Verluste bei Amazon und GP sein. Bei Spotify verliert Hello pro Woche 10%.
      Verliert man sieben Tage die Woche jeweils 10% Marktanteil pro Tag, erreicht der Tagesabsatz am siebten Tag nur noch 49% des ersten Tages. Eine Nummer 1 ist dann kaum noch möglich. Nur bei äusserst günstigen Umständen, die wir aber für 'Hello' nicht erwarten, wäre eine weitere Wochen Nummer 1 möglich. An sich ist sogar mit einer Beschleunigung des Abwärtstrendes zu rechnen.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • Es ist eh verrückt das sich Major Lazer viel besser verkauft hat wie die 8 Wochen Nummer 1 Astronaut, was zeigt das es nicht auf Chart Positionen ankommt sondern wieviel man tatsächlich verkauft.

  • Die einziger die wirklich verdient hat in der Top 4 ist Ellie Goudling und Major Lazer - der einzige Originalsong an dem sie auch geschrieben hat. Alles andere Remixe oder Cover... weder Felix Jahn noch Frequenies sehen viel von den Einnahmen, das geht an die Original Acts die den Song auch geschrieben haben. Somit ist der einzige echte neue Song Ellie Goulding - einzige Original Song.

    • Hi Erik
      da hast du absolut Recht. Wieviel aber wer von den Gema Einnahmen abbekommt ist so ohne weiteres nicht zu sagen. Eine indivduelle Vertragsregelung kann ohne weiteres einen höheren, aber auch niederigeren Prozentsatz beinhalten. Der Verteilungsschlüssel muss vor der Veröffentlichung der Gema per Unterschrift der Berecfhtigten mitgeteilt sein ansonsten gilt der Gema-Verteilungsschlüssel.
      F. Komponist ................ 5/12
      Textdichter ............... 3/12
      Verleger ..................... 4/12
      G. Komponist ................ 7/12 (6/12)
      Bearbeiter ............... 1/12 (2/12)
      Verleger ..................... 4/12
      H. Komponist ................ 4/12
      Bearbeiter .............. 1/12 (2/12)
      Textdichter ............... 3/12
      Verleger ..................... 4/12 (3/12)

      Bei 500 TSD verkauften Downloads á 1,29€ macht der Gema-Anteil etwa 11% aus (13,75% des Nettopreises). Ein Remixer bekäme als Bearbeiter also ein Zwölftel bis zwei Zwöfltel der Gemaeinnahmen. Der Originalkomposer 4/12 und Texter 3/12, falls das Werk Text enthält.
      Wie hoch die Gemaeinnahmen eines Songs sind richtet sich aber nach einem komplizierten Verteilungsschlüssel und sind daher nur ganz grob schätzbar. Große Hits, die auch viel im Radio und Fernsehen gelaufen sind, erhalten im Verhältnis zum Umsatz prozentual am Umsatz gemessen erheblich mehr Vergütungen, als kleine Hits, die kaum im Radio liefen. 500 Mio der 900 Mio Gemabruttoeinnahmen entstammen dem Sektor 'Aufführungs-, Vorführungs-, Sende- und Wiedergaberechte'. Nur ca die Hälfte davon machen Gemaeinnahmen aus dem Tonträgerverkauf aus.
      Haupteinnahme ist daher nicht der Tonträgerverkauf, sondern der Bereich 'Aufführung, Sendung'. Grob kann man sagen das dreifache der Tonträgervergütung sind die zu erwartenden Gemagesamtausschüttungen abzüglich 15% Verwaltungsgebühr. Für 500 TSD verkaufter Downloads gibt für einen Remixer daher mindestens 30 TSD bis 60 TSD € (wenn der Song ein halbwegs gut laufender Radiohit war). Vertraglich können aber ganz andere Regelungen getroffen worden sein. Insgesamt gäbe es bei 500 TSD Downloads ca. 360 TSD € an Gemaausschüttungen tatsächlich zu verteilen. Durch den Verteilungsschlüssel ist es aber so, dass große Hits stark bevorteilt werden, sodass die Summe bei diesen möglicherweise sogar um die 50% höher ausfallen kann. Bei den vielen mittleren und sehr vielen kleinen Hits hingegen werden es 10% bis 50% weniger sein.
      Die Gema Brutto-Gebühren durch Audio On Demand Streaming haben im Jahr 2015 nur ca 60 Mio € ausgemacht.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

      • SWR 3 hatte vor kurzem gepostet das George Michael mit jedem Play bei SWR 3 12 Euro verdienen würde. Wie kommt es zu dieser hohen Summe? Klar es ist sein Song aber bei SMASH Hits verdienen sich solche Künstler dann ja dumm und dämlich dank Radio Airplay

        • Hi Erik
          12 Euro für George Michael? Das kann sein. Muss man mal rechnen wieviel Songs im Radio denn gespielt werden. Das sind etwa 50.000 Songs, die ein Popsender pro Jahr ausserhalb des Nachprogramms abspielt. Es gibt in Deutschland etwa 35 große Sender mit Popprogramm und 20 mit Schlager-Pop Mix, oder vorwiegend Schlager macht dann zusammen 3,75 Mio Plays + 1,75 Mio Plays im Nachprogramm ergibt 5,5 Mio Plays. Bei 400 Mio € Netto-Ausschüttung (nach Abzug der 15% Verwaltungskosten) kommt man auf ganz andere Summen pro Abspielung.
          Wenn Radioplay nur 250 Mio der 500 Mio € ausmacht, die durch öffentliche Aufführung an GEMA Netto-Abgaben anfallen, wären das bei 5,5 Mio Plays je Play 45 €.
          Hinzu kommt aber, dass die Gema auch Aufführungen klassischer Musik vergütet und zwar extrem unverhältnismäßig hoch. Man kann daher vielleicht nochmals 20% von den 45€ abziehen. Bleiben 36€ Netto als Überweisungssumme je Play.
          Dabei unberücksichtigt ist, dass die Vergütungshöhe für Radioabspielungen bei der Gema gestaffelt ist nach dem Marktanteil (unklar ist aber wie der Marktanteil einzelner Titel denn überhaupt ermittelt wird. Das hält die Gema ja geheim). Ein hoher Marktanteil erhöht den Anteil an den Vergütungen überproprotional und zwar ganz erheblich.
          Wir wissen allerdings nicht wie die Gema mit Abspielungen bei den doch recht vielen lokalen Sendern verfährt. Insgesamt gibt es in Deutschland an die 400 Radiosender (Programme). Ca 35 der 64 öffentlich-rechtlichen Sender sind Musikprogramme, hinzu kommen ca 115 meist lokale aber einige Landesweite private Sender, die vorwiegend Musik spielen. Würd man alle 150 Musiksender gleich zählen würde man auf grob geschätze 10 Mio Plays im Jahr kommen.
          Dazu kommen dann noch die Plays der Internetradios dieser Sender und die Plays von nur im Internet agierender privater Unternehmen. Lassen wir mal auch ne Million sein.
          250 Mio € Gema (können aber auch an die 400 Mio € sein) für 11 Mio Abspielungen.
          macht grob gesagt 25€ PRO ABSPIELUNG. Man muss aber entschieden davon ausgehen, dass eine Abspielung bei einem Sender, der 3 Mio Hörer hat, wohl sicher vom berühmt-berüchtigten Gema-Verteilungsschlüssel höher bewertet wird, als eine Abspielung bei einem Lokal-Sender, der nur 0,1 Mio Hörer erreicht.
          Das System ist sehr kompliziert. Neben der Abspielhäufigkeit spielt auch die Höhe der Werbeinnahmen der Privatsender eine Rolle.
          Grob gesagt könnte man aber die fundierte Vermutung aufstellen, dass eine Abspielung in einem landesweiten Sender eines Flächen-Bundeslandes ohne weiteres eine Vergütung von 30€, je nach Erfolg des Titels aber durchaus auch von 40 € an Nettoüberweisung zur Folge hat (je ein Drittel an Komponisten, Texter und Verlag). 12 Euro für George Michael ist demnach eher nicht so ganz stichhaltig (für einen von ihm selbst komplett alleine komponierten und getexteten Song (z.B. 'Last Chrismas') müssten es nach unserer fundierten Vermutung eher an die 25€ sein). Wie gesagt spielt da aber der Verteilungsschlüssel noch eine Rolle, was für Last Christmas wohl eher leicht bis mittel nachteilige Auswirkungen hat.
          Eine Ausschüttung von 25€ (wohlgemerkt gedrittelt nach Komponist, Texter und Verlag) halten wir aber insgesamt gesehen für nicht unrealistisch. Bei größeren Sender könnte das aber auch an die 40€ heranreichen.
          Im Radio wird richtig Asche gemacht.

          LG
          Dean
          OLJO-Team

  • Top 5 Offizielle Deutsche Jahrescharts (GfK Entertainment):

    Top 5 Alben:

    Platz 1: Helene Fischer - Weihnachten
    Platz 2: Adele - 25
    Platz 3: Sarah Connor - Muttersprache
    Platz 4: Helene Fischer - Farbenspiel
    Platz 5: Sing meinen Song - Das Tauschkonzert, Vol.2

    Top 5 Singles:

    Platz 1: OMI - Cheerleader (Felix Jaehn Remix)
    Platz 2: Lost Frequencies - Are You With Me
    Platz 3: Felix Jaehn feat. Jasmine Thompson - Ain‘t Nobody (Loves Me Better)
    Platz 4: Ellie Goulding - Love Me Like You Do
    Platz 5: Major Lazer feat. DJ Snake & MØ - Lean On

    Fazit: Frauen dominieren die Album-Jahrescharts, hingegen die Männer die Single-Jahrescharts!

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