EMA Awards 2011: Schnarch gähn…Justin Bieber, Lady Gaga, Selena Gomez….null Europa

An diesem Wochenende hat die amerikanische Musikindustrie im Rahmen der EMA Awards ihre Verkaufserfolge in Europa (und darüber hinaus) gefeiert. Das die überkandidelte EMA Show verzapfende Sendernetzwerk MTV/VIVA, natürlich zu 100% im Besitz des milliardenschwerden amerikanischen Viacom Medienkonzerns befindlich, hat denn auch ein gutes halbes Dutzend größere US Musik-Stars direkt zu Auftritten im verarmten und heruntergekommenen Veranstaltungsort Belfast (Nordirland, Grossbritannien) ‚zwangsverpflichtet‘. Rihanna konnte leider nicht.
EMA heisst in der Langform ja European Music Award. Europäisch ist an dem Preis aber höchstens, dass extrem darauf geachtet wird, dass bloß KEIN europäischer Act prominent auf die Bühne kommt und einen der wichtigeren Preise erhält, das fehlte grad noch.
Der EMA zeigt eher, wie übel selbst die europäischen Musikkonzerne der kriselnden europäischen Popmusikkultur mitspielen. Hier darf nicht vergessen werden, dass Universal Music, mit 33% Weltmarktanteil größter Musikkonzern der Welt, im Besitz ausgerechnet eines französischen Großkonzerns ist. Einen französischen Popstar suchte man bei den EMAs aber vergeblich. David Guetta, der in Belfast zwar aufgetreten ist, zählen wir da mal nicht dazu, da er im Grunde ’nur‘ Musikproduzent, und kein Sänger ist, sondern meist US Acts singen lässt.
Die Preisvergabe der MTV/VIVA EMAs basierte in den meisten Fällen angeblich auf Votings, die über die MTV und VIVA Webseiten abgehalten wurden. Unabhängig verifizierbar sind die Votingergebnisse aber nicht. Angeblich (Laut MTV) gab es 158 Mio Votes für die EMAs. Mehrfach Votes einzelner User waren demnach also erlaubt. Die Fans klickten sich die Finger offensichtlich wund. Aussagekraft hat sowas im Grunde natürlich nicht.
Europäischen Feigenblätter in der von amerikanischen Stars dominierten furchtbar aufdringlich-kreischigen EMA Show in Belfast waren die Briten Jessie J und Snow Patrol, deren europäische Herkunft jedoch im Grunde nur rudimentär bekannt ist.
Und wer hat nun die meistens EMAs im Jahr 2011 bekommen? Das war natürlich Miss Perücke, welch Überraschung. Gleich 4 dieser Dinger gabs für die wahnsinnig einfallsreich mal wieder faltigen Popo zeigende Lady Gaga. Lena Meyer-Landrut hat übrigens auch einen dieser Awards als ‚Best European Act‘ gewonnen. So so.
Die Produzenten der MTV/VIVA EMA Show waren sich auch nicht zu Schade einen nackten Mann (einen irischen Comedian) auf die Bühne laufen zu lassen. Wie arm kann man sein? Da musste wohl in den Produzentenhirnen pure Verzweilung geherrscht haben.
Unser einhelliges Urteil: diese schnarchlangweilige fast schon lächerliche Selbstbeweihräucherungs-Show könnte ‚ihr‘ in den USA abhalten und sie ‚The small MTV Awards made for stupid Europeans‘ nennen. Wir brauchen den Quatsch inklusive dieser Figuren, wie Justin Bieber und Selena Gomez hier nicht. Pay-Per View dann bitte.

OLJO-Team

View Comments

  • Ich zitiere mal was aus der HAZ
    "Der Erfolg zeigt zweierlei: erstens die frappante Multinationalität, hartnäckige Ergebenheit und Klickwütigkeit ihrer Fangemeinde (ein Lena-Fan hat aus einer Bohrmaschine, Sperrholz und einem iPhone eigens eine „Vote-Maschine“ gebastelt; maximale Leistung: 90 Klicks pro Minute)."
    Soviel zum Thema repräsentative Umfragewerte :-D
    Ich würde gern mal die Reichweite von MTV erfahren, nachdem der Sender im Pay-TV verschwunden ist.
    Wobei, Musiksender sind das schon lange nicht mehr.
    Zwischen Serien, Fake-Reality-Shows und Klingeltonwerbung bleibt kaum noch Platz für Musik.
    Ich schaue da seit Jahren nicht mehr rein, auch weil Minderheitensendungen wie Metalla und Headbangers Ball eingestampft wurden.

  • Liebes Oljo-Team, werdet ihr auch einen Artikel über die Bambi-Verleihung verfassen? Es ist skandalös, dass jemand, der "alle Schwuchteln vergasen" will einen Bambi für Integration bekommt.

    • Hi Nino
      dazu werden wir wahrscheinlich etwas schreiben. Wenn dann nicht viel, aber knallhart.
      Bushido ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Homophobie ist ja nun grad in den Musikkonzernen (vielleicht sogar bei den Burda Leuten?) noch immer weit verbreitet, obwohl dort ganz bestimmt überdruchschnittlich viele 'Homos' arbeiten. Wer offen schwul, oder lesbisch ist, bekommt im Normalfall nur schwer einen Plattenvertrag. Lobenswerte Ausnahmen sind da mitunter Castingshows.
      Trotzdem: Bushido hat durchaus ein bisschen was für die Migranten-Integration geleistet. Ob das preiswürdig ist, kann man bezweifeln. Sicher ist das aber nicht der Grund, warum der Burda Konzern Bushido eingeladen hat. Einizger Grund ist es für Schlagzeilen und Aufmerksamkeit für dieses seltsame Bambi Gedöns zu sorgen und eine 'neue Kundenschicht' anzusprechen. Nennt man Marketing. Die unvermeidlichen Lady Gaga und Justin Bieber laufen da ja auch noch auf, weil grad zufällig wegen der EMAs in Europa...
      Info: Bushido steht bei seinem eigenem Label ersguterjunge unter Vertrag, das mit dem Musikmoloch Sony Music kooperiert. Das aktuelleste Bushido Musik Video zum Song 'So Mach Ich Es' ist auf Bushidos Youtube Kanal als unpassend für Minderjährige geflamet und ist von Youtubeverantwortlichen nach Begutachtung entsprechend kategorisiert worden. Bei oljo.de wird es das Video nicht geben. Bei uns gibt es insgesamt 7 'harmlose' Bushido Videos nämlich: Ching Ching, Wärst Du Immer Noch Hier, Vergiss Mich, Alles Wird Gut, Alles Verloren, Fackeln Im Wind 2010 (Teaser) und Für Immer Jung. Viewzahl der Videos insgesamt letzte Woche: 4. Anteil an allen Video Views bei oljo.de: 0,0000015%...
      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • Man kann ja was tun um die Aussagekraft solcher Abstimmungen zu erhöhen. Umso mehr Leute mitmachen umso schwerer wird es für einzelne Fangruppen ihre Lieblinge unverdient nach vorn zu schieben.

    Nächste Möglichkeit wäre die 1Live Krone. Macht doch ein wenig Werbung dafür abzustimmen. Das stehen über 30 deutsche Künstler und Bands zur Auswahl und da ist für fast Jeden was dabei. Von Lindenberg bis Lena, von Grönemeier bis Guano Apes.
    http://www.einslivekrone.de/abstimmung_index.jsp

    Das läuft noch fast einen Monat lang also genug Zeit da mal vorher einen Blog drüber zu schreiben.

  • Hey,

    Ihr habt da anscheinend selbst nicht mit abgestimmt, dann wüsstet Ihr nämlich, dass man am tag nur einmal für den selben Künstler in der selben Kategorie abstimmen konnte. Bei jedem weiteren Versuch kommt ein Hinwéis, dass man diesem Künstler bereits seine Stimme gegeben hat. Und 158 Mio. Votes ist gar nicht so unrealistisch denn mit einem normalen Votingdurchgang in durch alle Kategorien hat ein einzelner Voter bereits 10 oder 12 mal abgestimmt. Nun rechnet das mal hoch.

    Ich finde Eurer Misstrauen gegenüber allem und Jeden in der Musikbranche aber so langsam nervig und leidig. Denkt Ihr denn auch, dass, wenn Ihr über die Straße gehen wollt und es plötzlich rot wird, dass da ein gewiefter Polizist in der Zentrale die Ampelschaltungen regelt?! Sorry für diese Äusserung aber nicht alles, was Ihr hier schreibt hat wahrhaftig Gehalt und vor allem ist es nicht unter einen Hut mit Euren Sicht der Musikrelevanz zu benennen. Wie man am Rihannabeitrag sehen kann. Wenn Ihr einen Bildungsauftrag verfolgt ist das doch die falsche Plattform, dann macht doch noch einen Blog auf. Ich fande Eure fundierten Charts-News immer sehr informativ, nur ist davon leider kaum noch was zu lesen.
    Aber natürlich sollen auch Berichte, die leider immer seltener werden, wie der über Paul Kalkbrenners Erfolg, positiv erwähnt werden.

    Leider kann ich mir die Antwort von Euch schon wieder denken, hoffe aber, dass Ihr auch mal die Kritiken Eurer Leser wahrnehmt.

    • Hi Monty
      Kritik nehmen wir immer äusserst ernst, daher Danke für Deinen Beitrag. Wir geben hier in unserem Blog gelegentlich aus unserer Sicht berechtigte Kritik zum Besten, auch gerne mal überspitzt, wir sind ja keine Klosterschüler (obwohl eigentlich..hm, einer, nämlich der Chef ja doch hahaha). Lob und neutrale Berichte gibt es von uns aber ebenfalls.
      Chartnews usw. gibt es bei uns regelmäßig, aber auf Grund von Zeitmangel derzeit denn doch seltener. Wir schreiben hier in unserem kleinen Blog über Themen, die uns interessieren, oder über 'Sachen', die uns auffallen und vielleicht auch andere interessiert. Mag sein, dass wir hin und wieder über 'das Ziel' hinausschiessen, aber wir sind halt engagierte Beobachter. Einen Bildungsauftrag verfolgen wir hier keinen. Klar machen wir auch Fehler, die wir bestrebt sind dann auszubügeln.
      ...Gewieft hin oder her, wir jedenfalls regen uns über unnötig rote Ampeln auf, wenn sie eigentlich auf dauergrün geschaltet sein könnten. 'Ampel' ist eigentlich auch das falsche Bild. Eine heruntergefahrene Bahnschranke an einer Bahnstrecke auf der nie nich ein Zug vorbeikommt, trifft es vielleicht denn doch eher, oder so..
      Das wir Videosperrungen bzw Veröffentlichungsverzögerungen (also das Knöpfchendrücken der Musikkonzerne) gutheissen kannst Du von uns nicht verlangen.
      Was die EMAs anbelangt: lassen wir das Voting mal im Nebulösen. Wie viele Personen da tatsächlich dran teilgenommen haben werden wir nicht errechnen können, brauchen wir auch nicht. 10 Stimmen am Tag 30 Tage lang macht jedenfalls 300 Stimmen einer einzelnen Person und durch simples Löschen des Votingcookies konnte man problemlos noch viel öfter abstimmen (bei Firefox ganz fix zu machen: Extras-neueste Chronik löschen...-Häkchen vor 'Cookies'-löschen button clicken, fertig). Wir wissen auch, wie hoch die Bereitschaft 'der Leute' ist an Votings überhaupt teilzunehmen: ausserhalb von Fanbases ist die extrem gering.
      In diesem Sinne auf hoffentlich weitere, gerne auch kritische Kommentare deinerseits:
      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • Hier verrät MTV wie sie die Nominierten auswählen.
    http://de.mtvema.com/news/2011ema-how-nominees-chosen

    und hier findet ihr die Regeln der Abstimmung http://de.mtvema.com/info/how-voting-works-2011

    Alles ganz einfach auf der mtv ema Seite zu finden.

    Und ja, natürlich ist das ganze so konzipiert dass die amerikanischen Stars von vorne herein einen Vorteil haben, das ist Absicht. Nur bei dem worldwide act ist das Kalkül nicht aufgegangen weil Asien doch bevölkerungsreicher als Nordamerika ist, dort mittlerweile auch genug Leute Internet haben. Und nicht zuletzt weil man dort (im Gegensatz zu Europa) seine eigenen Stars unterstützt.

    Und ja, grundsätzlich sind wir ja einer Meinung. Ich finde den Kulturimperialismus der hier von den amerikanischen Musikkonzernen zelebriert wird auch nicht super. Nur machen wir es ihnen leider auch sehr leicht.

    • Hi Haarspalter
      Kulturimperialismus würden wir es nicht nennen wollen, sondern einfach nur Ausnutzung vorteilhafterer Vorraussetzungen. Aus Amerika 'fertig importierte' Popstars haben es natürlich viel leichter als europäische Acts, der ersteinmal teuer aufgebaut sein wollen.
      Das Geld sparen sich die europäischen Ableger der Musikkonzerne aber immer mehr. Ca. 50% des Personals dieser Konzerne wurde ja abgebaut.
      Wir haben die Seiten bezüglich den Nominierungen natürlich gelesen. Ein nebulöses Gremium entscheidet angeblich auf Grundlagen irgendwelcher Daten. Allein schon die Aufführung von Facebook und Twitter lässt da aufhorchen. Eine Auffschlüsselung der Twitter Follower oder von Facebook 'Likes' nach Kontinenten ist nicht möglich. Diese Daten sind auch für MTV geheim. Das wissen nur die Serverbetreuer von Twitter und Facebook.
      Was da steht bei MTV und was die Tatsachen sind, das zwei verschiedene Paar Schuhe. Übertriebenes Vertrauen sollte man MTV nicht entgegenbringen. Wenn jeder am TAG bis zu hundert Stimmen abgeben kann (was soll das eigentlich) kann man ja nur Sagen: Was soll der Blödsinn. Aussagekraft ist gleich NULL. Justin Bieber hätte bei einer wissenschaftlichen Kriterien gerecht werdenden Umfrage NIE irgendwas gewinnen können. Auch bei Lady Gaga wären wir uns nicht sicher.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • Ich möchte ja eigentlich nicht schon wieder meckern, aber die korrekte Bezeichnung der Veranstaltung lautet "MTV Europe Music Awards".
    siehe:
    http://de.wikipedia.org/wiki/MTV_Europe_Music_Awards

    Also das "european" auf das ihr im Artikel abfahrt ist in der offiziellen Bezeichnung garnicht enthalten.

    Aber das macht diese Werbeveranstaltung für amerikanischen Plastik-pop natürlich nicht besser.
    Die einzige Verbindung von Europe und dieser Veranstaltung ist der Veranstaltungsort. Aber das ist leider nicht neu.

    Ach so, dass Europäer da eher selten einen der Hauptpreise gewinnen ist auch ein wenig unsere eigene Schuld. Es war in fast jeder Kategorie auch Jemand aus Europa nominiert. Nur haben leider selbst viele Europäer lieber für die amerikanischen acts gestimmt. Da sollte man nächstes Jahr vielleicht ein wenig Werbung für die einheimischen Künstler machen um das zu ändern.

    • Hi haarspalter
      ok um es auf die Spitze zu treiben: so etwas wie MTV Europe gibt es ja nun auch nicht als Unternehmen, oder Sendergeflecht, es ist mehr eine Chimäre. Europe, oder European..es steht auf jeden Fall etwas drauf, was nicht wirklich drin ist.
      Es sollte natürlich viele Kategorien geben, wo Europäer unter sich sind. Es müsste überhaupt einen echten europäischen Musikpreis geben. Ausserdem sorgt MTV selbst ja dafür, dass US Stars dominieren. Zähl doch mal die Videos französischer, italienischer und spanischer Stars bei MTV Deutschland, oder die von Deutschen bei MTV UK. Mehr als eine kleine Handvoll kommen da nicht zusammen.
      Selbstredend ist es so, dass die US Stars, die halt in allen Ländern durch Werbetrommelfreuer bekannt gemacht worden sind, dann auch bei Votings am besten Abschneiden. Trotzdem ist der Gewinner Justin Bieber hochgradig seltsam, da er im Grunde in den letzten 12 Monaten in keinem europäischen Land nennenswerte Verkäufe bzw Hits hatte.
      Die Schuld an der Schwäche der europäischen Musikacts haben wir im Artikel auch den Musikkonzernen gegeben, MTV/VIVA trägt da 'nur' eine Mitschuld. Man sollte die EMAs auch nicht überbewerten, man weiss ja gar nicht wie die Nominierungen zustande kamen und ob die Votings korrekt abliefen. Angeblich 158 Mio Stimmen erscheint uns eine abstrus hohe Zahl. Internet Votings gelten nicht als wissenschaftlich belastbar, da müsste man eher Umfragen in allen Ländern Auftrag geben. Das kostet natürlich ordentlich Geld.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • Geht gar nicht! Was habe ich die Show in 90ern geliebt, aber die Amerikanisierung ist so cruel und ignorant - igitt!

    Europa hat so geile Stars, das wäre eine ganze Woche tolles Fernsehprogramm.

  • Kleine Richtigstellung in bezug auf Lena:
    Sie hat den Award als Best German Act gewonnen, als Best European Act hat sie (leider) nicht wirklich einen Award bekommen, sondern war damit European Nominee für den World Wide Act. Ein weiterer Irrsinn, dass bei den EMAs der Best European Act keinen eigenen Award bekommt.
    Dass den World Wide Act mit BigBang der Vertreter Asiens abräumt, war im Prinzip klar, da hätte schon ein Wunder passieren müssen. Da sie aber zahlenmäßig sicher die meisten Fans haben, geht es zwar irgendwie in Ordnung, aber den Sinn eines solchen Awards kann man dann schon in Frage stellen. Sollte es diese neu geschaffenene Kategorie jetzt immer geben, wird im Normalfall immer der asiatische Act gewinnen. Aber wie auch immer, es ist äußert zweifelhaft, was bei einem Award, auf dem außen "European" drauf steht, ein World Wide Act zu suchen hat!?

    • Hi Salem
      wie Recht Du hast. Es ist fast schon empörend wie europäische Stars bei den EMAs mit herablassender Nichtbeachtung gestraft werden. Genau das liegt natürlich im Grunde im Interesse der amerikanischen Medienunternehmen, die wollen den Kuchen ja für ihre Stars. Obwohl man die Kirche auch im Dorf lassen muss, die EMAs werden nur durch die Presseagenturen überhaupt noch am Leben gehalten. Wer da was gewinnt ist nur noch was Anekdotenhaftes.
      Anmerken wollen wir aber auch, dass die europäische Musikindustrie nun auch wirklich alles dafür tut von der amerikanischen Medienmaschinerie marginalisiert zu werden. Wir denken hier vor allem an den uferlosen und sinnlosen Sperrwahn der Plattenfirmen bei Youtube (und anderswo). Der schädigt unserer Meinung nach besonders der Verbreitung europäischer Musik. Amerikaner (und auch Asiaten) bekommen von europäischer Musik bedeutend weniger mit, als noch vor 2-3 Jahren.
      Rumänien nimmt allerdings eine Sonderstellung ein. Die Rumänen sind eine relativ große Nummer bei Youtube. Weitgehend für Ausländer gesperrt sind hingegen die meisten französischen, italienischen und spanischen Hits (wenn es sie überhaupt bei der Tube gibt). Auch skandinavische Plattenfirmen (ganz zu Schweigen von den englischen) neigen vermehrt zum Sperren. So wird es natürlich immer schwerer in den Nachbarländern bekannt zu werden.
      Ausländische Hits gibt es nur noch nach Gutdünken der Plattenfirmen. Irgendwelche superklugen Heinis entscheiden, was man z.B. in Deutschland sehen und kaufen darf. Uns gefällt dieses fast schon diktatorisch reglementierte System aus dem letzten Jahrhundert nicht. Wir brauchen keine Plattenfirma, die uns per Knöpfchendrücken sagt, dass dieser oder jener Titel bzw dieses oder jenes Album nun endlich auch 'bei uns' ein Hit werden darf.
      Die starke oligopolistische Konzentration des Musikbusiness auf Anbieter UND Verkäuferseite ist auf jeden Fall eine für die Verbraucher in Europa äusserst ungute Tatsache. Nur 4 große Musikkonzerne, sowie Apple, Amazon und Google Hand in Hand mit den 'Verwertungsgesellschaften' beherrschen den Markt. Das Letzte was die wollen ist ein freier Markt.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

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