Oonagh, oder wie Fernsehwerbung wen in die Album Charts pusht

In dieser Woche einer der auffallenden neu platzierten Alben in den deutschen Albumcharts ist das erste Album der zuvor weitgehend unbekannten Musicaldarstellerin Senta-Sofia Delliponti (24) aus Wolfsburg, deren Künstlernamen auf Oonagh lautet.
Eine massive Bombardierung mit Fernsehwerbespots (ein durchaus teurer Spaß für die Oonagh Plattenfirma Universal Music…wer sonst würde das auch machen) konnte die Nachfrage nach dem Delliponti Debütalbum ‚Oonagh‚ in erhebliche Höhen schrauben.

Der Name Oonagh ist übrigens, anders als die Sängerin selbst behauptet, eine anglizistische Form des irischen Namens Ùna, der wohl so viel wie ‚Lamm‘ bedeutet. Nix von wegen Göttin des blabla.

Aktuelle Platzierungen des Albums ‚Oonagh‘ heute:
Amazon CD: Platz 23
iTunes: Platz 15
Amazon MP3: Platz 6
Musicload: Platz 4

Wie man sieht, konnte die sehr intensive Fernsehwerbung für dieses Musikprodukt eine beträchtliche Anzahl von Käufen initialisieren. Bundesweit gehen wir davon aus, dass Oonagh ziemlich sicher innerhalb der Top 20 der offiziellen deutschen Album Charts auftauchen wird (Platz 13 bis 18). Das entspräche einer Verkaufszahl von geschätzten 4.000 bis vielleicht 5.500 Stück.

Die Kosten der Werbespots werden von den paar verkauften Alben jedoch bei weitem noch nicht erreicht sein (wobei anzumerken ist, dass auf Grund einer Verfilzung zwischen Sat1/Pro7 und Universal Music Preisnachlässe wohl gewährt werden…). Bei Universal wird man sicher nichts unversucht lassen, dass Album noch ein paar Wochen in den oberen Bereichen der Charts zu halten. Da gibt es doch bestimmt bald noch ein paar TV Auftritte für die gute Oonagh.

Jetzt stellt sich uns die Frage, wer bei Universal Music bestimmt hat, dass diese Oonagh unbedingt einen Hit haben soll. Von ‚allein‘ wäre das nämlich nichts geworden. Das steht fest.
Man muss hier bedenken, dass neue Musikalben vieler anderer deutscher Künstler, die bei Universal Music unter Vertrag stehen, in keinster Weise mit so großen finanziellen Mitteln beworben wurden, wie gerade das Oonagh Debütalbum.
Bei Facebook haben sich bislang nur 4.500 Likers aktiv auf ihr Profil verirrt. Aber es ist auch gar nicht ‚ihr‘ Profil, sondern es gehört Universal Music…Sie ist demnach vollkommen unbekannt und ist schlicht nur eine Universal Marionette.
Klar ist auch: Mit Frau Delliponti will Universal Music die von der Gruppe Santiano bereits ganz genauso gefahrene Schiene, die man gerne und nicht zutreffend als ‚Ethno Pop‘ bezeichnet nochmal nutzen. Diesmal eben mit einer Frau. Die Taktik bleibt weitgehend die Gleiche. Auch Santianao begannen ihren Erfolg mit einer sehr massiven Fernsehwerbekampagne.
Ganz zufällig treten Santiano auf dem Oonagh Album denn auch bei zwei der 13 Songs des Albums als ’supporting acts‘ auf. Oonagh wird im Gegenzug dann als Voract bei der nächsten Santiano Konzerttournee antreten. So kann ja nu wirklich nichts mehr schiefgehen mit der Karriere! Wobei wir gerne anmerken wollen, dass es sich bei Santiano um eine Schlagergruppe handelt und nicht um Ethno Pop. Auch ‚die Nähe zu Enya‘ stösst uns unangenehm auf. Schon der Künstler-Name scheint uns ganz gezielt entsprechend gewählt worden zu sein (hohe phonetische Ähnlichkeit). Die Ähnlichkeiten zu Musikwerken von Enya sind beim Oonagh Album ebenfalls bestimmt nicht ungewollt. Kopie!?

Wichtige Information / Update:
Nach einer Recherche bei Phono Net (einer offiziellen Datenbank der deutschen Musikindustrie) werden folgende Personen als Verfasser der Songs des Oonagh Albums aufgeführt: Hartmut Krech (6 Songs), Mark Nissen (1 Song), Thorsten Brötzmann (3 Songs), Andreas Fahnert (1 Song) und Johannes Braun (2 Songs). Andreas Fahnert ist Mitglied der Gruppe Santiano, aller anderen sind/waren als Songschreiber und Produzenten für die Gruppe Santiano aktiv. Federführend ist Hartmut Krech, dem natürlich auch der Löwenanteil der Tantiemen zufliessen werden. Frau Delliponti wird wahrscheinlich nen Handgeld bekommen haben. Hartmut Krech ist auch Mastermind, der die Idee zu ‚Santiano‘ hatte und die Gruppe zusammenstellte…
Die Behauptung von Delliponti, sie hätte Songs des Albums ‚mit-geschrieben‘ ist bislang unbewiesen.

Das einzig sensationelle an diesem Album ist nur das gigantische Werbebudget welches Universal da zielgerichtet verballert. Ansonsten handelt es sich, so muss man leider enttäuscht feststellen, um seichtestes Tralala, das sogar oft in den Bereich ‚nervtötend‚ vorstösst. Auch stimmlich ist das nicht gigantisch, was man da zu Hören bekommt. Man hört natürlich schon, dass Senta-Sofia eine ausgebildete Musicalstimme hat, die aber trotz Ausbildung und relativ guter Intonationsfähigkeiten wenig Modulationsfähigkeiten aufweist, wie das bei einer guten Stimme zu erwarten wäre. Da hilft auch die ‚elbische Sprache aus den JR Tolkien Büchern‘ kein bisschen. Überhaupt die Songtexte…ein trauriges Kapitel bei Oonagh! Alles eh zu sehr ‚gewollt‘. Fantasy-Mittelalter ist ja so ‚in’…Bewertungs-Sterne: leider nur Null komma 5!

OLJO-Team

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  • Die haben doch sonst niemand siehe Nominierung von der Tolkien Tussi die Gewinner in allen Kategorien stehen eh fest, erfolgreichste Künstlerin National? hmmm Nena ne Michelle ne ja wer wohl denn nur? Erik überlegt und überlegt und überlegt : Helene Fischer grins erfolgreichstes Album: Erik überlegt sehr lange, Nena? Santiano? Nein Helene Fischer.

    • Naja wenn man so viel Geld mit viel Anlauf und viel Gleitgel in den Arsch geschoben bekommt und die Werbung zu dem Album rauf und runter läuft und das Album dann so ge.......pusht wird - dann kann sowas möglich sein

  • @Erik
    Platz 35? Das Album steigt doch auf #18 ein!?
    Hast du den Wendler evtl. mit dem Hinterseer verwechselt? Dessen Best of ist letzte Woche auf #35 eingestiegen.

  • Ich frage mich auch wie Wendler seine Best of Werbeclips finanziert hat - während des Dschungelcamps, zur teuersten Werbezeit des Jahres. Es liefen ständig Clips.. stand im Vertrag drin das RTL die Clips umsonst senden musste damit er ins Camp ging? Weil Platz 35 ist ja nicht so dolle, da wurden ja scheinbar nur 2500 CDs verkauft, damit hätten die ja Millionenverluste bei all den Spots. Was denkt ihr?

    • Hi Erik
      egal wo das Wendler Album eingestiegen ist, es befindet sich bei Amazon Musik nur noch auf Rang 158 (CD Charts) und 185 (Mp3 Album Charts). Selbst wenn es 4.000, oder gar 5.000 verkaufte Alben waren kommt da maximal ein Umsatz von 75.000€ rum. 20% Steuern, 20% Vertriebskommission, und 10% Produktionskosten sowie 8% Gemagebühren lassen den für Promotion verfügbaren theoretisch höchstmöglichen Betrag auf 38.000€ zusammenschrumpfen. 1 Sec im Werbefernsehen kostet bei RTL kaum unter 1.000€ (Primetime 19-23 Uhr). Beim ZDF kostet die Sekunde 700€ und die senden Werbung ja kaum in der Primetime.
      Werbspots bei Dschungelcamp-Sendungen dürften pro Sekunde kaum weniger als 2500€ gekostet haben (netto, ohne Mengenrabatt,(Dschungelcamp Werbe-Gesamtumsatz geschätzte 35 Mio bis 55 Mio € netto...)). Selbst da habe ich, meine ich, Wendlerspots gesehen...
      Die Wendlerspots waren, meine ich, nur 5 Sec bis max 10 Sec lang. Mehr als 5, maximal 10 Spots wären da bei RTL nicht drin. Da liefen aber wohl weitaus mehr Spots, als nur 5. Entweder gab es also tatsächlich Gratisspots (was denkbar ist), oder es wurde ein gigantischer Verlust allokiert, was wir für weniger wahrscheinlich halten. Aber vielleicht hat M Wendler ja seine gesamte Dschungelcamp Gage in die Spots gesteckt (entspräche 10-20 Spots und hat die gleiche Menge noch geschenkt dazu bekommen, weiss mans...).
      Unter normalen Umständen bei 'normalen Preisen' müsste das Album durch die TV Werbespotkosten für sich allein stehend zu einem riesigen Verlustbringer geworden sein. (da es ja jetzt schon weg vom Fenster ist)

      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • Hi Dean ,
    dein Statement "Müsste Universal den Normalpreis zahlen, würde sich so eine Kampagne ja niemals rechnen. Hypen ist ja ok, wenn man genausoviel für das Hypen zahlen müsste, wie andere die auch hypen wollen…" ist schon ein bißchen blauäugig, denn natürlich zahlen in einer kapitalistischen Wettbewerbswirtschaft nie alle den gleichen Preis. Auf Grund ihrer Nachfragemacht zahlen ja auch z.B. Aldi und Liedl nicht die selben Preise wie kleinere Firmen.
    Der immer wieder auftauchende Vergleich mit Rap-Akts und die Feststellung, dass "die Armen" üblicherweise keine TV-Werbung haben und deshalb angeblich im Wettbewerb benachteiligt sind, wirft allerdings die Frage auf, ob sich ein Produkt wie ein Rap-Act über TV-Werbeclips überhaupt sinnvoll promoten läßt. Sehr viele Rap-Acts kokketieren mit Underdogimage und setzen auf Provokation und Konfrontation wobei häufig verbal in die sexistische Mottenkiste gegriffen.
    wird. Das kommt bei den Fans offensichtlich gut an, aber um diese geht es bei der TV-Werbung ja gar nicht, denn die Fans kaufen auch so. TV-Werbung zielt darauf ab neue Interessenten aus der breiten Masse zu gewinnen und da habe ich meine grundsätzlichen Zweifel ob Herr und Frau Mustermann mit vielen Rap-Produkten etwas anfangen können. Funktionieren könnte dies allenfalls bei etwas mehr mainstreamorientierten Sachen wie Casper, Marteria oder einzelne Songs von Sido. Schon bei Cro -der ja auf eine sehr jugendliche Klientel zielt - wäre das fraglich, weil er fast alle potentiellen Interessenten wohl ohnehin durch sein virtuoses Spiel mit dem Instrumenten des Internets erreicht. Hinzu kommt die Frage ob TV-Werbung bei Rap-Acts nicht kontraproduktiv sein könnte, da eine "Öffnung" in Richtung Mainstream die Street-Credibility kosten könnte und damit die bestehende Klientel verscheucht.
    Wenn Major Labels die Chance sehen würden mit Rap-Acts über einen etwas längeren Zeitraum Kohle zu machen und wenn sie davon überzeugt wären mit TV-Werbung die Erträge dieser Acts zumindest mittelfristig zu erhöhen oder zu stabilisieren, würden sie sowohl massiv Rap-Acts unter Vertrag nehmen als auch TV-Werbung schalten. Musikkonzerne sind da nicht so ängstlich: Geld stinkt nicht. Ich glaube allerdings, dass sie - auch weil sie anders kalkulieren müssen als die vielen Eigen-Labels der Rapper - diesen Bereich als zu risikobehaftet und für dieses Risiko letztlich als nicht ertragreich genug einschätzen.
    Mich würde ja ohnehin interessieren welches Volumen der Rap-Markt im engeren Sinne (also nicht der gesamte HipHop Bereich ) hat. Denn selbst eine hohe Platzierung in der Erstwoche führt nicht zwingend dazu, das ein Plattenprojekt in der Endabrechnung hochprofitabel ist.

    • Hi Peter
      in der deutschen Rap Szene gibt es solche und solche. Es gibt zahlreiche mainstreamige Rap Acts (Kayef, T-Zon, Lumaraa, Richter, Metrickz, Capo, Alligatoah, Weekend usw. usf.). Da gibt es sicher keinen Mangel. Es gibt natürlich auch die Pseudo-schwere-Jungs Szene mit fragwürdigen Songtexten und sexistischen Videos. Bushido hat damit aber immerhin sogar nen Echo abbekommen...
      Fernsehwerbung können sich kleine Label einfach gar nicht leisten.
      Was die Taktik der Musikkonzerne betrifft muss man sagen, dass sie Rap mehr oder weniger links liegen lassen (zumindest in ihren Werbebudgets). Gründe dafür gibt es sicher einige:
      Es gibt praktisch keinen Rap Act der nicht bei Youtube ist, die Produkte der Musikindustrie sieht man hingegen nur gelegentlich und wenn es sich gar nicht vermeiden lässt bei Youtube. Ansonsten fährt die Musikindustrie in Deutschland eine strikte Anti-Youtubepolitik.
      Die Kaufbereitschaft der Rap Fans ist natürlich auch nicht besonders ausgeprägt. Liegt aber wohl eher an den Preisen für Tonträger (die gelten bei der Masse der jungen Kosumenten als zu hoch!). Der Anteil des Taschengeldes, dass für den Musikkauf ausgegeben wird ist heute würden wir behaupten wollen, geringer als sagen wir mal vor 15-20 Jahren. Spiele sind teuer und wichtiger, Apps kosten Geld, Klamotten sind im Verhältnis teurer geworden, Kosmetika, Parfüms...alles im Preis schneller gestiegen, als das durchschnittliche Taschengeld...
      Klar ist deshalb, dass die Musikindustrie stärker auf die 'älteren Kosumenten' zielt. Der einzige Bevölkerungsteil, der seine Ausgaben für Tonträger in den letzten 10 Jahren gesteigert hat ist übrigens der jenseits der 40. Den höchsten Rückgang gab es bei den unter 25jährigen.

      Rap Acts verdienen natürlich mit Streaming eben auch viel. Youtubestreaming gehört da mit dazu. Sollte man nicht unterschätzen. Man kann auch feststellen, dass die Rapacts verstärkt auf Tour gehen. Wer 200.000 Likes und mehr hat, der bekommt schon in mittleren Großstädten 1.000 bis 2.000er Hallen voll.

      Hauptproblem ist aber die Radioverbreitung, die fest in der Hand der Musikkonzerne ist. Wer das beherrscht bekommt auch den Löwenanteil der Gemagebühren. Youtubeabspielungen zb spielen bei der Gema gar keine Rolle...

      Der Verband der Musikindustrie hat bis jetzt noch nie ausgewiesen, wie hoch der Anteil von 'Rap & HipHop' am Gesamtumsatz ist (der Anteil am Streaming inklus. Youtube-Werbeeinnahmen dürfte sehr beträchtlich sein). Beim Tonträgerverkauf ist der Anteil hingegen sicherlich geringer, als beim Streaming. Wir schätzen den Anteil auf um die 10% beim Tonträgerverkauf. Fantasy Mittelaltermusik hat auf jeden Fall einen im Vergleich verschwindend geringen Anteil...
      Zur Zeit zählen wir 11 Rapacts in den iTunes Album Top 40 (unter Ausschluss von Compilations und EPs'). In den aktuellen Amazon Album CD Charts sind es 9 (davon 3 mit Doppelnennungen Standard/Deluxe), also eigentlich 12. RAP bzw HipHop ist also beileibe kein Minderheitenprogramm. Nach 'Pop' ist Rap derzeit das beim Albumverkauf am besten platzierte Musikgenre in Deutschland. Sind übrigens zu knapp 80% Produkte der 3 großen Musikkonzerne...

      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • Also ich würde hier vermuten das es sich um ein spinnoff von Santiano selber handelt, wie die autorenschaft der songs nahelegt. Die plattenfirma ist da vielleicht eher mittel zum zweck und Santiano, bzw die masterminds dahinter der eigentliche ideengeber.
    Ob der einnahmen von Santiano wird man den werbeetat aus der portokasse genommen haben.
    Im entertainmentbereich dürfte vieles nur mit vitamin B funktionieren, siehe Mariah Careys beziehung mit dem damaligen Sony chef. Sicher ein extremes beispiel, aber es muss ja nicht immer das betthäschen sein, persönliche bekanntschaften reichen da oft weiter als eigentliches können.
    Das man hier auf eine jüngere sängerin setzt und nicht auf einen Andrea Berg typ ist selbstverständlich, a) der optik wegen, und b) weil dann noch mehr verwertbare jahre vorausliegen. Älteren 'neulingen' hängt meisten auch entsprechende, meist wenig erfolgreiche, vergangenheit an. Weshalb generell sinnvoller ist auf unbeschriebene blätter im musikbusiness zu setzten.
    Es wird heute auch gerne vergessen das auch heutige legenden wie Elvis produkt eines produzenten-masterminds sind. Auch Michael Jackson ist das so ein beispiel. Also neu ist die masche nicht.

  • Nun das ist Schrott, so wie Santiano Schrott ist. Bin jetzt kein Bruce Springsteen Fan aber der macht gute Musik. Oder etwa Xavier Naidoo, das kann man neidlos anerkennen. Aber so was wie diese Ethno Pop Sch--- - wo dann auch noch Tolkien herhalten muss geht gar nicht.
    Mit der deutschen Lady GAGA hat ja auch nicht geklappt. Universal hat auch keinen Teenie Act ausser Cro. Der meistgestreamte Song 2013 war übrigens can´t hold von Macklemore, gefolgt auf drei von ebenfalls macklemore mit Thrift shop. Das was die Jugend hört ist definitiv was anderes als Santiano, Berg und Die Amigos. @Oljo: klar Rap läuft, aber das ist ja eher Musik für Halbstarke und junge Männer- so typische Acts die Mädels mit 10 anhimmeln gibt es kaum. Cro hat ja nichtmal ein Gesicht. Früher gab es ja mehr Boybands als geschnittenes Brot.

    • Hi Erik
      der Rapper Kayef z.B. ist aber das Gegenbeispiel für deine Argumentation, Mädels stünden nicht auf Rap. Der hat, obwohl ja kaum in den Charts bislang gesehen, immerhin schon 187k Likes, vorwiegend junge Mädels (13-17 Jahre). Vor ein paar Wochen waren es erst 160k. Ohne weiteres könnte ein Musikkonzern so jemanden mit TV Spots nach ganz weit vorne pushen, glaub das mal.
      Cro hat neuerdings auch ein Gesicht. Es soll unter dem Namen Psaikodino zu sehen sein. Ganz sicher ist man sich aber noch nicht...hat auch schon 78k Likes.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • witzig und amüsant, wie Oljo hier einen auf "Plattenfirmen Verschwörung" macht, nur weil man ein neues Produkt entwickelt hat, an das man glaubt und somit entsprechend Werbeplatziert!
    Dass es Euch (und Erik und einigen anderen hier) nicht passt, dass es ein neues DEUTSCHES Produkt gibt, wundert mich nicht.
    Nehmt mal alle Eure voreingenommenen Inhalte es Artikels beiseite und macht Euch einfach mal selbst Gedanken: na, was könnte der Grund sein, dafür, dass man ein Album bewirbt?
    Man schnupert bei diesem Projekt Helene Fische und Santiano Potential! Und da beide Acts die meistverkauften des letzten Jahrs waren, ist es mehr als verständlich dass man dieses Produkt somit auch in der Werbung platziert. Oder würdet ihr auch, wenn ein neues Waschmittel in der Werbung angepriesen wird, schreiben "wer will im Hause Persil denn dass ausgerechnet dieses Waschmittel ein Hit wird" LOL!!
    Tja, warum will Universal wohl das ihr Prodult zum Hit wird...naaaa?? Und ich sag Euch: es wird ein Hit! Wenn nicht Platz 1, dann zumindest lange lange lange in den Top10. Ich vermute jetzt schon Gold-Garantie, evtl sogar Platin. Denn diese Musik wird bei vielen ankommen.
    PFUI! Deutsche Musik,ich weiss, aber ob ihr es glaubt oder nicht...man "darf" in Deutschland immer noch deutsche Musik hören...das Rihanna-Hörgesetz von Erik ist noch nicht im Bundestag verabschiedet worden

  • Für mich ist Musik Erholung und Freude, da lasse ich mir grundsätzlich nichts von irgendwelchen Kritikern vorschreiben, je kritischer berichtet wird um so interessanter wird das Kritisierte für mich.
    Meine Musikgeschmack ist ganz einfach, das Genre ist mir sowas von wurscht, ob Pop, Hardrock, Schlager, Klassik, usw, egal, mir muß einfach ein Stück gefallen und alles ist gut.
    ...... und diese Stücke gefallen mir, gefällige Popcornmusik zum Konsumieren!

    • Hi Axel!054
      selbstverständlich hat jeder seinen Geschmack. Das muss auch so sein. Sonst gäbe es ja Millionenhits am laufenden Band. Is aber nicht. Unser Hauptkritikpunkt ist ja auch an sich nicht die Musik, sondern dass mit Falschaussagen ('Sensation') ('Santiano zufällig im Studio getroffen') und 'Göttin des xyz' rumschwadroniert wird. Das wollten wir thematisieren, weil uns die unverhältnismäßig hohe Anzahl der TV Werbespots für Oonagh wirklich hochgradig nervt bzw genervt hat.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • Nun, sagen wir es mal so, wer sich für diese Musikrichtung nicht interessiert, der muss sich das Album ja nicht kaufen.
    Aber mal was anderes: Wie real sind denn Charts (egal in welchem Land) heutzutage wirklich?
    Seit Jahren bestimmen doch die reichen Plattenfirmen die Hitlisten. Und warum? Weil nur die finanziell in der Lage sind, ein Produkt zu hypen und es für eine breite Menge bekannt zu machen.
    Entscheidend sind dann die Käufer, die keine eingefleischten Hardcorefans eines bestimmten Genres oder einer bestimmten Band sind, sondern diejenigen, die einfach nur Musik hören wollen., die irgendwie gut, produziert ist.
    Und da ist man bei Universal clever genug, etwas zu hypen, was musikalisch eigentlich zwischen allen Stühlen sitzt. Oonagh ist kein Schlager, keine Volksmusik, kein Pop, sondern eine Mischung aus allem mit keltischen und mittelalterlichen Einflüssen. Und wenn alles funktioniert, bedient man damit gleich mehrere Interessengebiete.
    2013 z.B. hat die in der Mittelalterszene bekannte Band Faun bei selbiger Plattenfirma ein Album produziert und auch dieses wurde durch eine große Werbekampagne zu hohen Chartplatzierungen geführt.. Der (finanzielle) Erfolg, den die Firma mit Santiano hat ist ja mittlerweile unbestritten.
    Als ehemaliger DJ (auf Familienfeiern) und (im wahren Leben) Mittelalter- und Metalfan kann die Idee von Universal sogar nachvollziehen. Popmusik, Rap, Schlager usw. wird von hunderten Firmen für die breite Masse produziert
    Also versucht man mit einer etwas differenzierten Schiene (Oonagh, Santiano, Faun) auch ein anderes als das "Standard-Publikum" anzusprechen.
    Ergo: Die Charts sind eigenlich nichts anderes als ein "Klassenkampf" der Plattenfirmen, bei dem der Künstler selbst, trotz TV- und Radiopräsenz, nicht im Vordergrund steht.
    Und eh ich's vergesse, mir persönlich gefällt das Album von Oonagh sehr gut, ebenso wie Santiano und Faun, die ich 2013 live auf dem Wacken Opne Air (kein Witz) gesehen habe.

    • Hi Medieval64
      das ist nicht so wirklich ganz korrekt, dass Musikkonzerne so umfänglich die Charts bestimmen. Zu einem erheblichen Teil natürlich schon, aber hier in Deutschland haben wir besonders in den letzten beiden Jahren z.B. sehr viele Album Nummer 1 Hits von Acts gehabt, die eben keinen Plattenvertrag bei einem der 3 großen Musikkonzerne haben. Größeres Problem ist, dass die Musikkonzerne Radio- und vor allem auch Fernsehverbreitung dominieren. Geld für Kampagnen spielt da natürlich eine Rolle, aber natürlich auch die persönlichen $-Kontakte. Hier gibt es besonders zwischen Universal Music und dem Pro7/Sat1 Medienkonzern (zu dem übrigens auch Myvideo und Amapya gehören) eine höchst intensive Zusammenarbeit. Das würde uns schon mal interessieren, wieviel denn Universal für die Oonagh Werbespots hat zahlen müssen. Müsste Universal den Normalpreis zahlen, würde sich so eine Kampagne ja niemals rechnen. Hypen ist ja ok, wenn man genausoviel für das Hypen zahlen müsste, wie andere die auch hypen wollen...

      Wir können solche Pushing Ideen natürlich absolut nachvollziehen. Das Strickmuster ist ja bei Oonagh, wie schon im Artikel erwähnt, das 100% Gleiche, wie bei Santiano. Nur diesmal singt halt nen hübsches Mädchen (sie hätten aber auch ne Sängerin im Alter der Santianos nehmen können...daran aber haben die alten Herren bestimmt keine einzige Sekunde gedacht...). Die Chartplatzierung von Oonagh zumindest der Erstwoche dürfte aber unter den Erwartungen liegen, würden wir behaupten wollen.
      Klar ist auch, dass solche pseudo Mittelalter-Schlager auf einen relativ fruchtbaren Boden fallen, obwohl allen Songs die Ohrwurmqualität nunmal von uns abgesprochen wird. Es gibt für alles Käufer, wenn es nur oft genug im Fernsehen läuft.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

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