Musikindustrie bestätigt katastrophale Nachwuchskrise in Deutschland

Neue von der deutschen Musikindustrie soeben veröffentlichte Daten bestätigen unsere Meldungen, dass das Jahr 2009 eines der schlechtesten Jahre für neue deutsche Musikacts überhaupt war. Man könnte da sogar von einem katastrophalem Schwarzen Jahr sprechen! Sage und schreibe nur gerade mal einem einzigen Newcomer wurde eine Gold, geschweige denn eine Platinauszeichnung zugeteilt. Als Newcomer zählen Musikstars, die im Vorjahr noch keine Plattenverkäufe realisieren konnten.
218 Musikalben + Singles wurden 2009 mit Gold, oder Platin ausgezeichnet (einige davon mehrfach, allein stadtaffe von Peter Fox erhielt 6 Auszeichnungen). Läppische 0,9% aller Auszeichnungen gingen demnach also an Newcomer aus Deutschland….
Einzig der Newcomer Daniel Schuhmacher, Sieger der RTL Castingshow DSDS 2009, konnte sowohl mit Single, als auch mit Album Gold in Deutschland erreichen. 150.000 verkaufte Singles und Einzeldownloads reichen für Single Gold, 100.000 verkaufte Alben (CDs + Downloads) reichen für Album Gold. Die jeweils doppelte Summe bedeutet Platin. Die kurze Karriere dieses ausschliesslich englisch singendem Newcomers ist allerdings auch schon wieder so gut wie vorbei…

In England und den USA haben jeweils mehrere Dutzend inländische Newcomer Gold, oder Platin erreichen können.

Insgesamt wurden 60 ausländischen und 38 deutschen Musikstars mindestens eine Gold /Platin Auszeichnung im Jahr 2009 von der Industrie verliehen (entweder für ein Album, oder für eine Single, oder beides).

In der Pressemeldung der Industrie wird von einem besonders erfolgreichen Jahr für die deutsche Musikwirtschaft schwadroniert (da die Industrie neben echten Musikprodukten z.B. auch insgesamt 60 Gold/Platin Auszeichnungen für deutsche Hörbücher, Comedy CDs und ähnlichem kurzerhand mit in ihre Bewertung des Musik! Marktes eingerechnet hat. Hörbücher & Co. haben allerdings unserer Einschätzung nach einfach absolut nichts mit Musik zu tun).
Tatsächlich ist es daher so, dass die ausländischen Musikstars weiterhin in Deutschland ganz, ganz deutlich tonangebend sind.
Das deutsche Pop Desaster:
Nimmt man den Pop-Rock Bereich heraus und lässt man die Musikgenres Schlager, Volksmusik und Klassik/Klassik-Crossover mal beiseite, ist die Dominanz der ausländischen Acts noch bedeutend ausgeprägter. Die Dominanz entspricht weitgehend dem Anteil, den ausländische Pop & Rockmusik im Hauptprogramm der großen deutschen Radiosender einnimmt.

Enttäuschend aus deutscher Sicht ist zudem, dass nur 16 ’neue‘ Alben deutscher Musikstars Gold oder mehr erzielen konnten (davon nur 9 ‚Pop‘ Alben). Als ’neu‘ gelten Alben, die zwischen Sep 2008 bis spätestens Nov 2009 erschienen sind.
Etwas verwirrend ist allerdings, dass ausgerechnet einer der erfolgreichsten deutschen Musikacts des Jahres 2009, nämlich das Duo Ich + Ich in der Jahres Gold/Platinverleihungsliste der Musikindustrie für das Jahr 2009 überhaupt nirgends aufgeführt wird. Auszeichnungen für das Ich + Ich Album Gute Reise (Doppel Platin) und die Single Pflaster (Gold) erfolgten seltsamerweise erst im Januar 2010.

Die Daten der Industrie bestätigen, dass Forderungen der Industrie nach einer Mehrwertsteuerabsenkung (von 19% auf 7%) unangebracht sind. Die Industrie meint gelegentlich, eine solche Absenkung verdient zu haben, da sie sich so gut um die deutsche Musikkultur kümmert. Die eigenen Daten der Industrie zeigen jedoch die Wahrheit: wo sind denn die Newcomer gelandet, die angeblich so ausgiebig gefördert wurden? Wollte deren Musik keiner kaufen, oder ist es nicht doch eher so, dass es kaum noch von der Industrie gut geförderte deutsche Newcomer gibt??

Noch übler sieht es für die deutschen Musikstars und erst recht für Newcomer im Ausland aus. Der Auslandsmarkt ist scheinbar von der deutschen Industrie ziemlich weitgehend aufgegeben worden, da gab es nirgends groß was zu holen. Ausnahmen (Cascada, Rammstein, Tokio Hotel) bestätigen die Regel…

Newsquelle: BVMI / musikindustrie.de / http://www.musikindustrie.de/fileadmin/news/presse/100122_BVMI_Gold_Platin_01-12.09_FINAL.pdf

OLJO-Team

View Comments

  • Hallo oljo-Team,
    vielen Dank für eure ausführliche Beantwortung!
    Jetzt habe ich eine genauere Vorstellung und kann eine Gold- oder Platin-Verleihung besser einschätzen.
    Ich hoffe,ich gehe euch nicht zu sehr auf die Nerven, wenn ich jetzt schon wieder etwas wissen will, aber wen hättet ihr auf der Liste für den Echo "Newcomer national"? Nach eurem Beitrag zu urteilen, gibt es da ja nur wenige Anwärter!Mir fallen da garkeine 5 Namen ein. Gelten Cassandra Steen oder Eisblume noch als Newcomer?
    Wenn ihr mir diese Fragen beantwortet,bin ich erst mal zufrieden gestellt.:)

  • Das hat jetzt zwar nicht direkt was mit dem Thema hier zu tun, aber wieviel CDs müssen eurer Einschätzung nach verkauft werden, um in den Charts unter die Top 20 zu kommen? Und wie groß (oder auch gering) ist der Abstand zwischen den einzelnen Platzierungen eigentlich? Da würde ich mir gerne ein genaueres Bild machen können. Ich hoffe auf euer kompetentes Fachwissen :)

    • Hi Mystique.
      Guck einfach mal bei unseren Single Downloadcharts (link oben rechts in der Menüleiste). Dort geben wird zu jedem Titel auch immer eine ungefähre Absatzschätzung an. Recht ähnlich, aber im Bereich der Top 10 bis Top 20 um etwa 5 bis 25% höher dürften die Verkaufszahlen bei den offiziellen Charts liegen, die aus den Verkaufswerten für Downloads UND Maxi CDs errechnet werden. Daher: ca 8.000 bis 10.000 verkaufte Tonträger reichen durchaus für die Top 20, ca 15.000 pro Woche reicht für die Top 10. Top 5 im Schnitt ca 25.000. Um überhaupt in die Top 100 zu kommen reichen ca 1.500 verkaufte Tonträger, manchmal aber auch weniger. Unsere Schätzungen sind hochoptimiert und sind durch langjährige und ständig aktualisierte Beobachtungen der Chartplatzierungen und Verkäufe recht sicher belegt. Wären z.B. die Verkäufe nennenswert höher, müssten mehr Titel Gold, oder Platin erreichen. Nur noch selten ist bei einem Titel der Maxi CD Verkauf innerhalb einer Chartwoche mal höher, als der Downloadverkauf. Höchstens ist das mal noch 1, oder 2 Wochen lang der Fall. Auf 100.000 verkaufte Maxi CDs, oder mehr, ist im Jahr 2009 so weit wir wissen kein Song mehr gekommen. 2010 wirds wohl sogar schwer 50.000 zu erreichen.
      Beim Maxi CD Verkauf konzentriert sich der Verkauf weitgehend auf die Top 5 bis Top 10. Die rasch sinkenden Maxi CD Verkäufe vermindern deren Einfluss auf die Charts aber von Monat zu Monat immer stärker, sind aber auf Grund der Konzentration auf wenige Titel z. Zt. noch merklich.

      Lieben Gruß
      Olaf
      OLJO-Team

  • Könntet ihr auf den "Schmuh" bei den Bravo-charts bitte genauer eingehen? Das würde mich wirklich interessieren, da ich auch schon lange den Eindruck habe, dass dort nicht alles mit rechten Dingen zugeht.
    Vielen usern wird auch nach Ablauf der 24 Std. das Voting verwehrt.

    • Hi mystique
      die Bravo Chartseite platziert einen sogenannten Cookie, das ist ein kleiner Datenschnipsel, auf deinem Rechner mit dessen Hilfe wiederholte Abstimmungen verhindert werden. Die Sperre ist aber leicht zu umgehen. Des weiteren haben wir von Mehrfachanmeldungen gehört, sowie gehäufte Abstimmungen in den Nachtstunden. Instruktionen kursieren des öfteren in einschlägigen Fanforen der Musikstars. Vor allem wird jede Woche erneut zum Voten aufgerufen, was die meist geringen Platzierungsänderungen in dieser Hitparade erklärt. Die Bedeutung und Aussagekraft der Bravo Votingchart ist jedoch vergleichsweise gering. Eine tatsächlich nennenswerte verkaufsfördernde Wirkung für dort hochplatzierte Titel haben wir noch nicht einwandfrei feststellen können. Die Besuchszahlen dieser Seite halten sich eh in Grenzen. Wir schätzen, dass der grösste Teil der Besucher Fans sind, die durch Links in Fan- bzw Musikforen auf die Seite gelenkt werden. Nach unserer langjährigen (jetzt schon 6 Jahre) Beobachtung der Bravo Charts können nur die Platzierungen ausserhalb der Top 5 als halbwegs realistisch eingeschätzt werden.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • Also begeistert abnicken alles ist etwas übertrieben. Aber tatsächlich ist es so, dass alles was bisher von Seiten AME lief echt toll war und da kann man ja als Fan glücklich drüber sein.

    Uns kommt es jedenfalls nicht so vor, als ob man Dominik irgendwas auferzwingt nur weil man schnell zu Geld kommen will oder ihn und seine Bedürfnisse nicht respektiert.

    Und ich finde es läuft super bisher. Vor drei Wochen wussten gerade mal die Fans dass er ne Single raus bringt und alleine heute konnte man ihn 5 mal bei Viva sehen, von 0 auf 1 in den Bravo Charts und Do ist er bei Viva Live.

    Und mit Youtube das stimmt nicht so ganz. Sie haben kein offizielles Video rein gestellt das stimmt, aber es ist nicht verboten worden dass wir das machen und was bringt es dann noch eins hinterherzuschieben dass dann ehe nicht mehr viel Aufmerksamkeit erregen wird, da sich die meisten Bewertungen, Aufrufe und Kommentare unter einem anderen Video finden. Bei Dailymotion, Metacafe, Youtube, Vimeo , My Video überall findet man Dominiks Closer to Heaven. Noch dazu bei Viva und MTV und Super RTL. Also ich finde schon dass man hier auf die Verbreitungsmöglichkeiten durch freie Webseiten zählt.

    Mal schauen was noch so alles kommt....

    • Hi Krümel
      sorry das sehen wir anders. Wenn also die Verbreitung seitens der Plattenfirma eigentlich gewünscht ist, warum wird denn dann nicht das offizielle Video irgendwo mit embedfunktion eingestellt? So ganz logisch erscheint uns das nicht, kommt uns eher seltsam vor (Wahrscheinlich ist es so, dass der Viacom Konzern Exklusivrechte hat). Ob es nun bei OLJO eingebunden wird, oder nicht, spielt zwar nicht so die Rolle, machen würden wir es aber schon gerne.
      Übrigens zur Info: Wir wissen sehr genau, wie man in den Bravo Charts auf Platz 1 kommt. Diese Voting Hitparade hat nichtmal ihren Namen verdient, soviel wie da Schmuh gemacht wird (nichts für Ungut)...

      Liebe Grüße
      Sandra
      OLJO-Team

  • Ich glaube nicht dass es bei Domis Managmemnt auf das schnelle Geld ankommt, denn dann hätte man nicht ein halbes Jahr gewartet sondern ein 2 Wochen Album auf die Beine gestellt, um den vielleicht noch vorhandenen Bekanntheistgrad zu nutzen. Dem ist aber nicht so. Dominik durfte sich alle Lieder selbst aussuchen, seine Band ist weiterhin mit im Boot und das macht ihn glücklich. Er lebt die Musik das war schon bei DSDS so und ich glaube hier macht man sich als Team auch ernsthafte Gedanken, wie man das alles bestmöglich an den Mann bringen könnte.Die Referenzen der Firma die die Tv Promotion übernimmt können sich auch sehen lassen. Die mussten mit Domis Bekanntheit quasi komplett neu anfangen und jeden Tag erinnern sich mehr Leute zurück und viele viele Menschen finden Gefallen an dem Song. Eine gute Promo bietet SuperRTl für die Kids. Überhaupt ist die Hauptzielgruppe die Teenies.Jung, frisch und unbeschwert, die hat Thomas zum Beispiel eher weniger als Unterstützung. Und auch BRAVO etc werden mehr und mehr auf Dominik aufmerksam. Das Managment bezieht uns in Entscheidungen um Albumtitel und Cover mit ein und berücksichtigt auch unsere Kritik. Das würde nicht jeder machen. Dominiks Fangemeinde wächst tgl und noch ist die Single nicht mal erschienen geschweige denn das Album.

    Ich finde es einfach nicht fair dass man AME sowas unterstellt. Wir sind begeistert von ihrer Kooperation mit den Fans und wir könnten uns kein besseres Managment wünschen, das geht Dominik bestimmt ähnlich...

    Davon mal abgesehen, wie der Song in zwei Wochen in den Charts abschneiden wird, läuft bisher alles echt super und es wird tgl. besser...

    Warten wir doch bitte bitte einfach mal ab. Und klar es gibt kein offizielels Video bei Youtube, aber das haben die Fans auch übernommen und die sind weder von der Plattenfirma noch irgendwem anderen verboten worden, sondern man ist sich denke schon im Klaren, das Youtube eine ernstzunehmende Verbreitungsquelle ist.

    Ich wünsche mir so sehr dass Dominik Erfolg hat alleine deswegen schon, damit auch hier mal Castingshowkandidaten einmal nett beurteilt werden und nicht von vorne rein alles mies gemacht wird...

    • Hi Drops
      wichtiger als ein kurzfristiger Charterfolg ist ein möglichst langes verbleiben in den Top 100. Das gelingt nur, wenn ein Song auch gutes Radio Airplay hat. Keiner der DSDS 2009 Teilnehmer, die eine Single rausbrachte, ausser Daniel Schuhmacher natürlich, hat insgesamt mehr als 5.000 Einzel Downloads verkaufen können. Keiner der Singles dieser Teilnehmer erreichte je die deutschen Radio Airplay Top 100.
      Teenies und Kinder als Zielgruppe ist relativ kritisch, denn der Geschmack dieser Gruppe ändert sich schnell und die tauschen auch eher, als dass sie kaufen. Breiter aufgestellt zu sein und einkommenstärkere Gruppen anzusprechen ist immer besser.
      Unterstellen tun wir übrigens gar nichts, wir schaun uns einfach nur die Tatsachen an. Tatsache ist, dass Dominik auf Youtube nicht richtig präsent ist, nur mit einem 1 min Snippet. Wir halten das für suboptimal. Gerade Kinder und Jugendliche lieben Youtube. Wäre ja mal interessant zu wissen, warum es denn Dominiks offizielles Video nicht bei Youtube gibt, vielleicht wissen dass Dominiks Fans ja? Das Hochladen eines Videos von dem man nicht der Urheber ist, das ist übrigens verboten. Wir finden die Promo von AME für Dominik leider als höchst kritikwürdig. AME sind ja anscheinend die paar Euros Werbeeinnahmen durch die vorgeschaltete Zwangswerbung bei MTV und Viva wichtiger als Dominiks Karriere...Es ist daher offensichtlich, dass AME nicht will, dass Dominik von freien Webseiten gefördert wird. Das ist alles andere als optimal, da solltet ihr Fans vielleicht mal aktiv werden und nicht alles begeistert abnicken was ein Management so alles verzapft :-)

      Liebe Grüße
      Sandra
      OLJO-Team

  • Naja, es gibt ja einen Haufen guter unbekannter Musiker in Deutschland. Daran liegt es bestimmt nicht.
    Das liegt doch eher an dem "Geschmack" der Leute.... Was da alles vorne in den Charts ist manchmal - naja..

    • Hi Tom
      es ist schon richtig, das es viele Käufer gibt, die amerikanische Musik gut finden. Tatsache ist aber auch, dass viele deutsche Talente englisch singen, sodaß es erstmal dem Hörer gar nicht sofort auffällt, dass es ein deutscher Act ist. Aber auch englisch singende neue deutsche Talente hört man in den einschaltstarken Zeiten der wichtigen deutschen Radiosender recht selten. Es gibt auch viele, die deutschsprachigen Pop gut finden und auch kaufen würden, wenn sie denn die Musik überhaupt kennen würden. Wenn man es im Radio nicht hört und daher nicht kennt, kauft man es auch nicht.

      Liebe Grüße
      Sandra
      OLJO-Team

  • Hallo liebes Oljo-Team ich muss schon sagen das es mit dem deutschen Musikmarkt wirklich nicht so gut aussieht das ist meine Meinung dazu. Und übrigens wisst ihr schon das neue, Fady Maloof bring auch bald eine Single und ein Album raus und ich glaube das ist im Februar oder März wenn ich mich nicht irre. Und zu Annemarie sage ich nur eins das, dass es nichts großartiges wird mit ihrer Single und Album, weil es sich vielleicht wieder verschiebt oder so und das Mädel wird ja ganz schön bei http://www.promiflash.de fertig gemacht ohne Ende und zwar von allen Seiten und komisch ist es auch bei ihr das sich nicht mal das Management bei ihr vorgestellt hat. Und wir werden mal sehen was bei Dominik Büchele und Fady Maloof raus kommt, wo die in den deutschen Charts landen werden. Und die jetztige Staffel ist wirklich nicht der große Renner, weil da treten Leute auf da könnte man die Sendung weg schalten und jetzt am Samstag war DSDS nicht mal bei den Quoten auf Platz 1 wie sonst immer, also heisst das das viele schon jetzt nicht mehr die Sendung anschauen. Und ich meine die was drauf haben können meinetwegen dort hingehen aber die nichts schaffen brauchen doch garnicht dort auftreten oder nicht. Mit freundlichen Grüße von Dragon und habt alle noch ein wunderschönen Abend und ich bleib euch natürlich treu weil man mit euch gut kommuunizieren kann.

    • Hi Dragon
      Fady, Dominik, Annemarie..unser Optimismus hält sich in Grenzen. Da steht überall das schnelle Geldverdienen im Mittelpunkt und nicht wirklich die Musik. DSDS ist vielleicht dieses Jahr auch nicht das Maß aller Dinge. Warten wir mal ab was für Talente Raab zu bieten hat.

      Liebe Grüße
      Sandra
      OLJO-Team

  • Solange es im Fernsehen - egal ob Öffentlich Rechtliche oder Privatsendern - weder nennenswerte Musikübertragungen gibt, noch deutschsprachige Musiker gezeigt und gefördert werden, solange in den Radios maximal 150, meist englischsprachige Songs in den lieblos zusammengestellten Rotationen bleiben und rauf und runter gespielt werden, bis man kein Radio mehr einschalten mag, wird sich an diesem traurigen Ergebnis nie etwas ändern. Und wenn ein so unsägliches Sendeformat wie DSDS die einzige sog. 'Nachwuchsschmiede' mit hohen Einschaltquoten bleibt, dann Gute Nacht Deutschland! Da muss sich die Musikindustrie doch nicht wundern...

    • Hi Chris
      seit wann ist DSDS denn eine Nachwuchsschmiede? Die Verkaufszahlen betätigen das nur sehr eingeschränkt. Du hast dennoch recht, dass das Fernsehen eine gewichtige Rolle in der Verbreitung von deutscher Musik spielen könnte, hängt aber vom Sendeformat ab. Ihren Kulturauftrag nehmen die Sender jedenfalls nicht wahr. Öffentlich Rechtliche Sender werden von Jugendlichen aber sowieso immer seltener eingeschaltet und die großen privaten Senderketten sind im Quotengefängnis. Leider ist es nämlich so, dass eine Show, die sagen wir mal nur deutsche Talente zeigte, wohl keine ausreichenden Quoten bringen würde. Reine Musikabspielung ist an sich nicht so der Quotenbringer, besonders wenn es sich um unbekannte Künstler handelt. Wichtiger, als das Fernsehen ist auf jeden Fall das Radio.

      Lieben Gruß
      Olaf
      OLJO-Team

    • Hi Chris
      der Musikindustrie ist das ja alles am Ende herzlich egal. Der ist es weitgehend Wurscht was sie verkaufen, Hauptsache für die ist, dass sie ÜBERHAUPT was verkauft. Höhere Gewinne erbringen natürlich fix und fertig entwickelte Acts aus dem Ausland,die schon hitqualitäten erwiesen haben. An teuren und besonders flopgefährderten einheimischen Acts hat die Industrie auf Grund der anhaltenden Erlöskrise kaum noch Interesse.
      Ausserdem ist es so, dass im Radiobereich in Deutschland in den meisten Bundesländern viel zu wenig Konkurrenz herrscht. An Konkurrenz hat die Industrie z.B. auch überhaupt kein Interesse, da höhere Konkurrenz die Geschmackssteuerung erschwert. Besonders hier bei uns im größten deutschen Bundesland, in NRW, gibt es ja eh praktisch keine Konkurrenz. 1Live (WDR) und Radio NRW (im Besitz von Lokalzeitungen) haben den Markt gemütlich unter sich aufgeteilt und 'terrorisieren' mitunter die Hörer vor allem in den wichtigen Haupteinschaltzeiten mit ihrem subjektivem Musikgeschmack. Die Zahl der Ansprechpartner für die Industrie bei Radiostationen in NRW kann man quasi an einer Hand abzählen. In Berlin z.B. sieht die Sache ganz anders aus. Verschweigen darf man natürlich auch nicht, dass die GEMA eine Rolle spielt. Die GEMA hat nämlich besondere Abspielgesetzte für Radiostationen erlassen. Da gibt es einen ganzen Rattenschwanz von zum Teil abstrus haarsträubenden Regelungen. Am besten sind natürlich die GEMA Geldabkassier-Regelungen, die verhindern, dass überhaupt Konkurrenz aufkommen kann. Fantastiliarden werden da an Abspielvergütungen verlangt.

      Lieben Gruß
      Olaf
      OLJO-Team

  • Da deutsche Musik im deutschen Airplay leider immer noch eine Nebenrolle spielt, ist dieses Ergebnis nicht weiter verwunderlich. Warum werden so wenige deutsche Künstler gespielt (ich beziehe mich hier auch auf den Bereich Pop und Rock)?

    Jeder ausländische Mainstream-Mist wird von den Sendern gespielt; Qualität aus deutschen Landen hat es sehr schwer, obwohl es ein kaum überschaubares Angebot an super talentierten deutschen Bands gibt, die keine Förderung kriegen. Wenn sie es wagen, Deutsch zu singen, sowieso. Einzig die altbekannten Haudegen, die schon in der Vergangenheit große Verkaufszahlen aufweisen (Ich + Ich, Silbermond, Xavier Naidoo & Co.) kriegen ihre Chance. Ansonsten wird gnadenlos selektiert.

    Die Krise ist hausgemacht. Zumindest die öffentlich-rechtlichen Sender sollten per Gesetz verpflichtet werden, eine höhere Quote an deutscher Musik zu spielen. Schließlich zahlen die Hörer dafür. Das oft sinnfreie Gedudel der Radiostationen (gleicher Song bis zu zehnmal am Tag) verstehen die Hörer sowieso meist nicht - die meisten Leute lassen sich lieber berieseln, statt selbst zuzuhören...

    • Hi Alessandra
      eine gesetzliche Regelung ist nicht notwendig. Wir sind gegen Reglementierung. Nur Konkurrenz und deutlich weniger Reglementierung könnte belebend wirken und vielleicht auch deutschen Talenten nutzen. Auch müsste endlich mal der Einfluss der 4 großen Musikkonzerne auf die Abspiellisten der deutschen Radiostationen offengelegt werden. Wäre mal interessant zu erfahren, was da so alles im Hintergrund läuft.
      Ganz wichtig wäre auch die Gema Gebühren für Radio- bzw Webradioabspielungen zu senken. Allein die teilweise abstruse Höhe der Vergütungsforderungen der GEMA verhindert schon im Keim das Aufkommen von Konkurrenz. Gema, Musikindustrie und die bestehenden Radiostationen arbeiten Hand in Hand um ja jedwede Konkurrenz vom Markt fernzuhalten. Welche Krähe hackt schon der anderen ein Auge aus?

      Lieben Gruß
      Olaf
      OLJO-Team

  • Wirklich eine traurige Bilanz für deutsche Newcomer. Das zeigt sich auch schon, wenn man sich den VÖ-Plan der nationalen Abteilung von Universal Music anschaut... früher war der randvoll mit zukünftigen Veröffentlichungen deutscher Bands, inzwischen steht da kaum noch was drauf.

    International sieht es jetzt aber nicht unbedingt schlechter aus als vor ein paar Jahren. Ganze 3 Acts, die sich weltweit doch ganz anständig schlagen, gab es in den letzten 10 Jahren eigentlich fast nie.

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OLJO-Team

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