Schock: Fischer bootet beim Echo Adele aus.

Auweia. Der Echo. 2016. Du kriegst die Tür nicht zu! Die auch in diesem Jahr sterbenslangweilige Veranstaltung mutierte zu einer nachträglichen Weihnachtsgeschenkveranstaltung für die Schlagerallzweckwaffe Helene Fischer, die aus dem Provinznest Neustadt in der Pfalz stammt und an die 30 Lenze zählt.

3 dieser Echos griff die millionenschwere Schlagersängerin heute Abend in der zeitweise von Barbara Schöneberger gewohnt geschäftsmäßig moderierten ARD Sendung ab. Für uns erschreckend war, dass Helene Fischer wider aller Erwartungen sogar den einzig wichtigen Echo ausgehändigt bekam. Anstatt verdientermaßen die Britin Adele für ihr künstlerisches Meisterwerk ‚25‚ auszuzeichnen, gab es von den Echoveranstaltern den Echo 2016 für ‚Album des Jahres 2015‚ für das künstlerisch nicht hoch ansiedelbare Schlageralbum ‚Weihnachten‚ von Helene Fischer. Der Produzent dieses Coverversionen-Werkes, Alex Christensen erhielt wenig überraschend ebenfalls einen Echo. Zudem gab es für die auf DVD gebannte Live-Version eines Mitschnitts eines Konzertes auf dem die Songs der ‚Weihnachten‘-CD präsentiert werden einen Echo. Helene Fischer bekam dann sogar noch nen Echo für ‚Weihnachten‘ als ‚Crossover Album des Jahres‘. rofl rofl.

Wir wollen an dieser Stelle einmal festhalten: ausgezeichnet als Album des Jahres wurde von den Echoveranstaltern (also der deutschen Musikindustrie) ein Album, dass ausschliesslich Coverversionen enthält. Die künstlerische Leistung ist allein aus diesem Grunde bei diesem Album derart begrenzt, dass für uns eine Echo Auszeichnung für Adele zwingend erschien. Zudem verhält sich sich doch wohl so, dass nach Stückzahlen das Adele Album in Deutschland weitaus erfolgreicher war.
Wahrscheinlich hat Adele den Echo möglicherweise deswegen nicht bekommen, weil sie bei dieser ärmlichen Veranstalung nicht auftreten wollte/konnte.
Man kann Leute nicht ernst nehmen, die zwei Coverversionen-Alben nominieren und eines davon sogar mit einem Echo auszeichnen.

Bedrückend:
Helene Fischer ‚drohte‘ in ihren Dankesreden damit schon bald ihre Goldgrubenaktionen am deutschen Musikmarkt mit neuen Musikprodukten (vielleicht aber auch wieder mit Coverversionen?, klappte ja so gut…) fortzuführen. Wer von der Konkurrenz würde es ihr verdenken. Jeder andere würde es genauso machen. Mehr Kohle als zur Zeit ist für die Fischer nicht zu holen.
Uns aufgefallen: der Beifall in der Halle zu den Fischer Echos war heute Abend doch sehr arg unterkühlt ausgefallen. Man spürte quasi ein kollegenübergreifendes Gähnen durch die Halle wabern.
Sehen wir dem Unvermeidlichen ins Auge: es ist zu befürchten, dass die Fischer auch im nächsten Jahr die meisten und wichtigsten Echos mit nach Hause nehmen wird. Von daher sehen wir eigentlich kaum einen Sinn darin einer derartigen Veranstaltung Aufmerksamkeit zu schenken. Traurig wo das mit dem Echo geendet ist.

OLJO-Team

View Comments

  • http://www.echopop.de/fileadmin/echopop/upload/pdf/ECHO_2016_Vergabe-Richtlinien_inkl_Anlage_FINAL.pdf

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil:

    "(4) Wahl/Zuerkennung: Aus den jeweils fünf Nominierten können die Mitglieder der „ECHO Haupt-Jury“ ihre Favoriten wählen. Die Jurystimmen, die ein Nominierter in der Abstimmung erhält, werden zu den über die „Offiziellen Charts“ des BVMI ermittelten durch GfK im o.g. Zeitraum festgestellten Punkte dazugezählt."

    Die Jury kann also nicht irgendeinem der fünf Nomminierten den Echo zuerkennen und damit hat "Weihnachten" völlig verdient und zurecht den Album-Echo bekommen!

    • Hi VR
      Es geht um Vergabe Punkte! Bekäme Weihnachten von der Jury 1 Punkt und hat wie bekannt beim Umsatz gewonnen und damit 5 Punkte gäbe es also zusammen 6 Punkte.
      Adele könnte von der Jury 5 Punkte bekommen und hatte das nach Umsatz zweitbeste Album (4 Punkte). Ergebnis wären 9 Punkte. Klarer Sieger.
      Deiner Behauptung Weihnachten hätte verdient den Echo gewonnen widersprechen wir. Wir kritisieren das Abstimmungsverhalten dieser ominösen Jury.
      Die Jury bestimmt demnach schon ziemlich weitgehend, wer denn einen Echo bekommt und wer nicht. Nur ein Album, nämlich das mit dem wenigsten Umsatz der Nominierten kann den Echo nicht gewinnen.

      Lg
      Dean
      OLJO-Team

  • wieder mal ein einziges Helene-Bashing...
    schon alleine die Einleitung...Schlagerallzweckwaffe, Provinznest, 30 Lenze....
    spielt es für den Erhalt eines Preises irgendeine Rolle, woher jemand kommt und wie alt er/sie ist ?
    Und der Echo ist auch kein Preis für künstlerische Leistung (was ihr genau wisst), sondern es wird ausschliesslich Erfolg prämiert !
    Das bedeutet (für euch nochmal verständlich aufgeschrieben), wenn das (existierende) Simpsons-Cover-Album sich 1,5 millionen mal verkauft, dann ist es "Album des Jahres".
    Also versucht doch einfach mal, über so eine Veranstaltung SACHLICH zu informieren - mehr erwarte ich garnicht - aber auch nicht weniger !

    • Hi Angel
      30 ist doch jung. Ausserdem ist sie doch eben um die 30. Schlagerallzweckwaffe in der Hinsicht, dass die Plattenfirma ja aus allen Promorohren schiesst, um mit ihr den maximal möglichen Umsatz zu schaeffeln. Fakt ist, dass Helene aus einer provinziellen Kleinstadt stammt. Joris natürlich auch, wie auch andere. Berliner sind halt anders. Ist so.

      Um es mal klarzustellen: die Echostatuten WÜRDEN es der Jury erlauben aus den Nominierten nach REINEM Gutdünken auszuwählen, wer denn einen Preis erhalten soll (passiert aber fast so gut wie nie). Warum statuten, wenn die nur unbeachtete Staffage sind?
      Wir meinen Adeles Album (oder von uns aus auch eine anderes Album ausser Sing Meinen Song) hätte es eher verdient, als ein simples Coverversionen Album, noch dazu bei dem Umstand, dass Helene Fischer bei den Stückzahlen sehr wahrscheinlich hinter Adele gelegen hat. Nur weil der Umsatz höher, die Fans also leichter abgezockt werden konnten, ist daraus aus eben unserer Sicht nach keine Preiswürdigkeit abzuleiten.
      Wir wüssten nicht, was an dieser Einschätzung der Lage kritikwürdig, oder gar unsachlich ist. Alles fundiert.
      Du stimmst mit uns hoffentlich auch darüber mit ein, dass künstlerische Leistungstiefe (texten und komponieren) natürlich eher preiswürdig sein müsste als simples nachsingen.
      Ich bin mir zwar nicht sicher, aber bei den Grammys in den USA wird 'Album des Jahres' sicher kein Coverversionen Album werden können. Es ist doch logisch, dass wir kritisieren, dass es bei uns anders ist. Echo ist halt nix.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

      • ...um das mal abzukürzen und eine sachliche Information einzubringen - Adele hat auch einen Echo gewonnen und zwar in der Kategorie Künstlerin international Rock/Pop aufgrund des Album 25, war nur nicht im TV zu sehen - Info Ende!

      • Also ich muss Angel voll und ganz Recht geben, meine Rede.
        Und wie wollt ihr bitte die künstlerische Tiefe messen. Ist derjenige preiswürdiger der sein Album dann auch bitteschön selbst komponiert und getextet hat ? Da fallen dann aber ganz viele aus Euerm Raster, auch bei den Grammys.

        • Hi Christian
          ja gut also da gehen wir nach den Bestimmungen bzw Regelungen der GEMA. Das ist doch ganz einfach. Die Schaffenstiefe,die von der GEMA einer Coverversion zuerkannt wird liegt im Normalfall bei 33 % der Orginalkomposition. Bei Neukompositionen ist es unerheblich wer diese geschrieben hat. Hautptsache Komposition und Text sind neu. Finden wir gerecht und absolut nachvollziehbar. Es würden demnach nur Alben die ganz oder weitgehend aus Coverversionen bestehen betroffen sein. Für die müsste es eine gesonderte Kategorie geben.
          Es ist einfach nicht gerechtfertigt, dass Coverversionen Alben in der Kategorie 'Erfolgreichstes Album' preiswürdig sind. Gemäß den Echo-Statuten usw. ist zwar alles einwandfrei, was aber nicht heissen muss, dass man das kritiklos nachbeten müsste.
          Mal ganz abgesehen davon, dass wir einem nach Stückzahlen mehr verkauften Album eine höhere musikalische Relevanz (Breitenwirkung) zusprechen, als einem nur nach Umsatz erfolgreichsten Album, das im Vergleich weniger Stückzahlen, als die Konkurrenz verkauft hat.
          Nur weil etwas so ist, wie es ein paar Leute haben wollen, muss man das nicht abnicken. Klar, wir können es nicht ändern, aber wir stellen unsere Sicht dar, die ja durchaus auch nachvollziehbar ist. Wir behalten unsere eigene Meinung, so lang wir sie sachlich fundieren können.

          LG
          Dean
          OLJO-Team

      • "Du stimmst mit uns hoffentlich auch darüber mit ein, dass künstlerische Leistungstiefe (texten und komponieren) natürlich eher preiswürdig sein müsste als simples nachsingen."
        NEIN, ich stimme nicht mit ein.... der Echo ist (wie ich es bereits erwähnte, und von Euch wieder mal einfach ignoriert wird) eben KEIN Preis für künsterlische Tiefe,- was immer man darunter auch verstehen mag.
        Die Preiswürdigkeit beim Echo wird alleine vom Erfolg bestimmt - und von nix anderem !
        Falls Euch die Musikpreisvergabe nach diesen Kriterien nicht passt, müsst ihr einen anderen Musikpreis erschaffen !

  • Die ganzen Echos, außer der Radioecho, der für´s Lebenswerk und der Charityecho werden in ihrer jeweiligen Kategorie ausschließlich nach Umsatz vergeben, das weiß doch jeder ! Warum jetzt also diese Entrüstung bei Euch ? Außerdem hat Frau Fischer 4 Echos bekommen und nicht nur drei, dann müsst ihr die Sendung auch bis zum Ende schauen.
    Und ja, ich warte dann auch noch auf die weiteren Singlehits aus dem Adele-Album die von Erik angekündigt wurden. Es sind ja nur Knaller drauf :) Bisher kam singlemäßig nach Hello nicht mehr viel und ich wage mich mal raus und sage das selbe, wie vor einem halben Jahr, da wird auch nix mehr kommen. Weil der Rest des Albums eben auch sehr depri und langweilig ist.

    • Hi Christian
      im Reglement steht unseres Wissens, dass die endgültige Entscheidung eine Fachjury fällt. Es gibt daher Ermessensspielraum. Vielleicht aber sollte man die Regeln in der Hinsicht ändern, dass Coverversion-Alben (auch eigener Songs) nicht mehr als preiswürdig zugelassen werden, weil die künstlerische Schaffenstiefe fehlt.
      Was Single Hits anbetrifft, hat das Album 'Weihnachten' überhaupt mal gar nix zu bieten. Also von daher ist das kein Argument.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

      • Das mit den Singlehits war auch nur ein Seitenhieb auf die Adelelobhudelei Einiger hier, die ja eine Megaausbeute an selbigen vorhergesagt hatten.
        Und was Coverversionen betrifft, dann hätte Sing meinen Song im Vorjahr auch keinen Echo bekommen dürfen. Oder die gesamte Dance/DJ -Riege.
        Also bleibt mal locker.

        • Hi Christian
          ganz genauso ist es. Wir halten Coverversionen Alben für nicht so preiswürdig, wie echte Künstleralben. Bei Sing Meinen Song ist es sogar der Fall, dass es sich um ein 'Various Artist' Album, also um eine Compilation handelt. Fehl am Platze bei den Echos, ausser in der Kategorie Compilations. Die es aber nicht gibt.

          LG
          Dean
          OLJO-Team

  • Nächstes Jahr dann wieder beste Künstlerin Helene Fischer, bester Schlager Helene - bestes Album des Jahres Helene.. best classical Album Helene bester Hip Hop Act Helene Fisher - bester Newcomer DJ Helene Fisher- bester Rock Act Fisherhead.. Bestes Crossover: Helene Fischer & David Garrett "Violine Dreams" Single des Jahres Helene Fischer fest Robin Schulz "Sommertau auf deinen Armen"

    Ende des Jahres zusätzlich auf Platz 1 Helene Fischer die längste Single der Welt die in 15 Versionen erscheint, unter anderem mit 500 seitigem Bildband, wahlweise auch mit Leinwand oder die günstige Blu Ray Version mit zwei Helene Topfwärmern.

    Die WeihnachtsCD wird nocheinmal veröffentlicht und mit 3 Bonus Tracks unter anderem einem Duet mit Kollegah&Rammstein

    • Na ja, mit dem kommerziell erfolgreichsten Album des Jahres, den meistverkauften Konzerttickets und der meistverkauften Konzert-DVD/BR bekommt man halt 4 Echos. Für mich logisch und nachvollziehbar. Wer den künstlerischen Aspekt stärker berücksichtigt sehen will, hat aber ein Problem. Bei einem Grimme-Preis für Pop-Musik würde die Industrie nicht mitmachen. Das Ganze würde unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Eine Institution wie die NARAS (Grammy-Verleiher), die immer einen Mittelweg zwischen Mainstream und innovativen Künstlern findet, gibt es nicht. Vielleicht sollte man einfach den Kritikerpreis ernster nehmen.

      • Hi JSom
        die Grammy Preise sind natürlich ein gänzlich anderes Kaliber, als die Echo Preise. In den USA vergibt die 'National Academy of Recording Arts and Sciences' die Auszeichnungen. Nur Mitglieder der 'National Academy of Recording Arts and Sciences', die mehr als 6 Songs (physisch) oder mehr als 12 Songs (digital) kommerziell veröffentlicht haben sind stimmberechtigt.
        Bei uns entscheidet ausschliesslich die Höhe des erreichten Umsatzes. Was natürlich komplett hohl ist. (Die Jury gibt es ja wohl nur deshalb, um Rüpelrap und Rüpelrock von einer eventuellen Preisvergabe fernzuhalten...)
        Es ist im Grunde sehr nachvollziehbar, dass die Kollegen entscheiden, wer wirklich preiswürdig ist. Die wissen es am Besten. Wir würden mal vermuten, gäbe es bei uns eine Künstlerorganisation, die über Musikpreise entscheidet, wäre ein Album bestehend zu 100% aus Coverversionen sicher nicht als Sieger vom Platz gegangen. Wobei man dann auch einräumen müsste, dass ausländische Musikprodukte (z.B. Adeles Album) wahrscheinlich jetzt vielleicht auch nicht wirklich die besten Karten hätten. Es wäre aber dennoch ein 'guter' Preis mit dem Ansehen einherginge. Die Echo Preise sind nicht 'gut', sondern nur eine Randnotiz der Musikindustrie.

        LG
        Dean
        OLJO-Team

    • Hi Erik
      oh lustig hehe. aber bring mal keinen der Musikmanager auf Ideen du Schlingel ;-)

      LG
      Dean
      OLJO-Team

    • Hi Erik,
      hoffentlich liest Helene das hier nicht, sonst wird sie das noch genau so machen :-) Aber sehr lustig dein Beitrag.

  • Wenn man das 'Album des Jahres' als einzig wichtige Echo-Kategorie betrachtet ist einzig und allein eure Einschätzung traurig. Mehr kann ich zu diesem Beitrag nicht sagen

    • Hi Deutschi
      die Wahrheit. Der Echo ist insgesamt ja nun 'nicht besonders wichtig' von daher sticht die Kategorie 'Album des Jahres' schon deutlich heraus. Wir müssen es nochmal hervorheben: zwei der 5 in der Kategorie 'Album des Jahres' nominierten Alben enthielten ausschliesslich zu 100% nur Coverversionen. Die GEMA stuft Coverversionen als künstlerisch 'auf einer geringer stehenden Stufe' gegenüber Neukompositionen ein. Dem stimmen wir zu. Bei Coverversionen gehen im Normalfall zwei Drittel der GEMA Vergütungen an die Orginalerschaffer. Die Wahrheit.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

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