Wetten Dass Unfall kommerzieller Supergau für Take That und Justin Bieber

Lange Gesichter gab es letztes Wochenende u.a. beim Musikmoloch Universal Music, der die britische Popgruppe Take That und den kanadischen Teen Schwarm Justin Bieber in der ZDF Show Wetten Dass.. promoten wollte.
Der fürchterliche Unfall eines Wettkandidaten zu Beginn der ZDF Unterhaltungsshow Wetten Dass.. am vergangenem Samstag, der zum vorzeitigen Abbruch der Sendung führte, kostet Universal Music mehrere Hunderttausend Euro (vielleicht auf lange Sicht sogar Millionen) u.a. wegen nun nicht erfolgter zusätzlicher Tonträgerverkäufe.
 

Insbesondere die Lancierung von Justin Bieber vor einem deutsch/österreichisch/schweizerischem Millionenpublikum ging für den Musikkonzern Universal, der wie gesagt ‚zufälligerweise‘ auch Take That unter Vertrag hat, völlig in die Hose. Wie zu hören war, wäre Justin Bieber allerdings eh nur als Playback Act aufgetreten. Er sollte wohl zwar eigentlich ‚Live‘ singen, das wurde aber abgelehnt, da Justin angeblich unter einer ‚Erkältung‘ litt. Man hätte aber an sich schon ganz gerne gehört, was denn Justin Bieber ‚Live‘ tatsächlich so wirklich drauf hat. Zu seinen Live Qualitäten gibt es ja eine Menge widersprüchliche Aussagen… Es hat aber bei Wetten Dass.. natürlich schon viele Acts gegeben, die nicht ‚Live‘ gesungen haben. Für den Take That Auftritt gibt es keine gesicherten Erkenntnisse, ob die Gruppe eine Liveperformance bei ‚Wetten, Dass..‘ abgeliefert hätte.
 

Musikacts, die bei Wetten Dass.. auftreten, können im allgemeinen nach der Sendung (und ganz besonders nach einer Sendung in der Vorweihnachtszeit!) zigtausend verschiedenster Tonträger (Alben, Singles, Downloads) zusätzlich verkaufen. Fast noch wichtiger als die Verkäufe ist die beträchtliche Steigerung des Bekanntheitsgrades eines Künstlers durch einen Auftritt in der von einem eher einkommensstärkeren Millionen Publikum gesehenen ZDF Show Wetten Dass. Vorteilhaft ist ein hoher Bekanntheitsgrad vor allem im immer wichtiger werdendem Konzertticket Geschäft.
 

Take That und Justin Bieber trugen den Sendungsabbruch natürlich erwarteterweise mit Fassung. Es ist kaum vorstellbar, dass beide bei Nichtabbruch von Wetten Das.. gerne in Düsseldorf auf die Bühne gegangen wären. Bei Universal Music wird aber sicherlich schon ein gewisses ‚Pech gehabt‘ Gefühl vorwiegen.
 

Aktuelle Chartpositionen von aktuellen Album Tonträgern der Gruppe Take That und des Sängers Justin Bieber:
 
Take That
Album Progress
als CD bei Amazon Musik: Platz 2 (Standard Version), Platz 73 (‚Deluxe‘)
als Download bei:
Amazon MP3: nur Platz 17 (nur Standard Version erhältlich)
iTunes: nur Platz 9
Musicload: nur Platz 8
Hinweis: Das Album Progress ist seit 19 Tagen auf dem Markt!
 

Justin Bieber
Album My Worlds
als CD bei Amazon Musik: nur Platz 151 (im Amazon USA Musikshop als ‚My World 2.0‘ immerhin auf Rang 34!)
als Download bei:
Amazon MP3: nur ein schwacher Platz 1.532 (USA: 281)
iTunes: nur Platz 75
Musicload: — (nicht unter den Top 100)
Hinweis: Das Album My Worlds ist schon seit 9 Monaten auf dem Markt!

Gemessen am doch recht umfänglichem ‚Medien Hype‘ um Justin Bieber sind dessen derzeitige Verkaufszahlen geradezu unterirdisch. Hype und kommerzieller Erfolg sind in einem fast schon unakzeptabel krassen Gegensatz. Man muss da schon von einem künstlichem Hype sprechen der nicht mehr durch Verkäufe gerechtfertigt ist. Umso schlimmer für Justin Bieber der nun fehlende Auftritt bei Wetten Dass, der wohl dieses augenfällige Ungleichgewicht zumindest teilweise eingeebnet hätte. Gemessen am lange zurückliegendem Veröffentlichungstermin für Justin Biebers letztem Album ist an sich ein Auftritt Biebers bei Wetten Dass unserer Meinung nach nicht wirklich zu rechtfertigen gewesen. Universal verfügt aber bekanntlich über allerbeste $? Kontakte zum ZDF…

OLJO-Team

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  • Take That hätten aufjedenfall live gespielt, sie spielen immer live. Auch Robbie williams hat alle seine letzten Wetten Dass auftritte live hingelegt. Laut Seiner Homepage hätte er "Feel" performt & dann "The Flood" zusammen mit den anderen. Man kann sich vorstellen was das für seine Greatest Hits un das Take That Album an Verkaufsanstößen bedeutet hätte! :/

  • sehr schade um die liveacts bei wetten dass denn auf diese auftritte haben wohl viele menschen gewartet

    aber man kann oder sollte nicht nach einem derartigen unfall weitermachen.

    was ich aber sehr schade finde, ist dass nun THomas gottschalk kritisiert wird

    was kann denn bitte schön thomas gottschalk dafür?

    der wettkandidat hätte sich im klaren über seine waghalsige wette sein sollen, und dass thomas gottschalk sensationsgeil sein soll ist schwachsinnig,

    thomas gottschalk gehört zu den sympathischsten und talentiertesten showmaster in der brd.

    er hat zig millionen und hat es nicht mehr nötig sich zu produzieren, das was er tut tut er mit viel liebe was man auch sehen kann.

    in den ganzen jahren ist nichts passiert also woher sollte er das bitteschön wissen und er ist sowieso mit so viel stressigen dingen beschäftigt da wird er wohl kaum zeit haben sich alle wetten revue zu passieren

    und zu justin bieber

    der typ nervt nur noch, mag sein dass er talent hat aber der erfolg ist schier unglaublich und übertrieben

  • justin bieber,wird bald sein Höhepunkt erreicht haben...sobald der erste Bart wächst..das is so sicher wie das armem in de Kirche,wie kann man den in den alter schon seine Biographie schreiben..soll lieber ne Ausbildung machen..wer weiß wie lang das geld noch reicht wen es mal berg ab geht....weil es wird bestimmt immer wieder einen neuen justin geben.

  • Take That weiter auf Erfolgskurs in ihrem Heimatland:
    Zum 3. Mal in Folge belegen sie mit "Progress" Platz 1 der UK Albumcharts!
    Bislang wurde "Progress" in UK über 900.000 mal verkauft!
    Das gibt 3 fach Platin!!!
    Nächste Woche fällt dann endlich die magische 1 Milliom-Grenze!

  • erstens muss ich sagen, dass ich vermute, dass bei den einschaltquoten die wetten dass dieses mal hatte (BIS zum unfall lagen sie knapp über 8 millionen...) gar nicht mal ein so wahnsinnig großer promotionhype entstanden wäre, das waren nicht VIEL mehr zuschauer als es die künstler hätten die in ähnlichen "samstag abend" formaten auftreten.
    zweitens, gebe ich recht was den hype um justin bieber betrifft:
    "teenie star hin, teenie star her"...dass man in deutschland immer auf die USA und UK schielt und dann unmittelbar auch auf den deutschen markt schliesst ist albern. Klar ist der Dort ein absoluter superstar, aber dass man in deutschland nun von einem teenie super star spricht bei verkäufen die nicht ansatzweise im verhältnis zum medienhype stehen, zeigt einfach nur:
    momentan GIBTS nun mal einfach keinen teeniestar in deutschland mit dem shows, medien ihre heissgeliebten "kreischenden mädels" anlocken können, also setzt man auf das, was man altbewährt aus den USA kennt und vergisst dabei dass für die breite masse in deutschland ein justin bieber nicht mal ein müdes lächerln hervorruft. ich sags immer wieder, liebe medienbosse: vergesst eure "tausend mädchenherzen" und "kreischenden teenies" die kaufen nix!!! wer bravo und viva aufmerksamkeit will mag es mit "black pony" und "fabian buch" versuchen (und schaffen) aber das sollte man sich nur gönnen, wenn man das finanzielle desaster verkraften kann, was diese (in der produktion und "haltung" AR***TUEREN künstler) mit ihren mickrigen verkäufen dann verursachen....teenies downloaden(illegal), tausche nuntereinander oder youtuben...aber geld ausgeben? fehlanzeige! das war einmal...als noch 100.000 kreischende teenies die take that platten in doppelt und dreifacher ausführung gekauft haben um ihren idolen in die charts zu verhelfen...heute schaue man sich die charts an und sehe: in den ganzen top50 der album charts haben wir genau DREI musiker die unter 30Jahren alt sind! Der rest wird von erwachsenen gekauft...

    • Hi Jasondaves
      vielleicht wird es ja Andrea Renzullo aus 'Das Supertalent', der hat, glauben wir, durchaus das theoretische Potential zum Girlie Teen Schwarm. Wer weiss. Teenies kaufen auch Downloads, nur z.B. 1,29 € ist natürlich für viele für nen Download etwas teuer. Wir beobachten allerdings derzeit mal wieder (bis auf iTunes) sinkende Preise (Musicload 85% aller Top 100 Tracks 0,99€, Media Markt alles für 0,95€ teilweise sogar nur 0,49 €). Es ist schon bemerkenswert, wie preissensibel die Musikkäufer bei Einzeltracks reagieren. Wenn man alledings bedenkt, dass hunderttausende Teenies 0,49€ für Votinganrufe bei RTL, oder Vox für 'Nichts' aus dem Fenster schmeissen fragt man sich natürlich warum die gleichen Teenies sich nicht für 0,99€ den Download eines Castingshow Siegertitels kaufen wollen. Vielleicht rufen natürlich bei den Castingshows gar nicht so viele an, wie man gemeinhin denkt. Konkrete Anrufzahlen hat ja noch nie eine Castingshow veröffentlicht.
      Ein großes Problem grad bei jugendlichen Käufern ist unserer Einschätzung nach, dass Jugendliche sehr gerne Geld z.B. für Videospiele und Handycontent ausgeben und dann für Musik eben nicht mehr genug Taschengeld übrig bleibt. Für falsch, kontraproduktiv und sogar gefährlich halten wir daher Einzeltrack Preiserhöhungen, wie auch die hohen Album Download Preise. Der Kauf von Downloads müsste ersteinmal zum 'Lebensstil' der Jugend gehören, da muss die Industrie einen längeren Atem haben, als jetzt schon den Cash-in zu probieren. Die allermeisten haben ja noch nie nicht mal einen einzigen Musikdownload gekauft, weil es ihnen zu teuer und teilweise sogar zu umständlich ist. Ein 12jähriges Mädel hat garantiert Probleme ihren ersten Download bei Amazon, Musicload & Konsorten problemlos auf ihren PC zu bekommen.
      Was Alben betrifft: preiswert sind die ja nun auch nicht gerade. Welcher Jugendliche gibt denn freiwillig 10€ bis 15€, teilweise soagr über 20€ für ein Album aus? Sicher werden auch viele nicht einsehen, warum sie für ein Download Album meist fast genausoviel bezahlen sollen, wie für eine CD. Musik ist eben für viele Jugendliche schlicht zu teuer, Kaufimpulse Mangelware. Man darf nicht vergessen, dass glaub ich 20% aller Jugendlichen in Deutschland in Familien aufwachsen, die nur Hartz IV bzw ein mit Hatz IV vergleichbarem Einkommen beziehen. Ausserdem gibt es in Deutschland auf Grund der extrem niedrigen Geburtenraten schlicht nur vergleichsweise wenige Jugendliche.
      Ausserdem: geh doch mal zu einem Musikkonzern und frag die Manager dort, was die lieber verkaufen, ne CD oder nen Download. Das letzte was die verkaufen wollen sind auf jeden Fall Einzeltracks.

      HIER kannst du sehen für was Jugendliche (konkret: Bravo Leser/innen) im Jahr 2009 am liebsten ihr Geld ausgegeben haben und wieviel sie überhaupt zur Verfügung haben. CDs als Weihnachtswunsch mit auf dem letzten Platz.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • Zu Justin Bieber: Ich weiß nicht, ob der Hype in Deutschland wirklich übertrieben ist. Kann auch sein, dass die Fans es gar nicht mehr kennen, für Musik zu bezahlen. Es ist glaube ich kein Zufall, dass fast alles, das auf eine sehr junge Zielgruppe zugeschnitten ist, inzwischen riesig floppt, wenn man das mal mit zB 2005 vergleicht...

    • Hi Guy
      also bezüglich Web Anfragen steht Justin Bieber in Deutschland natürlich gut da, mal ganz zu Schweigen von der Zahl der Medienberichte über Justin. Sein Plattenverkauf hingegen ist in Deutschland im Verhältnis dazu sehr schwach, z Zt. sogar unwahrscheinlich schwach. Anspruch und Wirklichkeit klaffen da anscheinend jedenfalls weit auseinander. Top 10 bei Suchanfragen, aber noch kein einziger Top 10 Hit, das ist schon etwas seltsam. Ob es allein am 'Schulhoftauschen' liegt? In England z.B. war Justin doch erheblich erfolgreicher, als in Deutschland, obwohl er auch dort an sich kaum im TV zu sehen war. Unklar ist, ob für Engländer die Bieber Youtube Videos gesperrt sind oder nicht. In Deutschland kommt es möglicherweise nicht bei allen total gut an, dass seine Musikvideos bei Youtube für Deutsche gesperrt sind. Wichtiger ist aber ohne Zweifel, dass Justin Bieber Songs bei deutschen Radiostationen kaum gespielt wurden und werden. Ob das jetzt 2005 mit Teenstars so anders war?

      LG
      Dean
      OLJO-Team

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