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ESC 2015 Vorentscheid: Wir sind relativ entsetzt!

Au weia au weia. Jetzt holen wir uns schon wieder den Sieg beim ESC 2015. Diesmal beim Finale in Wien. Haha. Das war Spaß. Holen wir natürlich nicht. Oder doch?
Leider müssen wir stattdessen unserem Entsetzen Ausdruck verleihen, mit wem die deutsche Musikindustrie gedenkt beim ESC 2015 Finale für Deutschland eine gute Platzierung herausholen zu können. Einschränkend möchten wir gerne einräumen, dass wir die Kandidatensongs nur in Auschnitten kennen. Keiner der 7 hat aber in letzter Zeit einen echten Hit gehabt. Nur 3 hatten hatten überhaupt mal vor Jahren einen Top 40 Single Hit (alle aber nur je einen, die alle von Fernsehauftritten herrührten)

Schon seit einiger Zeit steht ja fest, wen die 3 großen Musikkonzerne am 05.03.15 beim deutschen ESC 2015 Vorentscheid im ARD Fernsehen auflaufen lassen werden. Uns stehen buchstäblich die Haare zu Berge. Kein einziger ‚Star‘ hat sich getraut.

Von den Musikunternehmen nominierte Teilnehmer sind (in alphabetischer Reihenfolge):

Fahrenhaidt (Universal), Songs: Mother Earth, Frozen Silence (hört sich hochgradig nach abgekupfert an, nur unklar von wem…)

Faun (Universal), Songs: Hörst Du Die Trommeln, Abschied (um Himmels Willen, was soll dieser *piep*)

Alexa Feser (Warner), Songs: Glück, Das Gold Von Morgen (alte Kamellen im 100% Grönemeyer-Stil, erschienen schon Ende September 2014)

Andreas Kümmert (Universal), Songs: Home Is In My Hands, Heart Of Stone (geht so, hört sich nach leicht blueslastigen US Rockpop an)

Laing (Universal), Songs: Zeig Deine Muskeln, Wechselt Die Beleuchtung (völlig lächerlich beides)

Mrs Greenbird (Sony), Songs: Shine Shine Shine, Take My Hand (beides schnarch)

Noize Generation (Universal), Songs: Song For You, Crazy Now (eijeijei, aber dance, fragt sich nur wie das live kommt, wir haben Zweifel!)

Bewerber unabhängiger Musikunternehmen fanden keine Berücksichtigung. Unbekannt dabei ist, ob es solche Bewerber gegeben hat bzw. ob eine Bewerbung für Künstler unabhängiger Firmen überhaupt möglich war.

Wie man der Liste der Teilnehmer, die von den Musikkonzernen entsandt werden entnehmen kann, ist in diesem Jahr nur die zweite, dritte und vierte bis sechste Liga dabei. Aus der ersten Reihe des deutschen Musikbusiness‘ traute sich in diesem Jahr keiner in den ESC Vorentscheid.
Für unseren Geschmack ist das Kandidatenfeld arg einseitig. Die machen fast alle ähnlich klingende Popmusik bzw Folk-Pop Geschwurbel. Anscheinend extra für den ESC Vorentscheid gegründet wurde das Universal Music Projekt Fahrenhaidt. Das erste Posting auf dem Fahrenhaidt Facebook Account stammt vom 17.12.2014. Massive (und teure) Fernsehwerbung durch die Universal Promoabteilung hat diese aus Berlin stammende Gruppe in den vergangenen Wochen maßgeblich gepusht.

Ebenfalls sehr massive TV-Werbung stellen wir für die Teilnehmer Faun und Alexa Feser fest. Für die übrigen 4 Kandidaten, die möglicherweise alle nur als Feigenblatt Kandidaten gedacht sind, haben wir bislang keine auffallenden Promoaktivitäten feststellen können.

Der Teilnehmer mit den meisten Facebook Likes ist Andreas Kümmert mit 112.000.
Info: Einem breiteren jüngeren Publikum bekannte deutsche Musikacts aus der ersten Reihe haben 250.000 und mehr Facebook Likes. Top Stars haben mehr als 500.000 Likes. Von diesen bekannten Acts tritt beim ESC Vorentscheid aber keiner an.
Hierbei gilt es zu beachten, dass eine ganz beträchtliche Zahl der Likes bei Andreas Kümmert historischer Art ist und von seiner Teilnahme und dem Sieg bei der Castingshow The Voice of Germany herrührt.
Ähnliches lässt sich auch für das Duo Mrs Greenbird sagen, das vor einigen Jahren ebenfalls Sieger bei einer Musikcasting-TVserie waren.
Für beide Acts gilt: die Karriere nach dem Castingshowsieg war fast genausoschnell vorbei, wie sie begonnen hatte. Für beide blieb aber eine nicht völlig unerhebliche Zahl von ‚Rest-Fans‘ sozusagen übrig.

Für die Musikgruppe Laing muss festgestellt werden: sie ist ausschliesslich deshalb bekannt geworden, weil man sie mal beim Bundesvision Song Contest des Unternehmens Brainpool teilnehmen liess. Bei Laing beanstanden wir erhebliche Gesangsqualitätsmängel.
Mit dem guten Gesang hapert es auch bei dem Solo Act Noize Generation. Da im Vorentscheid 2015 Live ohne Autotune gesungen werden muss, würde es uns wundern, wenn das was wird.

Zur Vorauswahl des letzten der 8 Startplätze für den deutschen ESC 2015 Vorentscheid:

Achter Teilnehmer des deutschen ESC 2015 Vorentscheids wird der Gewinner des Votings einer Vorauswahlsendung aus 10 Kandidaten sein. Diese 10 wurden angeblich von einem Panel aus Vertretern der Musikindustrie, des Unternehmens Brainpool und Verantwortlichen der ARD aus einem Pool von Bewerbern unbekannter Zahl irgendwie ausgesiebt. Es hagelte Proteste ob der Auswahl und Fragen bezüglich der Modalitäten. Angeblich soll das Panel gegen die eigenen zuvor festgelegten Regeln verstoßen haben und Bewerber in die schlussendliche Top 10 aufgenommen haben, die die eigentlichen Teilnahmebedingungen gar nicht erfüllt haben sollen.

Bereits am 02.02.15 verkündete der NDR die Teilnahmeliste der 10 Kandidaten. Seitdem von uns vorgenommen Recherchen waren relativ unergiebig. Insbesonders schwierig war es in Erfahrung zu bringen wie genau diese 10 eigentlich ausgesiebt wurden. Da scheinen ja einige dabei zu sein, die alles Mögliche können, nur eben nicht gut singen.

Um den letzten Startplatz konkurriert in alphabetischer Reihenfolge vorwiegend relativ ‚junges Gemüse‚:

Ann Sophie, 24, (Facebook, 4325 Likes)
Die schwedisch-deutsche Girlgruppe Ason (24, 18, 16, 12) (keine Facebook Präsenz, 300 Youtube-Abonnenten, seit Jahren ohne sonderlichen Erfolg bei Youtube aktiv)
Alisson Bonnefoy, 21, (Facebook, 403 Likes. Mit lähmendem Entsetzen müssen wir feststellen, dass Alisson am 14.02.14 bei DSDS auftreten wird (die Aufzeichnung erfolgte im Spätsommer 2014). Na wenn das mal keine sehr verdächtige Cross-Promotion ist…)
Aden Jaron, 20, (Facebook, vorwenigen Wochen erst erstelltes FB Account, dessen Originalität noch nicht verifizierbar ist, 259 Likes, 186 Youtube-Abonnenten)
Die HipHop/Popgruppe Klangpoet (36, 30, 29, 24) (Facebook, 2442 Likes, 501 Youtube-Abonnenten)
Moonjos (die Gebrüder Munoz, 30 und 29), (Facebook, 7433 Likes, 27058 Youtube-Abonnenten), Live Gesangsqualitäten fraglich, da nur Studioaufnahmen greifbar! Bekannt als Dance Musik Act. Stufen wir als theoretisch chancenreich ein.
Lars Pinkwart, 16, (Facebook, 265 Likes, 91 Youtube-Abonnenten). Verheerend!
Lousia Teichmann (Facebook 62 Likes, 126 Youtube-Abonnenten, ihre vorherige Präsenz Facebook wird gelöscht, ist es aber noch nicht.). Verheerend!
Sendi, 17, (Facebook, 1023 Likes, 78 Youtube-Abonnenten)
Sophie, 16, (Facebook-Präsenz unauffindbar. Eigener Youtube Kanal keiner vorhanden). Gesanglich ganz schwach!

Mindestens 3 der Teilnehmer waren bzw sind ‚Studenten‘ bei einer Popakademie in Ba-Wü (in Mannheim), mindestens eine weitere (Sophie) hat an einer anscheinend kurzen ‚Musicalausbildung‘ teilgenommen.
Unklar bleibt auch jetzt noch unverständlicherweise und aus völlig unbekannten Gründen, mit welchen Original-Songs die 10 Kandidaten überhaupt den Kampf um den letzten verbliebenen ESC 2015 Vorentscheid-Startplatz absolvieren werden. Eine sehr ärgerliche Sache. Alles wie auch schon im letzten Jahr ganz, ganz komisch…

Anhand des vorliegenden Youtubematerials lässt sich eines sicher sagen: es kamen da Kandidaten in die Top 10, die ganz eindeutig stimmlich da nichts zu suchen haben. Fehlende Qualität müsste eigentlich das Entscheider-Panel rausgehört haben können. Jung sein allein ist doch kein Argument. Es wurde ziemlich tief in die Jugendkiste gegriffen.

Wir sind der Meinung, dass vor allem das Bewerbungsgehampel vor der Vorauswahl eingestellt werden kann. Es wird sich ja nichtmal an die selbterstellten Regeln gehalten. Dann kann man das auch gleich lassen und einfach irgendwelche 10 nominieren.

Tatsache wird aber auch sein, dass egal welcher der 10 Acts den letzen Startplatz des ESC 2015 Vorentscheids ergattert (letztendlich ist das nämlich eh Banane), der natürlich durch den Votingsieg bei weitem stärker legitimiert ist, als es die 7 Kandidaten der Musikindustrie je sein können. Zudem hat er den nicht zu unterschätzenden ‚Underdog‘ Bonus. Es könnte also alles genauso laufen, wie im letzten Jahr. Da hat der Wildcard Act sogar einen echten Superstar (Unheilig) besiegen können. Ein Kandidat auch nur annähernd ähnlichen Kalibers tritt in diesem Jahr nicht an. Wenngleich man sagen muss, dass der stimmlich meist gut aufgelegte Andreas Kümmert die vielleicht härteste Nuss sein wird, die es zu knacken gilt.
Freilich sind sämtliche Vorauswahl Teilnehmersongs zur Stunde noch unbekannt. Vielleicht ist ja nen Megakracher dabei, der alles überstrahlt? Das sollte man nie ausschliessen. Ein besonders gut ankommender Song kann auch gewisse stimmliche Mängel überdecken helfen.

Voting

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OLJO-Team

View Comments

  • Liebes Oljo - Team,
    ich lese eure Artikel regelmäßig und mit großem Interesse.
    Bei diesem bin ich jedoch sehr enttäuscht und mal wirklich überhaupt nicht eurer Meinung, da ich die Teilnehmer dieses Jahr sehr interessant finde und man nie genau sagen kann wie der deutsche Act dann am Ende ankommt.
    Zudem finde ich, dass eine sehr große Abwechslung vorhanden ist z.B. würde ich nie auf die Idee kommen Andreas Kümmert und Laing in einen Topf zu werfen.
    Vorallem Laing sehe ich von euch als sehr unterschätzt, da sie ja schon beim BSC bewiesen haben (2.Platz hinter Xavas) , dass sie das Publikum überraschen und unterhalten können und in ihren Songs Witz und Einzigartigkeit verbinden.

    Liebe Grüße
    Ryker

    • danke!!!
      mein reden!!
      schön dass die meisten die meinung teilen, und sich nicht von dem (alljährlichen) ESC-gemecker einlullen lassen

      diesmal hat man sich wirklich mühe gemacht und eine gute auswahl getroffen

  • Ich sage es ungern aber unheilig gefiel mit am besten letztes Jahr... letztendlich geht es um den Song und die waren seit jeher ziemlich mau... aus deutschen Landen... Monrose, No angels, Elizia - das Grauen... Andreas Bourani mit auf allen wegen wäre ne sichere Top 10

    • wären damals monrose statt roger cicero zum ESC gefahren wären sie weit gekommen!! "even heaven cries" war eine gute nummer (für 2006)...und international garantiert besser als "frauen regiern die welt"

      scooter hätten damals super chancen gehabt, die leider vom stefan raab hype zunichte gemacht wurden
      (was natürlich international keine sau interessiert hat, ob es ein stefan raab schützling war, der max mutzke...gut platz 8 war dann am ende sogar noch gar nicht so schlecht)

      und die kellys hätten super chancen gehabt, wären sie damals nicht mit dem schlechtesten song ihrer karriere angetreten, sondern mit der art von songs die sie zu ihren erfolgreichen zeiten hatten (waren ja in osteuropa, portugal, spanien, niederlanden echte megastars)...aber selbst ich als damals kelly fan fand "i wanna be loved" einfach nur ein schreckliches gejaule und dachte "gut, die haben wohl nicht ernsthaft interesse den vorentscheid zu gewinnen"

      doch, teils hatte deutschland gute songs...aber leider stimmt ja ein publikum ab, dass sich leicht von stefan raab hype, witzigen deutschen texten oder berühmten namen beeinflussen lässt...was wie schon zig mal hier bemerkt...aber international NULL von bedeutung ist

      • @Peter:
        Und Scooter und Monrose (Oder Kellys, wenn sie mit einem ihrer großen Hits engetreten wären) die beide ist Skandinavien und Osteuropäischen Ländern die Top10 erreichten sind natürlich nicht das was ich meinte, sondern ich meinte mit "irrelevanterweise von bekanten Namen blenden lassen" eben, dass Acts wie Unheilig weit kamen (zum Glück nicht zu weit), die im Ausland Null komma Null Resonanz haben
        Oder von deutschen Texten blenden lassen wie Roger Cocero, der nicht im Ansatz jemals im nicht-deutschsprachigen Raum CDs verkauft hat

        In Bezug auf Kelly Family führte ich eine WEITERE Kritik an ZUSÄTZLICH zum Voting der Deutschen, nämlich die, dass es schon einige große Acts gab, die zum Vorentscheid antraten, aber dann einfach die falsche Songauswahl hatten

      • @ Peter:
        richtig, ich sage, das deutsche publikum entscheidet schlecht! und hat somit monrose und scooter eben NICHT gewählt die weit gekommen wären!

        du scheinst missverstanden zu haben, ich sage nicht JEDER act der nen namen hat wird schlecht abschneiden, sondern ich sage, es ist kein GARANT (schon gar nicht, wenn es namen sind die man NUR in deutschland kennt, was dabei der springende punkt war)! aber wenn sie mit guten songs kommen, klar! dann kommen sie weit!
        scooter waren damals eben im ausland megastars und waren mit einer bombastischen bühnenshow und hatten songs die sich europaweit in den top10 platzierten (später ja sogar platz 1 in UK mit der LP)...klar kommt so ein song dann weit!
        stefan raab songs haben gut abgeschitten, richtig...aber max mutzke (damals der siegreiche konkturrent von scooter) war weit von einer UK LP nummer 1 entfernt oder davon ist osteuropa stadien zu füllen

        und...richtig..sowas gab es bisher noch nicht beim ESC...ein grund mehr, warum es für aufmerksamkeit und wirbel gesorgt hätte (DAMALS!! das war glaub ich 2003...heute natürlich nicht mehr)

        warum ich mich beschwere, dass die kellys mit nem schlechten song antraten?? nun, denk mal drüber nach...
        vielleicht weil ich es cool gefunden hätte, wenn sie mit einem ihrer guten angetreten wären

      • Hi Chris
        man muss schon sagen, dass die Raab Acts alle gut abgeschnitten haben, wobei internationaler Erfolg denn doch bis auf Lena keiner vorhanden war. Elaiza haben mit ihrem Song ja in Deutschland kommerziell gut abgeschnitten, nur leider nicht beim ESC. Klar dürfte sein, dass ein auf deutsch gesungener deutscher ESC Beitrag international was den Tonträgerverkauf usw. anbetrifft praktisch chancenlos ist. Das heisst im Umkehrschluss aber nicht, dass man beim ESC mit etwas auf 'deutsch' Gesungenem ohne Chance wäre.
        Frage, die wir uns stellen ist, inwieweit die 3 Musikunternehmen, die den Vorentscheid ja dominieren, überhaupt eine prägnante Zielstellung haben beim ESC gut abzuschneiden. Logisch wäre das nicht, da bis auf damals Lena deutsche ESC Beiträge international kommerziell keine Erfolge aufzuweisen haben. Die Unternehmen zielen mit ihren Vorschlägen unserer Einschätzung nach daher engstirnig auf den deutschen Markt. Wir würden meinen, dass das in Schweden z.B. anders ist. In England hingegen kann man hingegen keine Tendenz erkennen, was da die Zielrichtung ist ;-).

        Im Nachhinein darüber zu sinnieren, wie erfolgreich ein im Vorentscheid gescheiterter Titel hätte sein können ist wie Kaffeesatzleserei. Wir werden aber, wie in jedem Jahr seitdem wir über den ESC berichten, genau beobachten wie die Chancen des deutschen Beitrages sein werden. Bei Elaiza gab es im Ausland sagen wir mal mäßige Resonanz (egal ob positiv, oder negativ). Das hatte sich dann auch im Finale bestätigt. Glaube unser Tipp war Platz 11. Es gab aber nur Platz 18. Wichtig ist, dass sich 'Leute im Ausland' über den deutschen Beitrag 'den Kopf zerbrechen'. Aus der Masse von 40 Beiträgen irgendwie herauszustechen ist sicher keine einfache Übung. Man muss also entweder besonders aussehen, einen besonders ansprechenden Song haben, oder beides zusammen. Dazu kommt dann unter Umständen noch ein gutes Musikvideo. Was das Musikvideo betrifft gehen wir davon aus, dass die deutschen Musikunternehmen keinen Cent zuviel ausgeben werden.

        LG
        Dean
        OLJO-Team

      • @Chris,
        irgendwie verstehe ich deine Argumentation nicht ganz:
        Erst nennst du drei Acts die damals "weit gekommen" oder "super Chancen" gehabt hätten um anschließend festzustellen das dämlich deutsche Publikum hätte keine Ahnung was international läuft und würde sich von
        a) Stefan Raab Hype oder
        b) witzigen deutschen Texten oder
        c) berühmten Namen
        beeinflussen lassen.
        Bei Roger Cicero könnte man das teilweise noch nachvollziehen, da Swing so gesamteuropäisch tatsächlich noch nie so gezogen hat. Das von Monrose angebotene Teil war allerdings einer ihrer schwächsten Songs und m.E. auch 2006 unerträglich.
        Ob Scooter damals wirklich so chancenreich gewesen wäre erscheint mir nicht wirklich schlüssig. Ich kann mich nicht erinnern, dass derartige Sprech-Dance Songs bislang beim ESC erfolgreich gewesen wären.
        Bei den Kellys stellst du ja selbst schon fest, dass sie mit einem Scheiß-Song angetreten waren, warum beschwerst du dich dann.
        Interessant ist außerdem, dass du es einerseits entsetzlich findest, das die deutschen Vorentscheid-Wähler auf "berühmte Namen" hereinfallen, andererseits selbst 3 Acts als Beispiel aufführst die damals in deutschland als "berühmte Namen galten. Monrose waren damals wesentlich bekannter als Cicero und Scooter auch wesentlich bekannter als Max Mutzke.
        Auch deine tendenziel negative Bewertung von "Stefan Raab Hypes" kann ich nicht ganz nachvollziehen, da Raab in Deutschland mit Gildo Horn das Ende des archaischen ESC Schlagers eingeläutet hat und dabei erst einmal mit ironischen deutschen Texten dagegenhielt. Hinzu kommt, dass alle deutschen ESC-Beiträgen an denen Raab in irgendeiner Form beteiligt war nachweislich wirklich gute Ergebnisse erzielt haben (Top 10), während du letztlich nur Vermutungen zu den internationalen Chancen der von dir genannten Acts zu bieten hast.
        Letztlich ist es extrem schwierig einen Spitzenplatz vorauszusagen, ein guter Song und ein überzeugender Act sind eine Grundvoraussetzung, eine wichtige Rolle spielt jedoch auch die Inszenierung und der Act muß das Momentum erwischen und eine tolle Performance liefern die auch im TV rüberkommt.

  • Ich freue mich, dass David meine Meinung teilt, dass sehr wohl eine gute Mischung vorhanden ist, diesmal!

    Ich denke eben NICHT dass es von Vorteil ist wenn man Acts antreten lässt die IN DEUTSCHLAND einen Namen haben. Was bringt das??! Was interessiert Litauen wer IN DEUTSCHLAND nen namen hat??
    Und was mit international bekannten deutschen Acts beim ESC passieren kann, hat man an Cascada gesehen!

    Lena war hingegen ein Newcomer, Nicole auch!!
    Schaut auch die Vorentscheide der anderen Länder an (In Schweden und Norwegen kann man es gut im Internat nachvollziehen, ich schaue zB jede Show vom schwedischen Melodifestivalen Live)

    Loreen, Emmelie de forest, Alexander Rybak...alle skandinavischen ESC Gewinner waren Newcomer!

    Weiss nicht was "man kann erwarten dass mindestens einige einen Namen haben" international am Ende entscheidet
    Ausserdem haben Faun sehr wohl einen Namen (Bereits ein Top10 Album), Kümmert/Mrs Greenbird durch Castingshows und Laing hatten ebenfalls bereits einen Top10 Hit

    Finde somit Euere "Beschwerde" die Teilnehmer haben zu wenige bekannte Namen in jegleicher Hinsicht unangebracht
    Wie ich schon sagte: ich bin FROH; dass dieses Jahr keiner dabei ist, der allein anhand von Fanvotes nen Vorteil hat, die uns dann international zero komma zero bringen würden

    • und castingshow hin oder her
      mrs greenbird standen wochenlang mit der LP auf der 1, das war weit mehr als typischer "x factor gewinner hype"
      und bei kümmert könnte man den casting hye gar als vorteil sehen: "wenn er es schafftte bei sat1 die zuschauer vom ersten moment an in den bann zu ziehen schafft er es beim ESC auch" also sozusagen schon als bestandene bewährungsprobe

      laing sind kein casting act, sondern haben nur bereits bei einem contest mitgemacht! (wie fast alle schwedischen vorentscheidler auch, von denen es 50% der teilnehmer schon mindestens 2-3x vorher versucht haben)
      und konnten auch dort SEHR überzeugen (wegen besonderer performance)

      • viele ausländische acts, kommen übrigens auch aus casting shows, wie die schwedische gewinnerin loreen!

  • Hi @all
    Für 'A Song For You' von Noize Generation haben wir erste Radio Resonanz gemessen. Beim mittelgroßen Dance Musik Radiosender Sunshine Live stieg 'A Song For You' in der Liste der Songs mit den meisten Hörerkontakten der Woche bei diesem Sender in der vergangenen Woche auf einem ganz ordentlichen Platz 23 ein (OLJO Chartservice Messung).

    LG
    Dean
    OLJO-Team

  • Hi David
    die Songs der Teilnehmer des Clubkonzerts sind doch vollkommen unbekannt. Darüber lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt kein Urteil fällen. An Hand dessen, was man von den 10 Wildcard Kandidaten bei Youtube gehört hat, kann man doch nicht ernsthaft behaupten, dass ein Leistungsfeuerwerk zu erwarten ist.

    Du hast Recht, dass die Musikkonzerne zwar leicht verschiedene Musikrichtungen präsentieren werden, der Grundtenor der Lieder ist für unseren Geschmack aber zu sehr im traurig.schnarchigen Bereich. Warum schickt Universal 5 Teilnehmer und die unabhängigen Musikunternehmen gar keinen? Wir man ja wohl noch thematisieren dürfen.
    Ohne Pepp alles, wie schon erwähnt. Es fehlt der lockere moderne Pop und vielleicht auch etwas anstößig anrüchig modernistisches. Alles so verdammt middle-of-the-road konservativ.

    Der Beitrag ist gut recherchiert. Es wird natürlich eine gewisse subjektive Note ventiliert. Die Geschmäcker sind verschieden. Die Live Perfomances müssen aber noch abgewartet werden. Unsere Meinungsfreiheit bleibt! Wir bieten Dir aber gerne an einen von Dir verfassten gut recherchierten Beitrag zum ESC Vorentscheid hier zu veröffentlichen. Das Angebot ist ernst gemeint.

    LG
    Dean
    OLJO-Team

    • Das Angebot nehme ich gerne an.
      Wäre der Artikel gut recherchiert, dann wüsstet ihr, dass einige Beiträge feststehen.

      Außerdem bei allem Respekt und Verständnis dafür, dass einem vieles nicht gefällt, wenn in einer einzigen Sendung Mittelalter-Folk, Pop, Folk sowie Minimal, Elektro und Dance in zweierlei Ausprägung vorhanden sind, dann ist das nicht langweiliger Einheitsbrei?
      Und wie kann etwas abgekupfert klingen, ohne zu wissen von wem? Kleiner Hinweis, ihr denkt bestimmt an Schiller, die fahren eine ähnliche Schiene. Aber wie wir ja alle wissen, ist das ja bereits ein abkupfern. An welche Adresse darf ich meinen Text schicken, wie viele Wörter soll er umfassen und geht es nur um den deutschen Vorentscheid oder wollt ihr eine Rundschau im Ausland haben?

      • Hi David
        eine Lied von Fahrenhaidt hat unseren Ohren nach Anklänge an ein Lied von t.a.t.u. Wobei ein gewisses Maß der Abkupferei natürlich kein Verbrechen darstellt. Der Song kam uns aber eben einfach so bekannt vor. Gerade weil oljo mit tatu iwie mal vor vielen vielen Jahren sozusagen 'groß' geworden ist. Unsere tatu serie ist noch immer mit Abstand unsere meistgelesene Artikelserie (weit vor dem Start unseres OLJO Blogs).
        Schiller kann man mit Fahrenhaidt ja nicht vergleichen. Schiller finden wir uplifting.
        Wir meinen mit der Ähnlichkeit der Songs einfach die Stimmung die mit den Liedern kommuniziert wird (bzw bei uns erzeugt wird). Musst du doch zugeben, dass da bei den meisten kein Pepp dahinter ist (Ausnahme Noize Generation Songs). Hymnenartiges ist da auch nicht dabei. Gassenhauerpotential hören wir da nun auch bei eigentlich keinem Lied raus. Aber man kennt von den meisten Songs ja nur Ausschnitte. Der Infomangel ist ärgerlich und auch absolut unnötig.

        Mag sein dass einige Clubkonzert Songs mittlerweile feststehen, aber zum Zeitpunkt der Artikelerstellung (und auch jetzt noch) waren die uns unbekannt. Hier ist der Infomangel besonders ärgerlich. Gerade die Vorauswahl-Kandidaten bräuchten ja mehrere Wochen Vorfeld-Presse und am besten auch professionelle Youtubepräsenz. Alles nicht vorhanden. Im stillen Kämmerlein quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchzuwursten finden wir unsinnvoll.
        Bekannt ist was die 10 bei Youtube abgeliefert haben. Also wer gut ist, der ist bei Youtube im Normalfall auch erfolgreich. Gut, bisschen Geschick was das Videodrehen angeht und auch was die Verzahnung von Promoaktivitäten auf anderen social media Plattformen angeht, gehört dann da auch noch dazu. Wir sind ja sehr für die Newcomerförderung. Fast 30% aller bei uns erscheinenden Videos sind z.b. von Acts die nicht in den Charts sind.

        So gut. Dann ist das abgemacht. Würde vorschlagen du schreibst einen Artikel über das Clubkonzert? Wär doch mal was. Kurz knapp kritisch und lobend. Schwierigkeit ist immer sich kurzzuhalten, was uns eher selten gelingt.
        schreib einfach mal an infoservice(at-sign)oljo.de und du erhälst ein paar Tipps was zu beachten ist (betrifft vorwiegend die Schlagwort-Positionierung, da gibt so ein paar Regeln) und auch Info darüber wie dein Artikel eventuell vergütet wird.

        LG
        Dean
        OLJO-Team

  • Wer hat denn diesen Post zu verantworten?
    Ich bin total für Meinungsfreiheit, aber für einfach nur unqualifizierte Beiträge eher nicht!

    Ich stimme zu, dass der NDR es nicht gebacken bekommt einen tollen Vorentscheid zu organisieren, aber letztes und dieses Jahr war eine tolle Mischung vorhanden und dieses Jahr sind auch verschiedenste Musikrichtungen vertreten!

    Man könnte fast geneigt sein zu sagen, dass alleine das Clubkonzert im Edelfettwerk bereits ein genialer Vorentscheid wäre und mehr Künstler die große Bühne erobern sollten. Ich weiß auch, aber ihr enttäuscht mich wirklich zunehmend hier. Wenigstens liefert mit der personifizierte Chart-Ticker Erik genug Informationen hier...

  • 1. wie man bei einer auswahl alexa feser, laing, faun, noize generation, kümmert und fahrenhaidt schreiben kann, es höre sich "alles gleich" an...versteh ich nicht
    2. dass kaum einer von denen hits hatte: nun, es sind teilweise newcomer....und? schlimm??
    3. wir brauchen EINEN kandidaten für den ESC....es dürfen also 7 schlecht sein...wenn einer gut ist, reicht es und fahrenhaidt und kümmert können sich international beim besten willen durchaus sehen lassen!!
    4. kommt nicht immer alle mit "damit gewinnen wir das nie"...es geht nicht darum zu gewinnen, sondern eine gute figur zu machen und sich sehen lassen zu können
    5. ESC vorentscheids genörgel gibts, seit es den ESC vorentscheid gibt!

    ich finde die auswahl SEHR gelungen und, wenn die zuschauer geschmack zeigen, können wir uns beim ESC durchaus sehen lassen!!
    dies war letztes jahr zB nicht gegeben, als die gefahr bestand, dass unheilig mit seinem möchtegern-theatralischen händegefuchtel in kopenhagen auf der bühne gestanden hätte und sich ganz europa gefragt hätte "WHAT THE ****???"

    • Hi Chris
      also man darf doch durchaus erwarten, dass da jemand mitmachen will, der iwie zumindest ansatzweise einen Namen hat. Klar ist, dass natürlich auch wenn man nen Newcomer schickt, eine Siegchance vorhanden ist. Auch muss man natürlich abwarten, wie denn die Vorentscheids-Live-Performances denn so ausfallen werden. Wir müssen aber zugeben, dass was bis jetzt an Songs bekannt ist, da für unseren Geschmack iwie kein 'Hit' dabei ist. Live haben wir die Songs aber noch nicht gehört. Wir beurteilen quasi nur den Ist-Zustand.
      Alexa Feser z.b. hat es objektiv nicht gerissen. Ohne TV Werbung wär die doch vollkommen versandet. Chancenlos ist sie dennoch nicht, da sie auf deutsch singt. Fahrenhaidt dürften wohl die Favoriten sein, die werden von Universal ja sehr intensiv gepusht. Leider ist es so, dass die meisten anderen Teilnehmer aus dem Hause Universal ein vergleichbares Pushing nicht bekommen (warum? naa. warum wohl?). Allein das finden wir schonmal hochgradig grenzwertig. Was jetzt Faun da zu suchen haben entzieht sich unseres Verständnisses. Selbst bei Andreas Kümmert und Mrs Greenbird und deren Songs muss man doch sagen, dass sowas beim ESC kaum eine Chance haben kann. Besonders bei Noize Generation lässt sich überhaupt kein Urteil fällen. Die Songs haben schon Appeal aber wie das dann Live aussieht? Sollte man im Auge behalten, aber gepusht von Universal wird er nicht.
      Es hören sich natürlich alle Songs auf ihre Art unterschiedlich an, aber für uns ist der Grundtenor der meisten leider mit einer zu großen Portion Schnarchigkeit gewürzt (oder wie man das auch immer ausdrücken will englisch: subdued mood). Da fehlt der Pepp, eben bis auf Noize Generation. Mit der Einschätzung stehen wir auch nicht einsam auf weiter Flur.
      Klar ist, dass der Wild Card Act in diesem Feld theoretisch wieder ne gute Chance hat. Hängt aber am Song. Leider ist ja unbekannt was die Wildcard Kandidaten in ihrem Finale präsentieren werden und was die beiden Lieder des Siegers dann im Vornentscheid sein werden. Das hat auch nix mit Spannungsaufbau zu tun, sondern das ist einfach bescheuert.
      Man fragt sich natürlich auch, wie die ARD eigentlich auf Quote kommen will. Wer schaut sich das eigentlich an, wenn da nur Leute auftreten, die praktisch keiner kennt? DAs Böse am Vorentscheid ist mitunter ja, dass die Leute grad daran sich 'erfreuen' wenn ein Star scheitert...
      Bei Fahrenhaidt ist uns mittlerweile aufgefallen, dass der erste Song uns in Teilen an einen Song der russischen Girlgroup t.a.t.u. dumpf erinnert.

      Die Castingshow Varianten der Vorauswahl fanden wir eigentlich am sinnvollsten (bis auf diesen dummen Live-Voting Mist). Die ARD traut sich eine Castinmgshow hochzuziehen aber nicht im Alleingang, weil es viel Geld kostet und man Angst vor einem Quotendesaster hat.
      Auch wie man es in Norwegen Schweden und Dänemark macht ist ein ausgereiftes Konzept. Die leisten sich das und die finanzstärkste Rundfunk/Fernsehanstalt Europas hat für sowas keinen Cent übrig? Also komm. Talente gibt es doch in Deutschland genug. Die meisten aber haben keinen Vertrag bei nem Major und haben somit beim jetzigen Verfahren zu minimale Chancen.

      Man darf meckern, wenn es Grund dazu gibt. Was den ESC Vorentscheid betrifft ist das leider oft so. Wir würden auch viel lieber jubeln. Aber ehrlich, hat man sich die bisher bekannten Lieder des diesjährigen Vorentscheids angehört, kann man doch nicht ernsthaft jubeln. Auch wenn am Ende tatsächlich wirklich nur ein Song DER Song wird, heisst das ja nicht, dass man den Mantel des Schweigens über den Rest der Songs werfen muss. Weit gefehlt.

      LG
      Dean
      OLJO-Team

  • Hi Erik
    da ist sicher was dran. Aber: die Labels investieren auch eigenes Geld, z. Zt. allerdings nur bei 3 der 7 Kandidaten. Das ist natürlich in gewissen Maße unfair. Fernsehwerbung haben wir in den letzten Wochen nur von Alexa Feser, Fahrenhaidt und Faun gesehen. TV Spots, auch wenn sie nur 15 Sekunden lang sind, kosten eine ganze Menge Geld. Da wurde ganz schön was rausgehauen.

    LG
    Dean
    OLJO-Team

  • Vorallem ist dies die deutsche Musiklandschaft 2015, das was die Labels zu bieten haben. Man versucht mit wenig Werbeaufwand - finanziert von GEZ Gebühren Künstler bekanntzumachen. Die Radio Sender werden gezwungen diese Songs zu spielen - ist teil des Deals.

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