30% Preiserhöhungsschock für Tracks bei MediaMarkt MP3

Horrende Preiserhöhungen hat sich seit dem 01.06.2010 der Musik Downloadshop der Elektrofachmarktkette Media Markt ™ in Deutschland erlaubt. Bis zum 31.05.2010 galt bei Media Markt MP3 für fast sämtliche Einzeltrack Downloads ein Standardpreis von 0,99€. Dieser Standardpreis ist seit dem 01.06.2010 Geschichte. Ein großer Teil des Repertoires dieses MP3 Händlers wurde um glatte 30% teurer und kostet plötzlich stolze 1,29€!

Nackenschlag für Media Markt MP3 Kunden:
Mit einem ganz kräftigen Schluck aus der Preispulle will Media Markt MP3 nun endlich kassieren. Fast die Hälfte der Top 100 Hits dieses Download Händlers erlebten am 01.06.10 über Nacht eine Preiserhöhung von kaum zu glaubenden 30%. Viele Hits kosten dort anstatt 0,99€ nun plötzlich ohne Vorankündigung 1,29€. Treue Kunden dieses Händlers dürften sich recht verwundert die Augen gerieben haben.
Der wenig attraktiv gestyle Media Markt MP3 Musikshop kegelt sich damit unserer Meinung nach direkt aus dem Markt. Die Neukundengewinnung dürfte mit den ’neuen‘ Preisen im Trackdownload nicht mehr groß gelingen. Noch schwieriger wird sich die Kundenbindung gestalten.
Als preisgünstige Alternative zu Musicload, amazon MP3 und iTunes hat der Media Markt Downloadshop zumindest bei Einzeltrack Downloads nun ausgedient. Einen überzeugenden Grund einen Download bei Media Markt MP3 zu kaufen gibt es nur noch in ganz wenigen Fällen.

Media Markt hat keine Begründung für die am 01.06.10 vorgenommenen saftigen Preiserhöhungen gegeben. So etwas hat man seinen Kunden gegenüber ja nicht nötig. Man würde sowieso in erheblichen Erklärungsnotstand kommen. Verwirrend ist, warum der eine Hit nun 1,29€ kostet, ein anderer aber im Preis gleichgeblieben ist. Da scheint wohl einfach gewürfelt worden zu sein…

Folgt bald auch Saturn MP3 mit Preiserhöhungen?
Media Markt MP3 ist ein Angebot der Elektrofachmarktkette Media Markt, die sich vollständig im Besitz des gigantischen Einzelhandelskonzerns Metro befindet.
Ebenfalls im 100%igen Besitz von Metro ist die Elektrofachmarktkette Saturn. Auch Saturn betreibt einen MP3 Downloadshop. Dort kosten bislang fast alle Einzeltrack Downloads weiterhin nur 0,99€. Es dürfte wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis auch dieser Musik Downloadshop seine Track Preise anheben wird.

Wir vom OLJO Team beobachten weltweit Preiserhöhungsaktivitäten bei Einzeldownloads die wahrscheinlich durch die Musikindustrie veranlasst werden. Es sieht fast nach Preisabsprachen aus, die eigentlich ja nicht erlaubt sind…Die Industrie zielt darauf Einzeltrackdownloads preislich unattraktiver zu machen, um den Album Download vorteilhafter erscheinen zu lassen. Genau das haben Musikmanager der Industrie schon mehrfach in Publikationen sozusagen angedroht. Jetzt wird das zusehends knallhart durchgezogen. In England führten Preiserhöhungen in den vergangenen 6 Monaten zu einem Absatzrückgang bei Einzeltrackdownloads von 20% (Mitte Januar 2010 wöchentlich 3,3 Mio, Ende Mai 2010 wöchentlich nur noch 2,65 Mio). Durchschnittlich um von uns geschätzte 15%-20% wurden in England die Preise für Single Track Downloads denn auch angehoben.

OLJO-Team

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  • Hey Danke, da werden sie geholfen - das mit den Alben-CDs ist mir völlig klar - alles andere auch!
    Nur diese Chartlistung leuchtet mir eben ganz und gar nicht ein - wegen der hier doch sehr unklaren Richtlinien! Ich würde auch denken - eine Maxi zählt einfach als das was sie ist - und ein Album gleichfalls - diese Umsatzgeschichte ist da wenig einleuchtend und führt da ja wirklich zu seltsamen Rechnungen!
    Das mit den Maxi´s habe ich mitbekommen - da werden Platz 1 - 10 noch vorgehalten - ist ja ok.
    In Hamburg hat Medi-Maxx zigfach aufgemacht - dort werden nur die Alben an Media-Control weitergegeben, die vorhandenen Maxis nicht - wer bitte kommt denn auf sowas! Aber von allen angerufenen Märkten (in Hamburg) habe ich die Aussage bekommen, das Maxis eben nur noch wenig gekauft und daher sehr viel weniger vorhanden sind!

  • Hey, wo ihr recht habt - habt ihr recht:)
    wenn ich mir das so betrachte bei den Maxi-CDs verdient die Branche ganz gut noch mit dem Musikantenstadl und den Ballermannsongs!!!
    Ansonsten werden sie halt kaum noch angeboten bzw. verkauft (selbst erlebt) - eben weil´s andere billigere Möglichkeiten gibt - ich sehe daher diese Geschichte wirklich als ein Auslaufmodell!
    Aber warum kann man da nicht klare Regeln schaffen, dies Gewusel mit den Listen ist doch eigentlich nicht wirklich dann noch interessant!
    Gut ok. die Alben - daran wird sicher gleichfalls bei Schlagern etc. noch gut verdient - aber auch da nehmen doch jüngere eher die downloads als sich solch teures Teil zu kaufen. Die Musikindustrie hat ja, wie hier zu lesen war, Gewinne eingefahren - in welchem Bereich ist für mich immer erklärbar!
    Aber Fortschritt sieht da für mich eben anders aus (ECHO-Verleihung z.B. - wirklich eine Veranstaltung der sich selbst feiernden Musikbranche - gut muss ich nicht kucken - werd ich auch in absehbarer Zeit sicher nicht wieder)
    So nehm ich wie´s kommt - und warte einfach mal ab, wie´s Ende des Jahres aussieht mit den Zählungen - nee - erstmal kommt ja der Juli (da gibt´s sicher schon neue:))) und dann der August - das bekommen wir zu kucken:)

    • Hi Rebo
      bei MediaMarkt und Saturn gibt es noch haufenweise Maxi CDs zu kaufen (die Regale stehen doch voll davon). Klare Regeln bezüglich der Charterstellung gibt es. In allen Ländern (ausser DEUTSCHLAND) werden ganz einfach nur rein die Stückzahlen gezählt. Nirgends (also nicht in den USA, UK, Frankreich, oder Japan usw) spielt der erzielte Umsatz zur Ermittlung einer Hitparade irgendeine Rolle. Nur in Deutschland.
      Übrigens wird mit klassischen Album CDs noch der Löwenanteil verdient. An die 85% des Jahresumsatzes der Musikindustrie in Deutschland macht der Verkauf von Album CDs aus. Album Downloads, Abspielungsvergütungen, Einzeldownloadverkauf+Videos+Klingeltöne, Maxi CD Verkauf und nicht zu vergessen Einnahmen aus 'Abmahnungen' sind die nach Ertrag gestaffelt nächstwichtigen Einnahmequellen. Die Einnahmen aus Abmahnungen 'vergisst' die Industire zufälligerweise aber stets explizit aufzuführen (läuft unter 'sonstiges').

      Lieben Gruß
      Olaf
      OLJO-Team

  • Hey Ihr Lieben, danke für die Antwort - kann Euch einfach nur zustimmen - ist unverständlich und bleibt es für mich! Marktwirtschaft ging - sehe ich auch mal so - irgendwie anders!
    Ein in Deutschland etwas unterentwickelten Downloadmarkt sehe ich auch! Daher bleibt es für mich rätselhaft das diese Chartgeschichte (Media-Control) mit sämtlichen Zählungen so einen hohen Stellenwert hat!
    (habe z.Zt. in diesem Jahr bereits 3 verschiedene Listen die für Otto-Normalo wie mich ohnehin schwer zu verstehen sind)
    Warum teilt man denn nicht - ähnlich wie bei Euch - einfach CD-Verkäufe und downloads, (videos je nach views bei den einzelnen Anbietern) - da könnte doch jeder mehr mit anfangen als mit solchen zusammengewürfelten Geschichten:)

    • Hi Rebo
      Problem auf dem Musikmarkt ist, dass hier das Angebot-Nachfragespiel nicht gelten kann, besonders bei Downloads. Das Angebot eines jeden Downloads kann theoretisch bis ins fast Unendliche gesteigert werden, ohne dass die Kosten für die Bereitstellung ins Gewicht fallen würden. Eine hohe Nachfrage kann daher keine Ressourcenknappheit und dadurch hohe Preise bewirken, da Downloads sozusagen eine virtuelle Ware sind und keine im eigentlichen Sinne physische Ware. Die Preisfestlegung der Musikindustrie einspringt rein betriebswirtschaftlichen Überlegungen. Zur Zeit lotet die Industrie anscheinend aus, wo denn die Schmerzgrenze bei den Kunden liegt. Wie es scheint meinen die Manager, dass die Schmerzgrenze nicht mehr bei 0,99€, sondern bei 1,29€ liegt. Das Beispiel des DSDS 2010 Siegersongs hat gezeigt, wie preissensitiv die Verbraucher selbst bei kleinpreisigen Produkten sind. Nachdem der Preis von Don't Believe von 'billig' auf 'normal' umgestellt wurde, brachen die Verkäufe doch recht rapide ein.

      bezüglich der Charts: diese offiziellen Charts werden im Auftrag der deutschen Musikindustrie erstellt. Logisch, dass die Industrie ihre teuren Maxi CDs pushen will. Das läuft ja sogar auch noch gut. Deutschland ist heutzutage der größte Maxi CD Markt der Welt. Doch der Maxi CD Absatz sinkt und sinkt, da helfen die besten Chartrechenkünste- und -tricks nichts. Absehbar ist aber, dass Maxi CDs keine große Rolle mehr spielen werden. Es kommen ja keine bzw nur sehr wenige junge Kunden nach, die das Kaufen von Maxi CDs gewohnt sind. Wer kauft denn eine Maxi für 5-6€, wenn es das Maxi Bundle als Download für 2,79€ gibt? Sich selber eine CD fürs Auto brennen geht in 30 Sec. Neuere Automodelle kommen meist sogar mit riesen Festplatte und USB Anschluss, dafür brauch man dann auch keine CDs mehr.

      Lieben Gruß
      Olaf
      OLJO-Team

  • Hey ihr Lieben, das unverständliche Handling der komischen Musikbranche auch mit den Preisen geht mir derbst auf den Keks, da kann ich mir nur vorstellen das eben auch da irgendwelche seltsamen Einflüsse stattfinden!
    Ob im Moment nun der Media-Markt den Vogel abschiesst, oder andere nachziehen bleibt dabei offen!
    Ich habe für eine Schuhmacher Maxi-CD bei Amazon vor einem Monat Euro 3,99 bezahlt (Media-Markt glaube ich war mit 2,99 dabei), die nun mit Euro 4,99 zu haben ist - es gab dort für einen Tag die downloads diverser Single (also nicht nur vom Daniel) für 50 cent und am nächsten Tag dann wieder eben für 99 cent!
    Den Sinn und Zweck solcher Massnahmen muss ich und werde ich wohl nicht mehr begreifen - so bekommen wir zu kucken wie´s dann bei der nächsten Single aussieht:) und welche komischen Listen dann zählen!!!

    • Hi Rebo
      Niedrigpresie zum Anlocken von Kunden, das geht in Ordnung, aber dann wenn man Kunden gefunden hat, diese mit drastischen Preiserhöhungen unfreundlich zu behandeln ist iwie nicht so der feine Stil. Warum gleich 30 Cent Plus, warum nicht erstmal nur 10 Cent und dann von uns aus nächstes Jahr wieder 10 Cent? Der Downloadmarkt ist in Deutschland im internationalem Vergleich noch ziemlich unterentwickelt, da wirken Preiserhöhungen für Kunden die erst ein Paar mal einen Download gekauft haben abschreckend. Wir sehen keine plausibeln Gründe für Erhöhungen. Mit den höheren Preisen geht ja keine Angebotsverbesserung einher. Wir halten es für sagen wir mal ärgerlich, dass jetzt irgendwelche Knöpfchendrücker bei der Musikindustrie, oder bei MediaMarkt die Preise nach Gutdünken heute mal so, morgen dann so machen. Unsere Empfehlung: einfach keinen Download für 1,29€ kaufen, irgendwann kostet der dann schon 0,99€.

      Amazon übrigens wechselt bei Album CDs die Preise wie im Fluge. Sinn und Zweck ist natürlich Gewinn. Frage ist nur, wie der errechnet wird. Alben, die wegen eines hohen Preises gar nicht verkauft werden, können in diese Rechnung ja nicht mit einfliessen. Mit Marktwirtschaft (Nachfrage und Angebot) hat das Ganze schon mal gleich fast gar nichts zu tun.

      Lieben Gruß
      Olaf
      OLJO-Team

  • Die Seite war vorhin für mich nicht abrufbar, ist aber mittlerweile wieder alles ok :)

  • Hm, versteh nicht, wieso man die Preise grade auch bei kleineren Shops erhöht. Wie im Artikel fällt damit eigentlich der einzige Grund weg, bei MediaMarkt runterzuladen. Bei immer teureren Preisen überlegen sich viele bestimmt zweimal, ob sie wirklich bereit sind 1,29 für einen Song zu bezahlen, wobei ja "nur" 6 der Top 20 Songs bei MM nun einen erhöhten Preis haben. Naja, aber die Verantwortlichen werden ja wissen ob sich die Mehreinnahmen pro Download rechnen, obwohl einige Kunden den Anbieter wechseln.

    Übrigens lässt sich eure Downloadcharts Top 100 Seite nicht mehr aufrufen... Werdet ihr die Charts dieses Wochenende aktualisieren?? Wäre stark! ;)

    LG Charter

    • Hi Charter
      hat Dean vor ein paar Minuten aktualisiert, oder was meinst du mit 'lässt sich nicht mehr aurufen'? Funzt doch einwandfrei.

      Lieben Gruß
      Olaf
      OLJO-Team

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