X Factor UK kommt in England unter die Räder. Einschaltquoten eingebrochen

The X Factor UK: Vom Olymp in die schnöden Quotenniederungen!
Die beliebteste Musik Castingshow Europas, X Factor UK, hat derzeit mit scharfem Gegenwind zu kämpfen. Noch 2010, als X Factor 2010 in England Rekordzuseherzahlen von durchschnittlich 14,1 Mio erreichte, war alles eitel Sonnenschein.
2011 gab es schon leichte Rückgänge (12,1 Mio), doch die derzeit laufende Staffel hat gegenüber dem Vorjahr beträchtliche Einschaltquotenverluste zu verkraften. Das vom britischen Kommerz TV Sender ITV ausgestrahlte Format wird vor allem von der immer beliebter werdenden BBC Unterhaltungssendung ‚Strictly Come Dancing‚ (in Deutschland als ‚Let’s Dance‘, RTL, bekannt) unter heftigen Quotendruck gesetzt.
Die BBC steuert Strictly Come Dancing in einem Direktduell gegen X-Factor. Am Samstag Abend schauten im Schnitt 9,96 Mio Briten die BBC Tanzshow, nur noch 7,6 Mio sahen die ITV Musikcastingshow. Das war das fünfte Mal in Folge, dass ITV mit X-Factor am Samstagabend im Direktvergleich den Kürzeren zog. Die Abstände erhöhten sich dabei quasi von Woche zu Woche.
Trotz der stark gesunkenen Zuseherzahlen bleibt X-Factor UK aber in EU-Europa weiterhin die mit Abstand meistgesehene Castingshow (wobei abzuwarten bleibt, wie sich Britain’s Got Talent schlagen wird. Im Vorjahr sahen diese Show im Schnitt 10 Mio Briten).
Das quotenschwächelnde DSDS, The Voice of Germany und auch das ebenfalls im Quotensinkflug befindliche Das Supertalent bleiben relativ weit hinter den Werten zurück, die X Factor UK noch immer erzielen kann.
Auch in England machen sich aber offensichtlich gewisse Abnutzungserscheinungen eines langjährig laufenden Casting-Formats bemerkbar. Der Erfinder der Show und bis 2010 als Chefjuror fungierende Simon Cowell hatte 2010, auf dem Höhepunkt des Erfolges, das ITV Entertainment Flagschiff Richtung USA verlassen.
Ob es für Cowell so klug war in die USA zu wechseln?
X-Factor USA mit Chefjuror Simon Cowell erlebt derzeit einen im Grunde verheerenden Quoteneinbruch. Die Zuseherzahlen & Einschaltquoten brachen in der laufenden, erst zweiten Staffel, von 10 Mio in der Spitze auf 7,6 Mio ein. Vorjahres-Vergleich: zum selben Zeitpunkt im Showverlauf sind jetzt satte 40% der Zuschauer ’stiften‘ gegangen. Das ist massiv viel. Der Sieger der Show bekommt einen mit 5 Mio US$ dotierten Plattenvertrag. Die Vorjahressiegerin Melanie Amaro (ebenfalls 5 Mio$ schwer) hat jedoch bis heute noch nicht ein einziges Album verkauft (Amaros Debüt Album erscheint am 04.12.12. Bei Amazon USA derzeit als Vorbestellung auf Platz 2813…)
Die gleichzeitig zu X Factor USA laufende Konkurrenz-Castingshow The Voice (USA), Staffel 3, kann hingegen mit im Schnitt ca. 12 Mio Zusehern im Vergleich zu The Voice Staffel 2 stabile Zuseherzahlen & Quoten vorweisen. Der sagenhafte Zuschauerekord von 38 Mio Zusehern bei der Auftaktsendung von The Voice USA Staffel 2 (Anfang Februar 2012) bleibt jedoch unerreicht (die Show war direkt im Anschluss zur Super Bowl Football Übertragung gelaufen, die mit 111 Mio Zuschauern die US Fernsehsendung mit den meisten Zuschauern aller Zeiten war). The Voice ist übrigens die erste Castingshow in den USA, die innerhalb eines Kalenderjahres gleich mit zwei Staffeln gebracht wird. (Staffel 2 lief bis Mai 2012, die jetzt laufende Staffel 3 startete bereits Anfang September 2012).
Beliebteste Musik Castingshow der USA bleibt mit im Schnitt 18,3 Mio Zuschauern (2012) (2011 waren es noch 23,8 Mio) Showdino American Idol.
American Idol 2012 Sieger Phillip Phillips ist kommerziell einer der erfolgreichsten Idol Teilnehmer der vergangenen Jahre. Seine Single ‚Home‚ fand bereits mehr als 1 Mio Käufer (Phillips Debütalbum erscheint am 19. November). Eine Karriere auch in Europa gilt als wahrscheinlich.

 
Fazit: Bis auf The Voice verlieren alle Castingshowformate zusehends an Zuschauerzuspruch. Das ist ein international sehr übereinstimmendes Phänomen. Man darf vermuten, dass für die meisten dieser Shows die Totenglöcklein anfangen zu läuten. Ob The Voice auf Dauer gegen diesen Trend wird ankommen können? Irgendwann erwischt es jeden…Mal sehen welche und wieviele Castingshows 2015 auf dem Markt sind.

OLJO-Team

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  • Was denkt Ihr? Wird Scream & Shout von Will i Am ft. Spears ein Erfolg? Die derzeitigen Itunes Platzierung sind vielversprechend.

  • 3 Hit-POP-Sängerinnen in einer Show:
    Rihanna ("Diamonds"), P!nk ("Try") und Alicia Keys ("Girl On Fire") performen am 8. Dezember live bei "Wetten, dass..?"! Nach langer Zeit ist auch mal wieder die aktuelle Nummer 1 der deutschen Singlecharts dabei!

  • diese Woche kann sich Erik dann noch mehr an den Charts erfreuen, da stehen mit AC/DC, Joe Cocker und Eros Ramazotti gleich 3 Acts mit "billigem Schlager-Rock" in den Top10
    als i-Tüpfelchen dann noch PUR und Erik hat sein "Abführmittel" komplett

    • @Jason konnte sie ja nicht Rihanna wegen ihrer 777 Tour. Deshalb war sie ja auch bei den American Music Awards NICHT dabei.
      Man stelle sich mal vor eine USA Preisverleihung bei der nur europäische Künstler performen würden und Preise bekämen - undenkbar. OK One Direction war britisch. Beim Echo wird es ja auch so sein das Adele die bestverkaufte Sängerin sein wird aber da sie nicht da sein wird wird dieser Preis wie dieses Jahr wieder mal unter den Tisch gekehrt.

      Frage mich ja wann bei den Newcomern mal wieder jemand über 300.000 in D verkauft... Cro hat es ja nicht geschafft.

  • EMA: Endpeinliche Möchtegern Amateurscheisse

    für EUROPÄISCH kann das "E" jedenfalls nicht gestanden haben, denn europäische acts waren ja gar nicht anwesend
    stattdessen hat man zwanghaft die preise den amerikanischen künstlern zugescheffelt die sich denn nun dazu herabgelassen haben nach frankfurt zu kommen

    siegerin des abends taylor swift: in deutschland nicht einen einzigen top 10 hit gehabt, aber soll die größte des jahres in europa sein??

    glaubt mir...hätte rihanna zeit und lust gehabt herzukommen, wre DIE die abräumerin gewesen

    aber was will die noch mit preisen, die hat ja genug

    adele hatte auch keinen bock ihre babypause zu unterbrechen , was ja ein guter euro act gewesen wäre dem man auch nach einem derart erfolgreichen jahr sehr authentisch preise hätte überreichen können

    naja...irgendjemand muss ja die preise bekommen, und wo MTV ja nun amerikanisch ist und sich schon immer für die amerikanisierung des europäischen musikmarktes eingesetzt hat...wars klar, dass man sich dann nen ami act aussucht den man mit preisen überhäuft

    sicher wusste swift selbst nicht mal für was genau sie da überhaupt ausgezeichnet wurde, nachdem ihr erstes in europa aufmerksamkeit erhaltendes album erst 14 tage zuvor in europa erschienen war...lach

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