Überraschende Daten des Branchenverbands Bitkom: In Deutschland betrug das Wachstum für bezahlte Downloads im ersten Quartal 2009 (Januar bis März) nur schwache 16% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
(Bezahlte Downloads beinhalten Musik, Klingeltöne, Filme, Hörbücher, Musik-Videos und Software z.b. Spiele)
Der Umsatz in Euro ist allerdings etwas stärker gestiegen, da ein verstärktes Interesse besonders an Downloads von kompletten Musik Alben zu beobachten war.
Im ersten Quartal wurden in Deutschland, laut Bitkom ca 13,5 Mio Downloads (in erster Linie Musik und Klingeltöne) verkauft. Im Vorjahreszeitraum betrug der Absatz ca. 11,6 Mio.
Diese im internationalen Vergleich extrem schlechten Daten des ersten Quartals dürften im 2. Quartal auf Grund von schwindelerregenden Preiserhöungen bei Musikdownloads womöglich nicht mehr erreicht werden. Die inkonsistente Preispolitik insbesondere der Musikindustrie scheint den Markt in Deutschland, was Stückzahlenabsatz betrifft, in die Stagnation zu treiben. Man kann beobachten, dass insbesondere der von der Musikindustrie höchst ungeliebte Download von einzelnen Musiktiteln einer ernsten Krise entgegen steuert. Sondereinflüsse durch den Start des deutschen Musik Downloadshops der Firma Amazon dürften aber das Bild im zweiten Quartal erstmal noch schönen.
Der Abstand zu den führenden digitalen Märkten der Welt hat sich im ersten Quartal 2009 noch weiter leicht erhöht. Gerade im Bereich Musikdownloads erreicht Deutschland nur ein drittel des Pro Kopfabsatzes von England und gar nur ein siebtel des Pro Kopf Absatzes in den USA. Deutlich höher als in Deutschland ist der Pro Kopf Absatz auch in Japan, Südkorea und Frankreich. Die genaue Ursache für die relative Unpopularität von Musikdownloads in Deutschland ist allerdings nicht ganz ersichtlich. Die Preisgestaltung spielt in diesem Zusammenhang aber sicher eine nicht zu vernachlässigende Rolle.