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verfasst von OLJO-Team

ESC 2023: Metal-Rockband Lord Of The Lost für Deutschland in Liverpool

ESC 2023: Metal-Rockband Lord Of The Lost für Deutschland in Liverpool
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Deutschland (genauer gesagt der TV Sender NDR/ARD) schickt Lord Of The Lost zum ESC 2023!
Am gestrigen späten Freitag Abend bestimmten deutsche Fernsehzuschauer endgültig, wer Deutschland beim ESC 2023 im Mai in Liverpool/Großbritannien vertreten wird.
Relativ einmütig wurde sich aus einem Feld von 8 Bewerbern für die schon lange Jahre im Musik-Business aktive Metal-Rockband Lord Of The Lost aus Hamburg entschieden. Für den Rocktitel ‚Blood & Glitter‚ besagter Band kamen satte 40,3% des Publikums-Votes zustande. Ein haushoher Sieg!
Das Publikums-Vote setzte sich zusammen aus, laut NRD, ‚200.000‘ Onlinestimmen und den Televotes, die am Freitag Abend am Ende der Sendung ‚kurz vor Mitternacht‘ abgegeben wurden (unbekannte Zahl).

Tonaufnahme des Songs Blood & Glitter als Musikvideo-Version (VÖ 24.12.2022):

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Video-Mitschnitt des Live Auftritts der Band Lord Of The Lost mit ‚Blood & Glitter‘ im ARD Fernsehen (VÖ 03.03.2022):

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Voting:

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Da beim Telvote bis zu 20 Stimmen je Act und Gerät abgeben werden konnten (ohne das darauf in der Sendung hingewiesen wurde) ist unklar, wieviele Personen für den Lord Of The Lost Song im Televote gestimmt haben. Es soll heavy-voting im Bereich von Metal-Rockfans und Ikke Verhinderern gegeben haben. Die Zahl der insgesamt und je Act abgegebenen Televotes ist bislang vom NDR nicht bekannt gegeben worden.
Wie dem auch sein, Lord Of The Lost, als schon im Vorfeld favorisierter Act, setzte sich denn doch sogar noch deutlicher durch, als das im Vorfeld zu vermuten war. Einziger nennenswerter Konkurrent um das Ticket nach Liverpool war der Ballermann-Star Ikke Hüftgold (mit 46 auch nicht mehr der Jüngste) mit seinem Partyschlager ‚Lied Mit Guten Text‘. Er konnte sehr ordentliche 27,2% für seinen Song und seine Live-Darbietung einheimsen.

Die 6 anderen Acts, alles weitgehend unbeschriebene Blätter im deutschen Musikbusiness, die sich im Vorentscheid-Finale erfolglos und stark fehlerbehaftet Mühe machten, kamen alle jeweils auf weniger als 10% des Publikum-Votes. Die Range lag bei 2,2% bis 9,2%. Die 6 fielen demnach beim Publikum fast alle quasi durch. Das war auch gerechtfertig.
Wegen plötzlicher Erkrankung der Leadsängerin musste ein Act (Frida Gold) seine Teilnahme am Vorentscheid-Finale absagen und wurde daher ‚disqualifiziert‘.

An der Entscheidung wer nach Liverpool soll vordergründig beteiligt waren auch aus unbekannten Personen zusammengesetzte 8 Jurys aus verschiedenen europäischen Ländern. Bei diesen Jurys (deren Mitglieder sämtlichst unbekannt blieben) landete der Publikumsfavorit mit nur 11,7% unverständlich weit abgeschlagen hinten.
Zweiter (15,5%) und Dritter (14,7%) wurden bei den 8 Jurys Songs, die im Publikums-Vote jeweils nur völlig verheerende 2,2% abbekamen (Letzter und Vorletzer). Der klare Jurysieger (sagenhafte 24,5% des Jury-Votes) landete beim Publikum völlig abgeschlagen bei arg dürftigen 5,7%. Ikke Hüftgold wurde ganz besonders ‚freundlich‘ von den Juries behandelt. Er durfte sich an einer arg gemeinen 2,7% Abwatschung ‚erfreuen‘.

Das überraschend einhellige Abstimmungsverhalten der Juries muss kritisiert werden. Es roch ’net nur a bissl‘ nach Absprache. Auf Grund des eindeutigen Publikums-Votings war aber zum Glück das höchst seltsame Juryvoting im nachhinein betrachtet ohne jeden Belang.
Erstaunlich war, dass der NDR versuchte durch die Verkündigung des Juryergebnisses während der laufenden Televote Abstimmung Einfluss auf das Televoting-Ergebnis nehmen zu wollen. Etwas Derartiges ist international unüblich und wird selbstverständlich beim ESC Finale nicht praktiziert. Das war sicher keine Ruhmesnummer der NDR Leute.

Lord Of The Lost:

Die Band um den mittlerweile 43jährigen Frontmann Chris Harms, dem Gründer der Band, veröffentlicht seit 2009 Tonträger. In der fast 14 Jahre umfasssenden Karriere der Band aus Hamburg war den Jungs bislang verwehrt geblieben in die A-Liga der bekanntesten deutschen Musikcats aufzusteigen. In der kleinen Nische Metal-Rock ist die Band jedoch eine relativ bekannte Nummer. Die Band hat im Ausland (vor allem dem aussereuropäischen Ausland) bislang mutmaßlich die Mehrheit ihrer Fans.
Insgesamt 14 Wochenplatzierungen sind für 9 verschiedene Alben der Band in den offiziellen deutschen Album-Wochencharts verzeichnet. Davon 1mal Rang 1 (aktuelles Album) und einmal Rang 2 (Vorgängeralbum). Die insgesamt in Deutschland erreichten Album-Verkaufszahlen der Band sind bislang je Album nicht sonderlich hoch gewesen. Sie dürften sich wenn man alle bisher veröffentlichten Alben zusammennimmt grob geschätzt im hohen fünfstelligen bis sehr niedrigen 6stelligen Bereich bewegen. Eine in den deutschen Single Charts erfolgreiche Single hatten Lord Of The Lost bisher noch keine einzige. Das erfolgreichstes Musikvideo der Band ist das MV zum Song ‚Loreley‚, veröffentlicht im Januar 2019 (8,188 Mio Views, Stand 06.03.23, vorwiegend mutmaßlich durch ausländische Youtube-Nutzer. Bis zu dem Zeitpunkt als feststand, dass Lord Of The Lost am deutschen ESC 2023 Vorentscheid teilnehmen werden waren quasi 100% der Comments zum Video in ausländischen Sprachen):

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Bei Spotify liegt aktuell (06.03.23) die Zahl der monatlichen Hörer von Lord Of The Lost Songs bei weltweit 501.245. Unbekannt ist, wieviele davon aus Deutschland stammen. Möglicherweise die Mehrheit könnte aus Hörern im Ausland bestehen. Das verändert sich aber aktuell, so darf man vermuten, zugunsten der Hörerschaft aus Deutschland.

Über den Song Blood & Glitter

Die Single Blood & Glitter (dt: ‚Blut und Glitzer‘) wurde am 24.12.2022 weltweit veröffentlicht. Der Rezeption des Songs war zunächst eher enttäuschend (je einige hunderttausend Video Views und Audio-Streaming Plays). Erschienen ist der Song beim österreichischen Metal/Hardrock Label Napalm Records.
Es handelt sich bei dem Song um einen Metal-Rocksong aus der sogenannten ‚Dark‘ Szene. Das Songwriting ist eine deutsch-österreichische Co-Produktion.
Struktuiert ist der Song in Intro, dann zwei Strophen, nachfolgend einem Chorus und Refrain und einer Bridge. Auffallend bei dem Song sind ‚Schreisequenzen‘ von Frontmann Chris Harms, die denn doch etwas gewöhnungsbedürftig sind.
Der Refrain hingegen hat durchaus Ohrwurmpotential und hat mit Metal-Rock gar nicht mal so viel zu tun. Manche meinen sogar darin ’schlagerhaftes‘ erkennen zu können.
Textauszug des Refrains:

Blut und Glitzer, süß und bitter.
Wir sind so froh, dass wir sterben könnten.
Blut und Glitzer, Heiliger und Sünder.
Wir fallen, bevor wir aufstehen.

Kurzes Flackern, prompter Absturz: Blood & Glitter in den deutschen Charts

In den deutschen Charts konnte ‚Blood & Glitter‘ bislang folgendes erreichen

Apple Music -> Sa: 42, So: 44, Mo: 72
Amazon Music -> Sa: 35, So: 35; Mo: 35
Spotify Music -> Sa: 40; So: 163 (143 ohne ‚Hörbücher‘), Mo: NN

Der schwere Absturz beim Marktführer Spotify von Samstag auf Sonntag stimmt uns sehr bedenklich. Ein Rückgang von 103 Plätzen an nur einem Tag ist einer der höchsten Platzierungsrückgänge einer offiziellen Single, den wir je beobachtet haben.

Der weitere Charterfolg des Songs in Deutschland wird wird von 2 Faktoren stark abhängen. Die Zahl der Abspielungen bei deutschen Radiostationen wird bestimmen, ob sich der Song überhaupt dauerhaft in den Charts etablieren könnte und natürlich wird das Abschneiden beim ESC eine gewisse Rolle spielen. Malik Harris hat aber bewiesen, dass letzter Platz trotzdem ‚Hit‘ bedeuten kann. Mit 27,896 Mio Plays im Jahr 2022 (bis 31.12.22) landete ‚Rockstars‘ immerhin auf Platz 9 der bei Spotify weltweit meistgespielten Songs des ESC 2022 Finales. Mit 500,5 Mio liegt hier die Armenierin Rosa Linn mit dem im ESC 2022 Finale nur auf Rang 20 gelandeten Song ‚SNAP‚ vorne.

Blood & Glitter im ESC Finale

Die Aussichten für Blood & Glitter im ESC 2023 Finale in Liverpool sind derzeit schwer bestimmbar. Wir würden zum jetzigen Zeitpunkt den Beitrag auf Platz 12 bis 16 verorten wollen (das ist unsere zum vergleichbaren Zeitpunkt beste Bewertung für einen deutschen ESC Beitrag seit 2012). Wichtige Quellen und Bewertungsportale halten aber derzeit leider den ‚letzten Platz‘ für am wahrscheinlichsten (ähnlich wahrscheinlich wie zum selben Zeitpunkt des Vorjahres beim Malik Harris Song, der bekanntlich dann auch Letzter wurde). Man darf nicht ausschliessen, dass ‚Blood & Glitter‘ ‚durchfällt‘. Mit ein bisschen Glück und einer perfekten Inszenierung auf der Bühne in Liverpool sollte es aber möglich sein, deutlich besser als ‚Letzter‘ zu werden.

Die ESC-Fanszene zeigt sich indes optimistisch, dass ein erneutes Last-Place Debakel ausbleibt.
Wir sind gespannt und drücken natürlich die Daumen!

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