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verfasst von OLJO-Team

Künstliche Intelligenz & die Musikindustrie – das kann heiter werden…

Künstliche Intelligenz & die Musikindustrie – das kann heiter werden…
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So so so ‚Künstliche Intelligenz‘ ein großes Thema bei Universal Music (der grösste Musikkonzern der Welt) und Youtube (grösstes Musikvideo-Portal der Welt, im Besitz des Google-Mutterkonzerns Meta) . Die beiden milliardenschweren Player im Musikbiz wollen, laut einer Pressemitteilung, gemeinsam ausloten, was denn so alles mit ‚Künstlicher Intelligenz‘ (‚KI‚) im Bereich Musik möglich sein könnte.

Gleichzeitig wollen beide Akteure durch diese Auslotung auch zuverlässige Mittel und Wege finden, um von Nutzern von KI-Programmen widerrechtlich auf Yotube hochgeladene KI-Musikstücke zu erkennen und ggfs. umgehend zu löschen bzw. eine Veröffentlichung auf Youtube im Vorlauf zu verhindern.

Wie es heisst wollen die beiden Unternehmen eine sogenannte ‚Künstliche Intelligenz‚ entwickeln, die ‚von anderen KI-Programmen geschaffene Inhalte‘ enttarnen kann. ‚Hase und Igel‘ lässt grüssen…

KI als Stimm-Imitator

Problem bei KI Programmen wird sein (bzw. ist in Ansätzen bereits), dass KI Programme menschliche Stimmen so gut imitieren können bzw. in vergleichsweise naher Zukunft vollständig perfekt imitieren werden, dass der ’normale Hörer‘ keinen Unterschied zu menschlichen Gesangsstimmen wird feststellen können. Somit wäre ‚Copyright/Urheber-Betrug‘ Tür-und Tor geöffnet. Das ist eine ernstzunehmende Gefahr für darstellende Künstler, aber auch für Komponisten und Texter im Musikbereich. Hans Würstchen könnte dann in Kleinkleckersdorf mal eben einen neuen Song mit der Stimme von ‚Ed Sheeran‘ kreieren (oder auch hundert, oder tausend…) und behaupten der Song/die Songs wäre von Ed Sheeran. Derartiges muss natürlich verhindert werden.

Wir werden in Zukunft sehen, wer denn hier dann am ‚längeren Hebel‘ sitzen wird. Ohne weiteres wäre es natürlich in der Zukunft möglich ein KI-Programm so zu verfeinern, dass eine Künstliche Intelligenz verhindert, dass eine andere KI erkennen kann, dass es sich bei dem von einer KI erzeugten Stimme nicht um eine menschliche Stimme handelt. Derartiges würde die Verbreitung von Original-Künstlern hergerstellten Tonaufnahmen arg behindern. Das Problem wird wahrscheinlich natürlich eher ‚bekannte Künstler/innen‘ betreffen, da sich nur bei denen das KI-Trittbrettfahren ‚lohnen‘ würde.

WAS Künstliche Intelligenz bewirken kann?

Insgesamt wird unserer Einschätzung nach das künstliche Erzeugen menschlicher Stimmen und ganzer Songs ein ganz schwieriges Terrain werden.

KI-Programme könnten, selbst bei erfolgreicher Trittbrett-Filterung, unbegrenzt viele verschiedene echt-originale Musikstücke erzeugen. Milliarden! Solch Stücke werden wahrscheinlich einzeln auf nur wenig Nachfrage stoßen. Wir vermuten aber, dass sie in ihrer schieren Masse die beim Musikstreaming anfallende verteilbare Geldmenge für ‚echt-mensch Künstler‘ reduzieren wird (zumindest dem Anteil nach).

Künstliche Intelligenz könnte zum Beispiel auch nicht-singen könnenden Menschen ‚plötzlich‘ ’ne gute Singstimme verleihen. Das wäre sicher dann auch live darstellbar, solange das ins Mikrofon Gesungene / Gejaulte durch KI-Echtzeitumwandlung verarbeitet/gepimpt wird. Autotune ist im Grunde eine Vorstufe davon.

Auch kann es natürlich sein, dass etablierte Künstler KI-Programme nutzen werden, um auf einen höheren Song-Ausstoß zu kommen. Mehr Songs = mehr Einnahmen. Easy. Herrscht Geldmangel und/oder Ideenmangel, schmeisst man die KI an. Und herein wehen die Scheine. Ein Traum.^^

Es wird interessant werden, wie das im Musikbereich mit den KI-Programmen weitergehen wird. Musikschaffende sollten das mit Argusaugen im Blick haben. Dagegen wird das frühere Problem ‚illegales Downloaden‚ sicher nur ein laues Lüftchen gewesen sein. Musikkonzernen als Musikschaffender zu vertrauen kann man machen, kann sich aber auch als Fehler herausstellen. Musikkonzerne interessiert ja nicht wirklich, WER die Musik macht, sondern, dass mit Musik viel Umsatz gemacht wird (Hersteller egal).

Was meinen Musikschaffende zum Thema KI?

Björn Ulvaeus, einer der Gründer der schwedischen Popgruppe Abba zeigte sich offen für KI-Anwendungen im Musikbereich. Er warnt aber gleichzeitig auch vor den Gefahren, die von KI-Programmen für den Musikbereich ausgehen könnten. Ulveaus Meinung nach wird KI ein Werkzeug für Musik-Kreative sein. Seiner Meinung nach wird KI menschliche Kreative nicht ersetzen können. Er wünscht sich, dass grundsätzlich immer darüber informiert werden muss, ob etwas (z.b. ein Musikstück) von einem KI-Programm erschaffen wurde. Wir meinen: Ulveaus ist sicherlich ein kluger Kopf, ob er aber die Tragweite von KI-Anwendungen im Musikbereich richtig einschätzen kann, sei dahingestellt.

So sicher, wie das Amen in der Kirche wird unserer Meinung nach sein, dass ‚Musikstücke aus der Vergangenheit (d.h. vor einer bevorstehenden ‚Künstliche Intelligenz-Zeit‘), die ja alle ohne KI-Hilfe erschaffen wurden eine hohe Wertschätzung und Nachfrage behalten werden. Songs aus der Vergangenheit werden sicher auch weiterhin eine stabile Einnahmenquelle darstellen.

Witzig wäre es, wenn Bots/Fake Accounts, von Künstlichen Intelligenzen angelegt, die von KI Programmen erschaffenen Songs ’streamen‘ werden und den KI-Programmierern die Taschen füllen (Fake im Quadrat sozusagen)… Da sind wir schon jetzt gespannt, wie das wohl verhindert werden wird.

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