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verfasst von OLJO-Team

ESC 2023 Nachbetrachtung – 2 Monate danach

ESC 2023 Nachbetrachtung – 2 Monate danach
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Die große ESC 2023 Nachbetrachtung. Wie haben sich die ESC 2023 Finalsongs in den Charts respektive bei Spotify geschlagen? Was ist mit dem deutschen Beitrag?

Bekanntlich Siegerin des diesjährigen ESC Finales in Liverpool, Großbritannien, wurde die Schwedin Loreen mit dem Poptitel ‚Tattoo‚, die das Juryvoting haushoch vor dem Finnen Käärijä (‚Cha Cha Cha‘) gewann und im Televoting fast ebenso deutlich hinter Käärijä lag. Mit einem insgesamt dann 11% betragenden Punktevorsprung reichte es für Loreen für den Sieg. Der ESC 2024 findet daher Mitte Mai 2024 in der südschwedischen Hafenstadt Malmö statt.

Loreen mit ‚Tattoo‘ Siegerperformance beim ESC 2023 Finale in Liverpool:

YouTube player

Für Deutschland gab es in Liverpool nix zu holen.
Die Hamburger Band Lord Of The Lost sammelte mit dem Metal-Hardrock Song ‚Blood & Glitter‘ anstatt Punkte lediglich Misachtung. Das Ende vom Lied war die rote Laterne. Letzter Platz. Ein Fiasko.
Die Wahl eines Metal-Rocksongs war im Nachhinein betrachtet die absolut falsche Wahl.
Der letzte Platz war denn dann auch eigentlich keine wirkliche Überraschung. Daten im Vorfeld hatten sehr beständig darauf schliessen lassen, dass selbst eine mittelmäßige Platzierung eher schwierig werden würde. Das hatte sich leider bewahrheitet.
Immerhin aber konnte in der kommerziellen Verwertung bei Spotify der letzte Platz vermieden werden. Hier reicht es mit weltweit bis heute mit doch eigentich recht bescheidenen 8,232 Mio Spotify-Plays immerhin für einen Platz 17. Bei reinen Auslandsplays gehen wir davon aus, dass Platz 20, oder besser verfehlt wurde.

Chartplatzierungen konnte ‚Blood & Glitter‘ nach dem Finale im Ausland in keinem einzigen Land erreichen. Nennenswerte Chartplatzierungen (in Höhe und Anzahl) konnten von den ESC 2023 Finaltiteln eh nur die Songs von Loreen und Käärijä erreichen.
Erstaunlich ist, dass der australische Beitrag, der mehr oder weniger das gleiche Genre bediente, wie der deutsche, nur wenige hunderttausend Plays mehr hat. Im ESC Finale landete Australien aber auf Rang 9 (beim Televoting war Australien nur ganz wenige Punkte vor Deutschland. Die Juries hatten Australien unerklärlicherweise aber auf dem sechsten Platz, den genreähnlichen deutschen Song aber auf einem abgeschlagenen letzten Platz…). Das verstehe wer will…

Spotify & Youtube Performance von ESC 2023 Finalsongs

Loreen als ESC Siegerin ist bei Spotifyplays ganz eindeutig vorne, obschon das Televoting Ergebnis hätte vermuten lassen können, dass Käärijä Chancen hätte haben können in Loreen Bereiche gelangen zu können. Die Verwendung der finnischen Sprache beim finnischen Beitrag dürfte das aber wohl mutmaßlich verhindert haben.

Loreen kommt mit ‚Tattoo‚ bis heute auf 196,905 Mio Spotify Plays. Etwas seltsam ist, dass das offizielle Musikvideo zu ‚Tattoo‘ bei Youtube keine überzeugenden Werte einspielen kann. Lediglich schwache 9,8 Mio Plays stehen dort zu Buche. Etwas besser läuft es mit dem ESC 2023 Finalmitschnitt, der bis jetzt auf 18 Mio Views kommt. Mit insgesamt 48,7 Mio Plays offizieller/offiziöser Bewegtbild-Videos (ohne Audio und Lyric Videos und ohne ‚Reaction‘-Videos!), die den Song ‚Tattoo‘ enthalten, kann Loreen am Ende aber denn aber halbwegs zufrieden sein. Scheint aber so zu sein, dass Tattoo nicht zu den ganz großen ESC Youtubehits zu zählen sein wird.

Cha Cha Cha‚ von Käärijä aus Finnland weisst 96,768 Mio Spoti-Plays auf. Bei Youtube kommt der Song insgesamt auf rund 50,7 Mio Plays, davon nur sehr enttäuschende 5,4 Mio für das offizielle Musikvideo.

Die im ESC 2023 Finale Drittplatzierte Noa Kirel aus Israel kommt auf lediglich 28,514 Mio Plays. Bei Youtube hingegen läufts für ‚Unicorn‚ besser. 46 Mio Plays insgesamt für offizielle/offiziöse Videos, die den Song enthalten, davon starke 28,3 Mio für das offizielle Musikvideo sind zu vermerken.

Durch viele Millionen Plays im Heimatland liegt Marco Mengoni aus Italien mit ‚Due Vite‚ bei ordentlichen 71,933 Mio Spotiplays. Noch besser performt der Song bei Youtube. Insgesamt fantastische 104 Mio Plays können dort bis heute festgestellt werden, davon extremst hohe 76 Mio für das offizielle Musikvideo.

Alessandra aus Norwegen (#5 im Finale) profitierte von vielen Plays VOR dem ESC Finale. ‚Queen Of Kings‚ buckelte bis heute 111,906 Mio Plays (alle Versionen). Insgesamt 52 Mio Plays meldet Youtube, davon aber nur vergleichsweise mäßige 14 Mio für das offizielle Musikvideo.

Klare Letzte, was die Spotifyverwertung angeht, wurde die Albanerin Albina Kelmendi mit ‚Duje‘ (3,5 Mio Plays). Bei Youtube aber : insgesamt immerhin 10,7 Mio Plays, davon für den Beitrag eines so kleinen Landes recht gute 3,6 Mio Plays für offz. Musikvideos des Songs.

Blood & Glitter von Lord of the Lost erzielte bis heute bei Youtube insgesamt 10,2 Mio Plays, davon jedoch nur sehr schwache 2,5 Mio für das offizielle Musikvideo. Selbst Ben Dolic hat mit seinem offiziellen Musikvideo 4,6 Mio auf der Uhr (ohne an ’nem ESC Finale teilgenommen zu haben). Auch Jendriks 3,2 Mio, Sisters! 3,3 Mio und Malik Harris‘ 3,8 Mio für deren offizielle Musikvideos sind noch ’ne ganze Ecke entfernt.

Besser, als der deutsche Beitrag liefen die Beiträge aus Österreich und der Schweiz.
Teya & Salena schafften bis heute mit ‚Who The Hell Is Edgar‚ 18,658 Mio Spotiplays (+ 11 Mio Youtube-Plays, davon 4,7 Mio für das offz. Video). Auch Remo Forrer konnte den deutschen Beitrag zumindest bei Spotify übertrumpfen. Sein ‚Watergun‚ steht bei doch sehr ordentlichen 13,04 Mio Spoti-Plays. Remo brachte es bei Youtube aber nur auf 5,1 Mio Plays (davon schwache 1,7 Mio für das offz. Musikvideo).

Etwa 10 Songs des Finales bewegen sich mit ihren Spotify Playzahlen im Bereich des deutschen Beitrages (7 Mio bis knapp 10 Mio). Unter den Big 5 Ländern lief es nur noch für Spanien mit 7,3 Mio Plays noch etwas schlechter, als für Deutschland. Blanca hat mit ihrem offz. Musikvideo aber 2,7 Mio auf der Uhr, mehr als LOTL…. Frankreich und UK schafften jeweils mindestens doppelt soviele Spoti-Plays wie der deutsche Beitrag. La Zarras offizielles Musikvideo kommt gar auf 11 Mio Plays. Mae Mullers offz. Video schaffte bis heute 7,7 Mio. Beides gute Werte.

Zielmarke für einen deutschen ESC Beitrag zwei Monate nach einem ESC Finale ist 17,5 Mio Spotify Plays und eigentlich 5 Mio Youtube Plays. Bei unter 10 Mio bei Spotify und unter 3 Mio bei Youtube zu landen ist eigentlich unakzeptabel. Solch schlecht performende Songs sollte man nicht zu nem ESC Finale geschickt haben. Leider waren alle anderen Songs im deutschen Vorentscheid aber halt noch schlechtere Performer. Allesamt erwiesen sie sich als schwerwiegende Totalflops. Keiner/keine, der/die die Songs für den deutschen ESC 2023 Vorentscheid ausgewählt hatte schien auch nur den geringsten Schimmer gehabt zu haben, was ziehen könnte.

Als Fazit muss man ziehen, dass der deutsche Beitrag national, als auch international in allen Belangen einfach durchgefallen ist. Hat nicht gezogen.
Für Loreen läuft es bis jetzt etwas durchwachsener, als man das vor dem Finale hätte erwartet können. Ausserhalb Schwedens ist ihr Tattoo doch recht weit entfernt von ihrem 2014 ESC Siegersong ‚Euphoria‘.
Käärijäs ‚Cha Cha Cha‘ als Zweitplatzierter des ESC 2023 Finales muss man als nach dem Finale ordentlich, aber nicht sonderlich überdurchschnittlich performend einstufen. Gemessen an dem sehr hoch ausgefallenen Televotingsieg ist die Nachfrage nach dem Song im Ausland zwar gut, aber halt nicht begeisternd.
Alle anderen ESC 2023 Finalsongs konnten im jeweiligen Ausland nach dem Finale nicht groß was reissen bzw liegen in etwa so wie auch in den vergangenen Jahren das Bild für ESC Finalsongs aussah.
Wie schon 2022 geschehen gehen wir auch 2023 davon aus, dass zum Jahresende die 2023er Finalsongs auf weltweit knapp über 1 MRD Spotifyplays kommen werden.

ERGÄNZENDE INFORMATION:

Wahrscheinlich wird 2023 das erfolgreichste Jahr des ESC in der Geschichte des digitalen Zeitalters werden. Neben den prognostizierten 1 MRD Streams für die 2023 Finalsongs kommen allein durch SNAP von Rosa Linn im bisherigen Jahr 2023 weitere 400 Mio Spotify-Plays hinzu. Möglicherweise an die 250 Mio Plays allokierten in diesem Jahr bisher andere ‚historische‘ ESC Songs. Es könnte in diesem Jahr ziemlich nah an die 2 MRD gehen (+ca 1 MRD Plays bei anderen Streamingdiensten). Das entspräche dem erzielten Umsatz nach mehr als 10% des Umsatzes des österreichischen Musikmarktes 2023!

Zudem steuert Spanien mit ‚Nochentera‘ von Vicco mit 68 Mio Spotify-Plays den mutmaßlich erfolgreichsten Song ever in einem relativ expliziten ESC Vorentscheid bei. (wir lassen dabei das Sanremo Festival aussen vor, da dieses Festival nur sehr indirekten Bezug zum ESC als Vorentscheid hat)

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