UK Chart News
verfasst von OLJO-Team

UK Charts: Absturz der Verkaufszahlen bei Singles und Alben

UK Charts: Absturz der Verkaufszahlen bei Singles und Alben
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Böser Absturz-Schatten über dem Weihnachtsgeschäft der Musikindustrie in England: die Verkaufszahlen gehen jetzt auch im Bereich Single Downloads in den freien Fall über.
Mit der schwächsten Single Nummer 1 seit 4 1/2 Jahren und dem schwächsten Single Wochenabsatz seit 2 Jahren scheint die englische Musikwirtschaft unerfreulichen Zeiten entgegenzusteuern. Unerfreulich vor allen Dingen auch deshalb, da es im immer noch wichtigsten Tonträgerverkaufsbereich ‚CD Album‘ arg stark am Hakeln ist. Im Albumbereich geht es im UK ohne Ende abwärts. Licht am Ende des Tunnels gibt es nicht.

Die Daten im Einzelnen:
Talfahrt Singles:
In der vergangenen UK Chartwoche 49 (01.12.13 bis 07.12.13) erreichte der Gesamtabsatz von Singles in England (Großbritannien) nur noch 2,77 Mio Stück.
Das sind 14% weniger, als in der gleichen Woche des Vorjahres und 9% weniger, als in Chartwoche 48/2013.
Obwohl es wahrscheinlich auch einen Mangel an kaufenswerten neuen Titeln gibt, kommt man dennoch nicht umhin eine sich verschärfende Schwäche des englischen Single-Marktes zu konstatieren.
Single Nummer 1 der UK Chartwoche 49 wurde nochmals Lily Allen (‚Somewhere Only We Know‘) mit lediglich 46.000 verkauften Singles (eine deutsche Wochen Nummer 1 erreicht im Schnitt nur unwesentlich weniger).
Platz 2 geht an die Boygroup One Direction (‚Story Of My Life‘), 40.000 Sales. Der Bronze-Platz 3 geht an das Dance-Cover-Mischmasch ‚Of The Night‘ von Bastille (37.000 Sales).
Talfahrt Alben:
Im Bereich Album Verkaufszahlen meldet die britische Musikindustrie in Chartwoche 49 3,5 Mio verkaufte Alben. Das liest sich zunächst einmal eigentlich gut. Aber: 3,5 Mio Stück bedeutet 14% weniger, als in der gleichen Woche des Vorjahres. 600.000 weniger Alben wurden also in England in Jahresfrist verkauft. Im Bereich CD Alben muss man sogar davon ausgehen, dass der Rückgang nahe an 20% liegt. Das ist nichts anders, als ein Absturz. Weihnachtsgeschenk Album CD adé…

Der Umsatzrückgang insgesamt (Alben und Singles zusammengenommen) beläuft sich insgesamt auf geschätzt ca 6 Mio €. (Umsatz Woche 49/2013: umgerechnet ca 34 Mio € – Woche 49/2012: 40 Mio €). Da die Musikindustrie ja gerne davon redet, dass das hochgelobte Streaming Umsatzverluste ausgleichen wird: um 6 Mio € Umsatz mit ‚Streaming‘ zu erreichen müssten IN EINER WOCHE 2.000 Millionen Songs (2 Mrd.!) gestreamt werden.
2012 waren es im UK im ganzen Jahr aber nur ca. 4 Mrd Songs, die von Briten gestreamt wurden…(offiziell waren es im UK im Jahr 2011 2,6 Mrd). Etwa 350 Streams entsprachen 2011 den erzielten Einnahmen der Musikindustrie für einen verkauften Song Download. Heutezutage müssen aber wohl 400 Streams erreicht werden, um auf den Umsatz eines Einzel-Songdownloads zu kommen.

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dilbert
dilbert
12. Dezember 2013 17:00

Offenbar ist das nicht schuld der käufer sondern des distributors Arvado (Sony, Universal, Warner) der teilweise waren erst zwei wochen verspätet liefert.
Da auch Amazon.uk davon betroffen ist hat das sicher deutlichen einfluss auf die umsätze.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Grossbritannien-Musikindustrie-kann-nicht-genuegend-Tontraeger-liefern-2064994.html