Musik-Business
verfasst von OLJO-Team

20 Jahre Mauerfall – Wer schafft in Europa die Mauern des 21. Jahrhunderts?

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Heute vor 20 Jahren trat ein Glücksfall in der deutschen und europäischen Geschichte ein. Mit dem Fall der Berliner Mauer bahnte sich die Freiheit endlich ihren Weg auch in den Osten unserer europäischen Heimat.
Man darf nicht vergessen, dass die Mauer, bzw. der gesamte sogenannte ‚Eiserne Vorhang‘, der das westliche vom östlichen Europa trennte auch im kulturellen Bereich ihren bzw seinen Niederschlag fand. Besonders Musik Künstler aus dem Westen waren im Osten nicht gern gesehen und dies galt ebenso umgekehrt.

Symbol der Freiheit: Das Brandenburger Tor zu Berlin aus Anlass des Falls der Mauer vor 20 Jahren festlich beleuchtet:
Preparation For Germany's Fall of the Berlin Wall Celebrations
Das Brandenburger Tor am 08.11.2009 (Foto von Sean Gallup/Getty Images). Content © 2009 Getty Images. All rights reserved.

Im Angesicht des Brandenburger Tors nun das Traurige: heutzutage, immerhin 20 Jahre nach dem umjubelten Mauerfall werden gerade im kulturellen Bereich von interessierten Kreisen neue Mauern hochgezogen. Das sind zwar keine sichtbaren Mauern mehr, aber immerhin Internet Mauern. Das betrifft vor allem die Verbreitung von Musik.
Es scheint fast, dass mit die Einizgen, die nichts mit der hart erkämpften europäischen Freiheit zu tun haben wollen diejenigen sind, die die Musikindustrie leiten. Mit einem Gedankengut fast wie dem von vor 21 Jahren versucht die Industrie den Status Quo ante wiederherzustellen.

Noch immer können Europäer nicht frei entscheiden wo sie wann welche Musik kaufen hören, oder sehen. Mauern umziehen fast jedes einzelne Land Europas.
Die Internet Mauern.

Das gerade die Musikindustrie ein solch antieuropäisches Verhalten an den Tag legt, ist die reinste Katastrophe für die europäische Musikkultur, die besonders im Popmusikbereich immer mehr von Inhalten aus Amerika verdrängt wird. Amerikanische Musik ist aber beileibe natürlich nichts schlechtes. Schlecht ist nur, dass Europäer nicht die vollkommen freie Wahl haben.
Das betrifft vor allen Dingen auch europäische Webseiten, die Musikvideos im Angebot haben. Da werden Mauern auf Teufel komm raus hochgezogen.

Der Spruch ‚Due to copyright restrictions we are not able to show you this video‘ dürfte sicher den meisten Internetsurfern Europas bekannt sein. Jedes europäische Land hat eine Industrie die eifersüchtig darauf bedacht ist, dass z.b. ‚ihre‘ Musikvideos bloß nicht von Europäern ausserhalb ihres Landes angesehen werden. Zum Glück haben dieser Mauern aber noch Löcher. Größtes davon ist Youtube, aber auch Dailymotion ist zu erwähnen. Die Industrie in Form der Rechteverwertungsgesellschaften ist aber grad fleissigst dabei diese Löcher ‚zu stopfen‘.

Auch beim Musikkauf gibt es noch anachronistisch anmutende Zustände: Warum dürfen Deutsche z.B. bei iTunes Frankreich, oder iTunes Italien keine Lieder, oder Alben einkaufen, die ihnen gefallen? Überhaupt iTunes. Bei iTunes besteht quasi noch die alte Ost-West Grenze. In keinem einzigen der europäischen Länder, die früher zum sogenannten Ostblock gehörten gibt es bislang eine iTunes Niederlassung. Kein Wunder also, dass sich dort viele Musik über illegale Kanäle besorgen.
Es gibt in der EU ein Gesetz, das den freien Warenverkehr für alle EU Bürger garantieren soll. Einzig die Musikindustrie scheint sich daran offensichtlich nicht halten zu müssen. Zumindest in der EU sollte es jedem Bürger per freier Entscheidung möglich sein genau da Musik zu kaufen, wo er es will.

Von Musikstars, die sich über die europäischen Internet-Mauern beschweren hat man noch nicht groß was gehört. Ganz laut werden sie aber, wenn es um das illegale Downloaden geht.

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