ESC 2015
verfasst von OLJO-Team

Ann Sophie gewinnt Wildcard – ESC 2015 Vorentscheid

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Mit Ann Sophie und ihrem Ohrwurm ‚Jump The Gun‚ hat Deutschland seinen achten Teilnehmer für den deutschen Vorentscheid zum ESC 2015 „Unser Song Für Österreich“ gefunden.

‚Jump The Gun‘ (dt.: ‚etwas überstürzen‘ bzw ‚voreilig handeln‘) von Ann Sophie:

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Siegerperformance auf eurovision.de ansehen

Mit 24,1 % aller Zuschauerstimmen konnte sich Ann Sophie gegen das schwedische Schwestern-Quartett Ason und dem Projekt Moonjos behaupten.

Die in London geborene, in Hamburg aufgewachsene 24-jährige Ann Sophie kann zwar eine zweijährige Ausbildung an dem renommierten „Lee Strasberg Theatre & Film Institute“ vorweisen, hatte jedoch bis heute keinen kommerziellen Erfolg in Film oder Musik erreicht. Auf ihrem eigenen Youtube-Kanal schreibt sie, dass ihre Musik von Jazz und Pop-Musik der 40er und 50er Jahre inspiriert ist. Und das scheint in Deutschland durchaus gut anzukommen. Ihr Bewerbungsvideo für die Wildcard Get Over Yourself erreichte die höchste Klickzahl aller zehn Beiträge mit knapp 120.000 Views.
Wichtiges Update:
Nach Überprüfung der Viewstatistik für das Ann Sophie Musikvideo ‚Get Over Yourself‘ haben wir eine extreme Anomalität am Veröffentlichungsdtage und den 2 bis 3 darauf folgenden Tagen festgestellt. Diese Anomalität, die möglicherweise an die 100.000 Views betrifft, werten wir als künstliche Beeinflussung der Viewstatistik. Die Quelle der Anomalität ist uns unbekannt. Ann Sophie hilft bestimmt bei der Aufklärung, wie diese View-Anomalität zustande kam, denn der Besitzer des Videos (Ann Sophie) kann das in der Videostatistik zum Video einsehen…Die Behauptung das Ann Sophie Musikvideo hätte bei Youtube die höchste Clickzahl aller Clubkonzertteilnehmer ist daher so nicht mehr haltbar!

Ann Sophies Bewerbungsvideo bei der Online-Platform ‚Unser Song Für Österreich‘:

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(Bei YT erstveröffentlicht am 28.05.2012, Ann Sophies YT Kanal verfügte am 20.02.15 über 371 Abonnenten)

Ergebnis des Votings – Schlagwort Vielfältigkeit

1. Ann Sophie – Jump The Gun: 24,1 %
2. Ason – Hey You: 18,1 %
3. Moonjos – Haggard Heart: 12,0 %
4. Klangpoet – 4 U: 11,6 %
5. Sophie – Imperfection: 8,0 %
6. Alisson Bonnefoy – Burning Down: 7,5 %
7. Aden Jordan – We Are On Fire: 7,3 %
8. Lars Pinkwart – Tornado: 5,7 %
9. Sendi – Battlefield: 3,2 %
10. Louisa – Boomerang: 2,5 %

Eindeutig abgehoben von der Konkurrenz haben sich Ann Sophie und Ason, welche zusammen mehr als 40 % aller Stimmen sammeln konnten. Weiter hinten landeten dann alle anderen Lieder, die zwar ganz „nett“ waren, aber irgendwie auch schon nach 15 Minuten vergessen worden sind.

Insgesamt war die Bandbreite der verschiedenen Beiträge durchaus breiter gefächert, als im vergangenen Jahr, jedoch entsprach sie nicht der ständig gepredigten Vielfältigkeit. – Nein, Mark Forster, Vielfältigkeit und Kreativität wären nicht unbedingt die Schlagwörter die zu den Performances dieses Clubkonzerts als erstes in den Sinn fielen.

Nichtsdestotrotz hat der NDR zum bereits zweiten Mal eine kurzweilige Show auf die Beine gestellt, die durchaus zu unterhalten wusste. Verdient hätten es die Künstler dennoch, wenn man sie auch einem bundesweiten Publikum präsentieren und nicht im Regionalprogramm NDR verstecken würde.

Auffällig war, dass alle Künstler auf sehr reduzierte, nahezu keine Performances oder Bühnenshows zurückgriffen. Das ist zwar geeignet für ein Clubkonzert, aber beim Eurovision Song Contest braucht es durchaus eine aufregende und einzigartige Show um einen guten Song herum. Vielleicht wird es ja mit Ann Sophie etwas mehr, denn sie weiß definitiv, wie man mit der Kamera spielt und bringt eine angenehme und sexy Bühnenausstrahlung mit, die allen anderen beim Clubkonzert fehlte.

Zusatzinfo: die TV Übertragung des ‚Clubkonzerts‘ im NDR Fernsehen erreichte lediglich 250.000 lokale Zuschauer, das entsprach einem Marktanteil im NDR Sendegebiet von 6,1%. Durch Kabel- und Satellitverbreitung ist der NDR bundesweit von 90% bis 99% aller Haushalte empfangbar. Laut offizieller Zuschauerermittlung sahen bundesweit 520.000 Zuschauer das Clubkonzert. Die bundesweite Einschaltquote lag bei 2,4% (Zuschauer ab 3 Jahre). Gegenüber dem Clubkonzert 2014 gab es eine Steigerung der Zuseherzahl von 160.000.

Reaktionen aus dem Netz

Schon während der Show wurde deutlich, dass die Zuschauer und User im Netz Ann Sophie mehrheitlich unterstützen. Auf Twitter schrieb Björn Stroiczek (@beimerin), dass Ann Sophie der erste Ohrwurm des Abends sei, bei dem man gleich „mit den Hüften schwingen“ will. Aussagen wie „das beste Lied des Abends“ (@ReinkeP) und „Für mich der Gewinner des Abends“ (@Quatschel) machten schnell deutlich, dass sich bereits ein Favorit herauskristallisierte. Auch nach der Show verbleiben die meisten Stimmen eher positiv und bestätigen, dass Anne Sophie „wirklich die Beste war“ (Karina Podolski via Facebook) und Deutschland heute Abend einen „schönen Auftakt für die ESC Saison“ (@Sofareporter via Twitter) erlebt hat.

Und der Rest – Imperfection oder Tornado der Begeisterung?

Es ist durchaus beeindruckend, dass man bei den ganzen Castingshows das Gefühl hat, dass Deutschland über keinerlei Talente verfügt und niemand so richtig weiß, wie ein Hit geschrieben werden kann. Die meisten der Songs werde in den nächsten Tagen wahrscheinlich nicht zum großen Chartrunner mutieren, dennoch hat das Clubkonzert erneut gezeigt, dass Deutschland über eine lebendige und vor allen Dingen junge Szene verfügt.
Nichtsdestotrotz wird man dein Eindruck nicht los, dass sich vieles doch recht ähnlich anhört. So waren die Lieder ‚Tornado‘, ‚Battlefield‘ und ‚Boomerang‘, aber auch die Beiträge von Sophie und Ason angenehme unauffällige Radiosongs, jedoch waren sie kaum voneinander zu unterscheiden.

Außerdem fanden auch zwei Kandidaten der RTL-Castingshow DSDS den Weg zum Vorentscheid und zeigten, dass sich auch dort noch Talente finden lassen. Alisson Bonnefoy ist dieses Jahr in der Castingphase aufgetreten und knapp in die nächste Runde weitergekommen. Ihre Teilnahme am Clubkonzert lässt erahnen, dass sie bei DSDS nicht weitgekommen ist.
Daniel Munoz, einer der beiden Brüder des Duos Moonjos, ist ebenfalls DSDS erprobt und schafft es in der dritten Staffel immerhin bis auf den siebten Platz. Beim Clubkonzert konnte er sich mit seinem Bruder auf Platz vier hocharbeiten.

Eine angenehme Überraschung waren hingegen Klangpoet und Aden Jordan.
Klangpoet könnte den Vorentscheid gut nutzen, um nun auch bundesweit durchzustarten. 4 U hat das Zeug dazu ein kleinerer Sommerhit zu werden. Die Mischung aus Deutsch, Türkisch und Englisch harmoniert perfekt und die Melodie lädt zum Entspannen an heißen Sommertagen ein. Die Gruppe sollte man in naher Zukunft auf jeden Fall im Auge behalten.

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Auch wenn Aden Jordan gesanglich ziemlich schwach war und vielleicht aus diesem Grund so weit hinten landete, war es erfrischend, dass endlich ein Kandidat eine Tanzperformance mit Backgroundtänzern gezeigt hat. Leider ist das bei deutschen Acts noch immer nicht der Regelfall. Der Vergleich mit Eric Saade, (Schwedischer Sänger, Tänzer und Teilnehmer beim Eurovision Song Contest 2011) ist kein schlechter und lässt auf eine erfolgreiche Karriere hoffen. Besonders im Rap-Teil seines gestrigen Beitrags wirkte Aden souverän und macht Laune auf mehr von ihm!

Wildcard Gewinnerin Ann Sophie: jetzt geht’s erst richtig los!

Das kann durchaus wieder eng werden am 5. März für die bereits nominierten Künstler bei Unser Song Für Österreich, wenn Ann Sophie mit ‚Jump The Gun‘ noch einmal so viel gute Laune transportieren kann.
Der Song hat ein hohes Ohrwurmpotential und wird von einer charismatischen sympathischen Sängerin vorgetragen, die jetzt noch an ihrer Performance auf der großen Bühne arbeiten muss. Interessant wird es sein, welchen zweiten Song sie präsentieren wird. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es ‚Get Over Yourself‚ sein, doch wer weiß, was sie sonst noch für ein Ass im Ärmel hat.
Starke Konkurrenz scheint sie besonders mit dem Berliner DJ-Duo Fahrenhaidt zu haben, die unseren Beobachtungen nach sowohl national, als auch international auf positive Resonanz stoßen.

Termine:
05.03.2015 deutscher ESC 2015 Vorentscheid in Hannover.
23.05.2015 Finale des ESC 2015 in Wien.

Vielen Dank für Dein Interesse.

Das Oljo-Team bedankt sich bei
David, dem Autor dieses Artikels

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22 Comments
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Peter
Peter
21. Februar 2015 19:52

@Hi Dean, ich habe nicht gesagt, dass Oljo in Sachen Performance Lena jemals etwas vorgeworfen hätte. Tatsächlich konnte man die mantraartige Bashing-Trias – Sie kan nicht Singen, kann nicht Tanzen und kann kein Englisch – aber in allen Kommentarspalten von Zeitungen, Blogs und Social Media finden. Ich habe mich nur über den Paradigmenwechsel amüsiert : 2010 galten für Viele noch im Detail einstudierte Disney-Gleichschritt Choreos als das Maß aller Dinge. 2015 wird dagegen bei einer „einstudierten“ Choreo von Anne Sophie moniert ihrer Bühnenpräsenz fehle das „unbeschwert Natürliche“. Die hier ausgesprochene Erwartung zeigt m.E., dass Lena anscheinend neue Standards gesetzt zu haben scheint – und dies fand ich dann doch amüsant. Zum Song: Ein Kommentar unter einem Artikel beim Prinz-Blog (ich bin jetzt zu faul zum Suchen) enthält einen Beleg aus einer Songwriter Datenbank nach der „Jump the Gun“ von Leila Samuels , Katrina Anne Noorbergen (=Kat Vinter) und dem Produzententeam Beatgees geschrieben wurde. Da die Genannten auch bei einigen (2 ?) Songs von Lenas neuem Album mitgeschrieben haben, sind bei diesen Songwritern wohl engere Beziehungen zu Universal zu vermuten (oder können Songwriter ein Stück auch mehreren Labels gleichzeitig anbieten ?). Die Vermutung scheint also naheliegend, dass „Jump the Gun“ bei… Weiterlesen »

chris
chris
21. Februar 2015 18:13

wusste schon vorm öffnen dieser seite, dass ihr den titel loben werdet.
und weiss auch genau so sicher, wäre DIES der titel , den man von universal ausgewähöt hätte, ihr würdet ihn in der luft zerreissen!

mainstream kritisch sein: ok!
aber alles in den himmel loben was offstream ist und alles zerreissen was mainstream ist, ist nicht gerade objektiv

ich finde „jump the gun“ absolut lahm!!! damit würde man nicht mal die oberen 15 erreichen, beim ESC!
Fahrenhaidt haben 100 mal mehr Chancen!

David
David
21. Februar 2015 00:35

Bin dann doch ein wenig überrascht, dass das Video so negativ bei Youtube bewertet wird. Ist das jetzt der üblichen Miesmacherei der Deutschen geschuldet oder woran liegt es? Finde es zumindest nicht gerechtfertigt, da das Lied losgelöst vom Wettbewerb nun wirklich nicht schlecht ist und auch gut vorgetragen wird.

Peter
Peter
20. Februar 2015 18:42

Meiner Meinung nach lieferte Ann Sophie gestern die mit Abstand beste Performance und es ist zu erwarten, dass sie es auch schafft auf einer wirklich großen Bühne rüber zu kommen, auch im TV.
Beim Song bin ich gespalten. Ich finde er hat eigentlich etwas Faszinierendes, nur geht ihm irgendwie im letzten Drittel „die Luft aus“, es fehlt ihm der Knaller in der Zielgerade an den man sich erinnert. Da es von dem Song ohnehin noch keine Studiofassung gibt, sollte man das Teil vielleicht in Hinblick auf die Präsentation in einer großen Show noch etwas aufpeppen

Salem
Salem
20. Februar 2015 17:25

Unter den Blinden ist halt die Einäugige Königin, um es mal etwas überspitzt zu formulieren. Ann Sophie war sicherlich insgesamt noch die Beste, aber auch sie war nicht wirklich gut. Der größte Ohrwurm war der Song von Ason. Wenn die Mädels nicht so schülerbandmäßig gewesen wären, v.a. was den (schlechten) Gesang betrifft, hätten sie Siegchancen gehabt und wären dann sogar die bessere Wahl gewesen. Einen Durchmarsch zum ESC wie es letztes Jahr Elaiza gelang halte ich für wenig wahrscheinlich.

David
David
20. Februar 2015 16:46

Hey,

vielen dank für die Möglichkeit einen Artikel zu schreiben.
Würde mich freuen, wenn ich von den anderen Usern ein wenig Feedback zum Text bekomme.
Außerdem interessiert mich, wie ihr denn das Clubkonzert wahrgenommen habt ;).

Lieben Gruß
David