Musik-Business
verfasst von OLJO-Team

Was ist los mit den deutschen Castingshowsiegern? Warum gehen alle in den Charts baden?

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Das Jahr 2012, das musikcastingshowreichste der deutschen Musikgeschichte, neigt sich seinem Ende zu und wir ziehen die große Casting Bilanz. Leider muss festgestellt werden, dass alle diesjährigen Castingshow Siegersongs durch die Bank mindestens wenig erfolgreich meist sogar aber ausgewachsene Flops sind/waren. Manchmal warens sogar schwerste K.O. Schläge. Die Kaufbereitschaft der Musikcastingshowzuschauer ist auf ein bisher noch nie dagewesenes Maß abgesunken. Die Leute kauften/kaufen die Songs einfach nicht. Den Euro haben sie nicht zu vergeben.

 
So lang sind ja die Höhepunkte der Erfolge deutscher Castingshowsieger gar nicht her. Die besten Jahre seit Beginn des digitalen Zeitalters waren die Jahre 2010 und 2011. Mit Lena Meyer-Landrut und Pietro Lombardi wurden bis heute noch geltende Allzeit Downloadrekorde aufgestellt, von denen die heutigen Castingshowsieger nur noch träumen können. Bis auf DSDS 2012 Sieger Luca Hänni konnte keiner der Sieger des Jahres 2012 länger als 1 Tag Platz 1 bei iTunes behaupten.
Die drastische Erhöhung der Zahl der Castingshows im deutschen Fernsehen beginnend mit dem Jahr 2011 zeigt nun im Jahr 2012 einen geradzu verheerenden Effekt.
Alle paar Wochen wurde ein neuer Castingshowsieger durch’s Dorf gejagt.
Roman Lob (Unser Star Für Baku), Luca Hänni (DSDS 2012), Melouria (Popstars 2012), Mrs Greenbird (X Factor 2012), Nick Howard (TVOG 2012) und zum Schluss dann noch Jean-Michel Aweh (Das Supertalent 2012). Erstmals überhaupt in der Geschichte von im deutschen Fernsehen ausgestrahlten Castingshows gab es in diesem Jahr aber für *fast* keinen einzigen Castingsieger Act ‚GOLD‘ in Deutschland (Ausnahme Roman Lob, der iwie zu Single Gold gekommen ist!, Die Redaktion, danke an die freundlichen Kommentaristas). Zudem hat auch keiner dieser Acts, *die bis jetzt kein Gold geholt haben* bis auf weiteres ernstzunehmende Aussichten dereinst Gold mit einer Tonträgerveröffentlichung zu holen. *Anmerkung: Daniele Negroni hat laut einer veröffentlichung von Universal Goldstatus in Deutschland (für sein Debütalbum). Negroni ist damit als Nicht Sieger der kommerziell erfolgreichste Castingteilnehmer des Jahres 2012*

 
Was sind denn aber nun die Gründe für das durch die Bank ziemlich magere Abschneiden dieser ganzen Castingsieger-Riege in diesem Jahr?
Liegt es an den nicht marktgerechet erscheinenden Persönlichkeiten, die gewählt wurden? (und wenn ja, was wäre denn ‚marktgerecht‘, wir könnten das nicht sagen…) Liegt es schlicht daran, dass die Siegersingles und Songs der Alben ‚zu uninteressante‘ nicht zeitgemäße Lieder waren? War alles nur mit heisser Nadel gestricktes Ex und Hopp Mittelmaß? Folgt auf das schlechte 2012 ein gutes Castingjahr, oder wird 2013 alles noch mieser?
Oder ist es gar so, dass dem Format Musikcastingshow so langsam die Puste ausgeht? Overkill durch ideenloses Überangebot?
Sämtliche Castingshows hatten ja in diesem Jahr in Deutschland mit mehr oder minder ausgeprägten Einschaltquotenproblemen (sinkende Zuschauerzahlen) zu kämpfen.
Wir würden auch meinen, dass alle Castingshows im Grunde weitgehend ja nur das Gleiche angeboten haben, zwar mit leichten Unterschieden, was aber in erster Linie den Showablauf anbetraf.
Komisch: Im Ausland kann man überraschenderweise derzeit beobachten, dass Castingshows nicht unbedingt ihrem Ende entgegendämmern müssen. Hohe Verkaufszahlen für Castingacts in den USA (Phillip Phillips, American Idol Sieger 2012, sowie von Cassadee Pope und anderer The Voice USA 2012 Teilnehmer) und England (wiedermal ein großer Erfolg von X Factor Uk! Der Sieger James Arthur verkaufte in nur 11 Tagen nach seinem Sieg 622.000 Downloads) zeigen, dass es in Deutschland vielleicht auch anders hätte laufen können. Arthur allein hat mind. doppelt so viele Downloads verkauft, wie alle diesjährigen deutschen Castingshowsieger zusammen…

 
Übrigens einziger deutscher Castingshowsieger der letzten Jahre, der ‚die Zeiten überdauert‚ hat, ist Lena Meyer-Landrut. Von den meisten anderen weiss man heute kaum noch den Namen zu rekapitulieren…

 
Was ist Deine Meinung?
Wird es Musikcastingshows im deutschen Fernsehen weiter geben? Wenn ja: wieviele und vor allem welche?

 

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Peter
Peter
22. Dezember 2012 21:16

PS: Bei uns zuhause wurden auch keine Schlager gehört LOL. Da gabs nur Klassik – und fast alle spielten auch ein Instrument.

Peter
Peter
22. Dezember 2012 21:08

@Erik,
vielleicht verdirbt die Hauptstadt die Preise. Vorhin bin ich zufällig darauf gestossen, dass Emilie irgendwann im März in Hamburg ein Konzert gibt: 31,50 im Vorverkauf. Es geht also offensichtlich auch anders. 67 E für Alex finde ich dann schon etwas heftig, allerdings hängt das auch davon ab ob die Vorgruppen wirklich gut sind oder nur Füllmaterial. Andererseits soll man auch nicht schematisch werden. Ich habe mal in einem wunderschönen kleinen alten Hotel direkt am Gardasee das 2 1/2 fache von dem geblecht was man sonst nach der Klassifizierung zahlen würde, aber es hat mich überhaupt nicht gereut, denn ich fand es „seinen Preis wert“. Weiss man manchmal aber erst hinterher.

Erik
Erik
22. Dezember 2012 20:45

Na Dean meine Mum hat früher Alice Cooper und Nazareth geliebt, durch mich wurde sie zum Naidoo Fan (waren bei paar Konzerten gemeinsam)
In unserem Haus wurde nie Schlager gehört – daher bin ich wohl auch so anti-schlager mässig unterwegs. Meine Mutter hatte auch eher Beatles Platten und so Zeug wie Earth Wind & Fire in der Sammlung. Was dazu führte das ich auch nicht gerade zum Eurovision Fan wurde.
Naidoo und Casandra Steen das ist das einzige deutsche was meine Mutter mag. Die habe ich ihr dann auch geschenkt. Beziehungsweise Snow Patrol.
Meine Mutter hasst Silbermond, als Das beste im Radio ständig lieg bekam sie die Krise.

LG

Erik

Erik
Erik
22. Dezember 2012 17:56

Hallo Dean,

nun meine Mutter wäre auch nicht gerade begeistert. Aber diese Scheibe läuft sehr gut. Bublé war gar ausverkauft.
Ich habe dieses Jahr Taylor Swift und Williams verschenkt, sowie Delta Goodrem.
Wobei das auch gewünscht wurde.

Lieben Gruss

Erik

Erik
Erik
22. Dezember 2012 17:40

@Peter Nun ich hatte bei Alex Clare 67 Euro gezahlt, bei dem hatte ich eigentlich mit 30-40 Euro für ein Ticket gerechnet. Aber Pustekuchen! 40 Euro ist ja heute Standart, leider.
Gespielt hat Clare ungefähr ne Stunde und es gab zwei Vorgruppen.
36 Euro für Jean-Michel werde ich zahlen. War auch schon bei einem Birdy Konzert, deren Platte hatte ich schon im November 2012 erworben. Aber manchmal geschehen ja noch Wunder in Deutschland.Emile höre ich übrigens ständig. Egal ob Mountains oder Suitcase – ein Megaalbum. Mischung aus Soul und Songwriter.
Heute im Müller hatten lauter Teens Herrn Garret in der Hand. Die lieben Muttis werden die tausendfach unter dem Baum vorfinden.

Peter
Peter
22. Dezember 2012 14:43

Die Single von Jean Michel Aweh läuft nicht gerade überragend. Beim gerade veröffentlichten Album scheint es etwas besser aussehen, zumindest bei den Downloads (Itunes #15, Amazon #4, Musicload #3),während die Entwicklung der CD-Verkäufe noch etwas Dynamik vertragen könnte(Amazon CD #20). Für einen, trotz Supertalent, wohl nicht sonderlich bekannten Künstler, zeugt es dann von erheblicher Chuzpe zum „Schnäppchenpreis“ von rund 36 Euronen (!!!!, so zumindest Eventim) 12 Konzerte im April 2013 anzukündigen.

Erik
Erik
21. Dezember 2012 22:30

Aber selbst Rosenstolz lassen sich ein Türchen offen.. wir müssen neue Erfahrungen machen etc Wenn dann das Geld knapp wird gibts dann doch wieder ein Comeback…
durch und durch verlogen. Bei Tic Tac Toe sind ja mal öffentlich die Fetzen geflogen, absolute Ausnahme. Wann hört man schon mal die Wahrheit. Marc Medlock ätze ja über Bohlen und seine Plattenfirma – das er immer Songs singen musste die er gar nicht wollte. In solchen Fällen ist das eh von vornherein klar.

Erik
Erik
21. Dezember 2012 22:25

@Peter nun der Peter der Rosenstolz Gruppe hat mir mal in der „Szene“ gesagt er habe gar kein Burn out gehabt schuld sei nur die f—- Anna und ihr Alkoholproblem. Traurig fand ich das. Und nach aussen spielt man die guten Freunde aber hat sich gar nix mehr zu sagen.