Eine kleine Überraschung vollbrachten die Zuschauer der RTL Casting Show Deutschland Sucht Den Superstar zum Ende des Halbfinales der Showreihe. Die recht stimmgewaltige Linda Teodosiu, 16jähriges Gesangstalent aus Köln, hat von den RTL-Zuschauern, die am Telefon-Voting teilnahmen, die rote Karte gezeigt bekommen.
Linda ist demnach bei DSDS ausgeschieden.
Wie es scheint haben besonders junge, weibliche Zuschauer die 50 Euro-Cents pro Anruf nicht gescheut. Sie haben sich allerdings überwiegend für Thomas Godoj und Fady Maalouf entschieden. Für Linda blieb nur der undankbare 3. Platz.
Linda trug ihren Misserfolg allerdings bemerkenswert würdevoll. Keine Sekunde verließ sie nach Verkündung der Entscheidung durch Moderator Schreyle das Lächeln.
Das Finale der DSDS-Show tragen nun also Godoj und Maalouf untereinander aus. Alles andere als ein Sieg von Thomas Godoj wäre eine seltsame Sache. Von der Stimmqualität her hat Maalouf mehr als das Maximale erreicht und müsste eigentlich chancenlos sein. Doch bei DSDS hat es schon so manche Überraschung gegeben. Etwas nachdenklich stimmt, dass Maalouf von den Juroren in den höchsten Tönen gelobt wird, obwohl er an sich im Grunde nur durchschnittliche Leistungen geboten hat.
Es könnte aber sein, dass Maalouf vermarktungstechnisch als einfacher handlebar eingeschätzt wird, als Thomas Godoj. So richtig kann man es sich ja sowieso nicht vorstellen, dass Godoj tatsächlich einen von Bohlen komponierten Song als seine erste Singleveröffentlichung geben wird. Maalouf wäre für Bohlen und die Plattenfirma SonyBMG wohl weitaus passender.
Das Halbfinale im Rückblick
Linda, Thomas und Fady mussten im Verlauf des Halbfinales jeweils 3 Songs im Wechsel vortragen. Jeweils einen Titel aus der Kategorie ‚Chart Hit‘, ‚Klassiker der Beatles‘ und ‚gewidmet an‘ waren von den dreien zu interpretieren. Als erster musste jeweils Thomas antreten , gefolgt dann von Linda und Fady.
Zunächst wurden die Songs der Kategorie ‚Chart Hit‘ vorgetragen.
Thomas mit ‚In The Shadows‘ der finnischen Rockband The Rasmus,
Linda mit ‚Don’t Stop The Music‘ von Rihanna,
Fady mit ‚You Raise Me Up‘ der irischen Boygroup ‚Westlife‘.
Fazit: Jeweils unterdurchschnittliche Gesangsleistungen von Linda und Fady, Thomas konnte überzeugen.
Es folgte die Kategorie ‚Klassiker der Beatles‘:
Thomas mit ‚Let It Be‘
Linda mit ‚With A Little Help From My Friends‘
Fady mit ‚Yesterday‘
Fazit: Die extra für die Show neu arrangierten Titel konnten nicht begeistern. Gesanglich war auch hier Godoj der Beste, gefolgt von Linda, Fady konnte nicht wirklich mithalten. Keiner der Kandidaten schien wirklich glücklich damit gewesen zu sein die teilweise übel verhunzten Arrangements vortragen zu müssen.
Zuguterletzt gab es die Kategorie ‚gewidmet an‘:
Thomas Godoj widmete seinen Song ‚Easy‘ im Orginal von der US-amerikanischen Rockband Faith No More seinen Fans.
Linda Teodosiu sang für ihren neuen Freund den Titel ‚My All‘ von der unvermeidlichen Mariah Carey,
Fady Maalouf gab den Schmalzsong ‚Feeling Good‘ des kanadischen Entertainers Michael Bublé für Familie und Fans.
Fazit: In dieser Kategorie konnte eigentlich keiner eine Topleistung abrufen. Da wirkte wohl auch zusehends die Nervosität der Kandidaten negativ auf ihre Perfomance. Insgesamt legten aber alle zufriedenstellende Auftritte hin, wobei man aber festhalten muss, dass Linda vielleicht ein klein wenig überfordert war und Fady voll und ganz auf der Schmalspur in die Schmachtecke verblieben ist.
Wenn man das Halbfinal im Ganzen betrachtet, litt die Show ein wenig unter der teilweise doch recht schlechten Songauswahl der Kandidaten. Man musste sich mitunter schon fragen wer denn da bei der Songwahl beratend zu Seite stand. Die Idee von RTL Beatles Klassiker neu arrangiert vortragen zu lassen war wohl mit das schlechteste was den Verantwortlichen bei der Kategorieauswahl bisher eingefallen ist. Unverständlich waren auch die für Maalouf überdurchschnittlich positiv-tendenziellen Urteile von Läsker, Bohlen und Lukaseder.
Im DSDS-Finale kommt es nun auf ein Aufeinandertreffen von zwei Typen die unterschiedlicher kaum sein können. Ein Rocksänger mit Superstimme muss gegen einen recht ideenlosen Schmachtfetzen-Abspuler antreten, dessen stimmliche Qualitäten sachlich betrachtet doch eher begrenzt sind, der aber im Gegensatz zu Godoj bei Bohlen anscheinend ’nen Stein im Brett hat.
Hager tritt gegen propper an, natur gegen gefärbt, Rock tritt gegen Schlager an….
Ob auch im Finale die ‚Klein-Mädchen-Schmalzlover‘-Fraktion die Ausschlag-gebende sein wird, bleibt abzuwarten.
