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verfasst von OLJO-Team

Echo Verleihung 2011: Der schwarze Höhepunkt des Musikjahres 2010

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Wie schon in den Vorjahren abwärts gehend, aber gefühlte noch weitere 40 Stufen tiefer in den Keller abgestiegen ist die diesjährige Echo Preisverleihung. Die ’schwarze‘ Messe der deutschen Musikindustrie wurde sterbenslangweilig von einer herumschreienden Moderatorin Ina Müller präsentiert. Der junge Comoderator, dessen Name uns mal grad entfallen ist, konnte die Chose auch nicht mehr retten. Frau Müllers Moderation war wirklich ein Grund zum Umschalten.
Pflichtkleidungsfarbe des Abends in Berlin war auf jeden Fall schwarz, ‚deep black for everybody‘ sozusagen. So langweilig wie diese Farbe war denn auch im Großen und Ganzen unserer Meinung nach die viel zu lange Show. Es fehlten die Farbtupfer, Glitzer und Überraschungen.
Einer der wenigen Höhepunkte des Abends war, neben dem Auftritt von Topstar Adele, die von Herbert Grönemeyer geäusserte Meinung, dass deutsche Radiostationen endlich mal etwas mehr wagen sollten, anstatt dass alle das gleiche, vorwiegend ausländische Einheits-Repertoire spielen. Er fände es gut, wenn man im deutschen Radio mehr deutsche Newcomer hören könnte.
Dem kann man nur voll und ganz beipflichten.
Den neu ins Leben gerufene Radio Echo gewann dann jedoch bezeichnenderweise natürlich kein deutscher Newcomer, sondern die ‚alten Hasen‘ Silbermond.
 

Der Kritiker Echo ging an das Album Black Noise des eher unbekannten Pantha Du Prince (der eigentlich Hendrik Weber heisst). Pantha du Prince ist DJ aus Hamburg und macht vorwiegend elektronische Musik im Bereich Minimal, Dark! Ambient und Minimal Techno. Obwohl er schon seit dem Jahr 2002 im Musikbusiness aktiv ist, hat er bis gestern jedenfalls noch keinen nennenswerten Hit in Deutschland landen können. Pantha Du Prince steht seit dem Jahr 2010 beim britischen Label Rough Trade unter Vertrag. Die Bewertungen des Albums durch Kritiker im Ausland (Großbritannien/USA) waren alle sehr gut ausgefallen, was wohl Pantha du Prince den Kritiker Echo gebracht hat.
Black Noise (das dritte Album von Pantha Du Prince) konnte durch die Promotion des Echo in den deutschen Charts schon heute Nacht einen sehr merklichen Sprung nach vorne machen. Bei Amazon MP3 liegt das Album auf Rang 34. Bei iTunes gar auf Platz 9.
Meistgesehenes Musikvideo eines Tracks des Album Black Noise ist Stick To My Side.
Hier Stick To My Side ansehen
Prächtig genutzt hat der Echoauftritt auch der britischen Soul Sängerin Adele, die mit ihrem Album 21 wieder auf Platz 1 der deutschen iTunes Albumcharts zurückkehren konnte. Adele ist somit die heimliche Gewinnerin des Abends. Uns fiel allerdings auf, dass Adele bei ihrer Echo Perforance von ‚Rolling In The Deep‘ so seltsam sauertöpfisch in die Kamera schaute und fast wie ihre eigene Mutter aussah. Passte aber denn halt irgendwie zum Abend…
 

Wer ‚gewann‘ was?
Bis auf den Radio Echo und den Kritiker Echo wurden alle anderen Echos nach erzieltem Verkaufserfolg gerechnet in Umsatz in Euro (nicht Stückzahlen) verteilt. ‚Nominierungen‘ waren daher vollkommen überflüssig, da schon vor Beginn der Show wochenlang klar war, wer einen Echo bekommt und wer nicht.
Deutsche Echo Preisträger des Jahres 2011 für Erfolge im Jahr 2010 sind:
Unheilig (erfolgreichstes Album)
Unheilig (Gruppe, Rock)
Lena Meyer-Landrut, genannt Lena (Newcomer des Jahres)
Lena Meyer-Landrut (Solo Künstlerin, Pop)
Ich + Ich (Gruppe, Pop)
David Garrett (Solo Künstler, Pop)
Andrea Berg (Schlager)
Amigos (Volksmusik)
Ich + Ich (Live Act des Jahres national)
Silbermond (‚Radio‘ Echo)
Pantha Du Prince (Kritiker Echo)
Rammstein (bestes Video), bei Youtube nicht zu sehen…

 
Ausländische Preisträger sind:
Take That
Amy MacDonald
Hurts
Israel Kamakawiwo’ole (‚erfolgreichste‘ Single des Jahres 2010 mit Somewhere Over The Rainbow)

Wer gewann warum was?
Obwohl die Echo Preise meist aus den Umsatzdaten ermittelt werden, sind weder diese Daten noch die Stückzahlenverkäufe bekannt gegeben worden, noch ist wirklich 100% klar auf welchen exakten Verkaufs-Zeitraum sich die Ermittlung denn genau bezieht. Aber das war schon immer so und wird sich wohl auch nicht mehr ändern.

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Ute Neumnn
Ute Neumnn
27. März 2011 12:42

Warum wurde Phil Collins nicht gezeigt bzw. wenigstens erwähnt? Wo hat man ihm den Echo in die Hand gedrückt. Unverschämter geht es kaum.

Peter
Peter
25. März 2011 21:13

Bitte Löschen
Meine Frage (18:05) steht im Zusammenhang mit der Verleihung des Album Echos an Unheilig. Ich wollte keine Diskussion off topic anstossen.

Nino
Nino
25. März 2011 20:53

Es ist ja immer so, dass amerikanische Weltstars in deutschen Shows immer ein Stock im Arsch haben. Allein letztes Jahr sah Rihanna alles andere als gutgelaunt aus bei der Echo-Verleihung.

Die deutsche Musikindustrie liegt halt in der Krise und feiert sich trozdem. Nun ja, was man davon halten soll, weiß ick auch nicht.

Peter
Peter
25. März 2011 18:05

Kann mir irgend jemand erklären wie es Unheilig geschafft hat diese Unmengen von Alben abzusetzen. Was man so aus der Presse entnehmen kann scheinen seine Konzerte nicht zuletzt deshalb sehr gut besucht zu seine, weil er auch ein Familienpublikum anzuzieht. Ist es ihm etwa gelungen sowohl das Lager der Rockfans wie der Schlagerfans als potenzielle Käufer seiner Alben anzuzapfen ? Oder hat jemand eine schlauere Erklärung ?

Nino
Nino
25. März 2011 14:54

Es ist wirklich lächerlich, dass Lady Gaga nicht nominiert wurde. Aber ich denke, dass der Grund darin liegt, dass der Echo halt ein deutscher preis ist man sich lieber selbst feiern will als Lady Gaga, die alle in den Boden stampfen würde.

Zum Preis: Ein Auftritt von Gaga müsste schon ziemlich teuer sein, aber wenn sie nur da sitzen würde? So teuer dürfte es doch wohl nicht so sein. Selbst pro Konzert verdient sie 2 Millionen Dollar, aber nur für einen Auftritt wäre das doch viel weniger.

Peter
Peter
25. März 2011 14:15

Kann es sein, dass die Nichtnominierung eine kleine Retourkutsche war, weil sie im letzten Jahr trotz 3 Echos nicht auftauchte (und sich offensichtlich auch nicht entschuldigen ließ) ??

Erik
Erik
25. März 2011 11:13

Die meisten Platten 2010 hatte eh Lady Gaga (international) in D verkauft, die nominiert man dann erst gar nicht damit Amy Mac Donald dann diesen Preis bekam. (hatte einziges Nummer 1 Album der nominierten) So bekamen z.b. Ich und Ich für Pflaster einen Preis, von allen nominierten die einzige Nummer 1 bei Media Control. Andrea Berg hatte ein Nummer 1 Album, natürlich gewann sie. Das dann ausgerechnet David Garett als Pop national gewann.. nun ja er hatte eine Woche ein Nummer 1 Album?! Aber gut Unheilig wird ja als Band verkauft, letztlich ist es auch nur der Graf mit Begleitband. Dann nominieren sie bei den Frauen Sarah Connor und Nena, beide ohne einen Hit 2010… jeder wusste ja das Satelite die erfolgreichste Nummer einer deutschen Künstlerin war. Lediglich Take That und Adele sowie der Auftritt von Humpe und Selig überzeugten. Überhaupt würde ich mir wünschen das Selig endlich mal erfolgreich werden würden. Er ist der einzige Sänger in Deutschland der ein umwerfend sexy Charisma hat (siehe Robbie Williams) Hurts waren auch ok. Aber insgesamt waren die auswirkungen bei Itunes sehr gering, Hurts und Adele kamen in die Top 10, flogen da aber sehr schnell wieder raus.

Monty
Monty
25. März 2011 09:40

Hey Oljo-Team, der Co-Moderator heißt Joko Winterscheidt. Ich finde ja, dass Ina Müller an sich eine gute Besetzung war, sie nur VIEL zu hibbelig und eben auch zu laut war. Da geb ich Euch vollkommen Recht! Bei den Performances war ich etwas enttäuscht. Nicht nur, dass Herbert Grönemeyers Schiffsverkehr viel zu sperrig und schrammelig klang und man sein Gesang nicht als solchen – bei dieser Performance – werten kann, passte mir der Rhythmus des SOngs nicht überein mit dem Rhythmus des singens. Auf Adele hab ich mich so sehr gefreut, doch war auch dort ein wenig enttäuscht, so hat sie doch schon vor mehr als einem Monat bei den Brit-Awards die neue Single grandios präsentiert. Und was bekommt das deutsche Publikum… Rolling In The Deep. Natürlich war sie super, und natürlich ist Rolling In The Deep auch weiterhin ein klasse Song, nur habe ich erwartet, dass sie einen ähnlich großen Auftritt mit Someone Like You hinlegt wie eben bei den Brit’s. Für das Publikum – vor den Fernsehern – war es, im übrigen, bestimmt überraschend wer so alles einen Preis mit nach Hause nehmen dürfte, denn die Wenigsten wissen so viel vom Musikbussines, dass sie von Anfang an, sprich der… Weiterlesen »