ESC 2014
verfasst von OLJO-Team

ESC 2014 Vorentscheid: 7 Teilnehmer stehen fest. 1 Wildcard vacant.

ESC 2014 Vorentscheid: 7 Teilnehmer stehen fest. 1 Wildcard vacant.
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Wie der verantwortliche ARD Sender NDR verlautbart, stehen 7 der 8 Teilnehmer des deutschen ESC 2014 Vorentscheid s endgültig fest.

Folgende 7 Musikacts, die zu 6/7teln von den deutschen Niederlassungen der großen Musikkonzerne ‚vorgeschlagen‘ wurden, werden beim ESC 2014 Vorentscheid am 13.03.2014 in Köln in der dortigen Lanxess-Arena antreten (alphabetisch sortiert):

Das Gezeichnete Ich
(Facebook Likes am 16.12.2013: 6.128, meiste ‚Fans‘ 25-34 Jahre alt), Status: unbekannt, Plattenfirma: Epic -> Sony Music. Genre: Pop.

Madeline Juno
(Facebook Likes am 16.12.2013: 17.218, meiste ‚Fans‘ 13-17 Jahre alt), Status: relativ unbekannt. Plattenfirma: Universal Music. Genre: Alternativ Pop.

MarieMarie
(Facebook Likes am 16.12.2013: 3.157, meiste ‚Fans‘ 25-34 Jahre alt), Status: unbekannt. Plattenfirma: Universal Music. Genre: Alternativ Pop.

Oceana
(Facebook Likes am 16.12.2013: 69.324, meiste ‚Fans‘ 13-17 Jahre alt, Vermutung: Verdacht auf Facebook-Fankauf…), Status: mäßig bekannt. Plattenfirma: Embassy of Music (ehemals Ministry of Sound). Genre: Dance Pop, Pop.

Santiano
(Facebook Fans am 16.12.2013: 105.597, meiste ‚Fans‘ 35-44 Jahre alt), Status: bekannt aus Funk und Fernsehen. Plattenfirma: Universal Music. Genre: Schlager.

The Baseballs
(Facebook Likes am 16.12.2013: 423.715, meiste ‚Fans‘ 18-24 Jahre alt), Status: national bekannt, international relativ bekannt (besonders Skandinavien). Plattenfirma: Warner Music. Genre: Rockabilly, Cover Band.

Unheilig
(Facebook Likes am 16.12.2013: 1.676.230, meiste ‚Fans‘ 35-44 Jahre alt), Status: sehr bekannt. Plattenfirma: Universal. Genre: Pop, Schlager.

Ein achter Startplatz für den deutschen ESC 2014 Vorentscheid ist noch nicht vergeben worden.

Seit dem 25.11.2013 bis zum 22.01.2014 dürfen alle, die meinen dafür befähigt und befugt zu sein, einen Vorschlag für diesen Wildcard Startplatz einreichen. Es muss lediglich ein Youtube-Video, dass ein Musikstück enthält, per Linkangabe und einige persönliche Angaben übermittelt werden. Bei dem Musikwerk kann es sich um eine Coverversion, oder um ein selbst komponiertes Lied handeln. Sollte der eingereichte Song selbstkomponiert sein, so darf dieser nicht vor dem 01.09.2013 kommerziell veröffentlicht worden sein (und bestimmte andere ESC-typische Bedingungen erfüllen).
In einer vom NDR in dessen Regionalprogramm ausgestrahlten Fernsehsendung names ‚Clubkonzert‘ (das NDR Regionalprogramm ist bundesweit zu fast 95% empfangbar) werden dann die zehn ‚besten‘ zuvor von einer Jury (oder so) bestimmten Bewerber mit einem Song Live auftreten. Am Ende der Sendung wird per Televoting von den Zuschauern ein Sieger ermittelt. Der/Die mit den meisten Stimmen wird als achter Teilnehmer den Musikindustrie-Acts in Köln das Fürchten lehren (oder auch nicht). Der Sendetermin von ‚Clubkonzert‘ steht unserem Wissen nach noch nicht fest.

Unheilig, oder was?
Wie aus der Listung klar erkenntlich ist, dürfte ein Unheilig Sieg unvermeidlich sein. Es kommt sogar der Gedanke auf, dass das ganze Vorentscheid-Brimborium eine Universal Promoaktion für Unheilig werden soll.
Unheilig hat von 2010 bis 2012 etwa 2,4 Mio Alben und ca. 1 Mio Singles in Deutschland verkauft. Das ganz Showklimbim kann man sich daher im Grunde eigentlich schenken. Die anderen sind dagegen alles kleine Fische. Sollten sich auch nur 10% der Unheilig Facebook Fans beim Televoting die Finger wund wählen käme man schnell in den Bereich von Millionen Stimmen. Das wird für die anderen 7 ESC 2014 Vorentscheid Teilnehmer nicht im Entferntesten zu toppen sein. Es droht uns also irgendsoein Unheilig Pop Geschwurbel mit melancholischer Schlager-Note. Unheilig kann aber Live gut singen. Das stellen wir nicht in Abrede.

Universal, oder was?
4 der 7 beim nationalen Vorentscheid antretenden Musikacts haben einen Vertrag mit Universal Music. Das sind 2 zuviel. Sony Music und Warner Music entsenden jeweils nur einen Act. Ebenfalls nur einen Startplatz gibt es für ein ‚deutsches‘ Independent Label (gehört aber eigentlich zu einem britischen Label). Die extreme Bevorzugung von Universal Music Produkten ist im höchsten Maße kritikwürdig!

Wildcard? Was soll das denn?
Ok. Also ein bescheidener Wildcard Startplatz wird an einen nicht von der Industrie vorausgewählten Act gehen. Oder?
So superklar ist das ja nicht, denn es werden wahrscheinlich von einer Jury (wer sitztn da drin, hm?) 10 Wildcard-Bewerber vorab ausgewählt. Genau weiss man es aber nicht. Im Unklaren wird vom NDR gelassen, wer denn da nach welchen Kriterien auswählen wird und ob dann wirklich auch die 10 ‚besten‘ ausgewählt werden…
Das Ganze darf man also eher als eine Art von Massen-Casting verstehen. Unklar ist auch, ob ein eingereichtes Video Livegesang, oder eine Studioaufnahme enthalten soll. Man sollte ja von Live ausgehen, die meisten eingereichten Videos enthalten, soweit wir das bis jetzt abgecheckt haben, aber Studioaufnahmen, die Live mitunter nicht so darstellbar sind, wie im Studio…

apropos abchecken…

GRAUSAM: Wildcard-Videobewerbungen…die totale Lächerlichkeit!

Wenn man sich die Webseite der sognannten Bewerbervideos ansieht, die für den NDR von der Raab Firma Brainpool Artist & Content Services GmbH geliefert wird, muss man leider feststellen, dass das nicht interessant ist. Jeder (anscheinend nicht nur ein Videobesitzer!) darf einreichen. Somit kommt ein extrem unüberschauliches Angebot zu Stande. (witzig: das Genre Schlager fehlt in der Genreliste. Metal ist aber drin…).
Heute aktuell werden sage und schreibe 748 Videos in der Gesamtansicht als ‚Eingereicht‘ angezeigt. Totaler Schwachsinn. Als ob sich da auch nur einer durchclicken würde.

Lächerlich.

Zudem sind dort auch Videos geführt, die selbstkomponierte Musikstücke enthalten, die vor dem 01.09.2013 als Tonträger veröffentlicht worden sind (solche Songs dürfen beim ESC nicht aufgeführt werden). Scheint offensichtlich bei Brainpool keinen zu interessieren. (Beispiel: unter meistgesehen wird SPRINK – GEILSTE ZEIT angezeigt. Der Song wurde bereits am 01.08.2013 als kommerzieller Download veröffentlicht…auch FII – Power To The People: Veröffentlichung des Tonträgers sogar am 26. November 2010…). Checkt da bei Brainpool keiner auch nur ein kleines bisschen was denn da von wem eingereicht wird? 1 Praktikant/In wird man ja wohl noch abstellen können, um Einreichungen auf die selbstaufgestellten Regeln hin zu überprüfen. So wie jetzt geht das absolut nicht!.
Sorry: Schrott ohne Ende.
Unklar ist auch, wie der Viewcount funktioniert. Scheint laut dem Seitenquelltext ein ‚billiger‘ Google Analytics Seiten-Counter zu sein. Der Aufruf einer Seite ist aber beileibe noch kein Videoview…Da müsste Brainpool schon einen eigenen Youtube-Channel einrichten. (Da gäbe es dann aber wohl einige rechtliche Schwierigkeiten mit unauthorisierten Coverversionen…)

Das gefällt uns alles überhaupt gar nicht. Unausgegoren, unübersichtlich und unprofessionell. Diesen Bullshit könnt ihr echt einstampfen. Braucht keiner.

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Max
Max
21. Dezember 2013 10:04

Der NDR versucht ja mit dem Vorentscheid erst mal nur eine Show auf die Beine zu stellen die das ARD Publikum interessiert. Mit den genannten Künstlern könnte das Ziel durchaus erreicht werden. Ich bin mir auch noch nicht sicher ob der Unheilige Graf das Ticket so locker gewinnen wird wie viele vermuten. Santiano sind auch sehr populär und sie sprechen eine ähnliche Zielgruppe an. Wenn es doof läuft nehmen sie sich gegenseitig die Stimmen weg und einer der anderen Kandidaten fährt nach Kopenhagen. Das ist vor allem dann möglich wenn sie mit eher schwächeren Songs ankommen und einer im Teilnehmerfeld einen richtig guten Hit tauglichen Song im Gepäck hat. Der hier bereits genannten Madeline Juno wäre so etwas beispielsweise zuzutrauen.
Beim ESC finde ich es immer gut wenn ein Beitrag auch das Land repräsentiert aus dem er kommt. Und auch den musikalischen Geschmack in dem Land. Das wäre bei Unheilig oder Santiano auch der Fall. Schlager ist hier nun mal sehr beleibt auch wenn es überhaupt nicht meine Musikrichtung ist. Mal schauen was für Songs aus dem Hut gezaubert werden. Das kann ja noch mal alles Ändern.

servus
servus
21. Dezember 2013 01:30

Hallo,
also ich bin total begeistert von Madeline Juno. Jetzt hoffe ich das sie ein tolles Lied am Start hat. Ich drücke die Daumen.
Gruss

Erik
Erik
19. Dezember 2013 10:37

Natürlich braucht man für den ESC einen Song der auch auf english funktioniert, wirkliche Hits waren nur die englischen und selbst Nicole erschien ja auch auf englisch weltweit.
Meine Tips für Grand Prix wären Adel, Casandra Steen, Xavier Naidoo, Yvonne Catterfeld, Mic Donet, deren Songs funktionieren auch auf englisch und alles grosse Songwriting Talente. Geht ja nicht nur um gewinnen sondern auch zu zeigen wir können was. Mit brässigem Schlager holt man 2013 keinem hinterm Ofen vor. Echte Talente wie Katja Ebstein waren ja schon ewig nimmer beim Grand Prix, alles austasuchbar egal ob Mikado, No Angels oder der Kuschelteddy Roman Lob. Bitte kein Raab mehr und keine Nummern von Thomas D.

chris
chris
19. Dezember 2013 06:33

Und Erik hab ich natürlich mit meinem Kommentar hier NICHT ansprechen wollen!!

Dass er nichts anderes als Rihanna und Ellie Goulding beim ESC sehen wollte, ist mir schon klar. Im Ursprung ging es mal darum (und jetzt für viele immer noch) dass jedes Land einen LANDESTYPISCHEN Beitrag liefert! (Am liebsten in der eigenen Sprache).
Und by the way: Lange Rede kurzer Sinn:
Welchen der benannten ESC Vorentscheidler würdet ihr denn lieber sehen?? Oceana???
Oder welchen Deutschen Künslter Insgesamt??!

Jetzt komm mir bitte keiner mit Adel Tawil, Xavier Naidoo oder Tim Bendzko!
Alles tolle Sänger….aber Sänger für die man den TEXT verstehen muss (ebenso wie Unheilig, übrigens)

Ansonsten haben wir keine Popmusiker!
Und nun zu sagen, wir casten uns jedes Jahr nen neuen, lassen ihn produzieren von nem Team aus UK oder Skandinavien….wenn das jedes Land machen würde, wäre es irgendwann nicht mehr der ESC, sondern der „Wer hatte das größte Glück/ die meiste Kohle um den besten Song von Max Martin abzustauben-Contest“

Erik
Erik
18. Dezember 2013 20:41

Santiano ist bräsige Seniorenmusik die vielleicht auch paar Junge hören aber wie Stefanie Hertel und Patrick Lindner jetzt wirklich nix für Leute die gute Musik lieben. Ein Armutszeugnis, Texte fast so schlecht wie Frida Gold. Erinnert sich noch jemand an Mia, die waren mal gut und legten auch mit ihrem letzten Album eine Katastrophe vor.

chris
chris
18. Dezember 2013 20:05

hört euch einfach mal den titel „santiano“ an…also Santiano MIT Santiano. Stellt Euch vor, das Ding live auf der Bühne, mit 5 Seemännern die ordentlich die Halle rocken, loderndem Feuer und viel „Krawumm“ und das vor einem ESC Publikum in Kopenhagen, das Bock auf Party hat!

Klar…ich käme nie auf die Idee zu sagen „die gewinnen das“ bei weitem nicht!!
Aber ich sage locker „damit kann man sich sehen lassen“
Und Charttauglichkeit….nun…mehr als LP Platz 1 geht nicht, oder? :-))
Aber gut, wills hier nicht zu einer Endlos-Schleife des „aber sie sind DOCH gut“ verkommen, ist völlig ok, dass ihr Eure Zweifel habt, die sogar nachvollziehbar sind. Ich sage nur: ESC ist voller Überraschungen und Lordi waren auch sicher weniger das süße Eyecandy mit süßem Popgeträller sondern haben mit Feuer, Rock, und Beben die Halle zum Kochen gebracht .
Wie gesagt, Eure Meinung (erst recht dazu, dass Santiano garantiert kein Single-Hit in UK und co wird) sehe ich, deswegen….keine Sorge…das wars dann auch von mir zu dem Thema 😉

Peter
Peter
18. Dezember 2013 15:24

@Chris, Santiano sind in D A CH zweifellos sehr erfolgreich, aber ich bin nicht sicher ob es außerhalb dieser deutschsprachigen Länder ein größeres Publikum für diese hauptsächlich durch Schlagershows oder Shows der volkstümlichen Musik populär gemachten Acts gibt. Auch Italien hat Schlager und Frankreich hat Schlager-Chansons, aber die klingen doch deutlich anders und sie werden in diesen Ländern auch immer noch Chart-Hits. Ich glaube bei Santiano gibt es allerdings ein anderes Problem. Natürlich bringen sie ihr Publikum auf Touren bis schließlich die ganze Arena auf 1 klatscht, aber das geschieht in der Regel durch einen klug kalkulierten Song-Mix. Du hast natürlich recht, dass man nicht wissen kann was in einem bestimmten Jahr beim ESC ankommt, allerdings gibt es doch eine fast eherne Regel die nur selten durchbrochen wird. Ein Song muß instant sein, also sofort wirken und der Auftritt muß im Gedächtnis bleiben. Ich kann mir das bei Santiano ohne „Anlauf“ nicht unbedingt vorstellen und auch die visuelle Faszinanz der Performance die z.B. bei Lena, Loreen oder Emelie, und in gewisserweise auch bei Rybak gegeben war , wird ihnen fehlen. Einer Gruppe älterer Männer bleibt eigentlich nur ihre Musik um zu wirken, denn als eye-candy werden sie kaum Wirkung entfalten… Weiterlesen »

chris
chris
18. Dezember 2013 11:43

Und die Idee „letzte Jahre hat aber Popmusik gewonnen als muss dieses Jahr auch Deutschland mit Popmusik kommen“ find ich genau so Gaga wie zu sagen „letztes Jahr hat Euphoria gewonnen also sendet dieses Jahr auch Deutschland ein Euphoria“
Klar, drei Mal in den letzten Jahren hat ein junges Mädchen mit Popmusik gewonnen, somit werden fast alle Länder sagen „senden auch wir dieses jahr ein junges Mädchen mit Popmusik“
Alles was dann ANDERS ist, hat schon mal mehr Chancen als die (vermutlich Barfüßige) Popmusik Sängerin aus den anderen 20 Ländern :-))