Musik-Business
verfasst von OLJO-Team

Im Focus: Musikmarkt Schweden

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Es ist wirklich kaum zu glauben, aber der schwedische Musikmarkt hat sich weitgehend vom internationalen Markt abgekoppelt. In den schwedischen Singlecharts dominieren seit Monaten fast ausschliesslich einheimische Acts das Geschehen. Nur kurzzeitig schaffen es noch anglo-amerikanische, oder kontinentaleuropäische Stars überhaupt in die schwedischen Single Top 10 zu gelangen.

In den derzeitigen schwedischen Top 20 (Kalenderwoche 14) befinden sich 15 einheimische und 4 amerikanische Produktionen, sowie 1 britische Produktion. Die ersten 8 Positionen belegen, wie in den Wochen zuvor, von schwedischen Künstlern gesungene Musikstücke. Ein wohl einmaliger Rekord für ein doch recht kleines europäisches Land. In Deutschland hat es so etwas nicht einmal zur Zeit der berühmten „Neuen Deutschen Welle“ gegeben.

Wenn man sich die Songs so anhört und anschaut, muss man feststellen, dass viele der Songs durchaus auch in Deutschland erfolg haben könnten. Da sind einige gute Ohrwürmer dabei.

Die Ursache des Erfolges der schwedischen Künstler ist allerdings nicht so leicht erklärbar. Unbestritten ist die hohe Kreativität der schwedischen Songwriter und die gute Qualität der performenden Sängerinnen und Sänger. Wohl eine bedeutende Rolle spielt das Internet.  Die schwedischen Onlinemusik-Konsumenten kaufen umgerechnet auf die Pro-Kopf-Relation mehr Musikstücke als in jedem anderen europäischen Staat. Und wie es scheint haben schwedische Konsumenten eine besondere Vorliebe für einheimische Künstler entwickelt. Natürlich liegt es aber auch daran, dass die Ableger die großen Musikkonzerne (Universal, Warner, SonyBMG, EMI), sowie die große Zahl der einheimischen Independent Label verstärkt auf die Förderung und Promotion schwedischer Künstler gesetzt haben. Auch das Marketingkonzept der schwedischen Label, scheint sich z.b. von den deutschen zu Unterscheiden. Der Marketingkanal „Internet“, hier vor allen Dingen Youtube, wird stark genutzt und das mit durchschlagendem inländischen, wie auch ausländischem Erfolg. Millionenfache Viewraten, schlagen sich irgendwann einmal auch als Verkaufszahlen nieder (man siehe Basshunter). Deutsche Label nutzen seltsamerweise Videoplattformen quasi gar nicht zur Promotion neuer Künstler, eher im Gegenteil.

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