Musik-Business
verfasst von OLJO-Team

Musikmarkt England im ersten Quartal 2012: Umsatzwachstum!

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Der britische Musikmarkt im ersten Quartal 2012:
Im ersten Quartal 2012 (Anfang Januar bis Ende März 2012) erzielte die britische Musikindustrie laut ihres Dachverbandes BPI einen Umsatz von 155,8 Mio £ (= 193,6 Mio €). Es ist im Vergleich zum ersten Quartal 2011 ein Umsatzwachstum von 2,7% zu verzeichnen.
Der digitale Bereich erreichte, wie schon im vierten Quartal 2011, einen Umsatzanteil von mehr als 50%. Der Anteil des digitalen Sektors lag im Q1/2012 bei 55,5%.

 
Digital:
Insgesamt beliefen sich die Einnahmen der britischen Musikindustrie aus dem Verkauf digitaler Tonträger plus den Einnahmen aus Aboangeboten und dem werbefinanzierten Streaming auf 86,5 Mio £ (107,5 Mio €) Davon stammten 35,9 Mio £ (+23% gegenüber Quartal I / 2011) aus dem Verkauf von Album Downloads und ca 32-33 Mio £ aus dem Verkauf von Song Downloads.
Nur 3,4 Mio £ Einnahmen stammten aus den Bereich von Streamingdiensten, die rein werbefinanziert sind (+20%). 9 Mio £ (+93%) hingegen erwirtschafteten Abo-Streamingdienste mit ihren saftigen Abogebühren.

 
Physisch:
Der Umsatz, der mit physischen Tonträgern (CDs, Vinyls & Musik DVDs) in Großbritannien im ersten Quartal 2012 erzielt wurde, brach dagegen um 15% ein. Nur noch 69,3 Mio £ (86,1 Mio €) brachte der Verkauf dieser Tonträger der britischen Musikindustrie ein.

 
Stückzahlen:
Etwa 13 Mio Album CDs wurden schätzungsweise im ersten Quartal 2012 in Großbritannien abgesetzt. Um die 7,8 Mio Album Downloads erwarben zudem die downloadaffinen britischen Musikkonsumenten.
Der Marktanteil von digitalen Alben am gesamten britischen Albummarkt stieg von 30% (Quartal I / 2011) auf 40% an.
Der Albummarkt insgesamt verlor bei Stückzahlen ca. 4%. (Quartal I / 2011: ca. 21,6 Mio, Quartal I / 2012: ca. 20,8 Mio)
Single Downloads (+ digitale Single Bundles/EPs) wurden im Q1/2012 im UK etwa 40 Mio mal gekauft. CD Singles fanden schätzungsweise 250.000 Käufer.

 
Marktteilnehmer:
Der Anteil des Marktführeres iTunes am gesamten UK Musikmarkt liegt im ersten Quartal 2012 bei 25% bis 30%.
Auf ca 20-25% beläuft sich schätzungsweise der Marktanteil von Amazon UK (CDs + Downloads).
Andere Markteilnehmer spielen nur eine untergeordnete Rolle.
HVM mit den immer noch zahlreichen Einzelhandelsgeschäften (17 Geschäfte allein im Großraum London) liegt wohl auf Rang 3 der wichtigsten Musikvertriebskanäle in England.
Sonstige Marktteilnehmer unterschreiten alle jeweils 5% Marktanteil.

 
Zusammenfassung:
1. ‚Digital‘ hat in Großbritannien die Markthohheit im Musikgeschäft gefestigt.
2. Album CD Verkaufszahlen brechen im UK weiter zweistellig ein. . Das Format Single CD ist ‚tot‘.
3. Album Downloads mit robustem Wachstum.
4. Digitale Songdownloads scheinen den Zenit der Marktbedeutung erreicht zu haben.
5. Insgesamt kein nennenswertes Wachstum beim Tonträgerverkauf.
6. Streaming Markt mit lebhaften Wachstum im ‚Premium‘-Abobereich. Werbefinanzierte Streaming-Gratisangebote fallen hinter den Umsatz-Erwartungen zurück.

 
Quelle: BPI

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Charter
Charter
2. November 2012 19:56

Natürlich hab ich auch diese Woche wieder eure tägliche Chart verfolgt, die ja tollerweise auch immer (außer für Montag) veröffentlicht wurde. Inclusive Single Bundles düften sich für die Top 10 diese Zahlen ergeben: Rihanna ca. 51k-52k, Psy ca. 35k-36k, Adele ca. 32k, Marteria ca. 25k, Klangkarussell ca. 20k-21k, Tote Hosen ca. 19k, Lena & Bruno Mars ca. 18k-19k, Emeli Sandé & Robbie Williams ca. 17k-18k. 🙂

Salem
Salem
2. November 2012 13:24

Wie wohl zu erwarten war, ist die Live-DVD (die ja auch für die Album-Charts zählt; ich fand das schon immer äußerst fragwürdig, dass das so ist) von Uneilig auf der 1 bei den DVD-Charts. Mehrere verschiedene CD-Studio-Editions, verschiedene Live-CD-Editons und eine Live-DVD zusammenzufassen und den gesamten Umsatz für die Album-Charts zu werten ist schlicht und ergreifend Käse und verfälscht die Tatsachen viel zu extrem.

Erik
Erik
1. November 2012 10:42

Nun bei den Fans von Unheilig dürfte die Nummer 1 sicher gewesen sein. Die wollten ja eh fast alle die Limited Edition mit den beiden CD´s und Blu Rays samt Büchlein haben.
Herbert Grönemeyers Album lief deshalb so mies weil die Fans schon 8 englische Songs auf der Doppel CD von Schiffsverkehr vorfanden und ein erster schon auf der The Best of… defakto waren nur noch 4 der Songs neu für die Fans.. ein bisschen zu wenig

Peter
Peter
31. Oktober 2012 21:53

Hi @Dean,
euren analytischen Ansatz kann ich sehr gut nachvollziehen. Welche Schlußfolgerungen ergeben sich aber dann, wenn ein Album wie das von Unheilig, das weder bei Media Markt noch bei Amazon CD, unter den Top 20 rangierte, auf die #1 platziert wird.
Das wird dann vielleicht unter okulte Sonderfaktoren der dritten Art abgelegt.
Mann sollte vielleicht alle online greifbaren Fakten zu Unheilig sammeln und bei Media Control Facebook als fetten Kommentar posten. Dass da irgend etwas seltsam lief dürfte schon einigen aufgefallen sein.

Peter
Peter
31. Oktober 2012 18:04

@ Dean,
(Habe unten die Kopfzeile vergessen)

Peter
Peter
31. Oktober 2012 18:03

Was ihr mit dem Ermittlungsverfahren für Alben andenkt (oder schon in der Pipeline habt) finde ich wirklich gut, denn irgendwie tappt man in diesem Markt total im dunkeln und man kann – wenn sich wie im Fall Unheilig einiges im Halbdunkel abzuspielen scheint – überhaupt nicht mehr nachvollziehen wie bestimmte Ergebnisse zustande kommen. Das kann immer Leute reizen mit kleinen oder auch schon weniger kleiner Manipulationen auf das Werbeinstrument Charts Einfluß zu nehmen. Mich wundert, dass in einem Land wie Deutschland, wo tendentiell jeder Furtz reglementiert wird, vom Gesetztgeber keine allgemeinen Publizitätspflichten bestehen wie z.B. in den USA.
Die Geheimniskrämerei der Musikindustrie macht einen auch deshalb so mißtrauisch weil das große Lamento über den wirtschaftlichen Niedergang oder zumindest wirtschaftliche Schwierigkeiten angestimmt wird ohne dass es für einen Außenstehenden nachvollziehbar ist, ob die dafür genannten Gründe (Raubkopien etc) tatsächlich zutreffen. Genauso könnte man vermuten, dass die Musikindustrie einen Verwaltungswasserkopf hat, massive Managementfehler macht usw.

dilbert
dilbert
31. Oktober 2012 16:37

@Oljo
Faktisch ist der ton auf der Lena vinyl LP besser als auf der CD. Das liegt daran das die LP nicht so stark komprimiert wurde. Legt man bei beiden die spitzenpegel als 0dB fest, erscheint die CD ca 4..5dB lauter gemischt zu sein, was im endeffekt heist die spitzenpegel wurden um besagte 4..5db gekapt um die CD lauter erscheinen zu lassen (siehe loudness-war).
Es ist schon ein anachronismus dass die messtechnischen parameter der vinyl LP aufnahme besser sind als die der CD, die eigentlich (theorethisch) überlegen wäre.

Test
Test
31. Oktober 2012 16:25

@Erik

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