Ziemlich verschätzt haben sich Verantwortliche des NDR (Teil der ARD Senderkette) mit der Nominierung des Sängers Xavier Naidoo als Vertreter Deutschlands beim ESC 2016. Zwar hatte man beim NDR mit Protesten gerechnet, doch der Proteststurm der sich in den vergangenen Tagen ereignete führte heute zur Abkehr von der zuvor getroffenen Entscheidung.
Xavier Naidoo wird nicht für Deutschland in Stockholm antreten.
Der Sänger selbst, wie auch seine Fans und auch Verantwortliche des NDR bzw. der ARD bedauern das. Entschieden haben den Naidoo Rückzug aber offensichtlich genau die Personen die ihn vorher als geeignet ansahen Deutschland in Stockholm vertreten zu dürfen. Ein peinliches Schauspiel was uns da seitens der ARD geboten wird!
Als wichtigen Grund für die Rückzugsentscheidung gab der NDR an, dass man ‚Schaden am ESC‘ vermeiden wollte.
Wir begrüßen diese Entscheidung nur teilweise. Wer Naidoo nominiert hat und die möglichen Reaktionen darauf so vollkommen falsch eingeschätzt hat müsste eigentlich von der Aufgabe entbunden werden mit der Bestimmung des deutschen Interpreten beim ESC zu tun haben zu dürfen. Davon haben wir aber nichts gelesen.
‚Schaden am ESC‘ wurde durch die nicht richtig durchdachte Nominierung Naidoos natürlich bereits angerichtet.
Wir finden es im übrigen am Rande der Lächerlichkeit, dass die ARD bzw der verantwortliche Sender NDR es partout nicht hinbekommen kann ein modernes und ein auch jüngeres Publikum ansprechendes Auswahlverfahren für den deutschen ESC Beitrag und dessen Interpreten hinzubekommen. Das kann im Grunde nicht wahr sein. Krone ist ja, dass der NDR sich im Vorfeld der Pro-Naidoo Entscheidung ausgerechnet mit Brainpool abgesprochen hatte, was man denn machen könne. Die bei Brainpool haben nun wirklich mit sich selbst genug zu tun…
Klar ist es so, dass jemand der polarisiert als attraktiv erscheint bzw. sogar tatsächlich erfolgreich sein kann lahmendes Publikumsinteresse an einem Event wiederzubeleben. Man sollte dabei nur nicht auf ‚der Rasierklinge‘ tanzen, wie das im Falle von Naidoo geschehen ist. Fakt ist auch, dass im Grunde jeder Interpret ein gewisses Polarisierungspotential hat. Selbst im Falle von Lena Meyer-Landrut, die weithin populär war, gab es ziemlich viele die arg an ihr herumgemeckert hatten.
Unbesehen davon stellen wir fest, dass Xavier Naidoo ein guter Sänger ist, der ohne Zweifel das Können hat bei einem ESC Finale eine gute Figur machen zu können. Wobei wir jetzt natürlich nie mehr erfahren werden mit welchem Lied Xavier nach Schweden geschickt worden wäre und ob er mit diesem Lied wirklich Aussichten auf viele Punkte gehabt hätte.
Insgesamt möchten wir festhalten, dass es besser war schon jetzt die Reissleine zu ziehen (wobei es natürlich noch besser gewesen wäre, hätte man die Idee einer ESC 2016 Nominierung Xavier Naidoos nie so weit verfolgt, wie das der Fall war).
Liebe Verantwortlichen bei der ARD bzw. beim NDR:
Rennt jetzt aber bloß nicht wieder zu den Plattenfirmen und lasst euch von denen einlullen. Stellt man selber etwas auf die Beine! Das kann doch nicht so schwer sein? Ihr seid doch Entertainment-Profis? Zeigt mal was ihr könnt!
Leider, leider wird es aber so sein, dass wir auf progressive Ideen seitens der ARD lange warten können. Die wird es nicht geben.
Laut ARD wird „So schnell wie möglich entschieden, wie der deutsche Beitrag für den ESC in Stockholm gefunden wird“.
Mit gewisser Restspannung werden wir verfolgen, wen denn die ARD als Ersatz für Xavier Naidoo nach Stockholm schicken wird. Aber bitte diesmal jemanden der nicht in der Live-Sendung sagt, dass er doch nicht zum ESC Finale will…
Offenbar war die öffentliche Kritik an Naidoo gar nicht ausschlaggebend für den Rückzieher. Ein interner Brief von über 40 Mitarbeitern der ARD hat offenbar dazu geführt, dass die Nominierung zurückgezogen worden ist. Die ARD hat die Existenz des Briefes bereits bestätigt. Die Redakteure und andere Mitarbeiter hatten offenbar Angst um den Ruf der ARD den die Nominierung Naidoos ausgelöst hat und hätte^^