Was eine Preissenkung so alles ausmachen kann: Überrsaschend profitiert die französische Hip Hop Formation Sexion D’Assaut erstaunlich stark von einer bei iTunes erfolgen 30%igen Preissenkung (von 0,99€ auf 0,69 €) für den Download ihres Hits Désolé. Wie ein Wirbelwind kletterte der Titel innerhalb nur weniger Tage auf Platz 4 der iTunes Deutschland Track Charts (heute, 19.10.10 / 10:30 Uhr).
Update 22.10.10:
Die Preissenkung für Désolé bei iTunes ist Geschichte. Heute morgen wurde der Preis um 43% auf die zuvor geltenden 0,99€ angehoben! Pech also für jeden, der letzte Woche nicht zugegriffen hat.
Interessanterweise wurde der Preis für Désolé, wie für einige andere MP3 Song Downloads, bei Amazon MP3 auf ungewohnte 1,27 € heraufgesetzt, sodass dort heute Sexion D’Assaut nur Platz 31 erreichen können (Gratis Downloads aus den Platzierungen herausgefiltert). Trotz eines im Vergleich zu Amazon günstigeren Preises (0,99€) schneidet Désolé in den Musicload Charts mit Rang 41 schlechter ab, als bei Amazon MP3. Musicload Kunden sind aber bekanntermaßen nicht so die größten Hip Hop Fans. Dort kauft ein im Schnitt etwas älteres, nicht so 100%ig trendbewusstes Publikum ein, als etwa bei iTunes, oder Amazon MP3.
Preissenkungen wirken aber offensichtlich nicht bei allen Künstlern als Hitparaden Ventilator.
Davon kann derzeit zum Beispiel X Factor Jurorin Sarah Connor aus Delmenhorst ein Liedchen trällern. Auch ihr aktueller Hit Cold As Ice wurde im Preis bei iTunes um 30% auf 0,69 € gesenkt, was freilich den Niedergang des Titels in den iTunes Charts nicht wirklich aufhalten kann. Heute morgen findet sich Sarah auf Rang 30, vor grad mal einer Woche war sie mit 0,99 € noch auf Rang 20. Sarahs Fans werden sich natürlich ärgern, dass sie 0,99 € zahlen mussten…Obwohl bei Musicload teuerer (0,99€), als bei iTunes, liegt Cold As Ice hier auf Platz 28. Amazon MP3 meldet Platz 34. Preis dort: 0,97€.
Es lohnt sich daher für diejenigen, die öfter Musik Hits kaufen, die Preise der Download Portale aufmerksam zu beobachten und zu vergleichen.
Geschickt ist es immer mal wieder zumindest auf eine vorrübergehende Preissenkung zu spekulieren und einfach ein wenig abzuwarten. Die dafür nötigen ‚Nerven‘ haben Fans von Musikstars in den allermeisten Fällen aber nicht. Das nutzt die Musikindustrie natürlich aus. Blöd dabei: Leider ist es so, dass manchmal das Beobachten nach hinten los geht, wenn nämlich ein Musiklabel mal schnell nen Knöpfchen drückt und den Preis ärgerlichweise anhebt, was in letzter Zeit des öfteren passiert, da wir vermuten, dass die Industrie den Standardpreis 1,29€ je Einzeldownload auf lange Sicht durchdrücken will.
In den USA ist das quasi schon passiert, allerdings auf Dollar Basis.
Der Standardpreis für einen Einzeltrack Download beträgt in Amerika 1,29 $. (Steuern sind im US Preis, anders als in Deutschland, nicht enthalten. Bei uns beträgt der Steuersatz 19%). Zieht man die Steuern ab, wäre ein Preis (Brutto 1,29€ je Download) mit 1,04 € in Deutschland noch um 13% teurer, als der Preis eines Downloads in den USA (umgerechnet derzeit 0,92€). Noch vor 3 Monaten waren US Downloads wegen der Dollarstärke mit 1,08 € jedoch teurer je Stück, als in Deutschland.
Günstiger als in den USA sind Downloads auch in England eigentlich nicht mehr. In Großbritannien, dem immerhin größten Downloadmarkt der EU, kostet nach Abzug der Mehrwertsteuer (17,5% der gültige Satz in England) bei iTunes ein Einzel Download zum Standardbruttopreis von 0,99 Pfund umgerechnet 0,93 € Euro. ist dort also fast auf den Cent genauso teuer, wie derzeit in Amerika.
Im letzten Jahr zum gleichen Zeitpunkt betrug der Standardpreis in England (iTunes als Marktführer) allerdings nur 0,79 Pfund. Die Preise wurden also um 25% angehoben. Kleinere Musikdownloadshops in England dürfen aber Downloads günstiger verkaufen (Play 0,89 Pfund, HMV 0,59 Pfund, Amazon 0,89 Pfund).
Preisanhebungen versucht die Musikindustrie auch in Deutschland. Bei uns ist es aber vergleichsweise etwas schwieriger höhere Preise durchzusetzen, da u.a. eine erheblich größere Anzahl von Downloadshops, die oft von finanzstarken Unternehmen betrieben werden, um die Musik Kunden konkurrieren, als etwa in den USA und England. Ausserdem ist in Deutschland das iPhone vom iTunes Betreiber Apple ™ bei weitem nicht so verbreitet, wie in Amerika. In den beiden angelsächsischen Ländern dominiert iTunes den Markt mit Anteilen von 60% (England) bis 75% (USA).
Ich weiss ich habe lange in London gelebt, es gibt kaum noch Maxi CDs. Mitte der 90er war es noch ein Singles Paradies in London, mittlerweile nur noch für Sammler. Es gab früher die Single, Maxi Single, Kasetten Single, Picture Single, MCD 1 + MCD 2 sowie ab 2002 die DVD Single.
Mittlerweile eher nur noch selten die 2 Track CD single