Single Charts
verfasst von OLJO-Team

Offizielle Single Charts 15.10.2009: Lady Gaga auf Platz 1 gerechnet

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Die immer seltsamer erscheinenden offiziellen Single Charts werfen für die Chartswoche bis einschliesslich dem 08.10.2009 als neue Single Nummer 1 die New Yorkerin Lady Gaga mit ihrem Titel Paparazzi aus.
Diesen Platz 1 erreicht Lady Gaga durch die Berechnungsmethodik der offiziellen Charts, die nicht den Stückzahlenverkauf, sondern den Umsatz einer Single in Euro zur Grundlage hat. Schon wenige hundert verkaufte Maxi CDs können da mehrere Tausend verkaufte vergleichsweise günstige Musikdownloads übertrumpfen. Auch ist es so, dass teure Downloads natürlich gegenüber Preiswerteren in der Chartberechnung viel zu stark bevorteilt werden. Ergebnis ist eine Hitparade die nicht mehr korrekt den Musikgeschmack des Käuferpublikums widerspiegelt. International üblich ist die Erstellung einer Verkaufshitparade rein nach dem Stückzahlenverkauf.

Nimmt man den Stückzahlenverkauf als Grundlage, so konnte in der Woche 02.10.09 bis 08.10.09 Lady Gaga mit Paparazzi unmöglich Platz 1 in Deutschland erreicht haben.

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Guy Icognito
Guy Icognito
19. Oktober 2009 20:30

Ich weiß ich weiß, ich hab ja auch geschrieben nach Weihnachten werden die Verkäufe anziehen. Gerade in den USA sind in der Woche danach ja regelmäßig Rekorde verbucht worden. Aber vorher werden – selbst wenn es Preissenkungen geben sollte – die Download-Anteile am Gesamtgeschäft massiv sinken. Bei den Alben werden vermutlich üblicherweise 50-75% aller Verkäufe ab Ende November bis Weihnachten als Geschenke gedacht sein, und diese werden sicher zu 99,9% als CDs gekauft werden…

Guy Icognito
Guy Icognito
19. Oktober 2009 16:13

Hallo,
interessante Diskussion, ja. Ich weiß auch nicht genau, warum in Deutschland die CD-Single noch so halbwegs gut läuft. In UK haben die Plattenfirmen eigentlich nichts dafür getan, sie zu retten, und in den USA wurde sie bereits Ende der 90er (ganz ohne Downloadproblematik) von den Labels absichtlich zu Grabe getragen. Das Wachstum der digitalen Verkäufe steigt bei uns jedenfalls nur mäßig (2009 wohl nur im einstellgen Bereich) – verschlimmernd kam hier natürlich die Preiserhöhungsrunde dieses Jahr hinzu. In den USA und UK war sie nicht weiter schädlich, weil sich die Download-Verkäufe dort inzwischen etabliert haben (und trotz Preisanstiegs weiter kräftig steigen), bei uns aber eher kontraproduktiv. Nun ja, die Musikindustrie war ja schon immer nicht die schlauste.
Was ich aber nicht glaube ist, dass die digitalen Verkäufe im Weihnachtsgeschäft groß anziehen – höchstens ein wenig durch die besseren Veröffentlichungen. Ihr Anteil am Gesamtmarkt wird in dieser Zeit aber eher geringer werden, da sich Downloads nunmal nicht besonders gut als Weihnachtsgeschenk eignen. Erst nach Weihnachten werden die Downloadzahlen durch eingelöste Gutscheine und aufzuladende neue MP3-Player wieder anziehen…

Guy Icognito
Guy Icognito
19. Oktober 2009 11:17

Zu den Händlern: Ja, es werden auffällig hohe Verkäufe aussortiert – aber nur, wenn die nur bei bestimmten Händlern stattfinden (das kann neben Manipulationsversuchen zB auch mit einer Autogrammstunde zusammenhängen, oder besonders billigen Sonderangeboten). Wenn aber alle Händler gleichermaßen außerordentlich viel verkaufen, dann wird das auch schon größtenteils so gewertet. Sieht man ja auch bei den DSDS-Singles immer. Und ich denke doch mal, dass Robbie auch auf CD recht gut verkauft wurde. Und zu den Track-Wertungen usw: Es ist nicht so, dass ein Song, der auf einer Maxi-CD mehrfach drauf ist, dann auch mehrfach gewertet wird. Man stelle sich das sonst mal vor bei Maxis mit 7-8 Remixen (ab und zu gibt es das ja noch). Gegenbeispiel: Bei Mark Medlocks aktueller Single habt ihr ja auch geschimpft dass Maxis zu stark gewichtet werden. An der Trackzahl kann das aber nicht liegen: Da ist nur ein Audiotrack plus Video drauf. Auf Seite 19 im oberen Abschnitt steht doch relativ genau, wie gerechnet wird: Eine verkaufte Maxi-CD wird (für dieses Jahr) immer (ob es nun tatsächlich mehr sind oder weniger wird nicht berücksichtig) mit einer Trackanzahl von 4,2 veranschlagt. Der Verkaufspreis wird dann auch immer durch diese 4,2 geteilt. Wie viele Versionen… Weiterlesen »

Oli
Oli
17. Oktober 2009 19:33

Ist Lady Gaga jetzt schon mit diesem neuen Hit die umsatzstärkste, erfogreichste Künstelrin 2009 in Deutschland? Im November erscheint außerdem noch die neue Single und ihr Album mit vielen neuen songs, das könnte die Doppelführung in den deutschen charts werden.

gruß

oli

Guy Icognito
Guy Icognito
16. Oktober 2009 20:45

Nein, ihr habt es offensichtlich nicht verstanden (sorry für den Tonfall ;-)), ansonsten sind eure Aussagen vorsätzlich gelogen. Maxi-CDs haben auch nicht den vierfachen Wert eines verkauften Downloads, sondern sind, wie ich schrieb, nahezu gleichwertig. Das weicht teilweise nur um wenige Prozent ab.

Hier könnt ihr euch alles durchlesen:
http://www.musikindustrie.de/uploads/media/Systembeschreibung2.8.pdf
Unter Punkt 5.3 steht es beschrieben. Eine Maxi-CD für (ich kann jetzt nur mit Endpreisen rechnen, da ich die Händlerpreise nicht kenne) 5,99€ geht demnach mit 1,43€ in die Charts ein. Ein Download-Track für 1,49€ mit 1,49€. In dem Fall wird sogar der Download stärker gewichtet.

Trotzdem stimme ich euch natürlich zu, dass das gesamte Chartsystem inzwischen nur noch lächerlich ist und mit Transparenz nichts mehr zu tun hat. Das hat aber nicht nur mit der Umsatz-Regelung zu tun, sondern auch mit der unterschiedlichen Gewichtung verschiedener Händler etc. Am einfachsten wäre es doch wirklich, einfach nach tatsächlich verkauften Stückzahlen abzurechnen und fertig.

Guy Icognito
Guy Icognito
16. Oktober 2009 01:22

Ihr habt immer noch nicht verstanden, dass die Single-Charts NICHT rein nach Umsatz berechnet werden. Die Umsätze pro Medium werden durch einen bestimmten Faktor geteilt, damit eben eine Maxi-CD nicht 6 mal so viel wert ist wie ein Download.
Im Ergebnis fließen eine verkaufte Maxi und ein verkaufter Download relativ gleichwertig in die Berechnung ein. Das könnt ihr so im offiziellen Chart-Reglement auf ifpi.de nachlesen.

Was natürlich stimmt ist, dass ein teurer Download (wie bei Musicload) mehr für die Charts einbringt als ein billiger (wie zB bei Amazon). Allerdings werden generell nicht die Umsätze durch die endgültigen Verkaufspreise an die Kunden gewertet, sondern die Händlerabgabepreise, also das, was die Musikhändler an die Plattenfirmen pro Exemplar bezahlen.