Am Donnerstagabend war es endlich wieder so weit: Der TV Sender Pro 7 startete die Ausstrahlung der von einem Tochterunternehmen des Axel Springer Verlags produzierten Pro7/Sat1 Musikcastingshow-Serie The Voice of Germany.
Mit 4,03 Mio Zuschauern ab 3 Jahren erzielte Pro 7 mit der ersten Blind Audition von The Voice of Germany 2013, die eine zusammengeschnittene Konserve aus einer Ende Juli in Berlin aufgezeichneten Sendung war, eine recht ansehnliche Zuseherzahl. Die Einschaltquote belief sich auf 15,5%. Damit wurden die Vorjahreswerte des Auftakts von Staffel 2 bei Pro 7 um knapp 15% unterboten. Es scheint, dass The Voice schon in der dritten Staffel den Zenit, was den Quotenerfolg angeht, überschritten hat.
Im für die Werbeeinnahmen der TV Sender besonders wichtigen Zuschauersegment der 14-49jährigen wurde mit 24,1% Einschaltquote bei 2,79 Mio Zuschauern ebenfalls ein Verlust von rund 15% eingefahren.
Trotz der Quotendelle bleibt The Voice aber wohl eine gewinnbringende Sendung für das krakenhafte Pro7/Sat1 Medienkonglomerat.
In der ersten Pro 7 Sendung der The Voice Staffel 3 gab es überhaupt kein echtes top Talent, aber leider sehr viel Mittelmaß zu bestaunen. Gleich geblieben ist, wie schon in allen Staffeln zuvor, das bis zur ‚Kopfschüttel Schmerzgrenze‘ aufgekratzt erscheinende Studiopublikum in Berlin. Am Tag der Aufzeichnung muss es wohl im Studio recht heiss gewesen sein (es war ja Ende Juli), was vielleicht die Wahrnehmungsfähigkeit des handverlesenen Publikums ein klein bisschen herabgesetzt hatte. Es kann aber auch sein, dass alles nur so zusammengeschnitten wurde und die langweilige Wahrheit eine etwas andere, profanere ist (angeblich wurden an die 60 Minuten ‚rausgeschnitten’…). Ne Standing Ovation bekam da gefühlt jeder zweite Act. Besonders unverständlich der Jubel um den Kreischkauz Andreas Kümmert. Mehr als Mittelmaß war dessen Performance keinesfalls (dabei wird nicht nur der Gesang bewertet).
Wie andere Castingshows, bedient sich auch The Voice zudem an Kindertalenten. Die erst 16jährige Debbie Schippers aus einem Ort bei Aachen wurde weitergebuzzert. Debbie darf man gerade auch wegen ihres jugendlichen Alters als aussichtsreich bewerten. Ihr Gesamtpaket aus Stimme, Aussehen, Alter und Verhalten könnte einen massenwirksamen Appeal entfalten. (eine sich als nervig erweisende Persönlichkeit könnte aber theoretisch auch recht rasch nach hinten los gehen, was den Appeal angeht).
Farblos erscheint der weitergekommene Nico Gomez, obwohl er eine für eine Musikkarriere ausreichende Stimme hat. Erfolg in den Charts hat leider aber sehr oft mit der Stimme allein gar nicht mehr soviel zu tun.
Der Afro-Amerikaner Ashonte „Dolo“ Lee profitiert von einem stimmlichen Vorteil, den Afrikaner eben haben. Auf seinem Facebook Account schreibt er nur auf Englisch. Auf Grund seines Alters und anderer Faktoren wird es für ihn bei The Voice auf gar keinen Fall bis ins Finale gehen.
Die ebenfalls weitergekommen Nilima Chowdhury, die ungünstigerweise mit Gitarre auftrat, konnte stimmlich nicht überzeugen.
Albulena Krasniqi: schlecht. Geht gar nicht! Aber weiter…
Peer Richter (18): einer der ganz wenigen der es wagte auf deutsch zu singen, was persé schon mal ein Plus bringt. Da er Girl-Faktor auf sich ziehen könnte, hat er bei The Voice gewisse Chancen, auch wenn seine gelegentlich flatternde Stimme keinen sonderlich hohen Wiedererkennungswert zu haben scheint. Eine Runde weiter.
Nader Rahy: Mitglied in Nenas Band und natürlich auch ’ne Runde weiter. Bissl Geschmäkle hat das. Stimmlich leider gar nicht überzeugend.
Jonas Pütz (21) aus einem Vorort von Bielefeld wurde auch weitergebuzzert: leider ein herrausragend nervtötender Auftritt.