Etwas holprig geraten ist der Staffelauftakt der vom Pro7 / Sat1 Medienunternehmen veranstalteten Musikcasting-Serie The Voice Of Germany 2013. Die am gestrigen Freitag vom TV Sender Sat 1 ausgestrahlte Blind Audition 2 (eine Aufzeichnung vom Juli 2013…) zeigte wie schon bei Audition 1 am Vortag bei Pro 7 keinen Kandidaten, der auf ganzer Linie hätte überzeugen können. Wir meinen dort nur Mittelmaß, öfters sogar Schlechteres gehört und gesehen zu haben. Wir hatten uns da doch etwas mehr versprochen. Kann aber auch sein, dass wir zu hohe Ansprüche haben. Wenn das so weitergeht, kann man sich kaum vorstellen, dass The Voice 2013 ein Einschaltquoten-Burner werden wird.
Wie schon bei der letzten Staffel stört auch bei Staffel 3 ganz besonders das nervtötend exaltierte Studio Publikum in Berlin. Die Zuschauer vor Ort waren mal wieder bestens von den Einpeitschern geimpft worden. Die standen schneller auf den Stühlen, als man gucken konnte. Dabei war da gar keiner, der tatsächlich eine Standing Ovation, oder irgendeine Steigerung davon verdient hätte. Es kann auch sein, dass öfters Jubelszenen ‚reingeschnitten wurden, die so gar nicht konkret stattgefunden haben…Fake sozusagen…
The Voice of Germany 2013 Jury ohne Star Xavier Naidoo!
Schon im Juli 2013 war ja bekannt geworden, dass neben Rea Garvey auch Xavier Naidoo nicht mehr Teil der Voice Of Germany 2013 Jury ist. Die beiden bekannten Sänger wurden, im Falle Naidoo ohne Begründung, durch 2 eher farblose und einer breiteren Öffentlichkeit eher nicht bekannte neue Juristas ersetzt.
Neu dabei:
Max Herre, 40, (kein Sänger, sonder ’nur‘ Songwriter und gelegentlicher ‚HipHopper‘) und der gebrochen deutsch sprechende Leadsänger der finnischen Poprock Band Sunrise Avenue namens Samu Haber (37).(hmm…warum eigentlich der??). In der Jury verblieben sind ‚ich find alles so schön bunt hier‘ Nena und das ’nur durch The Voice in den Charts‘ Duo The BossHoss.
Intenationale Kandidaten geben sich bei The Voice of Germany ein Stelldichein, aber wo sind denn die German Talents?
Neben ein paar wenigen weitergekommenen deutschen Teilnehmern ohne Migrationshintergrund sind zwei Drittel der gestern weitergekommenen Kandidaten entweder Ausländer, oder Deutsche mit Migrationshintergrund.
Im Team Nena ist nur einer der 6 Team-Mitglieder kein Ausländer bzw. kein Kandidat ohne Migrationshintergrund. Im Team Samu auch nur einer. Im Team Boss Hoss ebenfalls offensichtlich nur einer. Im Team Max sind es immerhin 4 von 6. Das bedeutet 14 der durchgekommenen Kandidaten sind entweder Ausländer, oder Deutsche mit Migrationshintergrund. Komisch: nur 7 (also lediglich ein Drittel) sind Deutsche ohne einen solchen Hintergrund. Wollen die alle nicht? Es müssten ‚eigentlich‘ mindestens 80% sein.
Die erste sogenannte Blind Audition haben unter anderem Kandidaten aus der Schweiz (mit englischem Künstlernamen, da will es eine aber ‚richtig‘ schaffen…), Island (die mit dem affigen schwarzen Strich quer durch’s Gesicht), England (Afro-Europäerin) und den USA (Afro-Amerikaner) überstanden. Dazu kommen dann noch, wie so oft bei Castingshows in Deutschland, eine ganze Reihe von deutschen Kandidaten mit Migrationshintergrund.
Eins ist auf jeden Fall absolut sicher: es kommt bei The Voice of Germany eh keine/keiner weiter, die/der nicht weiterkommen soll. Das sollte jedem klar sein.
Etwas verwunderlich finden wir, dass für die weitaus meisten derjenigen, die gestern von der Jury eine Runde weiter gebuzzert wurden, erst kurz vor Staffelaustrahlung neue Facebook Accounts eröffnet wurden. Wenn man, wie vielfach ja von den Kandidaten behauptet, schon länger eine Karriere im Gesangsbereich anstrebt, ist die Neuerstellung eines Facebookprofils nur aus Anlass einer The Vocie of Germany Teilnahme irgendwie seltsam. Die können also alle so gut singen, dass sie es jahrelang nicht mal nötig hatten ein professionelles Facebook Account zu betreiben? (Wobei jeder Hans-Wurst der meint rappen, oder singen zu können, schnell tausende Facebook-Likes sammeln kann, wenn er/sie gut ist, und/oder Ideen hat…). Naja. Bei The Voice sind eben alles absolute top Talente dabei, scheints.
Anzumerken ist dabei jedoch, dass Erfolg bei Youtube und Facebook nicht automatisch heisst, man würde es im Musikbuisness selbst mit einer The Voice Teilnahme mal eben locker schaffen.
Bestes Gegen-Beispiel ist Ex-The-Voice-Teilnehmer Michael Schulte.
Trotz 40 Mio Videoviews bei Youtube, 85.000 Facebook Likes und einer erfolgreichen The Voice Teilnahme blieb sein kommerzieller Erfolg in den Charts doch sehr überschaubar. Mal ganz zu Schweigen vom kommerziellen Erfolg anderer bemitleidenswerter The Voice Teilnehmer, oder gar Sieger. Einige wenige, darunter z.B. Michael Schulte können aber immerhin von Live Auftritten leben.
Nick Howard, Sieger der Staffel 2, ist schon längst hoffnungslos in der Versenkung verschwunden. Von seinen Staffelkollegen hat kein einziger irgendeinen nennenswerten Hitparaden Erfolg erzielt, nachdem die The Voice Bekanntheit verblasst war.
Von Staffel 1 ist nur noch Ivy Quainoo im unteren Mittelfeld der Charts übriggeblieben. Wann sie wohl bei Universal Music geschasst wird?
Die Meinung des gestern als zuletzt Gezeigtem eine Runde weitegebuzzerten Kandidaten Chris Schummert (den wir trotz ‚Country‘ als aussichtsreich bewerten), er wäre bei The Voice am richtigen Platz, wird sicher noch auf eine harte Probe gestellt werden. Wer The Voice nicht gewinnt hat keine Chance. Bitter zwar, aber, die letzten beiden Staffeln trügen nicht. Das Gelaber bei The Voice würden die Teilnehmer ‚hinterher‘ besser unterstützt, als bei anderen Musik Castingshows im deutschen Fernsehen, kann man getrost in die Tonne treten… Es stimmt nicht.
Da jetzt noch ein paar dieser zusammengeschnippelten Blind Audition-Buzzer-Kreisch Shows folgen, kann man sich im Grunde genommen erstmal bei The Voice of Germany 2013 ausklinken. Man kann es sich getrost schenken. Es handelt sich ja sowieso um altes, möglicherweise bis erwiesen sehr tendenziös zusammengeschnittenes Konservenmaterial.
Die Buzzer Shows (Blind Auditions) wurden ja bereits vom 21. bis 24. Juli 2013 im Studio Adlershof in Berlin von Pro7/Sat1 aufgezeichnet. Die saßen monatelang da dran die Buzzershows passend zurechtzuschneiden. Es handelt sich nicht etwa um ungekürzte Live Mitschnitte. Ganz im Gegenteil.
Die Firma Schartzkopff TV-Productions, die The Voice im Auftrag von Pro7/Sat1 federführend produziert, ist übrigens eine 100%ige Tochterfirma des Axel Springer Verlags (‚Bild‘ Zeitung usw.). Zu den unsäglichen Live-Battles werden wir mal schauen, was aus den Kandidaten gemacht wurde. Guter Gesang ist dabei gar nicht so alles entscheidend. Wichtig ist auch die Bühnenpräsenz und leider auch das Aussehen.
Einschaltquoten update:
Auch Sat 1 musste im Vergleich zur Sat1 The Voice Auftaktsendung des Vorjahres, wie schon am Vortag Pro 7, rund 15% der Zuschauer abgeben. Der Quoten-Trend scheint also zunächst einmal nach unten zu weisen.
Guten Tag,
als Mitarbeiter einer renommierten TV:Produktionsfirma erlaube ich mir folgendes anzumerken:
Der Autor des obenstehenden Artikel zu The Voice of Germany, scheint keinerlei Hintergrundwissen zu Prozessen einer TV-Produktion zu haben und mit primitiven und scheinbar rassistischem Gedankengut behaftet zu sein.
Dieser Artikel ist aus meiner Sicht ein wahres Armutszeugnis für diese Seite!