Musik-Business
verfasst von OLJO-Team

Trendwende auf USA Musikmarkt? Album Verkaufszahlen erstmals seit 7 Jahren im Plus

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Die US Musikindustrie meldet für das erste Halbjahr 2011 erstmals seit 7 Jahren ein Wachstum des Albumabsatzes nach Stückzahlen von 1% (im Vergleich zum 1. Halbjahr 2010). Zum ersten mal seit dem ersten Halbjahr Jahr 2004 hat sich damit in Amerika ein Albumverkaufswachstum in einem ersten Halbjahr ereignet. Es könnte eine Trendwende sein. Die amerikanischen Musikkonzerne hoffen, dass auch das 2. Halbjahr im Bereich Albumabsatz gut laufen wird. Ausgemachte Sache ist das aber nicht.

 
Die Entwicklung im digitalen Bereich im ersten Halbjahr 2011:
Nach einer Wachstumspause im letzten Jahr erhöhte sich im ersten Halbjahr 2011 der Verkauf von digitalen Einzeltracks in den USA um überraschend hohe 11%.
Das Absatzwachstum bei digitalen Alben nach Stückzahlen betrug hingegen nur leicht enttäuschende 10%.
Erstmals seit Jahren ist damit das ‚Track‘ Wachstum höher, als das Wachstum der Verkaufszahlen von digitalen Alben.
Interessantes tut sich auch innerhalb des digitalen Sektors. Schon 2010 war zu beobachten, dass aktuelle Titel gegenüber älteren Katalogtiteln stärker gefragt sind. 2010 wuchs inm Amerika der Trackabsatz von Titeln, die ‚jünger‘ als 18 Monate sind um 6% auf rund 500 Mio, wohingegen der Verkauf von Älteren sogenannten Katalogtiteln, die nur selten in den Track Top 300 auftauchen, um 2% auf rund 600 Mio sank. Dieser Trend dürfte sich im Jahr 2011 sehr wahrscheinlich fortgesetzt haben.
Der Umsatz im Tonträgerverkauf wird laut Analysten wahrscheinlich dennnoch nicht im Plus liegen, da die Durchschnitts-Preise für Album CDs in den USA sinken. Etwas mehr, als die Hälfte des Musikumsatzes mit Tonträgerverkauf wird in den USA noch immer von Album CDs bestritten.

 
Trotzdem ist ein Wachstum des Umsatzes der US Musikindustrie insgesamt im Jahr 2011 so gut wie sicher, denn neu in den Musikumsatz der amerikanischen Musikindustrie eingerechnet werden die Erlöse aus Abspielvergütungen und Werbeeinnahmenbeteiligungen (hier spielen u.a. das Videoportal Youtube und verschiedene Radio-On-Demand Dienste eine große Rolle). Im Englischen werden diese Einnahmen ‚Revenues bzw. royalties from publishing‘ genannt. In diesem Bereich wuchsen die Einnahmen der US Musikunternehmen um satte 94% gegenüber dem ersten Halbjahr 2010. Besonders Musikvideos von Top 100 Chart Hits gelten bei niedrigen Herstellungskosten als hochprofitabel. (In Deutschland übrigens Betrug das Wachstum im Bereich ‚Publishing‘ im ersten Halbjahr 2011 hohe 69%).
Mit dem kürzlich erfolgten Start des Radio-On-Demand Dienstes Spotify in den USA tauchte Ende Juli ausserdem ein neuer Konkurrent um die Zuhörerschaft auf dem amerikanischen Musikmarkt auf. Spotify gehört zu einem erheblichen Teil der Musikindustrie selbst. Es darf vermutet werden, dass da ein Konkurrent zu iTunes und zu den widerspenstigen Radiostationen (die keine Vergütungen an die Industrie zahlen wollen) aufgebaut werden soll. Spotify, ein mehrheitlich in schwedischem Besitz befindliches Unternehmen (zu ca einem Viertel gehört Spotify den 4 großen Musikkonzernen), sorgte dort in diesem Jahr für den quasi Zusammenbruch des Album CD Marktes in Schweden. Der Absatz crashte im ersten HJ 2011 um übele Minus 33% in den Keller. (Höchstes Absatzminus aller Zeiten in Schweden). Selbst bei dem Verkauf von à-la-carte digital Downloads gabs in Schweden wahrscheinlich ein Minus.
Spotify ist als Verusacher der schwedischen Krise jedoch kein Unternehmen, das etwa Gewinn erwirtschaftet. Weit gefehlt. 2010 lag der Verlust von Spotify umgerechnet bei 24 Mio € bei einem Umsatz von lediglich 74 Mio €. (Quelltext in Englisch). Allein 8,5 Mio € Abspielvergütungen schüttete Spotify in Schweden aus. Insgesamt dürften es weltweit 35 € bis 40 Mio € an Vergütungszahlungen von Spotify an die Industrie gegeben haben.

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Kbay
Kbay
24. Oktober 2011 18:15

Wäre toll wenn ihr etwas über Aura Diones neuen Song schreiben würdet. #1 bei iTunes und Amazon. Echt klasse Song. Höre ihn jetzt schon einigen Wochen….er ist einfach nur gut. Könnt ihr etwas zu den Verkaufszahlen sagen? Erste Einschätzungen vielleicht und wie sieht es mit rihannas we found love aus….wie schaetzt ihr die Verkaufszahlen und die erste chartposition?

Gruß:)

oli
oli
22. Oktober 2011 12:26

„We found love“ hat endlich wieder PLATZ 1 der USA Itunes inne! Insgesamt stellt “We found love” einen weiteren Geniestreich der karibischen Schönheit dar! Solange es läuft, wird investiert – und zwar kräftig. So gesehen erlebt die Popdiva gerade einen Boom in ihrer Karriere, der es ihr erlaubt, neues Material wie am Fließband abzufeuern. Rihanna – zuhause in den höchsten Regionen der weltweiten Charts.

Nino
Nino
21. Oktober 2011 12:32

Lady Gaga hat mit ihrem Album „Born This Way“ bereits knapp 7 Millionen Tonträger verkauft. Allerdings bleibt Adele ungeschlagen mit 11 Millionen verkaufte Platten.

Nächste Single von Gaga wird „Marry The Night“.

Salem
Salem
20. Oktober 2011 15:38

Thomas Godoj und sein neues Album „so gewollt“ wären definitv mal einen Bericht wert. Es ist für mich und viele andere das (bis jetzt) beste deutsche/deutschsprachige Album des Jahres. Bis jetzt ALLE 39 Rezensionen auf Amazon 5 Sterne!

oli
oli
18. Oktober 2011 19:34

Katy Perry gelingt weitere Sensation: Mit ihrer bereits 6. Singleauskopplung (!!!) „The One That Got Away“ aus ihrem Hit-Album „Teenage Dream“ belegt sie aktuell einen 15. Platz bei Itunes UK! Davon träumen manch andere Künstlerin mit ihrer 1. Singleauskopplung!

mario0303
mario0303
18. Oktober 2011 13:10

jo ist richtig danke bei der konkorenz ist das glar das ne 1 schwer wird aber top 3 währe auch gut habt vielen dank

mario0303
mario0303
17. Oktober 2011 18:55

könnt ihr mir vllt den vorsprung von 23 auf udo abei den alben itunes? bzw was so eure schätzungen sind von den 4 tagen wo es des jetzt scho gibt ? währe toll