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verfasst von OLJO-Team

Battle 2 bei The Voice of Germany: leicht enttäuschend. Schwächer als Battle 1

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Die am vergangenen Freitag Abend im Sat1 Fernsehen ausgestrahlte zweite Duell Runde im Rahmen der neuen Musik Castingshowserie The Voice Of Germany (TVOG 2011) konnte unseres Erachtens die in der ersten Battle Runde geweckten Erwartungen nicht erfüllen. Die Qualität der Auftritte der Kandidaten waren nicht ganz so mitreissend, teilweise sogar leicht bis gar mittel enttäuschend.

 
Die Duelle (bei The Voice ‚Battles‘ genannt, man ist ja international…) in der Nachbetrachtung:

 
Duelle im Team The Bosshoss:
Vera Charlee Luttenberger gegen Ramona Rotstich
: das Österreicherinnen-Duell. Sie trugen den undankbaren Song ‘Love Long Distance’ vor. Der Titel stammt im Orginal von der US Band Gossip. Ein insgesamt enttäuschende Präsentation, besonders was die gezeigten stimmlichen Leistungen anbetrifft. Der Song ist aber vielleicht auch nicht der Leichteste. Weder Vera noch Ramona sehen wir am Ende weiterkommen. Allerdings hat Vera ‚irgendwie‘ bei ‚irgendwem‘ ein Stein im Brett. Man darf sich also nicht wundern, wenn sie es wieder erwarten doch noch eine Runde weiter schafft. Die beiden Herren von The BossHoss schickten folgerichtig Ramona Rotstich nach Hause. Für sie ist der Traum vom Popsternchen sicherlich vorerst ausgeträumt!
Ivy Ouainoo gegen Annika Yasemin Röken: Sie versuchten sich an dem Coldplay Hit ‘Viva La Vida’. Nunja das war auch nicht so wirklich vom Hocker hauend was die beiden da auf die Bühne zauberten. The Bosshoss entschieden sich für Ivy Ouainoo.

 
Die beiden Duelle im Team Nena:
The Reiterhosen Battle: Leslie Jost musste gegen die grad erst neu gefundene Freundin Nina Kutschera ran. Ein gerechtes Duell von zwei ähnlichen Stimmen. Leslie und Nina durften sich am schwierig zu singenden Titel ‘Supersition’ von Stevie Wonder versuchen. Der Song ist vielleicht für Frauenstimmen nicht ganz geeignet. Trotzdem konnten die souligen Wuchtbrummen halbwegs gute Leistungen zeigen, waren aber beide nicht so gut, wie in den Blind Auditions. Sie mussten halt nen Song singen der nicht ‚ihrer‘ war, das merkte ihnen unter anderem auch Coach Nena an. ‚Signalantenne‘ Nena meinte einen klaren Impuls für Nena Kutschera empfunden zu haben. Demzufolge musste Leslie Jost den Heimweg antreten. Wie immer gab es keine Tränen, sondern nur lachende Gesichter, weil es ja so fantastisch ist, überhaupt bei The Voice, der tollsten Show der Erde, mal dabeigewesen zu sein. Ne is klar…
Lisa Martine Weller gegen Marijana Vuckovic, das ‚Piano Duell‘ zum Song ‘Another Way To Die‘ von Alicia Keys & Jack White! Durchschnittlich würden wir mal sagen…Nena schickte Marijana Vuckovic in die The Voicelose Wüste. Lisa kann weiter hoffen zu den auserwählten 6 im Team Nena zu gehören.

 
Die 2 Duelle im Team Xavier Naidoo:
Katja Friedenberg sang mit und gegen Julius Olschowski. Das ungleiche Duo hatte mit dem Silbermond Song ‘Krieger des Lichts‘ eine besonders schwere Aufgabe zu lösen. Sie scheiterten nicht unerwartet daran. Die beiden Kandidaten waren verkrampft, was aber kein Wunder war, bei so einem Lied. Die Songauswahl wurde von den Juroren kritisiert. Zurecht! Xavier Naidoo nahm Katja Friedenberg mit. Julius Olschowski muss ab jetzt zugucken! Die Entscheidung hätte auch anders ausfallen können. Eigentlich jedoch hätte keiner von beiden ‚weiterkommen‘ dürfen, wenn man bedenkt was für Sänger in Battle Runde 1 rausgeflogen sind…Ob es Katja unter die Top 6 von Xavier schafft?
Rino Galiano duellierte sich gesanglich mit Stefan Zielasko. Sie durften die relativ gut singbare Ballade ‘Jesus To A Child‘ von George Michael präsentieren. Das gelang ihnen erwartungsgemäß sehr gut. Es war die vielleicht beste Leistung der Battle Runde 2. Besonders Rino machte eine gute Figur. Xavier Naidoo entschied sich denn auch für den 36jährigen Rino Galiano. Stefan Zielasko kann nun als Lehrer seinen Schülern erzählen, wie und was wirklich bei The Voice 2011 abging!

 
Auch zwei Duelle gab es im Team Rea Garvey:
Lena Sicks gegen Heiko Schmidt: ‘Eisberg’ von Andreas Bourani war der Song den sie vortragen mussten. Deutschsprachige Titel sind immer schwer zu singen und sind bei Castingkandidaten im Normalfall unbeliebt, das zeigte sich auch bei Lena und Heiko. Rea Garvey gab Heiko den Laufpass. Lena Sicks darf noch hoffen am Ende der Battle Runden zu Rea Garveys Top 6 zu gehören.
Erzengel‘ Arcangelo Vigneri gegen Charles Simmons: die beiden Sänger überzeugten mit der Darbietung des Songs ‘Everybody Hurts‘, im Orginal von der in diesem Jahr aufgelösten US Rockgruppe R.E.M. Das war der Beste, oder zweitbeste Auftritt der Battle Runde 2! Wenig überraschend war für Rea Garvey Charles Simmons der Bessere. Schon seit Wochen machen ja die Sender Sat1 und Pro 7 für Charles quasi Werbung in ihren Werbetrailern. Er wird auch sicher in Reas Top 6 kommen. Arcangelo ist hingegen raus. Gegen Heiko Schmidt bzw Lena Sicks hätte er wahrscheinlich gewonnen…

 
Die nun 8 nach dieser Battle Runde 2 vorerst bei The Voice verbliebenen Kandidaten müssen am Ende der Battle Phase darauf hoffen zu den jeweiligen Top 6 von ihren Coaches gewählt zu werden. Je zwei werden trotz Duell-Sieg noch ‚Du bist echt super, aber tut uns/mir Leid, für Dich ist jetzt hier Ende im Gelände‘ zu hören bekommen.
Die Leistungen in Battle 2 waren schlechter, als in Battle Runde 1, aber sind dennoch natürlich höher einzustufen als z.B. ähnliche Entscheidungsrunden zu ähnlichen Zeitpunkten im Showablauf bei DSDS, oder X-Factor. Es macht sich halt bemerkbar, dass The Voice eher eine ‚Einladungscastingshow‘, als eine echte ‚Bewerber-Castingshow‘ ist. Eingeladen wurde keine Nieten.

 
Mal wieder ärglich war der Zusammenschnitt der vor vielen Wochen in der Vergangenheit aufgezeichneten Battle Show 2. Wir haben den Eindruck, dass Standing Ovations frech einfach mal reingeschnitten wurden, die bei/nach dem jeweiligen Auftritt in Wahrheit im Studio gar nicht stattgefunden haben (obwohl das Publikum den Eindruck macht von Einpeitschern, oder wer weiss womit… aufgeputscht worden zu sein). Woher stammte eigentlich das Publikum, das würd uns mal interessieren. Sind das Sat1 Pro 7 Mitarbeiten gewesen, oder woher kamen die Leute?
Auch Beifall, Beifallsgeschrei und Gejuchze des Publikums vor Ort scheint gelegentlich auch nur hineingeschnitten worden zu sein. Wir haben den Eindruck, das gleiche Szenen auch in Battle 1 zu sehen waren. Das nennt man dann Manipulation des Zuschauers. Man muss aber sagen: schneller, als das The Voice Publikum steht wohl, so glauben, wir keiner auf den Stühlen (bei DSDS wird das aber bestimmt schon kräftig geübt…). Liefen da im Saal wohl immer Leute von der Produktionsfirma rum, die Pappschilder mit der Aufschrift ‚jetzt bitte begeistert aufstehen‘ vor die Menge hielten? Würd uns nicht wundern…

 
Schwer zu ertragen ist auch das komische Verhalten mancher der Juroren, die es bei den Auftritten einiger ‚ihrer‘ Kandidaten kaum auf ihren Sesseln hält. Was haben die wohl in den Kaffee bekommen? Wir meinen sie wurden von denjenigen die die Show veranstalten gebrieft, das so zu machen, wie die Holländer bei ihrer The Voice Show…Wenn man überkritisch ist: das Ganze nähert sich einer Karrikatur einer Castingshow, alles ist gnadenlos überzeichnet.
Nun denn, schauen wir, wie sich das Battle 3 am kommenden Donnerstag im Pro 7 Fernsehen entwickelt. Da sollte es eine Steigerung zu Battle 2 geben, sonst wirds am Ende noch langweilig.
Übrigens wissen wir immer noch nicht, warum es die Battles gibt. Die Annahme, die Leistungen in den Battles wäre Entscheidungsgrundlage kann man ja ins Reich der Märchen verabschieden. Und welche Rolle spielen eigentlich diese Berater der Coaches/Juroren? Das wurde im Vorfeld der Show nie erwähnt, wie einflussreich die im Grunde sind.

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8 Comments
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dilbert
dilbert
24. Dezember 2011 00:48

Die vermutung mit dem reinschnitt ist leider wohl korrekt.
Unter dem youtube video von herrn Kauker (bekannt für die damalige musikanalyse von Lenas Sattelite) haben sich leute von den aufzeichnungen gemeldet: http://www.youtube.com/watch?v=fjqlLkNV5-8.
Offenbar sind wite teile der zuschauerreaktionen im studio choreographiert und werden seperat von den eigentlichen auftritten aufgezeichnet.

Auch dem herrn Kauker waren diskrepanzen zwischen verschiedenen einstellungen schon bei den Blind Auditions aufgefallen die belegen das die schnitte nicht authentisch sind und publikumsreaktionen nicht zu den auftritten passen.

Knut
Knut
20. Dezember 2011 17:14

Australien: INXS

Monty
Monty
19. Dezember 2011 22:29

Wäre jetzt als erstes auf AC/DC gekommen. 😉

Salem
Salem
19. Dezember 2011 18:42

Hi Dean!
Zwei seinerzeit sehr erfolgreiche Bands von Down Under sind „Men At Work“ (erfolgreichster Hit „Down Under“) und „Icehouse“ (einziger Hit in D „Hey Little Girl“, Nachfolgesingle „Stretcafe“).

Monty
Monty
19. Dezember 2011 14:44

So mal am Rande R.E.M. waren eine amerikanische Rockband, keine australische 😉

Peter
Peter
19. Dezember 2011 12:05

Was eure Vermutung bezüglich der „Bitte mal aufstehen“-Pappschilder angeht, die ist garnicht mal so abwegig. Bei solchen Shows ist es absolut üblich, dass es einen „Animateur“ gibt, der das Publikum zum Klatschen animiert. War bei X Factor auch so: „Wenn ihr mich klatschen seht, dann klatscht auch alle mit!“
Ist eben üblich bei solchen Shows…

Ansonsten stimme ich eurer generellen Einschätzung zu, The Voice ist ganz gut, aber mehr dann auch nicht. Und die Battle-Phase macht die Show zu großen Teilen kaputt, was bringt es, wenn einmal zwei schlechte Kandidaten gegeneinander antreten und einmal zwei Gute? So kommt zwangsläufig ein schlechter weiter und ein guter fliegt raus…