US Chart News
verfasst von OLJO-Team

USA Single Chart News: der Daft Punk Chart Absturz. ‚Biggest Loser‘ des Jahres!

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Daft Punk: steilster Nummer 1 Chartabsturz des Jahres in den USA!
Der Fachmann wundert sich und der Laie staunt Bauklötze!

Einen bemerkenswerten Wermutstropfen gibt es für die Single Get Lucky aus den Vereinigten Staaten zu berichten. Der in vielen europäischen Ländern meist sehr gut bis gut laufende Daft Punk Titel, am 19.04.2013, dem Erstveröffentlichungstag bei iTunes USA neu direkt auf Platz 1 eingestiegen, ist der Biggest Loser des Jahres in Amerika.
Ab Tag 1 ging es für Daft Punk in fast schon atemberaubendem Tempo stetig die iTunes USA Track Charts bergab.
Im 7 Tage Vergleich stürzte ‚Get Lucky‘ in den iTunes USA Track Charts von Platz 1 am Freitag vor einer Woche auf Platz 20 am gestrigen Freitag ab. Das ist der höchste 7-Tage Platzierungsverlust für einen ehemals auf der iTunes USA Nummer 1 gelisteten Song in diesem Jahr. Kein anderer in diesem Jahr bei iTunes USA auf der 1 platzierte Titel hat sieben Tage nach der Top Position so viele Plätze abgeben müssen. Das ist vor allem überraschend, weil der Song augenscheinlich durchaus gezielt für den besonders gewinnbringenden amerikanischen Markt konzipiert worden ist. Immerhin ist der Leadsänger bei ‚Get Lucky‘ mit Pharell Williams ein in den USA relativ bekannter R&B Sänger. Es ist ja kein Zufall, dass der Song von einem Amerikaner gesungen wird und nicht von einem Europäer…

Mittlerweile ist für Daft Punk den achten Tag in Folge bei iTunes USA ein Platzierungsverlust festzustellen. Heute (27.04.13) mittag (USA Zeit früher Morgen bis späte Nacht) liegt Get Lucky auf Platz 21. Ob und wann es einen ‚Rebound‘ geben wird ist bis auf weiteres nicht abzusehen, wird aber langsam Zeit dafür. Welthit geht anders…
Abwärtstendenzen gibt es für den Titel bei den Verkaufszahlen in Europa zwar auch, aber warum es in den USA für Daft Punk so rasend steil abwärts ging und geht ist im Vergleich schon ein wenig seltsam. Es mag daran liegen, dass Daft Punk in Europa doch noch ganz ein ordentliches Stück bekannter sind, als in den USA. Ob es an der Musik liegt? Get Lucky erscheint uns ‚typisch amerikanisch‘, daran dürfte es eigentlich also nicht liegen. Eventuell könnte es aber sein, dass Get Lucky den Amerikanern ‚zu amerikanisch‘ ist. Man muss dazu wissen, dass ‚Disco Musik‘ in den USA seit den ‚Disco Demolition Day Riots‘ 1979 in Chicago noch immer mit einem gewissen Gout behaftet ist. Für die jüngeren Musikkäufer dürfte das zwar keine Rolle spielen. Für manche etwas ältere Radioredakeure vielleicht aber schon.

Get Lucky im US Radio:
Wie es aussieht läuft es für Daft Punk vor allem bei Radioabspielungen, die auch in den USA weiterhin einen hohen Einfluss auf das Kaufentscheidungen im Songkauf haben, noch nicht sonderlich gut. Es kann mitunter Wochen dauern bis ein schnell bei iTunes hochgekommener Titel von den Radioredakteuren der US Radiosender verstärkt eingesetzt wird. Die allerdings schauen natülich auch auf die iTunes Charts und dürften sich wundern, warum Get Lucky so rasch und intensiv Boden verloren hat. (letztes Beispiel für ’slow radio reaction‘ ist der Ariana Grande Song ‚The Way‘, dem es erst 4 Wochen nach erstmaligem Erreichen der USA iTunes 1 gelungen ist in die Top 30 der US Radio Airplay Hitparade vorzudringen).
Gelegentlich fallen bei den US Radiosendern bei iTunes mal kurz gut platzierte Titel auch ganz durch den Rost (das sind meist Album only Tracks, die nicht als Sinmgle promotet wurden). Mit Sony Music (Label Columbia) steht Daft Punk jedoch ein mächtiger Musikkonzern im Rücken. Sony wird das wahrscheinlich schon $hinbekommen, dass Get Lucky in die Hauptrotationen der US Popsender untergebracht wird. Anmerkung: Die Lage für europäische Musikproduktionen ist im US Radio derzeit günstig. Immerhin 8 der 50 derzeit in Amerika meistgespielten Titel sind Produktionen europäischer Acts.

Get Lucky On-Demand & Billboard Hot 100:
Andererseits hat Get Lucky wahrscheinlich durch großflächige Promomaßnahmen bei den On-Demand Radio Diensten der USA sehr hohe Zugriffszahlen erreichen können. Es wird erwartet, dass ‚Get Lucky‘ Platz 1 der nächsten Ausgabe der Billboard On-Demand Hitparade erobern wird. Trotzdem: Schwaches Radio Airplay und fehlendes Musikvideo wird für Get Lucky in den Billboard Hot 100 Medien Charts einen merkenswert negativen Platzierungseffekt haben. (Info: die Billboard Hot 100 Song Charts ist eine Medien Charts die aus Daten von Musikverkäufen, Radioabspielungen, Videoabspielungen und On-Demand Abspielungen zusammengewürfelt wird.)

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1 Kommentar
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Erik
Erik
29. April 2013 11:54

Ihr lagt richtig mit Eurer Vermutung: In UK haben Daft Punk 155.000 Singles in einer Woche verkauft und liegen nach 9 Tagen bei immerhin schon 210.000 verkauften Singles alleine in England. Mal schauen ob das Video in den USA für einen sales increase sorgen kann.