Aus deutscher Sicht Enttäuschendes ist von den gestern verliehenen Grammy Musikpreisen aus den USA zu vermelden. Der in der Neben-Kategorie ‚bester Remix‘ nominierte deutsche Star DJ Robin Schulz ging leider gestern in L.A. leer aus. Es bleibt daher nur die Freude darüber, dass Robin Schulz überhaupt nominiert wurde. Es zeigt, dass die lebhafte deutsche DJ Szene in den USA Beachtung findet.
Schulz war für seinen Remix des Songs ‚Waves‚ nominiert worden, der 2014 zu einem weltweiten Top 10 Hit avancierte. Gewinner der Kategorie war am Ende der Holländer Tiesto für seinen kommerziell im Vergleich wenig erfolgreichen Remix des John Legend Songs ‚All Of Me‚.
Der große Abräumer des Abends bei der Grammy 2015 Musikpreisverleihung in Los Angeles war der britische Sänger Sam Smith. Er wurde mit insgesamt 4 Grammys ausgezeichnet. Gleich 2 Grammys nämlich ‚Record of the year‚ und ‚Song of the year‚ erhielt die Sam Smith Single ‚Stay With Me‚. Zudem gewann Sam Smith in den Kategorien ‚Bester neuer Künstler des Jahres‚ und für sein Album ‚In The Lonely Hour‘ als ‚bestes Pop Gesangsalbum des Jahres‚
‚Stay With Me‚, Hit aus dem Album ‚In The Lonely Hour‘, das in den USA und England jeweils deutlich mehr als 1 Mio Käufer finden konnte:
Zusatzinfo als Update: Der Song ‚Stay With Me‘ ist offiziell als ‚teilweises Plagiat‚ bestätigt worden. 12,5% der Copyright Tantiemen des Songs gehen an die Songschreiber Tom Petty und Jeff Lynne. Es wurden von Sam Smith und seiner Plattenfirma ‚rein zufällige‘ Ähnlichkeiten zu dem 1989 veröffentlichten Tom Petty Titel ‚I Won’t Back Down‚ eingeräumt. Aussergerichtlich wurde sich am 26.01.15 darauf geeinigt, dass fortan Tom Petty und Jeff Lyne als Co-Autoren von ‚Stay With Me‘ aufgeführt werden und 12,5% der Tantiemen an ebenjene Co-Autoren überwiesen werden. Es handelt sich somit nicht um einen ‚original song‘, allerdings auch nicht um eine Cover-Version. Gemeinhin werden Coverversionen nicht mit ‚Song of the year, oder record of the year‘ Grammys gewürdigt. Ähnliches gilt auch für Plagiate. Den stimmberechtigten Recording Academy Mitgliedern war zum Zeitpunkt der Abstimmung ein Teil-Plagiats Verdacht ‚Stay With Me‘ betreffend wohl nicht bekannt.
In der besonders wichtigen Kategorie ‚Album of the year/Album des Jahres‚ erhielt der Alternativ Musiker Beck aus Los Angeles den Grammy für sein Album ‚Morning Phase‚. Das Album erhielt auch den Grammy für ‚bestes Rock Album des Jahres‘.
Das kommerziell im Vergleich wenig erfolgreiche Album konnte bei den stimmberechtigten Recording Academy Mitgliedern die weitaus erfolgreicheren Alben von Ed Sheeran (‚X‘), Sam Smith (‚In The Lonely Hour‘), Beyoncé (‚Beyoncé‘) und Pharrell Williams (‚Girl‘) etwas überraschend ausstechen. Das Anfang Februar 2014 in den USA erschienene Beck Album ‚Morning Phase‘ wurde in den USA bislang nur rund 300.000 mal verkauft und erreichte in den Billboard Album Charts als Bestplatzierung lediglich mit Rang 3 eine einzige Platzierungswoche innerhalb der US Album-Wochen Top 5.
Grammy 2015, Preise in wichtigen Kategorien erhielten:
Pharrell Williams für ‚Happy‘,
A Great Big World & Christina Aguilera für ‚Say Something‘,
Tony Bennett & Lady Gaga für das Album ‚Cheek to Cheek‘ als bestes ‚traditional pop vocal album‘ (eine Musikkategorie ‚Traditioneller Pop‘ gibt es in Deutschland keine),
Clean Bandit feat. Jess Glynne für ‚Rather Be‘ als bester Dance Song,
Aphex Twin für das Album ‚Syro‘ als bestes Dance Album,
Chris Thile & Edgar Meyer (bestes Instrumental Album),
Jack White (ex Mitglied der Rockgruppe The White Stripes) für ‚Lazaretto‘ als beste Rock Performance,
Tenacious D für ‚The Last In Line‘ als beste Metal Performance,
Hayley Williams & Taylor York von der Rockband Paramore für ‚Ain’t It Fun‘ als bester Rock Song,
die alternativ Band St. Vincent für das Album ‚St. Vincent‘ als bestes Alternativ Album,
Beyoncé feat. Jay Z für ‚Drunk In Love‘ als beste R&B Performance,
‚Drunk In Love‘ von Beyoncé für bester R&B Song,
Pharrell Williams für das Album ‚Girl‘ als bestes ‚Urban‘ Album,
Toni Braxton & Babyface für das Album ‚Love, Marriage & Divorce‘ als bestes R&B Album,
Kendrick Lamar zwei Grammys für den Rapsong ‚I‘ (beste Rap Performance und bester Rap Song),
Eminem für den Rap Song ‚Monster‘ als beste gesungene Rap Kollaboration,
Eminem für das Rap Album ‚The Marshall Mathers LP2‘ als bestes Rap Album,
Miranda Lambert für bestes Country Album und Carrie Underwood (best country solo performance).
Weitere 57 Grammys gab es in weniger wichtigen Kategorien.
Beyonce & Jay Z, Beck, Eminem, Kendrick Lamar und Pharrell Williams erhielten jeweils 2 wichtige Grammys. Sam Smith gewann deren 4.
Von den 26 wichtigsten Grammys gewannen Künstler aus Europa insgesamt 6. Das ist eine ganz gute Quote. Besonders erfolgreich sind europäische Künstler im Genre ‚Dance‘.
Hallo Dominik, Video ist auch schon da. What kind of man heisst die neue Single von Florence and the Machine, ein heisser treibender Song mit heisser Elektrogitarre. Sicher nicht Nummer 1 in Deutschland aber so geil wie Shake it out