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verfasst von OLJO-Team

Jahrescharts 2013 England Singles: Robin Thicke auf Platz 1

Jahrescharts 2013 England Singles: Robin Thicke auf Platz 1
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Auch in den Jahrescharts 2013 England Singles gelang es dem US Popstar Robin Thicke mit seinem Hit Blurred Lines Platz 1 zu erobern. Mit fast 1,5 Mio verkauften Singles übertrifft er den zweitplatzierten Titel um knapp 13%.
Trotz der im Jahresverlauf zum Ende hin ungünstigen Entwicklung des englischen Musikdownloads-Marktes war 2013 nochmals, wie schon 2012, ein sehr gutes Jahr, vor allem auch im Bereich der absoluten top Hits. Die konnten ihren Marktanteil am Gesamten Singlemarkt um ein paar Zehntel-Prozent ausweiten.

Hier nun als Zitat die offiziellen Jahrescharts 2013 England Singles Top 10:


Top 10 Singles Hits England 2013:

Die meistverkauften Hits in England im Jahr 2013, offiziell. (Quelle NMW)

1. Robin Thicke & Pharrell Williams & T.I. mit ‚Blurred Lines‘, USA, Verkaufszahl: 1.473.000
2. Daft Punk mit ‚Get Lucky‚, FRA, Verkaufszahl: 1.308.000
3. Avicii mit ‚Wake Me Up‚, SWE, Verkaufszahl: 1.181.000
4. Passenger mit ‚Let Her Go‚, UK, Verkaufszahl: 1.042.000
5. Naughty Boy mit ‚La La La‚, UK, Verkaufszahl: 941.300
6. Katy Perry mit ‚Roar‚, USA, Verkaufszahl: 806.000
7. Macklemore & Ryan Lewis mit ‚Thrift Shop‚, USA, Verkaufszahl: 767.000
8. Pink mit ‚Just Give Me A Reason‚, USA, Verkaufszahl: 747.000
9. OneRepublic mit ‚Counting Stars‚, USA, Verkaufszahl: 724.000
10. Justin Timberlake mit ‚Mirrors‚, USA, Verkaufszahl: 710.000


Wie man sieht, konnten es nur gerade mal 2 Songs britischer Musikacts in die UK Single Jahres Top 10 schaffen. Das ist ein ungewohnt schwaches Ergebnis für die eigentlich ‚früher‘ in ihrem Heimatland erfolgsverwöhnte britische Musikindustrie. Vielleicht war es aber auch einfach nur ein schlechtes Jahr für UK Acts.

In den UK Singles Jahres Top 40 sind insgesamt auch nur 15 einheimische Interpreten vertreten. Ihr Anteil am Single Top 40 Jahresabsatz (23 Mio Stück) belief sich auf 36%. Das bedeutet, dass nur noch ein Drittel der Top Hits im UK im Jahr 2013 von einheimischen Künstlern geliefert wurde.
Der Anteil der 40 meistverkauften Hits des Jahres 2013 am gesamten Singleabsatz (2013: 178 Mio) in England erreichte den guten Wert von 12,9%.
Der Anteil der 100 meistverkauften Hits des Jahres 2013 am gesamten Singleabsatz in England erreichte den Wert von 16%.

Ausblick für 2014: Ett kriselt…

Auf Grund ungünstiger Entwicklungen, vor allem zum Ende des Jahres 2013 hin, muss für 2014 von einem sehr merklichen Verkaufszahlenrückgang ausgegangen werden. Der Rückgang könnte ohne weiteres deutlich über 10%, womöglich sogar 20% und mehr betragen. Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt von einem Jahresabsatz aus, der 2014 150 Mio unterschreiten wird.
In der letzte Woche des Jahres 2013 unterschritt der Single Absatz in England den Absatz derselben Woche des Vorjahres um glatte 20%. (Im November 2013 lag der Rückgang noch bei 15%, im September bei um die 10%). Wollen wir mal hoffen, dass es sich nicht noch weiter beschleunigt.
Hauptursache für die sinkenden Verkäufe von Single Tonträgern (und übrigens auch Album Tonträgern!) sind die neuerdings immer mehr fehlenden Intensivkäufer (Käufer, die mehr als 10 Singles/Alben pro Jahr kaufen). Die fallen als Tonträgerkäufer aus, weil sie zu On-Demand Abos im Musik-Streamingbereich wechseln. Es kann aber auch sein, dass fehlendes interessantes, als kaufenswert erachtetes Repertoire einfach nicht ausreichend am Markt ist…

Die Streamingeinnahmen der britischen Musikindustrie allein aus kostenpflichtigen Abos erhöhten sich im Jahr 2013 um 34% auf 114 Mio €. Es war allerdings ein Wachstum von mehr als 60% erwartet worden. Da ein Streaming-Abo etwa 120€ pro Jahr kostet, ergibt sich, nach Abzug der Umsatzsteuer, dass etwa 1,2 Mio Briten zahlende Kunden bei einem Musikstreaming-Dienst sind. 2014 wird ein Wachstum von mindestens 40% erwartet.
Witz an der Sache ist: die Musikindustrie hat in den vergangen 2-3 Jahren die Preise für Songdownloads um fast 30% erhöht, dabei aber gleichzeitig ihr Angebot im Streaming sehr kräftig ausgebaut. Wäre uns neu, dass bei größerem Angebot, und weitgehend gleichbleibender Nachfrage höhere Preise der logisch Schluss sind. Es wären, ganz im Gegenteil, dringend Preissenkungen marktwirtschaftliche Konsequenz.
Preissenkungen werden 2014 in merklichem Umfang aber nicht passieren, denn die monopolistisch mit Preisabsprachen agierende Musikindustrie will ja den Einzelkauf möglichst unattraktiv machen, um viele Leute in Abo-Verträge zu locken. Dabei lohnt sich ein solches Abo für höchstens 3%-4% der Musikkäufer. Alle anderen zahlen ganz dick drauf.

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Charter
Charter
11. Januar 2014 14:32

Wie sieht es eigentlich mit den deutschen Download Jahrescharts aus? Werdet ihr dafür noch ne Seite erstellen? 🙂

Erik
Erik
5. Januar 2014 12:03

Es ist ja einfach keine gute Musik, spielst du Heino jemand vor werden 80% das Teil doof finden, spielst du Leuten auf der Strasse Wish you were here von Pink Floyd vor werden eher 80% das gut finden. Die Labels machen relativ wenig in Deutschland zur Zeit. Schaue man sich zb die Hot 100 der USA an, ein Land das immer mehr zum Single Download Land wird, Katy Perry mit drei Songs in der Top 20, Platz 8,11 und 20. Es wird einfach relativ viel investiert. Hier in Deutschland wird fast nix gemacht, die Fischer bekommt extrem viel Werbung und andere Künstler veröffentlichen seit 10 Jahren das gleiche Album mit anderen Texten. (Februar 2014 Bushido) Wo ist der freche Pop wie früher mal Tic Tac Toe? Wo ist das Techno Girlie ala Blümchen? Nirgends. Adel ist der einzige der ne echte Hit Single hatte neben den Sportfreunden, aber das war es fast schon. Leider ist Adels Album nicht so ganz gelungen, habe es mir auch gekauft und vermisse ein wenig innovatives.

Peter
Peter
5. Januar 2014 11:53

@Chris,
ich glaube du bekommst hier einiges in den falschen Hals. Du hast natürlich recht, dass ein Markt seinen immanenten Gesetzen folgt. Dennoch kann es sein, dass ein Markt manchmal kurz- und mittelfristigen Impulsen folgt die auch in die falsche Richtung gehen. Die Finanzmarktkrise ab 2008/09 war eine Folge des Traden mit vergifteten Produkten die einzelnen Playern im Markt exorbitante Gewinne bescherte. Es geht auch nicht um pro amerikanische bzw. contra deutsche Musikprodukte, sondern hauptsächlich gegen Strukturen im deutschen Musikmarkt die für musikalische Innovation alles andere als förderlich sind. Merzedes oder BMW können aktuell mit bestimmten Hochpreisprodukten natürlich im Moment ihre höchsten Gewinne generieren. Sie müssen sich aber dennoch schon heute darum kümmern wie die Märkte von morgen und übermorgen aussehen. Es ist schön und gut, dass der Schlagermarkt momentan prosperiert und natürlich werden – von einigen wenigen Künstlern und Labels – die Gewinne mit Kußhand genommen. Wenn diese Perspektive allerdings die Politik der Labels in den nächsten Jahren prägen sollte, sieht es – nicht morgen aber spätestens übermorgen – für die Zukunft der deutschen Musikszene in ihrer Gesamtheit ziemlich mau aus.

Erik
Erik
5. Januar 2014 10:06

Es ist leider nicht egal. Es werden auch Autos für junge Singles, Autos für Familien produziert, die Filmbranche macht Filme für Kids, Familien, Männer, Frauen, Horror, Action… Deutschland ist was Nachwuchs (Und erst Recht für Musik für Kinder!!!) ein Brachland. Kaum nennenswerte Act, keine Teenie Idole, nicht jeder 6jährige steht auf Beatrice Egli und Helene Fischer.
Eine Branche die ihre Charts nach dem Umsatz machen lässt wie die deutsche Plattenindustrie und von überteuerten CDs lebt und dem Streaming ohne nennenswerte Innovationen ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Auch meine Tränen fließen wie bei Peter. Das einzig gute: Es gibt noch gute Musik, nur leider muss man dazu echt in jedes neue Album bei ITUNES reinhören, muss amerikanische Homepages besuchen. Mir war sogar HAIM fast entgangen dieses Jahr. Jetzt am Ende des Jahres in den Jahresend Charts findet man dann doch viel tolles. Timberlake ist verdientermassen mit seiner altmodischen 90er Platte in den meisten Top 10. 2014 können wir uns sicher auf Unheilig, Wolfgang Petry, Freiwild, Heino, Cro, Neues Helene Fischer Best of und weitere Meilensteine freuen. Thriller war ein Dreck dagegen.

chris
chris
5. Januar 2014 09:25

Aber ich gebs auch auf, hier dreht man sich im Kreis. Jeder Artikel wird gleich kommentiert:
Deutsche Musik schlecht, alles was aus Amerika kommt: geil
Von daher werd ich mich hier demnächst auch verabschieden. Macht keinen Spaß mit Leuten zu versuchen kritische Diskussionen über einen Markt zu führen, die von Marktwirtschaft keine Ahnung haben, sondern einfach nur subjektiv ihrem Fankult zu Rihanna und Lena freien Lauf lassen und meinen dass der Wert eines Umsatzes sich nicht nach der Höhe sondern nach dem Alter derer errechnet die diesen Umsatz ausmachen.

chris
chris
5. Januar 2014 09:14

und ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass es SCHEYSSEGAL ist, wie alt der Käufer ist, da es in der Industrie um Umsatz geht und nicht darum WER den Umsatz macht!
Ruft mal (ich hab dieses Beispiel schon 3 mal genannt, aber da viele nicht verstehen, nenn ich es nochmal) bei Mercedes Benz an und sagt „Euer Umsatz ist nicht wertbar, da ihre Kunden alle über 40 sind! Die Jungen Leute fahren schliesslich alle Fahrrad“

Peter
Peter
5. Januar 2014 01:01

Also wenn ich mir die diesjährigen Album-Charts ansehe drängt sich mir irgendwie eine Strophe (natürlich etwas aus dem Zusammenhang gerissen 🙂 ) aus einem Gedicht von Heinrich Heine auf:

Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen.

Erik
Erik
4. Januar 2014 21:04

Nun Schrott bleibt Schrott am Ende des Tages. Ob der sich nunmal gut verkauft oder nicht – und bei aller Liebe – so Top waren die Verkaufszahlen der Top 20 sicher nicht. Alles dicht an dicht sicher. Denke wie die meisten Kritiker richte ich Musik nach ihrer Qualität und nicht nach ihren Verkäufen. Das es auch besser geht zeigen ja Leute wie Naidoo oder Casandra Steen, Sportfreunde Stiller oder auch leute wie Peter Maffay. Das was aber da vorne ist – ist nix anderes wie zielgruppen zusammengebastelter Trash. Siehe vorallem Berg, heino und Santiano.