Die durch die Castingshow Popstars des Senders Pro 7 bekannt gewordene Musikgruppe Monrose wird sich trennen, nachdem das Plattenlabel Cheyenne (Subunternehmen des Musikmolochs Warner Music), bei dem Monrose unter Vertrag stehen, wegen enttäuschender Flop Verkaufszahlen des letzten Monrose Albums die Band quasi ‚rausgeschmissen‘ hat, d.h. den Vertrag mit den 3 Mädels nicht verlängern/erneuern wird. Das doch recht überraschend kommende Ende der in den letzten 4 Jahren in den deutschen und in einigen ausländischen Charts nicht unerfolgreiche Gruppe ist ein Fingerzeig auf das harte von reinem Gewinndenken geprägte deutsche Musikbusiness.
Laut Pressemeldungen hatte das zuletzt veröffentlichte Monrose Album nur 30.000 Käufer gefunden und war wohl für das Monrose Plattenlabel eher ein verlustbringendes, denn ein gewinnbringendes Produkt, wenn man Promotionaufwendungen und andere Kosten vom Nettoumsatz abzieht. Allerdings weiss man nicht, wieviel Gewinn das Monrose Album denn hätte einfahren müssen, damit die Warner Finanz-Musikmanager Monrose nicht gefeuert hättem. Würden alle deutschen Musikacts, die 30.000 und weniger Alben verkaufen von ihren Plattenlabeln gefeuert werden, hätten die deutschen Musikkonzerne nicht mehr allzuviele einheimische Acts unter Vertrag, es müsste regelrecht Kündigungen hageln…
Man muss dabei aber beachten, dass neben dem reinem Musikverkauf die Einnahmen durch Konzerttouren immer wichtiger werden. Monrose hatten da wahrscheinlich eher einen schweren Stand, da das etwas ältere, finanzstärkere deutsche Publikum kaum geneigt war/ist ein Monrose Konzert für 30€, oder mehr, zu besuchen. Wichtiger werden auch die Einnahmen z.B. durch Videoviews, die mit Werbung vorgeschaltet sind. Auch da sah es bei Monrose eher bescheiden aus. Mit unter 250.000 Videoviews bei MTV und MV erreichte der letzte große Monrose Hit ‚This Is Me‘ nur eine mittlere Viewzahl. Bei Youtube erreichte ‚This Is Me‘ jedoch immerhin fast 2 Mio Zuseher. Bei Youtube wird jedoch keine ertragreiche Werbung vorgeschaltet. Insgesamt erreicht der offizielle Monrose Youtube Channel 12,3 Mio Videoviews mit Musikvideos. Eigentlich kein schlechter Wert, vor allem, da die größten Hits vom Anfang der Karriere der Band bei Youtube ja fehlen.
Einer der vermeintlichen Höhepunkte der Karriere von Monrose war übrigens die Teilnahme am Vorentscheid des Eurovision Song Contest. Mit dem schwachen Abschneiden von Monrose beim ESC Vorentscheid allerdings wurde im Grunde der Beginn des Abstiegs für die Mädels eingeläutet. Größter Hit von Monrose war die Debütsingle Shame (Gold 2006, Platin 2007, mehr als 600.000 mal verkauft), gefolgt von Hot Summer (Gold 2007). Top Album ist das Debütalbum Temptation mit Doppel Platin (Platin 2006, Doppel Platin 2008, mehr als 400.000 mal verkauft). Seit 2008 gab es keine Gold und Platin Zertifizierungen mehr für Monrose.
Cover des erfolgreichsten Monrose Albums Tempation (Doppel Platin in Deutschland)
Hier Preisinformationen zum Album Temptation (MP3 Download)
Offiziell verkauft wird der Monrose Rausschmiss allerdings natürlich als ‚Trennung‚. Monrose also wird es nicht mehr geben, aber für Nachschub ist gesorgt. Das gleiche Unternehmen, dass nun Monrose wegen ‚Erfolgslosigkeit‘ auf den Mond schiesst, wird schon bald die neue, im Moment bei Pro 7 gesuchte Popstars Girlband LaVive unter Vertrag nehmen.
Auf der Abschussliste vermutlich ganz oben angelangt ist nun bei besagtem Plattenkonzern Warner Music die ebenfalls durch Popstars installierte und bei WM noch unter Vertrag stehende Girlband Queensberry.
Etwas traurig finden wir, dass das Monrose Ende noch während der laufenden Popstarsstaffel bekannt gegeben wird. Immerhin ist mit ‚This Is Me‘ ein Monrose Song ja Erkennungsmelodie der diesjährigen Popstarsstaffel. Das wird den Monrose Fans nun bitter in den Ohren klingeln.
Hallo Dean,
nun da hast Du schon ein wenig Recht, war ja auch schon in den USA, auf der anderen Seite sind die Charts aufgrund der Downloads in den USA etwas transparenter als früher. Britney Spears wäre aufgrund des airplays nichteinmal ein Top Ten Hit mit ihren Songs „3“ und „Womanizer“ gelungen, aufgrund der Downloads sind heute verschiebungen möglich, teilweise kann die Plattenfirma so auch die Beliebtheit mancher Songs antesten. Innerhalb der Plattenindustrie sind ja auch in Deutschland Manipulationen nach wie vor möglich. In Deutschland sollten auf jeden Fall auch „noch nicht“ Singles in die Top 100 einsteigen können. Der heutige Trendkonsument ist sehr schnell.