Musik-Business
verfasst von OLJO-Team

MTV Video Awards Peinlich Preis 2009: Lady Gagas Ketchup Orgie

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Die Schlagzeilenfabrik MTV Music Video Awards hat auch 2009 mal wieder einige Stilblüten hervorgebracht. Wer glaubt, dass bei dieser Show irgendetwas spontan abgelaufen ist, der ist falsch gewickelt. Die internationale Massenpresse jedoch fällt natürlich, wie jedes Jahr, auf das Theater, das in New York aufwändigst in Szene gesetzt wurde, dankbar herein.

‚Blutrausch‘ Gaga geht gar nicht
Sicher den Peinlich-Vogel abgeschossen hat die New Yorkerin Lady Gaga. Der scheinbare Zwang auf Teufel komm raus irgendwie Schlagzeilen produzieren zu müssen führte dazu, dass eine abstruse Idee in die Tat umgesetzt wurde. Am Ende nämlich ihres Auftrittes in der Award Show war Lady Gaga über und über mit Ketchup (genmanipuliertes, oder bio?) verschmiert. Sollte wohl nach einer blutenden Lady Gaga aussehen…naja… Die Gaga hatte ihre neue Single Paparazzi zum Besten gegeben. Leider muss man feststellen, dass scheinbar die Schlagzeilensucht schwachsinnigen Ideen Vorschub leistet. Lady Gaga und ihre Entourage und MTV als veranstaltender Sender haben da sicher keinen Glanztag gehabt, dennoch werden sie glauben, dass die vielen Schlagzeilen ihnen Recht geben, alles ‚richtig‘ gemacht zu haben. Doch dieser Auftritt von Lady Gaga zeigt deutlich, dass die Musik nur noch als Hintergrundbeschallung für eine haltlose Selbstinszinierung herhalten darf. Der Weg von der angeblichen Stil Ikone zu einem peinlichen Schlagzeilen-Monstrum, der scheint nicht wirklich weit zu sein. Das war kein ‚Höhepunkt‘, das war einfach nur noch zum weggucken peinlich. Schon etwas traurig, dass Lady Gaga solch einen verkorksten Auftritt hinlegte.

Kanye West will noch mehr
Doch damit nicht genug, auch R&B Superstar Kanye West, der bei zahllosen aktuellen Chart Hits die Finger mit im Spiel hat, konnte (oder sollte?) nicht an sich halten. West war sich nicht dafür zu Schade die Preisverleihung des ‚Best Female Artist‘ an Country Popstar Taylor Swift zu stören. Er stürmte die Bühne, drängelte sich ans Mikrofon und meinte äussern zu müsssen, dass Beyoncé eigentlich den an Taylor vergebenen Preis verdient gehabt hätte (Dabei hatte Beyoncé den Preis für ‚Best Video Of The Year‘ schon erhalten…). Das Mikrofon wurde natürlich nicht heruntergeregelt, was darauf schliessen lässt, dass es da Leute in der MTV Regie gab, die womöglich ‚Bescheid‘ wussten…Normal üblich ist in den USA, dass Mikrofone in solchen Fällen auf Stumm geschaltet bleiben, oder derartige Ereignisse gleich gar nicht ‚On Air‘ gehen. In den USA gibt es nämlich keine echten Live-Übertragungen, sondern nur um 1-2 Minuten versetztes Live, um auf eventuelle Störungen reagieren zu können. Kanye West wurde nach seiner Eskapade ‚zur Strafe‘, begleitet von Kameras natürlich, aus dem Saal geführt.

Gute Musik Videos: Fehlanzeige
Jetzt fragt man sich..und die Videos? Gemessen am Aufwand und Glitzer der Show waren die meisten der ausgezeichneten Musik Videos, als Gegensatz sozusagen, günstig produzierte, glanzlose Einheitsware der Industrie, die eigentlich nicht auszeichungswürdig sein können. Ausgezeichnet wurde demnach auch nicht nach irgendwelchen Qualitätskriterien sondern im Grunde nur nach Chartserfolg. Die Zeiten, als die Industrie noch ordentlich Geld und namhafte Regiesseure für Musik Videoproduktionen verpflichtet hat, die sind schon lange vorbei. Gerade die abnehmende Qualität der Musikvideos führte ja zum schleichenden Niedergang des einstmals als Musikvideo TV Sender gestartetem MTV. Das gerade dann auch noch ausgerechnet diese Massenware-Videos von MTV ausgezeichnet werden hat schon was von Abstrusität. Independent Künstler gingen natürlich alle völlig leer aus. Die weitaus meisten Musikvideos schauen US Amerikaner heute soweiso nicht mehr bei MTV (dort werden im Hauptkanal nur noch im Nachtprogramm Musik Videos gesendet), sondern auf Youtube, dem erbitterten Erzfeind, sowohl von MTV, als auch von der ‚Musikindustrie‘.

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