Thomas Godoj News
verfasst von OLJO-Team

Godoj ärgert sich über Album – 300.000? CDs eingestampft – Veröffentlichung verschoben

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DSDS-Gewinner Thomas Godoj hat laut Medienberichten angeblich 300.000 bereits gepresste Album CDs seines zur Veröffentlichung anstehenden Albums Plan A recyclen lassen.
Aus diesem Grund verspätet sich der Veröffentlichungstermin des Albums vom 27.06. auf den 04.07.08.
Aus Ärger über das Tracklisting soll der von RTL-Zuschauern gewählte Superstar das Recycling von sich aus veranlasst haben. Thomas hatte angeblich erst vor Kurzem festgestellt, dass sich 3 Cover-Versionen auf den bereits gepressten CDs befanden, er jedoch wollte allerhöchstens 2 solcher Cover-Versionen auf seinem ersten Album haben.
Falls sich dieser Vorgang tatsächlich so abgespielt haben sollte, woran man durchaus auch mal gewisse Zweifel äußern kann, wäre dies doch recht ungewöhnlich.
Im Veröffentlichungs-Normalfall ist es so, dass Künstler noch weit VOR der ersten Pressung genau wissen, welche Songs auf einer Album-CD veröffentlicht werden. Im Falle von Thomas Godojs Album war dem anscheinend nicht so. Es müssen auf jeden Fall erhebliche Kommunikations-Missverständnisse zwischen Thomas und seinem Plattenlabel Columbia Deutschland, welches zum SonyBMG-Musikkonzern gehört, aufgetreten sein.

Thomas wollte Song von den H-Blockx nicht auf seinem Album haben!
Möglicherweise war es so, dass Thomas von Mitarbeitern seines Label zunächst eine falsche Information über den Song mit dem Titel Leaving erhalten hatte. Erst im Nachhinein erhielt Godoj dann den Hinweis, dass Leaving, komponiert und getextet von Mitgliedern der Rockband H-Blockx aus Münster, bereits von den H-Blockx auf deren Album „Open Letter To A Friend“ im August 2007 veröffentlicht worden ist. Godoj und sein Management haben dann von Columbia die Entfernung dieses Songs gefordert. Folge war, dass Columbia die Vernichtung der bereits gepressten CDs veranlasst hat.

Die in einigen Medien (z.b. express.de) verbeitete Behauptung, es seien tatsächlich 300.000 Album CDs dem Recycling zugeführt worden (Kosten: 200.000 €) ist zwar schwer zu glauben, aber natürlich auch nicht unmöglich. Nimmt man den Verkaufserfolg und Verkaufsverlauf von Thomas Godojs ersten Single ‚Love Is You‘ als Gradmesser, die bisher ca. 180.000 mal als CD, oder Download (Musik/Klingelton) verkauft wurde, ist die Annahme der Plattenfirma 300.000 Alben von nur einer einzigen Pressung verkaufen zu können jedenfalls ziemlich optimistisch. Think Big ist zwar eine positive Einstellung, aber manchmal eben an der Marktlage vorbeigedacht.
Wieviele CDs von Plan A tatsächlich vorbestellt worden sind (in erster Linie beim Onlinehändler Amazon) ist allerdings nicht in Erfahrung zu bringen. Plan A steht bei Amazon/Musik auf Platz 2 und war zuvor mehrere Wochen Nummer 1 bis das neue Coldplay-Album veröffentlicht wurde.

Viele Fans von Thomas Godoj reagierten auf die ganze Sache ziemlich verschnupft, denn auf offiziellen Thomas Godoj Webseiten und Fanforen ist von dem oben beschriebenen Vorgang scheinbar keine offizielle Mitteilung ausgegeben worden. Insgesamt ein kleiner, recht seltsamer Marketing-Unfall, der der Fanzufriedenheit sicherlich nicht förderlich war.

Andererseits kann man Thomas Godoj aber natürlich auch verstehen. Warum sollte er eine zwar weitgehend unbekannte, aber eben doch ‚alte Kamelle‘ der H-Blockx auf seiner CD haben wollen. Wäre neu, dass die H-Blockx das auch so machen würden, warum sollte dann Thomas damit einverstanden sein? Das Vertrauensverhältnis zwischen Godoj und seinem Label jedenfalls dürfte im Moment etwas gestört sein. Nicht unbedingt gut für Godojs Zukunft. Künstlerische Freiheit muss Thomas aber auch als vertraglich ‚geknebelter‘ haben und die hat dann eben ihren Preis, in diesem Fall 200.000 €. Vielleicht hätte sich Godoj, oder jemand aus seinem Management einfach nur mal ein paar Minuten ins Internet begeben sollen, um alle Songs abzuchecken. So hätte man sofort feststellen können, ob ein Song ein Cover ist, oder ein Original. Godoj hat aber seiner Plattenfirma vertraut und eine Eigenkontrolle nicht vorgenommen, was sich allem Anschein nach als Fehler erwiesen hat.

Ist ein sogenanntes ‚Schnell-Schuss‘-Album überhaupt eine gute Idee? Darüber kann man geteilter Meinung sein. Allgemein gilt in der Musikszene, dass es meist mehrere Monate Vorbereitungs-Zeit braucht, um ein wirklich gutes Album hinzubekommen. Manche Künstler stecken ein ganzes Jahr harte Arbeit in ein Album. Leona Lewis, ihres Zeichens auch Casting-Gewinnerin, hat sich diese Zeit nehmen können. Wo steht sie heute? Ganz oben! – und das in Europa UND Amerika…
Aber Plattenlabel haben eben oft einfach nur die Eurozeichen in den Augen und wollen die Bekanntheit eines Castinggewinners rasch in klingende Münze umsetzen.


Update 28.06.08:


In einem Interview mit der im Ruhrgebiet ansässigen Zeitung WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung) hat Thomas Godoj in Teilen den im oben stehenden Bericht gemeldeten Vorgang bestätigt. Allerdings hat er sich nicht dazu geäussert, ob das von vielen Medien gemeldete Recycling der CDs stattgefunden hat. Stattdessen sagte er im Interview, dass lediglich die zuvor bereits gedruckten Booklets neu gedruckt worden sind und sich aus diesem Grund die Veröffentlichung seines ersten Albums verspätet hat. Von SonyBMG wurde als Verzögerungsgrund ‚Probleme bei der technischen Fertigung‘ gemeldet. Man hält sich also bedeckt, was das Recycling angeht. Ausdrücklich dementiert worden ist es aber auch nicht.
Das Interview im Wortlaut

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oljo-team
oljo-team
28. Juni 2008 13:51

Hallo Luisa,
die fehlenden konkreten Stellungnahmen sind aber schon etwas seltsam. Was Thomas im Interview mit der WAZ gesagt hat, hätte SonyBMG doch gleich melden können. Immerhin hatten schon weit über 50.000 Leute die CD bestellt. Ausserdem fehlt die Angabe WANN denn Leaving aufgenommen worden ist. Wird ja wohl kaum wenige Tage vor der eigentlich geplanten Album-Veröffentlichung gewesen sein…Raum für Spekulationen ist also allemal vorhanden!
Liebe Grüsse

Sandra
OLJO-Team

Luisa
Luisa
27. Juni 2008 23:47

Mensch, das ist ja knallhart in den Boulevardmedien recherchiert! Ich frage mich: Ist das Zitieren von Spekulationen eigentlich auch Spekulation oder wird daraus *zack!* wundersamerweise Journalismus?!

Freundliche Grüße

Luisa