Musik-Business
verfasst von OLJO-Team

Deutsche Musikindustrie: 2010 Hohes Wachstum bei Musikdownloads

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Ein überraschend hohes Wachstum bei verkauften Musikdownloads meldet die deutsche Musikindustrie im ersten Halbjahr 2010. So langsam scheint Deutschland im internationalen Vergleich endlich aufzuholen. Hinter den USA, Japan, England, Südkorea und Kanada belegt Deutschland ganz knapp hinter Kanada weiterhin Platz 6 der weltgrößten Musikdownloadmärkte, schliesst aber zu Kanada auf.

Der Umsatz mit Einzeltrack Musikdownloads stieg im ersten Halbjahr 2010 in Deutschland auf 30,42 Mio Euro von rund 24 Mio € im Jahr 2009. Der Absatz erreichte 29,73 Mio Tracks. Das Absatzwachstum betrug 27%. Erstmals also überschreitet seit kurzem der Wochenabsatz von Single Musikdownloads in Deutschland die magische 1 Mio Grenze.

Weitaus beeindruckender jedoch war das Wachstum von Album Downloads. Im ersten Halbjahr 2010 explodierte der digitale Album Umsatz geradezu. Der Umsatz mit Album Downloadbundles erhöhte sich in Deutschland von 27,6 Mio € (1. Halbjahr 2009) auf 41,6 Mio € (4,7 Mio Stück / 1. Halbjahr 2010). Das ist eine sehr hohe Steigerung um fast 51%. Der Durchschnittpreis je verkauftem digitalem Album dürfte sowohl 2010, wie auch 2009, bei ca 8,80€ pro digitalem Album gelegen haben. Unklar ist, ob die Industrie den Netto, oder den Bruttoumsatz inkl. Mehrwertsteuer angibt. Mindestens 10-12% aller verkauften Alben des ersten Halbjahrs 2010 sind nun digitale Versionen (je nach Woche schwankend).

Wie stark das Absatzwachstum im digitalen Bereich den Musikmarkt des sogenannten physikalischen Bereichs (klassische Album CDs & Maxi CDs) beeinflusst hat, das hat die deutsche Musikindustrie nicht verraten. Wir gehen davon aus, dass inbesonderes Maxi CDs im bisherigen Verlauf des Jahres 2010 einen sicherlich zweistelligen Absatzrückgang erlebt haben (könnte ein Minus von bis zu 30% gewesen sein).

Österreich & Schweiz:
Nicht unwahrscheinlich ist, dass in Österreich und der Schweiz relativ ähnliche Entwicklungen im Downloadbereich stattfinden, wie in Deutschland. Die dortige Musikindustrie veröffentlicht jedoch schon seit Längerem keinerlei Zahlen. Beide Märkte dürften im digitalen Bereich jeweils in etwa 10% des deutschen Marktes ausmachen.

Digitaler Musikabsatz / Musikmarkt in Europa:
In Europa weiterhin die mit Abstand fleissigsten Download Käufer bleiben die britischen Musikliebhaber. Mit knapp 80 Mio verkauften Einzeldownloads im ersten Halbjahr 2010 liegt der englische Markt noch sehr weit vor dem Deutschen. Das Wachstum in England hat sich im Vergleich zu 2009 auf geschätzte ca 15% abgeschwächt. Der wöchentliche Absatz von Einzeldownloads in England schwankte im Jahr 2010 zwischen 3,3 Mio (Winter) und 2,5 Mio Stück (Sommer/Urlaubszeit).

Undurchsichtig ist die Lage in unserem großen Nachbarland Frankreich. Dort erreicht laut SNEP, dem Branchenverband der französischen Musikindustrie, der digitale Sektor des Musikverkaufs über das Internet im ersten Quartal 2010 ein Umsatzwachstum von 50%. Gleichzeitig stiegen aber die Verkäufe von digitaler Musik über Handys nur um 11%. Für das erste Halbjahr 2010 schätzen wir für Frankreich einen Internetumsatz von 26 Mio € (ca 50% – 60% davon Albumbundles). Hinzu kommen ca 3-4 Mio €, die der Verkauf von kompletten Musikstücken (meist Einzeltitel) über Handys erbracht hat. Insgesamt also ca nur 29-30 Mio €. Deutschland kam im selben Zeitraum auf 72 Mio €, England auf geschätzte 120-130 Mio €. In den USA dürfte der digitale Musikabsatz im ersten Halbjahr 2010 bei etwa 1 Mrd € gelegen haben.

Musikabsatz pro Kopf im internationalem Vergleich:
Im Pro Kopf Absatz hat Deutschland immer noch einen riesigen Abstand zu den großen Märkten aufzuholen. In England erreicht der pro Kopf Umsatz das Doppelte, in Kanada knapp das Dreifache, in den USA sogar fast das 3 1/2-fache des in Deutschland mit Musikdownloads erzielten Umsatzes. In Europa im Pro Kopf Umsatz und -absatz deutlich vor Deutschland liegen noch folgende Länder: Luxemburg, Norwegen und Dänemark.

Quellen u.a.: musikindustrie.de / disqueenfrance.com / Nielsen / Canoe / eigene Berechnungen und Schätzungen

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Musik-Downloads weiter mit starkem Wachstum
20. Juli 2011 11:00

[…] Krise mit starkem Wachstum Die 5 Biologischen Naturgesetze – Die Dokumentation In Blogs gefunden: Musikindustrie: 2010 Deutschland mit starkem Wachstum bei Ein überraschend hohes Wachstum bei verkauften Musikdownloads meldet die deutsche […]

Charter
Charter
24. August 2010 14:42

Hi,
leider ist ja nun doch kein Update der Downloadcharts erschienen, aber vielleicht kannst du, Dean, mir wenigstens deine geschätzten Verkäufe von „We No Speak Americano“ der letzten Woche verraten… 😉

lg charter

Guy Incognito
Guy Incognito
21. August 2010 08:29

Zu den Botox Boys habe ich die Info erhalten dass angeblich durch die Promo auf RTL und Bild.de über den Bild.de Partnershop von Musicload sehr viel verkauft worden sei, zudem bei diversen Autogrammstunden bei CD-Händlern.
Ich kann das allerdings trotzdem nicht ganz glauben.

Salem
Salem
20. August 2010 14:24

Hab mir grad erst die kompletten TOP100-Singlecharts durchgeschaut und dabei entdeckt, dass die Botox Boys doch tatsächlich auf 72 zu finden sind! Bei musicload gibts den Song nach wie vor nicht. Bei amazon gibts keine physische Single, aber der Download ist da mittlerweile immerhin auf Verkaufsrang 274!

Kleine Anmerkung zu den Albumcharts: Lady Gaga, Gossip, Pink, Peter Fox und die Black Eyed Peas sind mittlerweile alle mit 54 Wochen länger als 1 Jahr in den Album TOP50! David Guetta und Culcha Candela stehen mit 51 bzw. 50 Wochen kurz davor! Dauerbrenner sind dann noch der OST zu Berlin Calling mit 45, Xavier Naidoo mit 44, David Garrett und Rammstein mit 42 Wochen!

Charter
Charter
20. August 2010 13:21

Hey!

Wird dieses Wochenende ein Update der Top 100 Download Charts erscheinen?

lg Charter

OLJO-Team
OLJO-Team
20. August 2010 00:19

Hi Dietmar
es gibt aber öfters Maxi Downloadbundles z.B. bei Musicload zu kaufen, die auch ein Video enthalten. Das ist immer im Preis günstiger, als eine Maxi CD zu kaufen. Selbst im Einzelkauf (Titel + Video dazu) kommt man deutlich günstiger weg.
Für eine 2-Track Maxi CD 4, oder 5€ oder sogar 6€ auszugeben ist Unsinn und immer weniger Deutsche machen solchen Unsinn.
Ehrlich gesagt kenne ich aber noch einige Leute, die keinen MP3 Player usw. haben. Die müssen halt weiter CDs kaufen. Ist natürlich, sagen wir mal unnett, dass die Industrie das ausnutzt.

LG
Dean
OLJO-Team

OLJO-Team
OLJO-Team
20. August 2010 00:13

Hi Guy Incognito
sicherlich haben die 5€ Aktionen einen ganz erheblichen Anteil am Album Verkaufswachstum im digitalen Bereich. Teilweise werden ja House/Dance Sampler mit 3h Spielzeit für 5 bis 6€ angeboten, die nicht mal ein halbes Jahr alt sind. Da hatte ich doch glatt ein paarmal zugeschlagen.

Wir hatten ein Wachstum von 25% für das erste Halbjahr 2010 prognostiziert und das auch in den Berechnungen unserer Single Wochencharts kontinuierlich mit einfliessen lassen. Lagen wir demnach also doch ziemlich richtig.
Leider ist die Berechnung des Wochenabsatzes für Album Downloads bedeutend schwieriger, da u.a. auch durch Preisaktionen der Absatz doch recht schwankend ist.

LG
Dean
OLJO-Team

oli
oli
19. August 2010 20:22

Ab heute wieder POPSTARS:

Monrose, Deutschlands Girlband Nummer 1, steuern mit ihrer 2. Singleauskopplung „This Is Me“ aus ihrem Top 10 Album den POPSTARS-Song bei!

Der Song liegt aktuell (27.08. Veröffentlichung) auf Platz 79 von Itunes, Tendenz steigend!