Die offiziellen Album Jahrescharts USA 2013 wird der Sänger und Schauspieler Justin Timberlake mit hohem Vorsprung anführen. Timberlake belegt im Jahr 2013, dem Jahr mit den niedrigsten Album Verkäufen in den USA seit Jahrzehnten, mit seinem Album The 20/20 Experience Part 1 of 2 ganz klar Platz 1. Das Album wurde in Amerika insgesamt 2,4 Mio mal verkauft. Allein 938.000 Käufer fand das Album in der Debütwoche. Justin Timberlake hält damit den Wochen-Verkaufszahlenrekord für ein Album in der Debütwoche in den USA im Jahr 2013.
Weniger erfolgreich lief Justin Timberlakes Album ‚The 20/20 Experience Part 2 of 2‘. Dieses Album konnte in den USA bis jetzt etwas unter 750.000 zahlende Musikliebhaber für sich begeistern.
Im Jahr 2013 zweitmeistverkauftes Album in den Vereinigten Staaten war mit 1,5 Mio Stück das Album The Marshall Mathers LP2 vom alternden Rapstar Eminem.
Hier die Top 10 meistverkauften Alben in den USA im Jahr 2013:
01. Justin Timberlake mit ‚The 20/20 Experience‘,
Label: RCA, Genre: Pop, R&B, VÖ 2013. Verkaufszahl: 2,4 Mio
02. Eminem mit ‚The Marshall Mathers LP2‘,
Label: Shady/Aftermath/Interscope, Genre: Rap, VÖ 2013. Verkaufszahl: 1,55 Mio
03. Luke Bryan mit ‚Crash My Party‘,
Label: Capitol Nashville, Genre: Country, VÖ 2013. Verkaufszahl: 1,42 Mio
04. Bruno Mars mit ‚Unorthodox Jukebox‘,
Label: Atlantic, Genre: Pop, VÖ: 2012. Verkaufszahl: 1,35 Mio / 1,82 Mio gesamt
05. Imagine Dragons mit ‚Night Visions‘,
Label: KidinaKorner/Interscope, Genre: Alternative Rock, VÖ: 2012. Verkaufszahl: 1,29 Mio / 1,67 Mio gesamt
06. Drake mit ‚Nothing Was the Same‘, Label: Young Money/Cash Money/Republic, Genre: R&B, VÖ: 2013. Verkaufszahl: 1,27 Mio
07. Florida Georgia Line mit ‚Here’s to the Good Times‘, Label: Republic Nashville, Genre: Country, VÖ: 2012. Verkaufszahl: 1,25 Mio / 1,39 Mio gesamt
08. Jay Z mit ‚Magna Carta Holy Grail‘, Label: Roc Nation, Genre: Rap R&B, VÖ: 2013. Verkaufszahl: 1,08 Mio
09. Mumford & Sons mit ‚Babel‘, Label: Glassnote, Genre: Alternative Rock, VÖ: 2012. Verkaufszahl: 1,07 Mio / 2,52 Mio gesamt
10. Blake Shelton mit ‚Based on a True Story‘, Label: WB, Genre: Country, VÖ: 2013. Verkaufszahl: 1,07 Mio
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Beyoné mit Beyoncé, Label: Columbia, Genre: R&B, VÖ: 2013. Verkaufszahl: 0,75 Mio bis 0,90 Mio (Beyoncé hat in der Erstveröffentlichungswoche 618.000 Alben ihres Albums ‚Beyoncé‘ bei iTunes USA verkaufen können. (Beyoncé neues Album erschien bei iTunes exklusiv und gibt es sonst nicht zu kaufen und auch anderswo nicht per Streaming zu hören).
Wie man sehen kann hat es keiner der gerne in den auch internationalen Medien herumgereichten US Yellow-Press Popstars (u.a. z.B. Lady Gaga, Miley Cyrus und Justin Bieber) in die USA Album Jahrescharts Top 10 schaffen können bzw. mit einem Album mehr als 1 Mio Einheiten verkaufen können.
Insgesamt sind die Album Verkaufszahlen in den USA gerade auch in der Spitze im historischen Vergleich als ‚so gering, wie nie‚ einzustufen. Der Albumabsatz ging in den vergangenen 10 Jahren von 725 Mio Stück 2003 auf in diesem Jahr geschätzte 265 Mio Stück zurück (2012 waren es noch 290 Mio). Auf Grund des schrumpfenden Marktes sind Over-The-Top Seller natürlich auch seltener und erreichen im Schnitt geringere Verkaufszahlen. Im Jahr 2012 gelang es Adele mit immerhin noch 4,4 Mio verkauften Alben die Jahres Album Nummer 1 in den USA zu belegen. Justin Timberlake verfehlt 2013 diesen Wert um glatte 43%.
Es fehlten überhaupt im Jahr 2013 Alben, die in Amerika Massennachfrage ausserhalb der Fanzirkel auf sich ziehen konnten. Die Top 10 Alben des Jahres kommen zusammen ja nur noch auf eine Verkaufszahl von 13 Mio Stück (4,9% des Albumgesamtabsatzes im Jahr 2013). Zieht man die Fankäufe in Betracht bleiben da veilleicht gerade mal maximal 6-7 Mio Stück übrig. Die USA haben 305 Mio Einwohner. Kaum einer von ihnen (nämlich nur ca 2% der Otto-Normalo Nicht Fans) hat sich also 2013 eines der Top 10 Hit Alben gekauft. Vor 10 bis 15 Jahren waren das noch bis an die 10%.
Weiter zugenommen hat 2013 die Nachfrage von Alben, die älter als 1 1/2 Jahre sind, und von Alben von eher unbekannten Musikacts ausserhalb der Top 20. Das liegt daran, dass solche Alben heutzutage überhaupt verfügbar sind. Das war im CD Zeitalter nicht der Fall.
Ursache für den geringen Erfolg der Top Alben beim Massenpublikum ist unter Anderem wohl auch das sogenannte ‚Cherry Picking‘. ‚Leute‘ interessieren sich eher für einzelne Songs, als für ganze Alben. Vielleicht ist aber auch das Fehlen eines beherrschenden neuen Musiktrends ein Grund für das schwindende Interesse an Alben. Es gibt halt nichts Neues mehr. Zumindest zur Zeit.
Nebenbei bemerkt: der PRO KOPF Absatz von Alben erreichte in den USA im Jahr 2013 noch ca. 75% des Wertes in Deutschland. Vor 10 Jahren waren es hingegen 200%.
Mitursache für die sinkenden Verkaufszahlen in Amerika ist sicher auch, dass in den USA das Musikstreaming-Geschäft weiter wächst. In den hart umkämpften Markt sind weitere große Player eingestiegen (u.a. Apple mit dem iTunes Radio). Marktführer beim Streaming ist mit geschätzt ca. 45%-50% Youtube bzw. Youtube/VEVO.
Allerdings werden komplette Alben am Stück von den Konsumenten eher selten durchgehört (beim Marktführer Youtube gibt es keine Alben zum anhören).
‚Internetrauschen‘: Hier und da wird übrigens gemunkelt, dass bei Youtube bedeutende Änderungen anstehen. Für eine feste Monatsgebühr sollen sich z.B. Google Kunden (Google Account Besitzer) von den Werbe-Einblendungen freikaufen können. Selbst die komplette Umwandlung von Youtube in einen kostenpflichtigen Abo-Streaming-Dienst wird für die gar nicht allzuferne Zukunft in informierten Kreisen als ’nicht abwegig‘ gehalten.
Wie dem auch sein, mittelfristig wird es bei der Album Chartermittlung in den USA wohl notwendig werden ‚Streaming‘ irgendwie mit einzubeziehen, wenngleich das, wie gesagt problematisch sein wird, da das Streamen kompletter Alben eben unüblich ist. Wir würden eine Einbeziehung von ‚Streaming‘ nicht befürworten, da ‚Albumstreams‘ nicht zufriedenstellend bewertbar sind.
Die Bedeutung von Songcharts, die auch ‚Streaming‘ als Messgröße beinhalten, wird daher unserer Meinung nach relativ zunehmen.
Grund zur Freude? Rihanna (25, „Unapologetic“) und Bruno Mars (28, „Unorthodox Jukebox“) führen die Jahrescharts 2013 an – in der Kategorie „illegale Downloads“. Die Songs der beiden US-Künstler wurden in den vergangenen zwölf Monaten jeweils rund fünf Millionen Mal über das Filesharing-System Bit Torrent heruntergeladen. Das hat eine Analyse des Dienstleisters Musicmetric ergeben, wie das britische Musikblatt „NME“ berichtet.
Kurios: Weder Rihanna noch Bruno Mars hatten 2013 ein neues Album herausgebracht. Ihre aktuellen Werke stammen noch aus dem Jahr 2012. Trotzdem haben die beiden in dieser eher unangenehmen Rangliste die Konkurrenz ins Feld geschlagen. Erst auf Rang drei und vier folgen Künstler mit aktuellen Veröffentlichungen: Daft Punks „Random Access Memories“ und Justin Timberlakes „The 20/20 Experience“ interessierten die Filesharer durchaus. Je vier Millionen illegale Downloads schlugen für Daft Punk und Timberlake zu Buche.