Musik-Business
verfasst von OLJO-Team

England: Amazon mit MP3 Musik Downloads. Bald auch in Deutschland?

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Im Wettbewerb um Markanteile im lukrativen und ständig wachsenden britischen Musik Downloadmarkt, dem größten in Europa, tritt mit Amazon UK ein neuer mächtiger Marktteilnehmer auf den Plan.

Mit Kampfpreisen, die mit 59p-69p (0,61€-0,72€) und damit um bis zu glatte 25% unter denen des Marktführers iTunes liegen, will Amazon zügig Marktanteile gegen Marktführer iTunes gewinnen. Da Amazon nur MP3 Dateien im hochwertigen 256kbit Format (CD-nahe Qualität) verkauft, die auch auf Ipods nutzbar sind, ist davon auszugehen, dass Amazon UK rasch zu einem bedeutenden Anbieter aufsteigen wird.
Geradezu sündhaft ‚billig‘ werden bei Amazon UK gar ganze Alben verkauft. Umgerechnet nur 6,75€ z.B. für das Hitalbum Circus von Take That, welches in Deutschland für 9,95€ als Download-Bundle verkauft wird. Zahlreiche, zugegebnermaßen etwas ältere Alben, gehen aber bei Amazon UK zur Zeit schon für schlappe 3,50€ an die Kunden. Da kann man nur sagen, nur gratis ist billiger….

Ob AmazonUK diese Niedrigpreise in England dauerhaft anbieten wird ist allerdings fraglich. Auch in den USA hat es ja nach einigen Monaten deutliche Preiserhöhungen bei Musikdownloads gegeben. Die Musikindustrie verfolgt, sowohl in England, als auch in den USA das Ziel, ähnlich, wie bei Musicload in Deutschland, aktuelle Chart Titel und Alben teurer zu verkaufen, als Titel die nicht eine so große Nachfrage haben.

Was bedeutet diese Entwicklung in Großbritannien für den deutschen Markt:
Wie Amazon UK auf seinen Musik Seiten mitteilt, arbeitet Amazon daran auch in anderen europäischen Ländern (Deutschland?) Musik Downloads verkaufen zu können. Falls Amazon in Deutschland mit ähnlichen Preisen an den Start gehen würde, wie in England, dürfte dies einige große deutsche Musikdownloadshops womöglich dazu zwingen die Preise zu senken, denn wer sollte dort noch eine MP3 Datei für 1,49€ kaufen wenn es sie bei Amazon z.B. für die Hälfte gäbe?
Merkliche Preissenkungen in Deutschland wären auch langsam mal angebracht, der deutliche Preisunterschied zu den USA und mittlerweile auch zu England ist ein nicht ausser Acht zu lassender Faktor, der die zügige Entwicklung des deutschen Musikdownload-Marktes behindert. Dazu muss man wissen, dass in England im Jahr 2008 der Pro-Kopf Stück-Absatz von Musikdownloads über 3mal so hoch, in den USA gar an die 8mal so hoch war, wie in Deutschland.

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