Bild – Axel Springer Verlag, Radio und die Medienmacht…DSDS Boykott – Die Wahrheit!
Liebe Leser, wir haben uns mal die Mühe gemacht herauszufinden, an welchen Radiostationen der Axel Springer Verlag, der u.a. die Pressepublikation ‚Bild‘ herausgibt, direkt, doer indirekt beteiligt ist.
Wir haben dies gemacht im Zusammenhang mit dem Vorwurf, öffentlich-rechtliche Radiosender würden den DSDS 2011 Siegersong Call My Name aus irgendwelchen Gründen absichtlich boykottieren.
An folgenden lokal sehr reichweitenstarken ‚privaten‘ deutschen Radiostationen ist der Axel Springer Verlag maßgeblich beteiligt:
Radio FFH
Radio Hamburg
Radio Antenne Bayern
Antenne 1
Radio NRW
über eine Beteiligung an der Radiocast Gesellschaft ist der Axel Springer Verlag AG an zahlreichen weiteren nach Reichweite bedeutenden ‚Privat‘ Radiosendern in unterschiedlicher Höhe beteiligt:
RSH
Antenne MV
94.3 RS2
Berliner Rundfunk 91,4
Radio SAW
Radio Rockland
Radio BOB!
Radio PSR
Radio R.SA
und noch einige weitere kleine Sender kommen noch hinzu…
Wie man sehen kann beschwert sich also ein echter Mediengigant, der bei einer ungemein großen Zahl von wichtigen privatwirtschaftlich betriebenen Radiosendern in Deutschland direkt, oder indirekt, die Finger mit im Spiel hat, über die angeblich Ausnutzung von Marktmacht eines direkten Konkurrenten, nämlich der ARD.
Was für Lieder werden denn bei diesen oben erwähnten Privatradios gespielt? Warum tauchen bei diesen Stationen zu bestimmten Zeitpunkten die gleichen neuen Songs immer gleichzeitig in den Abspiellisten auf? Warum werden auf den Webseiten dieser Stationen oft die Nachrichten über Neuigkeiten der immer gleichen Popstars zeitgleich veröffentlicht?
Fazit: Wer sich über die Programmsteuerung anderer beschwert, soll doch ersteinmal bitte nachweisen, dass er es nicht genauso macht! Welche Beziehungen hat eigentlich der Axel Springer Verlag zu den 4 großen deutschen Musikkonzernen (u.a. zu Universal music Deutschland)? Auch das würde man gerne mal wissen. Sitzt da einer im Glashaus und wirft mit Steinen??
Wir würden daher herzlich darum bitten nicht die Unschuldsengel zu mimen. Das ist nämlich unglaubwürdig.
Faktencheck! Zum Thema Pietro Lombardi im deutschen Radio:
Welcher deutsche Radiosender hat eigentlich Call My Name als erster gespielt? Das war erwiesenermaßen YouFM, die Jugendwelle des öffentlich-rechtlichen Senders HR (Hessen).
Die bei Bild gerne zitierte Abspielhäufigkeit beim Sender Gong ist ein irreführendes Beispiel. Diesen Sender gibt es im eigentlich Sinne nicht, es gibt in Bayern nur mehrere lokale Stationen mit dem Namen Gong, die unter einem gemeinsamen Eigentümerdach zusammengefasst sind, durchaus aber eigenständige Programme abstrahlen. Die Bedeutung dieser Senderfamilie was Reichweiten anbetrifft ist jedoch vergleichsweise gering (bundesweit unter 1% Marktanteil). Mit großem Abstand Marktführer in Bayern sind Radio Antenne Bayern (Anteilseigner, wie oben erwähnt u.a. der Axel Springer Verlag) und der öffentlioch-rechtliche Sender Bayern 3, die bundesweit je 5% – 6 % Reichweitenmarktanteil erzielen können.
Große Frage: Wie oft hat Antenne Bayern Call My Name gespielt? Auf Dauerschleife läuft der Titel dort überraschenderweise nicht.
GEMA Bestimmungen untersagen sowieso, dass ein Titel bei einem Radio Sender übermäßig oft gespielt wird….
Wichtigster privater Radiosender in Deutschland ist Radio NRW (auch hier ist der Axel Springer Verlag indirekt beteiligt). In der aktuellen Liste der 30 meistgepielten Songs dieser Senderkette ist Call My Name nicht mit aufgeführt. Lena Meyer-Landrut übrigens auch nicht. Höchster Neueinsteiger in die Radio NRW Airplay Top 30 ist Euphoria von Alex Max Band.Somit kann stichhaltig widerlegt werden, dass nur die öffentlichen Sender den DSDS Song mit Misachtung strafen.
Die ARD Stellungnahme zur Bild Kampagne:
In einem Interview mit der Bild Zeitung äusserte sich der ARD Hörfunk Programmdirektor Wolfgang Schmitz zu den aus der Luft gegriffenen ‚Boykott‘ Vorwürfen. Schmitz bestritt nachdrücklich einen absichtlichen Boykott. Es hätte zahlreiche Abspielungen des DSDS 2011 Siegertitels bei ARD Hörfunksendern gegeben. Der ARD Chef verwies im übrigen auf die absolute Programmgestaltungsfreiheit der Redakteure des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Ausserdem gab er zu bedenken, dass der Geschmack der 39 Mio deutschen Radiohörer ein ziemlich anderer sei, als der Geschmack, der in den nach Ansicht des ARD Chefs wenig aussagekräftigen Single Verkaufscharts zum Ausdruck kommt.
Damit hat er natürlich auch Recht. Eine Abspielpflicht für einen zeitweise gut verkauften Hit gibt es halt nicht, auch wenn sich das anscheinend Bild Journalisten wünschen würden. Fangeschmack ist eben nur Fangeschmack und nicht allgemeiner Geschmack. Man stelle sich nur mal die Käuferstrukter bei Call My Name vor. Man darf vermuten dass mindestens 66% der Käufer, wenn nicht 75% davon weiblich und unter 16 Jahre alt sind. Einseitiger geht es ja wohl nicht. Da dann von einem ‚allgemeinen Hit‘ zu sprechen das ist ein starkes Stück und einfach auch falsch.
Klar sind auch unter 16 Jahre alte weibliche Hörer wichtig. Sie stellen aber eben nur ein paar wenige Prozent aller deutschen Radiohörer dar.
Trotzdem bleibt es dabei: Auch die öffentlich-rechtlichen Sender sind in ihrer Abspielpolitik nicht etwa astrein. Davon kann überhaupt keine Rede sein. Die ‚privaten‘ stehen dem aber beileibe in Nichts nach. Wir haben die Abspielpolitik der öffentlichen, wie der privaten Radio Sender schon sehr oft kritisiert.
@ffm20zaheri
Naja „KRIMINELLE AUSLÄNDER“ wurden jetzt nich vom Springer Verlag erfunden.
Die gibt es wirklich und das sollte man auch nicht verschweigen.