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verfasst von OLJO-Team

ESC 2013 Vorentscheid: weiter Rumoren um 4 Teilnehmersongs. Regelkonform, oder nicht?

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Trotz einer vom NDR bei der EBU eingeholten Regelkonformitätsbestätigung gibt es ‚im Netz‘ weiterhin erhebliche Diskussionen um 4 Songs, die am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2013 in Hannover aufgeführt werden.
Es handelt sich dabei um:
Heart On the Live von Blitzkids mvt
Little Sister von Mobilée
Change von Finn Martin
Ein vierter Titel und zwar einer der seltsamen Formation ‚Die Priester‚ ist ebenfalls ein umstrittener Fall.

 
Die oben genannten drei Titel sind bereits vor dem Stichtag 01.09.2012 öffentlich (und zwar ‚im Internet‘ als ‚Onlineversionen‘) aufgeführt worden. Ein ESC Teilnehmersong darf eigentlich laut EBU Bestimmungen nicht vor dem 01.09.2012 öffentlich aufgeführt worden sein. (inwieweit diese Bestimmung auch Songs bei nationalen Vorentscheidungen betrifft ist nicht geklärt).
Der NDR bestreitet die öffentliche Aufführung der 3 Lieder nicht. Bei ‚einigen‘ (Anmerk.: also nicht allen…) der Songs wären die vor dem 01.09.12 veröffentlichten Onlineversionen den Verantwortlichen des NDRs angeblich schon vor der Festlegung des Teilnehmerfeldes bekannt gewesen. Laut NDR wurde zudem ‚quasi plötzlich‘ festgestellt, dass es eine Änderung bezüglich der strengen Einhaltung des Stichtags 01.09.12 bei der EBU gegeben hat. Die NDR Pressesprecherin ließ verlautbaren, dass solange eine öffentliche Aufführung vor dem 01.09.12 nicht zu einem Wettbewerbsvorteil geführt habe, man seitens der EBU bezüglich des Stichtages neuerdings eine laxe Handhabung an den Tag legt. (Info: 2011 war noch ein Vorentscheidungssieger-Beitrag Weissrusslands nicht zum ESC zugelassen worden, weil dieser wenige Tage vor dem Stichtag vor einer Handvoll von Studenten aufgeführt worden ist…)
Der NDR verweist ausserdem darauf, dass die Onlineversionen dieser 3 Songs keineswegs die ‚radiotauglichen‘ Versionen sind, die ab demnächst im Radio zu hören seien (Anmerk.: ach, echt?…). Der NDR habe sich zudem sehr grün leuchtendes Licht bei der EBU eingeholt (anzumerken ist, dass ein Vertreter des NDR/der ARD selbst in der Komission Mitglied ist, die über die Regelkonformität von ESC Teilnehmersongs zu entscheideen hat…).

 
Insgesamt muss man sagen, dass hier faktisch ‚alte‘ Lieder, um nicht zu sagen Asbach-Kamellen quasi als Remixe am deutschen Vorentscheid teilnehmen werden. Insbesondere bei ‚Little Sister‘ von Mobilée sträuben sich die Nackenhaare (von ‚Die Priester‘ mal sowieso ganz zu Schweigen. ‚Priester‘ und anderes religiös Verbrämtes haben beim ESC laut den Statuten absolut rein gar nichts verloren).
Es ist nicht akzeptabel, dass der bereits viele Monate vor dem ESC Vorentscheid in den Charts platzierte (und schon am 14.05.12 öffentlich aufgeführte) Mobilée Titel als deutscher Teilnehmerbeitrag in Betracht kommt. Unglaublich!
Für uns sind das 4 Songs und 4 Fragwürdigkeiten zuviel.

 
Erst Recht vollkommen unverständlich ist natürlich der Stichtags-Termin 01.09.12 und dessen neuerdings ‚flexibele‘ Handhabung durch die EBU. Wer hat sich eigentlich diesen allzuweit in der Vergangenheit liegenden Stichtag für die Erstveröffentlichung ausgedacht? …und wenn es einen Stichtag gibt, gilt der, oder macht man einfach was man will…?
Die plötzlich so laxe Handhabung dieses ja sowieso schon mehr als gnädigen Stichtages seitens der EBU ist nicht nachzuvollziehen!
Wir fordern daher den NDR dazu auf Mobilée und ‚Die Priester‘ die Startplätze für den deutschen Vorentscheid zu entziehen und Ersatzkandidaten zu nominieren.

 
Quellen: NDR Pressemitteilung thematisiert im Prinz Blog, NDR Pressemitteilung thematisiert im aufrechtgehn Blog

 

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168 Comments
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Erik
Erik
24. Januar 2013 15:28

Besser wie Peter kann man das nicht formulieren.

Peter
Peter
23. Januar 2013 21:13

@Fady, Max Raabe ist natürlich weder billig, schlecht noch langweilig, aber er macht extrem fokusiertes Nischen-Retro. Verkauft wird es als Retro des deutschen / berliner Schlagers der 20er und 30er , bei genauerem Hinschauen ist es aber im wesentlichen eine Neupräsentation des Sounds und der musikalischen Ausdrucksmittel der Comedian Harmonists, die nicht zuletzt dank pfiffiger Melodien und Lyrics von sehr häufig jüdischen Komponisten und Textern eine Form von urbanem locker-witzig-ironischen Schlagers entwickelten, die in gewisser Weise fast als „klassisch“ bezeichnet werden kann. Die äußerst erfolgreichen Tourneen der Comedian Harmonists haben diesen Sound auch im musikalischen Gedächtnis Amerikas plaziert, nicht zuletzt weil Juden, gerade auch „Kulturschaffende“ die vor den Nazis flohen, ein großen Einfluß auf das amerikanische Showbiz erlangten. (Gerade dieser „kulturelle“ Aderlass ist m.E. ein entscheidender Faktor, dass das deutsche Showbiz, das im Berlin der 20er Jahre Weltniveau hatte, nach dem Krieg seinen provinziellen Muffelgeruch nie mehr los wurde). Ich wage die Behauptung – die ich natürlich nicht verifizieren kann – dass die erfolgreichen Auftritte Max Raabes in Amerika ohne die Reminiszenz an die Historie, an die Comedian Harmonists, nicht vorstellbar sind. In diesem Zusammenhang ist auch festzuhalten, das Max Raabe in Amerika fast durchgänig auf Klassikbühnen gastierte und im… Weiterlesen »

Erik
Erik
23. Januar 2013 13:37

Ich habe übrigens schon tausendmal geschrieben das ich auf außergewöhnliche stimmen und Soul stehe – wuerde Raab auf englisch singen waere das genauso wenig meine Musik wie Bon jovi oder Billy Talent. Und Songwriting ist ne Kunst – das kann nicht jeder gut. So dufte Leute wie Sande sind echte Mangelware.

Erik
Erik
23. Januar 2013 13:25

Max Raabe macht nicht meine Musik – kann man aber hoeren. Blümchen wurde in Asien gefeiert – was ihre Musik nicht unbedingt besser machte! Die beste Pop Musik ist nunmal auf englisch – die universelle Sprache der Welt. Am Ende zählen die Zahlen…. Und ob man nicht nur fuer eine Weile durch die Charts hüpft wie Psy

Fady
Fady
23. Januar 2013 13:19

wette Erik würde auch zu dem in aller Welt gefeierten Max Raabe nur sagen: Billig, schlecht, langweilig, ungerechterweise in den charts

in den USA ausverkaufte konzerte, als botschafter in asien…überall gefeiert…
aber er singt deutsch….und das geht für erik nun mal nicht…lol

Str8 Ballin
Str8 Ballin
23. Januar 2013 09:29

EsC 2013 wisd gut da Lena dabei is,sie is Groß ich sehs.Bock auf NEON?

Erik
Erik
23. Januar 2013 00:06

Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Krieg ist auch keine Lösung – ich versuche mich immer in andere reinzuversetzen. Selbst du bist mal leicht aus der Haut gefahren. Es war aber verständlich.

Peter
Peter
22. Januar 2013 23:58

@Erik,
er mag im real Life durchaus ein netter Kerl sein, im Netz kann er das aber zumeist ziemlich gut verbergen.