Die deutsche Musikindustrie schiesst sich auf Youtube ein. Die verzweifelten Bemühungen der Musikindustrie ihren wegbrechenden Album CD Absatz durch neue Einnahmequellen zumindest ansatzweise zu kompensieren, oder wenigstens unliebsame Marktteilnehmer auszuknocken, führt anscheinend zu kuriosen Kapriolen.
Der weitgehend unbekannte deutsche Musikautor Frank Peterson ist nun überraschend auf die Idee gekommen Youtube auf Unterlassung zu verklagen. Herr Peterson meint, dass es sich bei Youtube um ein illegales ‚Video-Filesharing‘ Angebot handelt, dass ähnliche wie einst Napster, oder Kazaa, vollständig vom Netz zu nehmen sei. Obwohl Youtube seit vielen Jahren relativ unbeanstandet im Netz steht, fällt das dem Herrn nun so einfach ‚ein‘.
Mit dem Streit um die Vergütungshöhe zwischen dem Rechteverwertungsverein GEMA und Youtube hat die Einreichung der Klage natürlich gar nichts zu tun. Das glauben allerdings wohl nur ein Paar mongolische Ziegenmelker ohne Internetanschluss.
Herr Peterson hat ausserdem erstmal ‚vergessen‘ auch andere Marktteilnehmer wie z.b. Myvideo, Clipfish, oder Dailymotion zu verklagen.
Ist neues Ziel der GEMA und der sie wahrscheinlich steuernden Industrie die völlige Ausschaltung von Musikvideos bei Youtube, vielleicht sogar bei sämtlichen Videoportalen, die Musikvideos streamen, die nicht im Besitz der deutschen/internationalen Musikindustrie sind?
Laut einer Studie des angesehenen schweizerischen Finanzservice-Unternehmens Credit-Suisse fuhr Youtube für seinen Eigentümer Google im vergangenen Jahr angeblich einen Verlust von ca 450 Mio US-$ ein.
Ausgaben für Bandbreitenbereitstellung (360 Mio US-$) und Zahlungen an Rechteinhaber (253 Mio US-$) summieren sich auf 613 Mio $. Ausgaben für die Beschäftigten von Youtube, sowie Werbeausgaben kommen da noch hinzu.
Die Werbeinnahmen von Youtube betrugen laut Credit Suisse aber nur 241 Mio US-$.
Man weiss allerdings nicht, ob die von Credit Suisse angegebenen Werte auch tatsächlich der Realität entsprechen. Es handelt sich um Schätzungen.
Der GEMA hingegen scheinen auf jeden Fall gänzlich andere Gewinn-und Verlustschätzungen zur Verfügung zu stehen.
Die nun ins Spiel gebrachte Klage, die als abgekartertes Spiel zu durchschauen ist, lässt Zweifel dahingehend aufkommen, dass die GEMA überhaupt je an einer gütlichen Einigung mit Youtube gelegen ist bzw. war. Die von wenigen Personen und von im schattigen Hintergrund agierenden Interessenvertretern gelenkte GEMA, die keiner wirksamen öffentlichen Kontrolle unterliegt, scheint absichtlich unerfüllbare Forderungen gestellt zu haben, um dann mit Hilfe irgendeines ahnungslosen Richters das gehasste Youtube ein für alle mal dicht machen zu können.
Gleichzeitig erhöht die Industrie ständig die Preise für Musik Downloads. Wahrscheinlich wird gedacht, dass die Verknappung des Musikangebots bei Youtube & Co. irgendwie den Musik Absatz nach oben treiben könnte. Wissenschaftlich ist das jedoch keinesfalls erwiesen.
Stürzt Mark Medlock mit seiner neuen Hitsingle „Mamacita“, die genau so klingt wie im vergangenen Sommer, Popdiva Lady Gaga nach 7(8 möglich) Wochen vom Chartthron?
Itunes: Platz 3, EP Platz 4
Musicload: Platz 2, EP Platz 1
alles 26.04 Tendenz stark steigend wegen DSDS!