Musik-Business
verfasst von OLJO-Team

Musikmarkt: Im ersten Halbjahr 2011 in Deutschland 26,9% Umsatzwachstum bei Musik Downloads

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Bezahl-Musikdownloads in Deutschland weiter im Aufwind:
Wie die deutsche Musikindustrie meldet setzt sich auch im ersten Halbjahr 2011 (Januar bis Juni) das Umsatzwachstum beim Verkauf von Musikdownloads (Einzelstücke, Bundles, Alben, digitale Musik Videos) fort. Das Umsatzwachstum (d.h. der erzielte Umsatz) erreichte im ersten Halbjahr 2011 immerhin 26,9% (gegenüber des gleichen Zeitraums des Vorjahres).
Bei Einzeldownloads vermuten wir ein Umsatz-Wachstum von geschätzten 15-20%, bei Albumdownloads und Bundles (digitale Singles) vermuten wir ein Wachstum von ebenfalls geschätzten 30-35%.
Der Anteil des digitalen Sektors (d.h. Musikdownloads + Klingeltongeschäft + Einnahmen der Musikindustrie durch Musikvideostreaming bei Myvideo, Clipfish, VIVA, MTV und anderen) am Gesamtumsatz der deutschen Musikindustrie erreicht im ersten HJ 2011 17,2%. Das Umsatzwachstum des gesamten digitalen Sektors betrug insgesamt nur 19,3%. Vor allem das früher sehr einträgliche Klingeltongeschäft befindet sich auch im Jahr 2011 weiter im Sturzflug.
Abodienste (Napster, Simfy u.a.) steigerten ihren Umsatz nur um 21,5%. Trotz großer Werbeaufwendungen ein unerwartet schwaches Ergebnis.
Die Einnahmen der Industrie durch werbefinanziertes Streaming (Pre-Roll Werbespots bei Musikvideos) wuchsen um satte 65%. Begleitet allerdings von unpopulären Videosperrungen bei Youtube.

 
Der Umsatz von physischen Tonträgern (Album CDs, Single CDs, Vinyls und Musik DVDs) sank im ersten Halbjahr um 5%.
Dadurch ergibt sich für die deutsche Musikindustrie bei einem Gesamtumsatz von 650 Mio € (brutto Endverbaucherpreise) in den ersten 6 Monaten des Jahres 2011 ein Umsatz Rückgang von 1,5% (im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres).
Informationen über die Höhe der verkauften Stückzahlen hat die Industrie keine herausgerückt. Sie dürften sich aber weitgehend entsprechend der Umsatzzahlen entwickelt haben.
Die fast genau so von uns schon Anfang des Jahres vermutete Markentwicklung im À-la-carte Musikdownload-Bereich ist in unseren Downloadcharts Ermittlungen voll berücksichtigt.

 
Insgesamt erscheint die Lage der deutschen Musikindustrie nach den veröffentlichen Umsatzzahlen im Vergleich zum Vorjahr recht stabil. Ein Wachstum konnte jedoch trotz allgemein günstiger Kosumentenstimmung in Deutschland wiederum nicht erzielt werden. Wirklich wahnsinnig Grund zum Jammern sollte es trotzdem in den Chefetagen der Musikgroßkonzerne eigentlich nicht geben. (Die vier großen Konzerne (Universal, Sony, Warner, EMI) machen ca 90% des Umsatzes unter sich aus).
Doch es wird sozusagen schonmal auf Vorrat gejammert, wie könnte es anders sein.
In der Bedeutung neuerdings hervorgehobenes Hassobjekt der Industrie ist das von vielen Internetusern vorgenommene Mitschneiden (Kopieren) von Musikinhalten aus Musikvideos. Das Recht auf Privatkopie würde laut Industrie diese Art des Mitschneidens nicht abdecken. Früher (im analogen Zeitalter) hätte man das Mitschneiden von Radiosendungen auf Musik-Leerkassetten ja nur gedultet, weil es mit einem deutlichen Qualitätsverlust einherkam (Leerkasetten wurden mit einer an die Industrie bzw die GEMA abgeführten Abgabe belegt). Das sei ja heute so nicht mehr der Fall.
Tatsächlich ist es so, dass die Musikindustrie (bzw die GEMA) über die Leermedienabgabe, die Leer DVDs, CD-Roms und Computerpreise verteuert, auch heute sehr beträchtliche Einnahmen erzielt.

 
Angegeben Zahlen entstammen weitgehend den offiziellen Verlautbarungen der deutschen Musikindustrie auf musikindustrie.de

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Erik
Erik
13. September 2011 09:07

Nun aber sonst läuft es ganz gut in den USA – es werden immer mehr Einzeltracks abgesetzt. Rolling in the deep ha bereits über 5 Millionen in den USA verkauft und ist der TOP Seller… 21 von Adele liegt in den USA bei 3,5 Millionen wird aber dank Someone like you und dem Weihnachtsgeschäft sowie den Grammys im Februar auf 5-6 Millionen in den USA zusteuern. Selbst kleinere Hits von Amy Winehouse Love is a losing game kamen nur auf platz 76 aber verkauften dennoch 750.000 Downloads…