Lena-Meyer-Landrut, Unheilig, (Ich + Ich, Karriereende 2010…), Herbert Grönemeyer, Tokio Hotel oder gar Andrea Berg? Nein! Keinen von den Genannten kommt auch nur in die Nähe des kommerziellen Erfolges der deutschen Elektro/Metal/Rockband Rammstein aus Berlin.
Die Band Rammstein ist vom weltweit erzielten Umsatz her mit gigantischem Vorsprung der kommerziell erfolgreichste deutsche Musikact im Jahr 2010, der auch 2011 noch aktiv sein wird. Allein mit der im Jahr 2010 veranstalteten Konzerttour setzte die Band 43,3 Mio US$ (=ca 33 Mio€) um! (offizielle Quelle: pollstar.com) Knapp 540.000 Besucher besuchten die 44 Konzerte der Band im Jahr 2010. Kein anderer auch 2011 aktiver im Business vertrene deutsche Musikact zog 2010 bei Konzerten mehr Besucher an, als Rammstein!
Zu den Konzerterlösen kommen dann noch erhebliche Umsätze durch den Tonträgerverkauf. 36 bis 38 Mio € dürfte der Gesamtumsatz betragen haben, den Rammstein im Jahr 2010 mit Konzertkarten- und Tonträgerverkauf weltweit erzielen konnten. Die Band ist damit Lichtjahre von allen anderen deutschen Musikstars entfernt. Rammstein zählten 2010 zu den vierzig umsatzstärksten Musikacts weltweit. Nur noch die Gothic-Schlagerstars Unheilig schafften es asl Deutsche überhaupt knapp noch in die Welt Top 100. Immerhin ist Unheilig der einzige deutsche Musikact, der neben Rammstein im Jahr 2010 auf einen Gesamtumsatz von deutlich über 10 Mio € gekommen ist.
Da Unheilig nur im deutschsprachigem Raum bekannt ist, kann mit Fug und Recht festgestellt werden, dass Rammstein auch 2010, wie schon 2009, der im Ausland beliebteste deutsche Musik Act ist.
Platz 2 in der internationalen Beliebtheit deutscher Musikstars belegt weiterhin, trotz einer nicht so gut gelaufenen ‚Humanoid‘ Tour, die Band Tokio Hotel. In Deutschland jedoch führen Tokio Hotel nur noch ein Schattendasein. Im Ausland (u.a. in Russland und Lateinamerika) sind Tokio Hotel bei weitem beliebter.
Nennenswerten kommerziellen Erfolg im Ausland erzielte ausserdem noch die deutsche Band The Baseballs.
Trotz des Erfolges von Rammstein: insgesamt spielt die deutsche Musikwirtschaft im Ausland kaum noch eine Rolle, die erwähnenswert wäre. Ausser Rammstein und vielleicht noch Tokio Hotel gibt es in Deutschland keine Stars von Weltformat.
Weiterhin Weltgeltung hat in Deutschland produzierte Musik einzig und allein im Dance Musik Sektor. Die durch Auftrittsgagen erzielten Umsätze deutscher DJs im Ausland schätzen wir auf mehrere Millionen Euro. Traditionell niedrig ist der Tonträgerumsatz von Dance Musik, da sich dieser auf Einzeltitel und nicht auf Alben konzentriert. Auch leidet Dance Musik besonders unter illegalem Downloaden und illegalem Kopieren. Auf jeden Fall sind in den Dance- und Club Charts der meisten Länder der Welt ständig auch immer deutsche Musikproduktionen auf oberen Rängen vertreten.
Erwähnenswert ist zudem der Erfolg der Band The Scorpions aus Hannover. Mit ihrer letzten Tour erzielten die Rocker 35 Mio US$ Umsatz. Zum Ende 2010 haben die Scorpions aber die Beendigung ihrer Musikkarriere bekanntgegeben. Auf Grund ihres Karriereendes laufen The Scorpions sozusagen ausser Konkurrenz.
Von Deutschen in Deutschland produzierte kommerzielle Popmusik ist im Ausland übrigens nahezu bedeutungslos geworden. Schwärzer als 2010 war wohl in diesem Bereich wohl noch kaum ein Jahr, wenn man die Chartplatzierungen im Ausland nach Zahl der verschiedenen Künstler mal zusammenzählt. Nur Satellite von Lena Meyer-Landrut war ein, wenn auch nur kurzer Hoffnungsschimmer, der dann aber doch relativ schnell verblasste. Bei Dance Musik sieht das Bild, wie schon erwähnt, bedeutend besser aus. Richtig verwundern kann der Misserfolg deutscher Popmusik im Ausland nicht, da in Deutschland erfolgreich laufende deutsche Popmusik in erster Linie in deutscher Sprache gesungen wird. Deutschsprachige Lieder sind im Ausland jedoch nicht gefragt. Bei international chartfähiger Popmusik haben Länder wie Schweden und Rumänien, aber auch Frankreich Deutschland auch 2010 wieder deutlich abgehängt. Europaweit führend ist natürlich, wie immer England. Die englische Popmusik hat im europäischen Ausland aber 2010 relativ ausgeprägt unter der starken amerikanischen Konkurrenz gelitten. Es gab schon bessere Jahre für englische Popmusik in Europa.
[…] : https://www.oljo.de // Leave A Comment […]