Flops
verfasst von OLJO-Team

Echo 2013 Preisverleihung in der ARD: beste TV Einschlafhilfe des Jahres.

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Müde bist Du, geh‘ zur Ruh, schau doch mal beim Echo zu…oder so.

Das erwartete Feuerwerk der Eintönigkeit und Biederkeit strahlte am gestrigen Donnerstag Abend zur besten Sendezeit das öffentlich-rechtliche ARD Fernsehen ab. Das Festival der Verleihung der deutschen Musikpreise, die Echo genannt werden, verzapft von der deutschen Musikindustrie, bezahlt jedoch von der ARD, finanziert also vom deutschen TV Gebührenzahler, war mal wieder ein Schlag ins Wasser. An Langeweile war diese Promo Sendung für Leute, die eh schon viel zu viel Geld abkassieren, kaum zu übertreffen. Die GEMA Clique hat sich auf Bundesmichels Kosten mal wieder selbst gefeiert.

Als man zu Beginn der Sendung die ‚Moderatorin‘, die Schlagersängerin Helene Fischer an Stahlseilen befestigt ausgerechnet Englisch singend in den Saal schweben sah, musste man sofort denken: ‚Mensch Meier, da hat es aber einer wirklich nötig‘. Auf so eine super Idee muss man erstmal kommen. Granate! Der Beifall indes blieb irgendwie komisch spärlich. Das sollte sich im Laufe der Sendung so fortsetzen. Schmerzlich vermisst von uns wurden junge Zuschauer in der Halle in Berlin.

Die meisten Echos verliehen bekommen haben die endgültig total angepassten Die Toten Hosen (3 Echos, das waren mal Punkrocker…oder?), je zwei gab es für Shooting Star Cro (2 Echos, der ‚ohne Maske geh ich nicht ausm Haus Typ‘ *schrei*) und Moderatorin Helene Fischer, deren arg amateurhaft gespielte Überraschung über ihre 2 Echos ihr sicher keine Karriere als Schauspielerin eröffnen wird. Auch hier musste man bei sich denken ‚Meine Güte, jetzt tu nich so, is ja peinlich‘. Apropos peinlich…tja da fällt einem dann doch noch auch die gute Natalie Horler (von Cascada) ein. Das war nicht schön was man da sehen musste.

Überraschungen‚ gab es auch. Lena Meyer-Landrut gewann für das Musikvideo zu ihrem Hit ‚Stardust‘ den Echo für ‚meiste Stimmen beim Myvideo-Uservoting für bestes Video‘. Eigentlich ja unmöglich, dass Lena vor Cro hat landen können, aber beim Echo geht sowas.
Überraschend auch das Ergebnis des User ‚Radiohit‘ Votings. Da konnte Roman Lob mit Standing Still den Echo ergattern. Auch hier muss denn doch leider die Nase gerümpft werden. Beide Votingergebnisse sind für uns jedenfalls nicht stimmig.
Leer ausgegangen ist Heino. Der nachnominierte Schlagerbarde musste leider dann doch in die echolose Röhre schaun‘.

Den Besten Spruch des Abends lieferte Liedermacher Hannes Wader, Preisträger für ‚Lebenswerk‘, der meinte, er würde sich die Sendung ‚morgen dann auf Youtube‘ ansehen (Kichern im Publikum war zu vernehmen). Das sollte wohl, so hoffen wir zumindest, eine Anspielung darauf sein, dass die Echoverleihung bei Youtube natürlich nicht (auch nicht in Ausschnitten) zu sehen sein wird.

Der Löwenanteil der Preise gingen in diesem Jahr an Künstler, die beim Youtube Sperrweltweister Universal Music unter Vertrag stehen. Kein einziger unabhängiger Act hat einen Echo abbekommen. Jedesmal wenn Preisträger ihrer Plattenfirma dankten (meist noch bevor sie ihren Fans dankten) und man ‚Universal‘ dabei vernahm, dachte man ‚das gibt es doch nicht, schon wieder Universal…‘. Das Quasi-Monopol einer einzigen Firma muss weg!

Fazit:
Man hat sich, sofern man nicht rasch weggeschlummert war, mal wieder schwarz geärgert über die verschwendete Zeit. Die Sendung könnt ‚ihr‘ Einstampfen bzw. wenigstens selber bezahlen und nicht die Frechheit besitzen andere für Eure sterbenslangweilige Selbstbeweihräucherung zahlen lassen…

zu guter Letzt:
Ungemein übel nehmen wir es den Echo Verantwortlichen (das ist ‚die Musikindustrie‘ unter Federführung des Konzerns Universal Music), dass sie durch eine wegen Protesten später zurückgenommene Nominierung für eine Südtiroler Musikcombo, der vielfach rechts-nationalistisches Gedankengut unterstellt wird, direkt geholfen haben, dass die Verkaufszahlen für Alben dieser Band wieder in die Höhe schnellen konnten. Ein ganz schlimmer Promogau, der unentschuldbar ist. Radikalität scheint diesen Leuten doch nicht so fremd zu sein, wie man das vielleicht mal wohlwollend gedacht hat.

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34 Comments
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Erik
Erik
23. März 2013 18:05

Etwas freundlicher meine Lieben. Also null kritikfähig. Hier wird ja bei einigen Leuten gerne die rosarote Brille aufgesetzt. Jetzt hackt ihr schon auf dem Oljo Team rum, Antonio war ja nicht zur Stelle… Ich lege zum Beispiel Drake auf, flow, gute Texte, gut produziert – dann höre ich Cro. Das ist kein Indie und Four Music ist auch nur ein Unterlabel. Indie hört sich anders an. Wenn ein Künstler wie Helene Fischer MEHRFACH sagt wie toll es doch sei vor seinem Publikum aufzutreten – das wäre ja das allerschönste (HA HA) und das mehrfach und man weiss das sie ja ständig auf Tournee ist und ihre Tour DVD draussen ist hat das einen extremen Beigeschmack. Dann kommt da eine Frida Gold – macht auf Rihanna mit einem zusammengeklauten Song – nur leider kann sie weder wie Rihanna singen und sieht auch nicht so aus. Peinlich! Wader wird mit dem billigen Hosen Sound nahezu erschlagen und der gesamte Song geht unter, das hatte der einfach nicht verdient. Es heisst ja immer es wäre nix los zur Zeit, einige der besten Alben kamen diese Wochen raus: woodkid, Timberlake (kriege weltweit super Kritiken, verdientermassen), Dido hat ihre bisher beste Platte vorgelegt, Eric Clapton… Weiterlesen »

Erik
Erik
22. März 2013 16:49

Hallo Peter, ja Ivy arbeitet schon an einem neuen Album. Meiner Meinung nach war es das beste Album eines Casting Gewinners aus deutschen Landen ever – auch wenn Pietro Lombardi mehr verkauft haben mag. Die Kritik am Echo war ja wirklich nicht nur in der Presse sondern auch bei meinen Bekannten, keine Überraschungen, schlechte Performances, eine Qual. Wirklich ganz schlimm Frida Gold und die Hosen… auch sonst ne Lachnummer. Muss man ja sagen dürfen, auch null Glamour. Sandé war top, Hurts und Gahan quälten sich durch belanglose Nummern. Gewinner waren ja klar, es war auch definitiv zu viel Campino. Helene war viel besser als Ina Müller – was aber auch keine Kunst ist. Einzig Williams Dankesrede hatte Pfiff… ein Alptraum einfach. Jedes Jahr schaffen die noch belangloser zu werden. Das muss man auch erstmal hinkriegen. Liebe Universal, wenn ihr so weitermacht kaufe ich echt bald keine deutsche Musik mehr. Zusammengeklaute Nummern wie Frida Gold sind echt nur noch peinlich. Aber wer weiss vielleicht wird das auch wieder die bestverkaufte Nummer des Jahres wie letztes Jahr die Hosen… man weiss ja nie… la la la na na na on the floor love is my rebellion, ich denke darauf einen Rum! Lieben… Weiterlesen »

MAC
MAC
22. März 2013 15:56

Hallöchen,
kann mich mit der richtig miesen Kritik hier überhaupt nicht anfreunden aber jedem seine Meinung!
Ich fand das ganze war so ziemlich das unterhaltsamste ,was gestern lief.
Besser noch: Ich fand es tatsächlich spannend ,zuzuschauen.
Musste fast mit Lena mitheulen 🙂
Man hat deutlich gemerkt ,dass ihr dieser Echo NACH dem ganzen ESC Gedöns wirklich wichtig gewesen sein muss.
Und: Ich hab jetzt das insgesamt zweite Mal Glourious gehört (weiss jetzt warum das im Radio kaum läuft) und das Teil hat mich sogar jetzt schon richtig genervt.
Einfach grauenvoll für meine persönlichen Ohren.
Lenas Playback Neon im komischen Dreier Sandwich hat mir auch nicht gefallen. Naja..
Ansonsten toll wie sie mit eingebunden wurde. Hat die Sendung direkt aufgewertet.

Peter
Peter
22. März 2013 14:35

Wird eigentlich Ivy noch weiter Musik machen oder war’s das jetzt bei ihr ? Hat jemand ne Ahnung ?

Salem
Salem
22. März 2013 14:20

Ich habe den Artikel nicht zu Ende gelesen, weil schon in den ersten Zeilen klar wird, wie total langweilig und sowas von vorhersehbar das Geschriebene ist/war!!! ich war echt nah dran, gestern den Oljo-Bericht zum Echo zusammenfassend vorherzusagen, meine Trrefferquote wäre top gewesen.
Bei einigen Aussagen hab ich den starken Verdacht, dass der Artikel schon vor Beginn der Verleihung in weiten Zügen fertig war. Da stehen Dinge, die sich mit einer objektiven oder doch zumindest fairen Wahrnehmung absolut nicht decken. Engstirnige Vorurteile und völlige subjektive Ansichten, die auch noch als objekiv dargestellt werden, das kommt in letzter Zeit hier immer öfter vor, das ist peinlich!

Guy Incognito
Guy Incognito
22. März 2013 14:08

Ich fand die Verleihung eigentlich sogar überraschend erträglich.Auch Helene Fischer hat das ganz gut gemacht.

Was mich nur ein wenig gestört hat war, dass sie bei den Kategorien HipHop und Volksmusik auf Einspieler der Nominierten verzichtet haben. Das wollten sie wohl dem breiten Publikum nicht zumuten, naja.

Mit Cro hat doch ein Indie-Künstler gleich 2 Preise gewonnen, was wollt ihr denn mehr? Dass jemand komplett ohne Label einen Echo gewinnt? Träumt weiter!

chris
chris
22. März 2013 13:53

noch bevor sich Oljo.de öffnete , dachte ich so „na mal sehen was die diesmal wieder zu meckern haben“
für mich war der diesjährige Echo der Erfrischendste seit langem!!
(die Einschaltquoten geben recht)
es ist nun mal eine Preisverleihung in fast 30 Kategorien, ja meine Güte, was sollen sie denn machen…Dankesreden etc gehören nun mal dazu, dazwischen Musik…mehr kann man da nun mal nicht machen
Helene Fischer war süß, Max Raabe war witzig…also für mich hatte die Show alles, was eine Preisverleihung braucht.

Peter
Peter
22. März 2013 11:37

Also so dramatisch langweilig fand ich es jetzt nicht. Das Längen entstehen wenn – mit dem ganzen Drumherum – 27 Preise vergeben werden ist fast zwangsläufig und schon aus strukturellen Gründen kaum zu vermeiden. Es ist halt keine Musikshow mit einigen Verleihungen von Awards sonden eine Award-Verleihung mit eingesträuten Showelementen (und einige waren wirklich toll, z.B. Emelie Sande ). Nach den Quoten zu urteilen kam die Sendung beim Publikum aber wieder deutlich besser an als im letzten Jahr. Wirklich geärgert hat mich das Verhalten der Verantwortlichen bei der südtiroler Musiccombo, da dies den Typen eine kostenlose Superpromo beschehrt hat mit dem Ergebnis, dass nicht nur die Verkäufe ihres neueren Albums angekurbelt wurden sondern noch einem zweiten älteren Album der Wiedereinstieg in die Charts gelang. Man hat den „Blut und Boden“ Protagonisten die Chance geboten sich als zu Unrecht verfolgte Unschuldslämmer zu präsentieren und ihnen den Märtyrermantel umgehängt. Dass Lena den Video-Echo gewinnen konnte war zwar nicht vorauszusehen, lag aber dennoch im Bereich des Möglichen, denn bei der letzten 1 live Krone (bester Song) war der Abstand zu Cro nicht sonderlich groß gewesen und auf ihrer Facebookseite wurde die Nachricht vom Echo-Gewinn von einer – für ihre Verhältnisse – sehr hohen… Weiterlesen »